Sankt Lorenzen bei Knittelfeld
Sankt Lorenzen bei Knittelfeld (Ehemalige Gemeinde) | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Murtal (MT), Steiermark | |
Gerichtsbezirk | Judenburg | |
Koordinaten | 47° 15′ 0″ N, 14° 53′ 48″ O | |
Höhe | 610 m ü. A. | |
Einwohner der stat. Einh. | 803 (31. Oktober 2013) | |
Gebäudestand | 269 (2001 | )|
Fläche | 35,89 km² | |
Postleitzahl | 8715 | |
Vorwahl | +43/3515 | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Gemeindekennziffer | 62046 | |
Zählsprengel/ -bezirk | St.Lorenzen b.Knittelfeld (62046 001) | |
Lage der ehemaligen Gemeinde im Bezirk Murtal | ||
Eigenständige Gemeinde bis Ende 2014; KG: 65125 Pichl, 65127 Preg, 65133 St. Lorenzen |
Sankt Lorenzen bei Knittelfeld ist eine ehemalige Gemeinde mit 803 Einwohnern (Stand: 31. Oktober 2013)[1] im Bezirk Murtal und Gerichtsbezirk Judenburg in der Steiermark. Im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform ist sie seit 1. Jänner 2015 mit den Gemeinden Rachau und Sankt Margarethen bei Knittelfeld zusammengeschlossen.[2] Die neue Gemeinde führt den Namen Sankt Margarethen bei Knittelfeld weiter. Grundlage dafür war das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz (StGsrG).[3]
Geografie
Geografische Lage
Sankt Lorenzen liegt im Murtal rund sechs Kilometer nordöstlich von Knittelfeld. Das Gemeindegebiet liegt rechts der Mur, die im Talboden über weite Strecken die Gemeindegrenze bildet, und zieht sich entlang des Preggrabens auf die Hänge der Gleinalpe.
Ehemalige Gemeindegliederung
Die Gemeinde bestand aus den drei Katastralgemeinden:
- Pichl (7,77 km²)
- Preg (20,92 km²)
- St. Lorenzen (7,20 km²)
und gliederte sich in elf Ortschaften:
- Fötschach
- Gottsbach
- Leistach
- Pichl
- Preg
- Preggraben
- Ritzendorf
- Sankt Benedikten
- Sankt Lorenzen bei Knittelfeld
- Schütt
- Untermur
Eingemeindungen
Im Zuge der steirischen Gemeindestrukturreform wurden 2015 die Gemeinden Rachau, St. Lorenzen und St. Margarethen fusioniert.[4]
Nachbargemeinden bis Ende 2014
Nachbargemeinden waren, beginnend im Norden im Uhrzeigersinn:
- Sankt Marein bei Knittelfeld
- Feistritz bei Knittelfeld
- Kraubath an der Mur
- Sankt Stefan ob Leoben
- Rachau
- Sankt Margarethen bei Knittelfeld
Geschichte
Das Murtal war bereits zur Römerzeit eine wichtige Verkehrsroute. Daher wurden auch auf dem Gebiet von Sankt Lorenzen römerzeitliche Gegenstände gefunden. Hervorzuheben ist ein größerer Silbermünzenfund aus der Zeit der Soldatenkaiser (Münzen von 222 bis 268 n. Chr.), der 1837 bei Bauarbeiten im Preggraben gefunden wurde.
Die erste urkundliche Erwähnung betraf den Ort Listah (Leistach) in einer Urkunde aus dem Jahr 1047. Die Geschicke des Gebietes wurden über Jahrhunderte von den beiden Klöstern Admont und Seckau bestimmt. 1849/50 wurde die politische Gemeinde St. Lorenzen errichtet.[5]
Ab dem späten 19. Jahrhundert wurden Sauerbrunnquellen genutzt. Die Anlagen verfielen jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg.
Bevölkerung
Bevölkerungsverteilung 2001 | |
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Fötschach | 47 |
Gottsbach | 24 |
Leistach | 4 |
Pichl | 21 |
Preg | 95 |
Preggraben | 105 |
Ritzendorf | 11 |
Sankt Benedikten | 25 |
Sankt Lorenzen bei Knittelfeld | 457 |
Schütt | 8 |
Untermur | 8 |
Die Gemeinde hatte laut Volkszählung 2012 803 Einwohner. 97,0 % der Bevölkerung besaßen die österreichische Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 92,7 % der Einwohner, 1,1 % zur evangelischen Kirche, 5,1 % waren ohne religiöses Bekenntnis.
Politik
Der mit 31. Dezember 2014 aufgelöste Gemeinderat bestand aus neun Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandataren der folgenden Parteien zusammen:
Letzter Bürgermeister war Hubert Wolfsberger (Unabhängige Bürgerliste).
Partnergemeinde
St. Lorenzen bei Knittelfeld unterhält gemeinsam mit Feistritz bei Knittelfeld eine Gemeindepartnerschaft mit der italienischen Stadt Grado. Jährlich gibt es Ausflüge dorthin und auch Vertreter aus Grado besuchen regelmäßig die beiden Gemeinden. Feistritz und St. Lorenzen bringen außerdem jedes Jahr einen Christbaum nach Grado, welcher dort in der Weihnachtszeit die Basilika Sant’Eufemia schmückt. Obwohl die Partnerschaftsurkunde erst am 29. November 2003 offiziell unterzeichnet wurde, reicht der Kontakt und die Freundschaft der Gemeinden bis ins Jahr 1989 zurück.
Wappen
Das Gemeindewappen wurde mit Bescheid der steirischen Landesregierung vom 1. Juli 1965 verliehen.
Blasonierung (Wappenbeschreibung):
- „In einem von Gold und Grün schräglings geteilten Schild ein gleich gestellter roter Feuerrost mit Stiel und Ring im oberen, ein waagrechter silberner Wellenbalken in der Mitte des unteren Feldes“.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche hl. Laurentius, urkundlich 1075: spätgotischer Bau (um 1500) in St. Lorenzen.
- Kirche von Sankt Benedikten, urkundlich 1147: „Doppelkirche“ aus Zusammenbau von benachbarten romanischer und gotischer Kapelle entstanden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gab es 32 Arbeitsstätten mit 230 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 231 Auspendler und 153 Einpendler. Es gab 56 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 29 im Haupterwerb), die zusammen 4.869 ha bewirtschafteten (1999).
Von wirtschaftlicher Bedeutung sind die Hartsteinwerke in Preg und der Betrieb der Kies-Union.
In der ehemaligen Gemeinde gibt es einen Kindergarten und eine Volksschule.
Die Verkehrserschließung erfolgt über die Pregerstraße L 553. Die Murtal Schnellstraße S 36 verläuft direkt nördlich des Gemeindegebietes. Im Gebiet liegt auch der Bahnhof Fentsch-St. Lorenzen an einer Teilstrecke der Rudolfsbahn.
Literatur
- Alex Leitgeb: Chronik „900 Jahre St. Lorenzen“
Einzelnachweise
- ↑ Land Steiermark: Endgültiger Bevölkerungsstand am 31. Oktober 2013 (Excel-Datei, 85 KB; abgerufen am 2. Mai 2015)
- ↑ Steiermärkische Gemeindestrukturreform
- ↑ § 3 Abs. 8 Z 3 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014. Nr. 31, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 3.
- ↑ Das Land Steiermark: Die neue Gemeindestruktur der Steiermark. Abgerufen am 10. November 2013.
- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 21. Stück, 7. Oktober 1850, Nr. 378.