Second Army (Vereinigtes Königreich)

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Second Army


Abzeichen
Aktiv 1914–1918
1943–1945
Staat Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Streitkräfte Streitkräfte des Vereinigten Königreichs
Teilstreitkraft British Army British Army
Typ Armee
Kriege Erster Weltkrieg
Zweiter Weltkrieg
Oberbefehlshaber
Liste der Oberbefehlshaber

Die Second Army (deutsch 2. Armee) war eine Feldarmee des britischen Heeres, die im Ersten und im Zweiten Weltkrieg aufgestellt wurde.

Erster Weltkrieg

Die Armee wurde am 26. Dezember 1914 während des Ersten Weltkriegs aufgestellt, als die British Expeditionary Force (B.E.F.) wegen ihrer Größe aufgeteilt wurde, um die Truppenteile besser führen zu können. Die 2. Armee verteidigte in Flandern fast durchgehend bis zum Kriegsende den von den Deutschen bedrohten Frontbogen östlich von Ypern in mehreren Flandernschlachten.

1915

Der ersternannte Armeeführer General Horace Smith-Dorrien wurde auf Betreiben des Oberbefehlshabers der B.E.F. John French nach Fehlentscheidungen in der zweiten Schlacht um Ypern im Mai 1915 durch General Herbert Plumer ersetzt.

Das Hauptkampfgelände im östlichen Frontbogen von Ypern

In der Zweiten Flandernschlacht (April 1915) wurde von den deutschen Heeresleitung im Abschnitt erstmals Kampfgas eingesetzt, unterstellt waren dabei folgende Korpsverbände:

  • V. Corps (27., 28. und 50. Division, 1. Kanadische Division)
  • II. Corps (3. und 5. Division)
  • III. Corps (4. und 6. Division)
  • Kavallerie-Korps (1., 2. und 3. Kavallerie-Division)

Im Laufe des Jahres etablierte sich auch die Kanadische Division im Bereich südlich von Ypern.

1917

Am Morgen des 21. Mai 1917 eröffnete die 2. Armee mit dem Angriff gegen den Wytschaetebogen (Wijtschate) die Schlacht von Messines. Die deutschen Stellungen wurden bis zum 7. Juni um 2:50 Uhr ununterbrochen beschossen. Die anschließende britische Großoffensive begann um 3:10 Uhr mit der Sprengung einer Gruppe von Minen. Durch die Explosionen entstanden 19 riesige Krater. Am nördlichen Abschnitt griff das X Corps unter General Thomas Morland mit der 23., 41. und 47. Division an, dahinter die 24. Division als Reserve. Der Hauptstoß in der Mitte wurde vom IX. Corps unter General Hamilton-Gordon mit der 16., 19. und 36. Division geführt, in Reserve dahinter war die 11. Division verfügbar. Im Süden wurde das II. ANZAC Corps unter General Godley mit der 25. Division links, der New Zealand Division in der Mitte und der 3. australischen Division rechts angesetzt. Die 4. australische Division bildete dahinter die Reserve. Die deutsche Gruppe „Wytschaete“ unter General von Laffert wurde vollständig überrascht, 7500 Soldaten gerieten in Gefangenschaft, die Restbesatzungen mussten sich kämpfend zurückziehen.

Besonders die direkt anschließende Dritte Flandernschlacht (1917) forderte auf beiden Seiten schwere Verluste. Am 31. Juli 1917 begann nach tagelangem Artilleriebeschuss die Großoffensive durch die 5. Armee mit anfangs 18 Divisionen. . Die südlicher anschließende 2. Armee begleitete den Angriff mit zwei Divisionen seiner Nordgruppe (X. und IX. Corps), die in Richtung auf Zandvoorde und Houthem gegen die deutsche Gruppe Wytschaete (IX. Reserve-Korps) in Richtung auf Menin angriffen.

1918

Zwischen November 1917 und März 1918 war das Armeeoberkommando zur Stützung der verbündeten Italiener nach Norditalien an die Piavefront verlegt. Während dieser Zeit wurde die 4. Armee als 2. Armee bezeichnet. Nach der Rückkehr an die Westfront, verhinderte die Armee während der deutschen Frühjahrsoffensive im April 1918 den deutschen Durchbruch in der Schlacht an der Lys. Während der Hunderttageoffensive war der 2. Armee im Herbst 1918 folgende Korpsgruppen unterstellt:

II. Corps (Generalleutnant Claud Jacob)

  • 9. Division (Major General Hugh Tudor)
  • 34. Division (Major General Cecil Lothian Nicholson)

XIX. Corps (Generalleutnant Herbert Watts)

  • 31. Division (Major General Campbell)
  • 35. Division (Major General Arthur Henry Marinden)
  • 41. Division (Major General Sidney T. B. Lawford)

X. Corps (Generalleutnant Reginald Byng Stephens)

  • 29.Division (Major General Douglas Edward Cayley)
  • 30. Division (Major General Weir de Lancey Williams)

XV. Corps (Generalleutnant Henry de Beauvoir de Lisle)

  • 14. Division (Major General Percy Cyriac Burrell Skinner)
  • 40. Division (Major General Peyton)
  • 36. Division (Major-General Clifford Coffin)

Zweiter Weltkrieg

Frankreich 1944, Operation Overlord

Operationen der 2. Armee am D-Day, 6. Juni 1944
General Miles Dempsey mit General Bernard Montgomery

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Feldarmee von Lieutenant General Sir Miles Dempsey geführt und unterstand der 21st Army Group. Zwei ihrer unterstellten Korps, das I. und XXX., nahmen an der Operation Neptune während der Operation Overlord teil. Obgleich die Mission ein Erfolg war, blieben die Geländegewinne während des D-Days hinter den Zielsetzungen zurück. Das VIII. Korps ergänzte ab Juni 1944 die kämpfenden Truppen. Das Ziel, die strategisch wichtige Stadt Caen einzunehmen, konnte im ersten Versuch allerdings nicht erreicht werden. Die 2. Armee führte während der Schlacht um Caen mehrere Offensiven durch; Ende Juni 1944 konnte Caen durch die Angreifer eingenommen werden.

Ende Juli brachen US-amerikanische Streitkräfte aus der Normandie aus. Während ihres Vormarsches nach Osten konnte die deutsche 7. Armee von der 2. Armee gebunden und im Kessel von Falaise eingeklemmt werden. Nachdem die abziehenden deutschen Truppen weitgehend aufgerieben waren, rückte die Armee mit den US-amerikanischen Einheiten zur rechten und den Kanadiern zur linken durch Frankreich in Richtung Deutsches Reich vor. Das XII. Korps ersetzte währenddessen das I. Korps, welches wiederum der kanadischen 1. Armee unterstellt wurde.[1]

Belgien und Holland, Operation Market Garden

Die Zweite Armee erreichte schnell Belgien; sie befreite die Hauptstadt Brüssel (3. September), den bedeutenden Hafen von Antwerpen (4.), Gent (5. September) und weitere Teile des Landes.

Die zweite groß angelegte Luft-Boden-Unternehmung, an der die Briten teilnahmen, war die Operation Market Garden. Britische, polnische und US-amerikanische Fallschirmspringer wurden hinter den deutschen Linien abgesetzt, um die für den weiteren raschen Vormarsch über den Rhein und den Vorstoß in das Deutsche Reich strategisch wichtige Brücken über mehrere Flüsse und Kanäle unter Kontrolle zu bekommen.

Nachdem die Operation in weiten Teilen gescheitert war, verbrachte die 2. Armee den Rest des Jahres 1944 mit der Ausweitung der entstandenen Lücken in den deutschen Frontlinien. Die abschließende Aktion fand Mitte Januar 1945 statt, als das XII. und VIII. Korps während der Operation Blackcock das dreieckige Gebiet zwischen den Orten Roermond, Sittard and Heinsberg eroberten. Dies ermöglichte den anschließenden Vorstoß bis zur Rur.

Im Februar 1945 kam der Vormarsch der Zweiten Armee zum Stillstand; sie bekämpfte alle widersetzenden deutschen Einheiten. Weiter nördlich rückte die 1. Kanadische Armee vor (Operation Veritable); östlich von Aachen überschritt die 9. US-Armee in der Operation Grenade die Rur.

Deutsches Reich 1945

Rheinübergang am 23. bis 28. März 1945 aus dem Brückenkopf von Wesel

Am 23. März 1945 überquerte die 2. Armee den Rhein während der Operation Plunder und rückte weiter in Richtung Norddeutsches Tiefland. Zu ihrer linken befreite die kanadische 1. Armee den Norden der Niederlande, während zur rechten die 9. US-Armee die Heeresgruppe B unter Generalfeldmarschall Walter Model im Ruhrkessel einschloss. Durch die gekesselte Heeresgruppe B war die letzte große deutsche Streitkraft im Westen gebunden und die Endphase des Krieges angebrochen.

Am 4. April 1945 erreichten die britischen Einheiten die Weser, die Elbe am 19. April und die Ostseeküste bei Lübeck am 2. Mai. Einen Tag später kapitulierte Hamburg und am 7. Mai trafen die britischen Streitkräfte auf die Rote Armee. Unmittelbar darauf endeten mit der deutschen Kapitulation durch den Generaloberst Jodl und das Oberkommando der Wehrmacht die Kampfhandlungen.

Oberbefehlshaber

Erster Weltkrieg:

Zweiter Weltkrieg:

Weblinks

Fußnoten

  1. siehe auch Chapter XXXI: The Drive Beyond the Seine und Chapter XXXII: Towards the Heart of Germany

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