Seeblick

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Wappen Deutschlandkarte
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Seeblick
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Seeblick hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 41′ N, 12° 22′ OKoordinaten: 52° 41′ N, 12° 22′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Havelland
Amt: Rhinow
Höhe: 26 m ü. NHN
Fläche: 48,41 km2
Einwohner: 902 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 19 Einwohner je km2
Postleitzahl: 14715
Vorwahl: 033875
Kfz-Kennzeichen: HVL, NAU, RN
Gemeindeschlüssel: 12 0 63 274
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Lilienthalstraße 3
14728 Rhinow
Website: www.rhinow.de
Bürgermeister: Ulf Gottwald (SPD)
Lage der Gemeinde Seeblick im Landkreis Havelland
KarteBrieselangDallgow-DöberitzFalkenseeFriesackGollenberg (Havelland)GroßderschauHavelaueKetzin/HavelKleßen-GörneKotzen (Havelland)Märkisch LuchMilower LandMühlenbergeNauenNennhausenPaulinenauePessinPremnitzRathenowRetzowRhinowSchönwalde-GlienSeeblickStechow-FerchesarWiesenaueWustermarkBrandenburg
Karte

Die Gemeinde Seeblick liegt im Westen des Landkreises Havelland (Brandenburg). Sie wird vom Amt Rhinow verwaltet.

Geografie

Seeblick liegt nördlich von Rathenow, östlich der Havel und südlich des Rhinower Ländchen am Ufer des Hohennauener Sees.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Hohennauen, Wassersuppe, Witzke, dem bewohnten Gemeindeteil Elslaake und dem Wohnplatz Kohlhof.[2]

Geschichte

Die Ortsteile Wassersuppe und Witzke wurden im Jahr 1441 in einem Lehnbrief der Familie von der Hagen erstmals urkundlich erwähnt.

Das Dorf Hohennauen wurde um 1200 über einer slawischen Anlage errichtet. Hier stand die im Jahr 1386 erstmals erwähnte Burg Hohennauen. Diese sicherte schon seit dem ausgehenden 12. Jahrhundert das Land Rhinow nach Süden. Das Dorf war bis 1350 im Besitz der Markgrafen von Brandenburg, dann der Grafen von Lindow-Ruppin und der Bischöfe von Brandenburg. Danach waren die Familien von Stechow und Friesack Besitzer des Dorfes. Seit 1486 war die Familie von der Hagen Eigentümer von Hohennauen. Die Burg war bereits nach dem Dreißigjährigen Krieg völlig verfallen, auf der Ruine wurde das Gutsschloss derer von Bornstedt errichtet.

Im 17. Jahrhundert wurde das Rittergut Hohennauen in vier Teile gegliedert. Einen Teil besaß ab 1692 Johann Gottfried von Rauchhaupt. Die anderen Teile waren unter der Familie von Hagen vereinigt. Ab 1692 bzw. 1731 bestanden zwei Herrensitze. Zwischen 1781 bzw. 1802 wurden die Güter mit Wassersuppe, Witzke, Schönholz und Elslake majorisiert. Von 1802 bis 1945 blieb das Gut im Besitz der Familie Kleist von Bornstedt. Die im Ort ansässige Familie von der Hagen errichtete im Ort ebenfalls ein Gutshaus.

Die Gemeinde Seeblick entstand am 31. Dezember 2001 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Hohennauen, Wassersuppe und Witzke.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Seeblick Hohennauen Wassersuppe Witzke
1875 - 400 159 162
1910 - 500 172 138
1939 - 660 158 138
1946 - 951 267 247
1950 - 993 212 198
1971 - 732 140 156
1990 - 767 112 138
1995 - 725 113 123
2000 - 752 115 121
2001 1 000
2005 1 003
2010 946
2011 928
2012 914
2013 919
2014 922
2015 910

Gebietsstand des jeweiligen Jahres[4][5], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Seeblick besteht aus 9 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[6]

  • SPD 5 Sitze
  • Einzelbewerber Höffler 1 Sitz
  • Einzelbewerberin Monika Lehmann-Korn 1 Sitz
  • Einzelbewerber Bernhard Bukowski 1 Sitz
  • FDP 1 Sitz

Bürgermeister

Ulf Gottwald (SPD) wurde in der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 mit 77,6 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[7] gewählt.[8]

Sehenswürdigkeiten

Blick von Wassersuppe auf den Hohennauener See

In der Liste der Baudenkmale in Seeblick stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale. Weitere Sehenswürdigkeiten sind:

  • Gutshaus Wassersuppe, barocker, eingeschossiger Bau aus dem Jahr 1780. Am Türsturz weist der Bau ein Allianzwappen auf.
  • Rittergut Hohennauen aus dem Jahr 1792 am nördlichen Ende des Gutsparkes. Der einfache zweigeschossige Putzbau von elf Achsen besitzt ein Walmdach. Im Inneren findet sich eine Eichenholztreppe mit ovalem Auge. Nach 1945 wurde der Bau als Kinderheim genutzt.
  • Schloss Hohennauen, ursprünglicher Fachwerkbau, später als eingeschossige Dreiflügelanlage mit Wirtschaftsgebäuden umgebaut. Das Schloss wurde unter der Herrschaft des Hans Ehrentreich von Bornstedt im Jahr 1778 erheblich umgestaltet. Nach 1928 wurde der Bau stark verändert und erhielt den Mittelrisalit und diente als Schule.
  • Dorfkirche Wassersuppe, ein Fachwerkbau mit Dachturm aus dem Jahr 1756, im 19. Jahrhundert als Backsteinbau umgebaut. Der hölzerne Kanzelaltar aus dem Jahr 1703 stammt von Johann Christoph Richter, die Kanzel aus dem frühen 15. Jahrhundert.
  • Dorfkirche Witzke, ein Fachwerkbau mit Dachturm, war angeblich die ärmste Kirche der Mark Brandenburg
  • Barocke Dorfkirche Hohennauen aus dem Jahr 1724. Der Westturm stammt vom romanischen Vorgängerbau aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Er ist ein typischer Wehrturm mit Schießscharten. Sehenswert sind der geschnitzte Altaraufsatz, die Kanzel von 1610, das Taufbecken aus Sandstein von 1603 und die Sandstein- und Holzepitaphe der Familien von der Hagen und Rauchhaupt-Bornstedt aus den Jahren 1759 bzw. 1708. Unter der Patronatsloge steht der um 1769 entstandene prunkvolle Sandsteinsarkophag der Katharina Hedwig von der Hagen mit Allianzwappen und Inschriften. Mehrere Gemälde aus dem 18. Jahrhundert zieren das Innere.

Verkehr

Durch den Ort führt die B 102 von Rhinow nach Rathenow.

Der Haltepunkt Hohennauen lag an der 2003 stillgelegten Bahnstrecke Neustadt (Dosse)–Rathenow.

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Seeblick – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Geschichtliches und Etymologisches zum Ortsteil Wassersuppe

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  4. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Havelland. S. 22–25
  5. Bevölkerung im Land Brandenburg nach kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden 1991 bis 2014
  6. Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
  7. § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
  8. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014