Staatz
Marktgemeinde Staatz
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Mistelbach | |
Kfz-Kennzeichen: | MI | |
Hauptort: | Staatz-Kautendorf | |
Fläche: | 42,64 km² | |
Koordinaten: | 48° 40′ N, 16° 29′ O | |
Höhe: | 246 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.919 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 45 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2134 | |
Vorwahl: | 02524 | |
Gemeindekennziffer: | 3 16 49 | |
NUTS-Region | AT125 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Neudorfer Straße 7 2134 Staatz | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Leopold Muck (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (19 Mitglieder) |
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Lage von Staatz im Bezirk Mistelbach | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Staatz ist eine ehemalige Stadtgemeinde und heutige Marktgemeinde mit 1919 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich.
Geografie
Staatz liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 42,63 Quadratkilometer. 12,48 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sechs Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2015[1]):
- Ameis (322)
- Enzersdorf bei Staatz (357)
- Ernsdorf bei Staatz (176)
- Staatz-Kautendorf (600)
- Waltersdorf bei Staatz (165)
- Wultendorf (346)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Ameis, Enzersdorf bei Staatz, Ernsdorf, Staatz-Kautendorf, Waltersdorf und Wultendorf.
Politik
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Leopold Muck, Amtsleiter Wolfgang Schleifer. Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2015 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 10, SPÖ 9, andere keine Sitze.
Geschichte
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurden Staatz und seine Katastralgemeinden Schauplatz heftiger und wechselvoller Kämpfe zwischen Truppen der Wehrmacht und der Roten Armee. In Staatz selbst wurden starke Zerstörungen durch Artilleriebeschuss verursacht, wobei auch Zivilisten ums Leben kamen und zahlreiche Gebäude durch Brand zerstört wurden. In Ernsdorf fanden zwischen 19. und 24. April 1945 schwere Kämpfe statt, bei denen 12 Panzer abgeschossen und zwei Zivilisten getötet wurden. Am 22. April marschierten russische Soldaten in Ernsdorf ein, plünderten den Ort und beschlagnahmten fast den gesamten Viehbestand und sämtliche Nahrungsmittel. Ein Ernsdorfer Kaufmann berichtete, dass Vergewaltigungen an der Tagesordnung waren, eine Frau soll in nur einer Nacht sogar 36 mal missbraucht worden sein. In Enzersdorf fanden ebenso Kämpfe statt, auch dort kamen mindestens zwei Zivilisten ums Leben.[2]
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 2065 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 2012 Einwohner, 1981 2059 und im Jahr 1971 2125 Einwohner.
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Anton Köpp von Felsenthal: Staatz, ca. 1814
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 68, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 134. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 921. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,85 Prozent.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Der Ort wird von der Staatzer Klippe, eine Durchspießungsklippe aus Jurakalk und ein bemerkenswertes Naturdenkmal, überragt.
- Auf dem Gipfel der Klippe befindet sich die Burgruine Staatz.
- Seit dem Jahr 2000 ist die am Fuße des Staatzer Berges liegende Felsenbühne Staatz der Austragungsort der alljährlichen Sommerfestspiele.
- Pfarrkirche Ameis
- Pfarrkirche Staatz
- Pfarrkirche Wultendorf
- Die „Loahmgstettn“, ein Kellerdorf in Ameis, das 1998 Sieger im Kellergassenbewerb wurde und damit eine der schönsten Kellergassen des Landes ist.
- Das Dorfwiazhaus, das Ameiser Dorfzentrum. Das Besondere: Das rund 100 Jahre alte Dorfgasthaus Stadler wurde nach einem 30-jährigen Dornröschenschlaf von den Ameisern revitalisiert. Für die Gestaltung erhielten die Ameiser im Jahr 2011 vom Land Niederösterreich die Goldene Kelle, die höchste Auszeichnung für Baugestaltung in Niederösterreich, überreicht.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria, Bevölkerung am 1.1.2015 nach Ortschaften
- ↑ Heeresgeschichtliches Museum/Militärhistorisches Institut (HGM/MHI), Militärgeschichtliche Forschungsabteilung (MilFoA), Studiensammlung, Bestand 1945, Schachtel 5, Fasz. 45/9, Gemeindeberichte Niederösterreich, Bezirk Mistelbach
- ↑ http://dorfwiazhaus.ameis.at/ abgerufen am 10. Mai 2011
Weblinks
- 31649 – Staatz. Gemeindedaten der Statistik Austria