Steinach am Brenner
Marktgemeinde Steinach am Brenner
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Innsbruck-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | IL | |
Fläche: | 28,05 km² | |
Koordinaten: | 47° 6′ N, 11° 28′ O | |
Höhe: | 1048 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.684 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 131 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6150 | |
Vorwahl: | 05272 | |
Gemeindekennziffer: | 7 03 55 | |
NUTS-Region | AT332 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 6150 Steinach am Brenner | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Hautz (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010) (14 Mitglieder) |
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Lage von Steinach am Brenner im Bezirk Innsbruck-Land | ||
Steinach am Brenner von Süden | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Steinach am Brenner ist eine Marktgemeinde mit 3684 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Innsbruck Land, Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Innsbruck.
Geografie
Lage
Steinach liegt im nördlichen Teil des Wipptals an der Mündung des Gschnitztals, am Fluss Sill, etwa 20 km südlich von Innsbruck. Dominierend ist die barocke Pfarrkirche mit mächtiger Doppelturmfassade und neuromanischer Vorhalle.
Der geschlossene Ortskern liegt an der Brenner Straße B 182, daneben verteilt sich die Besiedlung auf zahlreiche Weiler und Höfe, mit Neubauten, die in den letzten Jahren entstanden.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 31. Oktober 2011[1]):
- Mauern (551)
- Stafflach (313)
- Steinach am Brenner (2488)
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Steinach.
Neue Siedlungen befinden sich am Höhenweg, Hochacker, Schlurnweg und in Erlach.
Nachbargemeinden
Geschichte
Der Name Steinach (früher „Steina“) stammt von den vielen großen Steinen („Bachfindlinge“). Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Siedlung 1242, die damals noch zum Gericht Matrei gehörte. Der Gerichtssitz wurde später nach Aufenstein am Eingang des Navistals und 1349 nach Steinach verlegt, wo bis 1977 das Bezirksgericht bestand.
Bereits 1407 wurde Steinach als Markt bezeichnet, die offizielle Markterhebung erfolgte erst 1936. Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Ort größere Bombenschäden (Bombardements der Eisenbahnstrecke, Zerstörung mehrerer Wohnhäuser und der Lederfabrik Kirchebner).
Die Lage an der wichtigen Nord-Süd-Achse über die Alpen machte Steinach zum Hauptort des Tiroler Wipptals. Dadurch war der Ort besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vom Durchgangsverkehr belastet. Der Bau der Brennerautobahn 1971 konnte eine gewisse Abhilfe schaffen.
Bevölkerungsentwicklung
Politik
Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 28. Feber 2016 statt.[2] Josef Hautz wurde zum Bürgermeister und Thomas Stockhammer zum Vizebürgermeister gewählt.
Partei | Prozent | Stimmen | Sitze im Gemeinderat |
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Allgemeine Heimatliste | 61,95 % | 1148 | 10 |
Gemeinsam für Steinach | 11,12 % | 206 | 1 |
FPÖ - Mehr für Steinach | 6,96 % | 129 | 1 |
Die Neue Kraft | 19,97 % | 370 | 3 |
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Steinach hat einen Anschluss an die Brennerautobahn A 13 und an die Brennerbahn mit einem Bahnhof. Bemerkenswerterweise wurde der Bahnhof von den Österreichischen Bundesbahnen als „Steinach in Tirol“ bezeichnet. So liest man es auf den Schildern am Bahnhof und auch im Liniennetz des VVT, im Fahrplan indessen Steinach a. Br. Bahnhaltestelle und im ÖBB-Fahrplan Steinach am Brenner Bahnhof.
Steinach ist südlicher Endpunkt der Linie der S-Bahn Tirol.
Tourismus
Zahlreiche Wanderwege, Almen und Berghütten in der Umgebung, der Eingang zum Gschnitztal und die Seilbahn zum Skigebiet Bergeralm machen den Ort zu einer Sommer- und Wintertourismusgemeinde. Weiters gibt es noch Gewerbebetriebe aller Art. Im Ortskern befinden sich mehrere Gasthöfe mit Übernachtungsmöglichkeit (Hotels „Rose“, „Post“, „Wilder Mann“, „Steinacher Hof“ sowie der „Wipptaler Hof“ an der Brennerautobahn, das „Jugend & Familiengästehaus (JuFa)“ neben der Liftstation Bergeralm und das Gasthaus „Schützenwirt“ in Plon).
Ansässige Unternehmen
Sportliche Einrichtungen
Die Gemeinde verfügt über einen Schießstand, ein beheiztes Freibad, öffentlich zugängliche Hallenbäder, eine Eishalle, Fußball-/Tennisanlagen und ein sehr modernes Skigebiet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Neben der dem Hl. Erasmus geweihten Pfarrkirche kann man mehrere kleinere Kapellen sowie die Filialkirchen zur Hl. Ursula und zum Hl. Ulrich besichtigen.
Weitere sehenswerte Gebäude sind das Gerichtsgebäude (ein ehemaliges Jagdschloss Kaiser Maximilians – der Flurname „Schlossanger“ zeugt noch davon) und das neugotische Widum.
Erwähnenswert sind weiters die Villen der Jahrhundertwende, von denen manche jedoch Neubauten weichen mussten.
Persönlichkeiten
- Ferdinand Adam von Pernau (1660–1731), Adliger, Geheimrat und Ornithologe sowie Übersetzer
- Martin Knoller (1725–1804), Maler
- Ludwig Lantschner (1826–1913), Mediziner und Professor der Universität Innsbruck
- Josef von Stadl (1828–1893), Baumeister und Architekt
- Georg Luger (1849–1923), Waffentechniker
- Andreas Strickner (1863–1949), Maler
- Alfons Graber (1901–1990), Maler, arbeitete hier von 1944 bis zu seinem Tod
- Walter Riml (1905–1994), Kameramann und Schauspieler
- Max Bair (1917–2000), aus dem Ortsteil Puig, Interbrigadist im Spanischen Bürgerkrieg, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
- Heini Messner (* 1939), ehemaliger Skiweltcupläufer, Trainer des ÖSV-Damenwunderteams der frühen 1970er Jahre, Gewinner des ersten Skiweltcuprennens der Geschichte und Bronzemedaillen-Gewinner 1972 in Sapporo / Japan
- Hubert Rauch (1947–2016), Politiker, ehemaliger Bürgermeister von Steinach
- Franz Oppurg (1948–1981), Bergsteiger, schaffte 1978 die erste Solobesteigung des Mount Everest
- Clemens Aigner (* 1993), Skispringer
- Franz Muigg (1808-1880), Kurat von Vinaders und Heimatforscher
Weblinks
- Webseite der Gemeinde
- Steinach, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“