Universität Tel Aviv
אוניברסיטת תל אביב Universität Tel Aviv | |
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Gründung | 1956 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Tel Aviv, Israel |
Rektor | Dany Leviatan |
Studierende | 29.000 |
Website | www.tau.ac.il |
Die Universität Tel Aviv (hebräisch אוניברסיטת תל אביב) ist eine von Israels größten Universitäten. Etwa 29.000 Hochschüler studieren an der Universität. Unterrichts- und Verwaltungssprache ist ausschließlich Hebräisch, obwohl die Muttersprache von 10 bis 15 Prozent der Studierenden Arabisch ist.[1]
Gliederung
Die Universität besteht aus neun Fakultäten, welche sich in 90 Institute gliedern.
- Fakultäten (keine bestimmte Reihenfolge):
- Yolanda und David Katz-Fakultät der Künste
- Iby und Aladar Fleischman-Fakultät der Ingenieurwissenschaften
- Raymond und Beverly Sackler-Fakultät der Naturwissenschaften
- Lester und Sally Entin-Fakultät der Geisteswissenschaften
- Buchmann-Fakultät der Rechtswissenschaften
- George S. Wise-Fakultät für Biologie (Life Sciences)
- Leon Recanati-Fakultät für Management
- Sackler-Fakultät für Medizin
- Gershon H. Gordon-Fakultät der Sozialwissenschaften
Geschichte
Die Vorläufer der Universität waren mehrere kleinere Hochschulen und Institute. Namhaft sind hierbei die Hochschule für Recht und Wirtschaft, welche 1935 gegründet wurde und als universelle Lehranstalt bereits die Fakultäten Rechtswissenschaften, Ökonomie, Verwaltung und Politik, Betriebswirtschaftslehre sowie Steuerrecht beinhaltete, das 1931 errichtete biologisch-pädagogische Institut und das Institut für Judaismus.
Die beiden erstgenannten waren die ersten Einrichtungen der höheren Bildung in Tel Aviv überhaupt. 1955 öffnete das Trobovich Gebäude (auch das „rote Haus“ genannt), welches als permanenter Ort für die Hochschule für Recht und Wirtschaft genutzt wurde und den Beginn für das Hochschulgelände im Tel Aviver Stadtteil Ramat Aviv bildete.
Auf dem Grund dieses Stadtteils befand sich ursprünglich das arabische Dorf al-Schaich Muannes (arabisch: الشيخ مؤنس), dessen Bewohner aufgrund des Arabisch-Israelischen Krieges von 1948 flohen und bis heute an der Rückkehr gehindert werden. Das heutige Universitätsgelände befindet sich zum großen Teil auf dem Land des damaligen Dorfes. Teile des Landes der Hochschule wurden dabei legal abgekauft, andere allerdings nicht.[2] Das einzig erhaltene Haus des Dorfteils auf dem Universitätsgelände beherbergt heute das Klubhaus der Universität.
Um nun die verschiedenen Hochschulen und Institute zusammenzufassen wurden in den 1950er Jahren verschiedene Initiativen gestartet. Eine von diesen wurde von dem damaligen Tel Aviver Bürgermeister Chaim Levanon ins Leben gerufen und konnte sich letztendlich auch durchsetzen. So wurden die verschiedenen Einrichtungen 1956 vereinigt und am 6. Juni desselben Jahres die Gründung der Universität bekannt gegeben. Professor Israel Efrat wurde der erste Direktor der Universität. 1960 wurden erste Teile vom hohen Bildungsausschuss in Israel anerkannt, später gewannen mehr und mehr Fakultäten akademische Anerkennung.
1978 wurde auf dem Gelände der Universität das Beit Hatefutsot - Nahum Goldmann Diaspora Museum eröffnet, benannt nach dem Gründer und langjährigen Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses. In Deutschland kooperiert die Universität Tel Aviv mit der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Beide Städte sind durch eine langjährige Partnerschaft verbunden.
Arabisch-Verbot
Im Dezember 2015 untersagte es die Leitung der Universität Verwaltungsmitarbeitern, mit Studenten Arabisch zu sprechen, obwohl Arabisch eine der beiden Amtssprachen Israels sowie die Muttersprache von 10 bis 15 Prozent der Studenten der Universität Tel Aviv ist. Nach einem Bericht der Zeitung Haaretz im Februar 2016 wurde das Verbot wieder aufgehoben.[3]
Bekannte Dozierende
- Yakir Aharonov - theoretische Physik
- Jossi Beilin - Politikwissenschaft
- Judah Moshe Eisenberg - theoretische Atomphysik
- Israel Finkelstein - Direktor des archäologischen Instituts
- Ehud Gazit - Nanotechnologie
- Gabriel Gorodetsky - Direktor des „Cummings Center for Russian and East European Studies“
- Walter Grab - Historiker
- Heda Jason - Folkloristikerin und Erzählforscherin
- Yitzhak Laor - Theater und Film
- Nechama Leibowitz - Bibelwissenschaft
- Yuval Ne’eman - Physik
- Susan Neiman - Moralphilosophie, politische Philosophie und Philosophiegeschichte
- Amir Pnueli - Informatik
- Yoel Rak – Paläoanthropologie und Anatomie
- Ariel Rubinstein - Wirtschaftswissenschaften
- Mordecai Seter - Musik
- Leonard Susskind - theoretische Physik
- Zvi Yavetz - Geschichte
- Amotz Zahavi - Zoologie
- Moshe Zuckermann - Soziologie
Bekannte Absolventen
- Tawfik Abu Wael (* 1976), palästinensischer Filmemacher und Regisseur
- Tzvi Avni (* 1927), Komponist
- Schlomo Ben Ami (* 1943), Historiker, Diplomat und Politiker, war der 15. Außenminister Israels
- Avishay Braverman (* 1948), Volkswirtschaftler, Politiker sowie ehemaliger Präsident der Ben-Gurion-Universität des Negev
- Sara Netanjahu (* 1958), die Frau des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu
- Dan Gillerman (* 1944), 13. ständiger Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen
- Orly Goldwasser, Ägyptologin
- Mosche Kaplinski (* 1957), stellvertretender Generalstabschef der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte
- Josef Lapid (1931–2008), Vorsitzender der Shinui, ehemaliger Justizminister und Vizepremier
- Jitzchak Mordechai (* 1944), General und Mitgründer der ehemaligen Partei Mifleget ha-Merkas (Zentrumspartei)
- Chaim Ramon (* 1950), Politiker der Kadima, Justizminister.
- Ilan Ramon (1954–2003), Oberst der Luftstreitkräfte und erster israelischer Raumfahrer
- Silwan Schalom (* 1958), ehemaliger Außenminister sowie Finanzminister, Mitglied im Likud
- Ariel Scharon (1928–2014), ehemaliger Ministerpräsident
- Nathan Seiberg (* 1956), israelischer/US-amerikanischer theoretischer Physiker
- Adi Shamir (* 1952), Kryptologieexperte, Miterfinder des RSA-Chiffrierverfahrens
- Gadi Taub (* 1965), Historiker, Schriftsteller, politischer Kolumnist
- Jossi Wieler (* 1951), Schweizer Theater- und Opernregisseur
- Eliahu Winograd (* 1926), ehemaliger Richter am Obersten Gericht Israels und Vorsitzender der Winograd-Kommission
- David Zilberman (* 1947), Ökonom
Weblinks
- Universität Tel Aviv (englisch, hebräisch)
- The George S. Wise Faculty of Life Sciences (englisch, hebräisch)
- The Buchmann Faculty of Law (englisch)
- Diasporamuseum (Beth Hatefutsoth) (englisch, hebräisch)
- Eva-und-Marc-Besen-Institut für Geschichtsbewusstsein (englisch)
- Tel-Aviv University Botanical Garden
Quellen
- ↑ Yarden Skop: Tel Aviv University Tells Call Center Workers Not to Speak Arabic. In: Haaretz, 17. Februar 2016.
- ↑ Webseite der Zochrot Organisation, 2006, englisch, hebräisch, arabisch
- ↑ Yarden Skop: Tel Aviv University Tells Call Center Workers Not to Speak Arabic. In: Haaretz, 17. Februar 2016;
Yarden Skop: Tel Aviv University Retracts Ban on Arabic in Call Center Following Haaretz Report. In: Haaretz, 17. Februar 2016;
Israeli Arabs Should Be Free to Speak Arabic Everywhere. In: Haaretz, 18. Februar 2016.
Koordinaten: 32° 6′ 50″ N, 34° 48′ 15″ O