VLC media player

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VLC media player

Logo
Screenshot
VLC media player 2.1.5 unter Windows 8.1 mit dem Film Big Buck Bunny
Basisdaten

Entwickler VideoLAN
Erscheinungsjahr 1. Februar 2001[1][2]
Aktuelle Version 2.2.4 (Windows, OS X, Linux und OS2/eComStation)
Vorlage:Datum – die Form mit drei unbenannten Parametern oder anderen einzelnen Zeiteinheiten ist veraltet und wird nicht mehr unterstützt. Bitte gib das Datum einfach im Klartext an.[3]

2.0.6 (Android)
Vorlage:Datum – die Form mit drei unbenannten Parametern oder anderen einzelnen Zeiteinheiten ist veraltet und wird nicht mehr unterstützt. Bitte gib das Datum einfach im Klartext an.[4]

2.7.8 (iOS)
Vorlage:Datum – die Form mit drei unbenannten Parametern oder anderen einzelnen Zeiteinheiten ist veraltet und wird nicht mehr unterstützt. Bitte gib das Datum einfach im Klartext an.[5]

Betriebssystem Windows, OS X,
GNU/Linux, Unix, BSD,
Android u. a.
Programmiersprache C, C++
Kategorie Mediaplayer
Lizenz GPLv2 und LGPLv2.1[6][7]
deutschsprachig ja
www.videolan.org/vlc

Der VLC media player (anfänglich „VideoLAN Client“ genannt) ist ein portabler, freier Medienabspieler sowohl für diverse Audio-, Videocodecs und Dateiformate als auch DVDs, Video-CDs und unterstützt unterschiedliche Streaming-Protokolle und Schnittstellen für TV-Karten (z. B. DirectShow und BDA). Er kann auch als Server zum Streaming in Uni- oder Multicast, in IPv4- und IPv6-Netzen oder als Transcoder für die unterstützten Video- und Audio-Formate verwendet werden.

Geschichte und Entstehung

Der VLC media player wird seit 1996 vom VideoLAN-Team entwickelt. Dieses besteht aus Studenten der französischen Ingenieurschule École Centrale Paris in Châtenay-Malabry bei Paris und Entwicklern aus über 20 Ländern, unter anderem den USA, den Niederlanden, Norwegen und Deutschland. Das Programm steht seit dem 1. Februar 2001 unter der GPLv2 und kann somit kostenlos verbreitet und von jedermann verbessert werden.

2007 entschied das VLC Projekt aus Lizenzkompatiblitätsgründen nicht auf die gerade veröffentlichte GPLv3 upzugraden, sondern bei der Version 2 zu bleiben.[8]

Die grafische Benutzeroberfläche des VLC-Media-Players für die Windows- und Linux-Variante basierte bis Version 0.8.6 auf wxWidgets, seit Version 0.9.2 wird die Bibliothek Qt verwendet.

Am 7. Juli 2009 wurde die Version 1.0.0 veröffentlicht. Neu hinzugekommen ist unter anderem die Unterstützung für das Dekodieren der Formate AES3 (SMPTE 302M), Dolby Digital Plus (E-AC-3), True HD/MLP, Blu-ray Linear-PCM, QCELP (Qualcomm PureVoice) und RealVideo (Version 3.0 und 4.0), sowie für das freie Format DIRAC der BBC. Zudem wurden die bereits vorhandenen Dekoder nochmals verbessert und Fehler beseitigt.[9]

Seit Ende 2009 wird unter dem Projektnamen Lunettes eine neue grafische Oberfläche für den VLC media player unter Mac OS X entwickelt. Grundlage dafür ist das VLCKit. Die alte Cocoa-Schnittstelle wird derzeit nicht gepflegt.[10]

Mit der Version 1.1.0 vom Juni 2010 ist eine Hardwarebeschleunigung vor allem für das Abspielen von HD-Videos sowie die Unterstützung für mobile Endgeräte (wie z. B. Handys) hinzugekommen. Zudem wurde an der Unterstützung für das VP8-Format sowie an der Übersetzung und der Beseitigung diverser Fehler gearbeitet.[11]

Im Jahr 2011 wurde die Lizenz für die Engine von GPLv2 auf LGPLv2.1 geändert, der Player selbst blieb GPLv2.[6]

Am 18. Februar 2012 wurde Version 2.0 (Twoflower) freigegeben. Neuerungen sind u. a. die Unterstützung von BluRay Discs (experimentell), HD- und 10-Bit-Codecs, Verbesserungen bei Untertiteln uvm.

Anfang November 2012 startete das VideoLan-Projekt eine Initiative auf Kickstarter.com, um die Entwicklung einer neuen Version des VLC-Media-Players für die neue Oberfläche von Windows 8 zu finanzieren. Insgesamt sammelten die Entwickler 47.056 Pfund.[12] Es arbeiten zwei festangestellte Programmierer an der neuen Oberfläche. Die fertige Version sollte drei Monate später im „Windows Store für Windows 8“ und noch später für Windows RT erscheinen.[13] Im Oktober 2014 erschien eine erste Betaversion für Windows 8.1. Eine Version für Windows Phone sollte im November 2014 erscheinen,[14] was jedoch nicht eingehalten werden konnte. Im Dezember 2014 wurde eine erste Beta-Version veröffentlicht.[15]

Logo und Versionsnamen

Der Entwickler Antoine Cellerier kennt die Geschichte des Logos selbst nur vom Hörensagen: Eines Tages kamen Studenten eines der Netzwerk-Clubs der École Centrale Paris betrunken mit einem Verkehrssicherungskegel nach Hause. Später ging aus diesem Club das VideoLAN-Projekt hervor. Als man ein Logo für das Programm suchte, fiel die Wahl auf den Kegel, der zu diesem Zeitpunkt bereits zu einer beträchtlichen Kegelsammlung angewachsen war.[16]

VLC 2.1.5 unter Windows 8.1 mit Weihnachtsmannmütze

Jährlich zur Weihnachtszeit trägt der VLC media player eine Weihnachtsmannmütze im Startbildschirm und im Icon. Dabei richtet sich das Programm nach der Systemzeit.

Bis zu der Version 1.0.x (Goldeneye) wurden alle Veröffentlichungen mit Codenamen die von Charakteren des Films James Bond 007 – Goldeneye stammen bezeichnet, weil die Entwickler mit diesem Film die Ur-Version testeten.[17] Seit Version 1.1.x (The Luggage) werden solche aus den Romanen der Scheibenwelt verwendet.[18]

Merkmale

Abhängigkeiten

Der VLC media player ist ein Teil der kompletten Streaming-Lösung des VideoLAN-Teams, womit beispielsweise die Versorgung eines Universitäts-Campus mit Fernsehen über einen einzigen Empfänger möglich ist, was auch der Anlass für die Entwicklung der Programme war. Ein weiterer Baustein dieser Lösung ist der VideoLAN Server, der aber durch spezielle Funktionen des VLC media player ersetzt wurde. Mehr zu dieser Streaming-Lösung findet sich im VideoLAN-Artikel.

Besonders hervorzuheben ist die Vielseitigkeit des Programms, das nahezu jedes Format und jede Datei abspielt, auch unvollständige oder bruchstückhafte AVI-Dateien, was z. B. bei nicht vollständig heruntergeladenen Dateien der Fall sein kann. Dabei sind alle Standardfunktionen kommerzieller Produkte verfügbar. Zusätzlich können über Filter verschiedene Effekte in Echtzeit angewandt werden. So kann z. B. ein Video, das im Hochformat aufgenommen wurde, um 90° gedreht, und Farbfilter usw. können angewandt werden. Aus urheberrechtlichen Gründen ist die Wiedergabe von DRM-geschützten Formaten nicht möglich.

Das VideoLAN-Team entwickelt selbst keine Decoder oder Encoder (Codecs). Der VLC media player ist vielmehr als ein Rahmenprogramm zu verstehen, das diverse – getrennt entwickelte – Codecs unter einer Benutzeroberfläche vereint. Die bekanntesten sind u. a. FFmpeg, libmpeg2 und x264. Diese werden mit speziell entwickelten oder über Bibliotheken eingebundenen Demultiplexern kombiniert. Dadurch unterscheiden sich Leseverhalten und Fehlertoleranz deutlich von anderen Wiedergabeprogrammen, die auf den genannten Codecs basieren. Ferner können auch Ausgabe-Bibliotheken wie SDL in VLC integriert sein.

Der VLC media player läuft unter Android, GNU/Linux, Microsoft Windows, OS X, BeOS, Syllable, EComStation. Einige andere Betriebssysteme wie z. B. BSD werden auch unterstützt, für sie gibt es aber keine vorkompilierten Binär-Pakete. Außerdem gibt es für Microsoft Windows eine portable (vom USB-Stick ohne Installation lauffähige) Version. Mittels Skins ist eine weitreichende Anpassung der Bedienoberfläche möglich.

Einsatz

Der VLC media player kommt bei Privatnutzern, in Schulen und Universitäten, aber auch bei professionellen Anwendern zum Einsatz. Geschätzt wird vor allem die hohe Kompatibilität mit einer Vielzahl von Formaten und Codecs, wodurch nahezu alle Video- und Audioformate wiedergegeben werden können.

Alternative Programme

Alternativen zum VLC media player sind z. B. KMPlayer, Winamp, Media Player Classic, MPlayer und Xine, die jedoch vergleichsweise eingeschränkte Streaming-Möglichkeiten bieten. Viele andere quelloffene („open source“) Programme benutzen ebenfalls die FFmpeg-Bibliothek und unterstützen somit eine ähnliche Anzahl von Formaten.

Weblinks

Commons: VLC – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. VideoLAN.
  2. www.videolan.org. (abgerufen am 2. Februar 2021).
  3. VLC 2.2.4 "Weatherwax". VideoLAN, 5. Juni 2016, abgerufen am 6. Juni 2016 (englisch).
  4. Index of /videolan/vlc-android/2.0.6/. Abgerufen am 8. September 2016 (englisch).
  5. Vorschauseite für iOS bei itunes.apple.com, abgerufen am Vorlage:Datum – die Form mit drei unbenannten Parametern oder anderen einzelnen Zeiteinheiten ist veraltet und wird nicht mehr unterstützt. Bitte gib das Datum einfach im Klartext an..
  6. a b VLC engine relicensed to LGPL. VideoLAN, 21. Dezember 2011, abgerufen am 17. Dezember 2013.
  7. VLC reaches 2.1.2. VideoLAN, 10. Dezember 2013, abgerufen am 17. Dezember 2013.
  8. Rémi Denis-Courmont: VLC media player to remain under GNU GPL version 2. videolan.org, abgerufen am 21. November 2015: „In 2001, VLC was released under the OSI-approved GNU General Public version 2, with the commonly-offered option to use "any later version" thereof (though there was not any such later version at the time). Following the release by the Free Software Foundation (FSF) of the new version 3 of its GNU General Public License (GPL) on the 29th of June 2007, contributors to the VLC media player, and other software projects hosted at videolan.org, debated the possibility of updating the licensing terms for future version of the VLC media player and other hosted projects, to version 3 of the GPL. [...] There is strong concern that these new additional requirements might not match the industrial and economic reality of our time, especially in the market of consumer electronics. It is our belief that changing our licensing terms to GPL version 3 would currently not be in the best interest of our community as a whole. Consequently, we plan to keep distributing future versions of VLC media player under the terms of the GPL version 2. [...]we will continue to distribute the VLC media player source code under GPL "version 2 or any later version" until further notice.
  9. VLC 1.0 veröffentlicht – Artikel bei Golem.de, vom 7. Juli 2009.
  10. VLC für Mac – alles nur halb so schlimm – Artikel bei Golem.de, vom 18. Dezember 2009.
  11. VLC Media Player 1.1 als Release Candidate – Artikel bei Golem.de, vom 27. Mai 2010.
  12. VLC for the new Windows 8 User Experience („Metro“) by VideoLAN. In: kickstarter.com. Abgerufen am 19. Juni 2013.
  13. VLC for the new Windows 8 User Experience fundraiser, bei VideoLAN.org, 29. Nov. 2012 (Englisch)
  14. Witold Pryjda: VLC für Windows Phone soll noch in diesem November erscheinen. In: WinFuture.de. 5. November 2014, abgerufen am 6. November 2014.
  15. VLC Player für Windows Phone: Beta-Version endlich erhältlich aber mit großen Problemen behaftet - UPDATE, 9. Dezember 2014
  16. why the cone? (englisch) – Beitrag im VideoLAN-Forum, vom 9. Juni 2005; Antwort von Antoine Cellerier auf die Frage, warum der Kegel als Logo gewählt wurde.
  17. VLC CodeNames, abgerufen am 30. Januar 2015.
  18. Some VLC facts bei linuxers.org, abgerufen am 30. Januar 2015.