„Geronimo“ – Versionsunterschied

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Es folgten bewegte Jahre, die er teils in [[Mexiko]], teils in der San-Carlos-Reservation verlebte. Gokhlayeh brach aus der verhassten Reservation immer wieder aus. Er und seine Leute unternahmen Angriffe auf kleine Dörfer und Farmen, wo sie Vorräte und Pferde erbeuteten. Dies führte dazu, dass er nicht nur von der [[United States Army|US-Armee]], sondern auch von den Mexikanern gejagt wurde. [[1884]] brach er ein letztes Mal aus der Reservation aus, da er beinahe Opfer eines Mordanschlages geworden war. Er führte mit seiner kleinen Schar an Kriegern Guerillakrieg gegen die ihn verfolgenden Truppen und schaffte es geschickt, sich ihnen zu entziehen, indem er die Grenze passierte, da ihm die feindlichen Truppen dorthin nicht folgen durften. Die meiste Zeit hielt er sich mit seinen Männern in der [[Sierra Madre]] versteckt.
Es folgten bewegte Jahre, die er teils in [[Mexiko]], teils in der San-Carlos-Reservation verlebte. Gokhlayeh brach aus der verhassten Reservation immer wieder aus. Er und seine Leute unternahmen Angriffe auf kleine Dörfer und Farmen, wo sie Vorräte und Pferde erbeuteten. Dies führte dazu, dass er nicht nur von der [[United States Army|US-Armee]], sondern auch von den Mexikanern gejagt wurde. [[1884]] brach er ein letztes Mal aus der Reservation aus, da er beinahe Opfer eines Mordanschlages geworden war. Er führte mit seiner kleinen Schar an Kriegern Guerillakrieg gegen die ihn verfolgenden Truppen und schaffte es geschickt, sich ihnen zu entziehen, indem er die Grenze passierte, da ihm die feindlichen Truppen dorthin nicht folgen durften. Die meiste Zeit hielt er sich mit seinen Männern in der [[Sierra Madre]] versteckt.


=== Gefängnis und Lebensende ===
Als ein [[Kopfgeld]] von über 2.000 Dollar auf ihn ausgesetzt wurde, stellte er sich am [[4. September]] [[1886]] mit noch 36 von ursprünglich 500 verbliebenen Kriegern den Amerikanern unter dem Kommando von General [[Nelson A. Miles]], die ihn jahrelang vergeblich mit 5.000 Soldaten, 250 Indianer-Scouts und dem Chefscout [[Al Sieber]] gejagt hatten. Daraufhin verbrachte er die nächsten drei Jahre im Gefängnis.


Zunächst schickte man ihn nach [[Fort Pickens]], [[Florida]], in die [[Verbannung]], im Anschluss nach [[Fort Marion]], [[Alabama]] und schließlich [[1894]] nach [[Fort Sill]] in [[Oklahoma]] ins [[Indianerterritorium]], ohne dass er seine [[Sippe]] je wiedersehen konnte.
Dort konvertierte er [[1903]] zum [[Christentum]], wurde [[Methodistische und Wesleyanische Kirchen|Methodist]] und besuchte regelmäßig den Gottesdienst. Gokhlayeh bekam in der Reservation ein Stück Land, auf dem er sich ein Haus baute und das übrige Land bebaute.

Im bereits betagtem Alter diktierte Gokhlayeh seine Lebensgeschichte einem weißen Autor. Eine Zeit lang wurde dieses Werk nicht veröffentlicht. Erst als Präsident [[Theodore Roosevelt|Roosevelt]] seine Genehmigung zur Veröffentlichung gab, erschien es. Es gilt allerdings als sicher, dass viele Stellen eine Überarbeitung fanden und es sich nicht um die Originalgeschichte handelt, die Gokhlayeh erzählte.

Sein Wunsch, noch einmal in seine Heimat zurückzukehren bevor er stirbt, wurde nicht erfüllt, er starb am [[17. Februar]] [[1909]] an einer [[Lungenentzündung]] und wurde auf dem Friedhof von Fort Sill bestattet. Einer Legende der Apachen zufolge sang der "letzte Freie Krieger" auf dem Totenlager folgende Worte "O Ha Le a", frei übersetzt "Ich warte". Manche Indianer, auch außerhalb der Apachen, werten diese Worte als "Ich warte auf die Wende des Schicksals", was die rote Nation bis heute bestärkt.

== Grabraub und Petition ==
Die [[Skull and Bones|Skull and Bones Society]], darunter [[Prescott Bush]], Großvater von [[George W. Bush]], raubten [[1918]] angeblich das Grab Gokhlayehs aus und brachten seine Knochen in ihr Kultmuseum. Die Überreste sind bisher nicht zurückgegeben worden. Quelle: [http://www.pa56.org/skullandbones.htm]

:Der Yale Herald schreibt: ''"George Bush, DC '68, and John Kerry, JE '66, both members of the society, could be hurt by their involvement in an organization that allegedly takes part illegal behavior."''<ref>The Yale Herald: [http://www.yaleherald.com/article.php?Article=2523 Of skulls and bones: More secrets of the tomb.]</ref>

Die Apachen, sein Urgroßenkel Harlyn Geronimo, fordern nun in einer [[Petition]] an den US-Kongress die Rückgabe der Grabreste Geronimos <ref>[http://www.petitiononline.com/Geronimo/petition.html Online-Petition], welche die Rückgabe der Gebeine einfordert]</ref>.

[[Ned Anderson]], ein Apachenhäuptling hatte bereits 1986 mit Unterstützung des FBI, George W. Bushs Bruder [[Jonathan Bush]] zur Herausgabe des Schädels aufgefordert.


== Bedeutung bei Fallschirmsprüngen ==
== Bedeutung bei Fallschirmsprüngen ==

Version vom 22. November 2007, 16:53 Uhr

Gokhlayeh (Bedonkohe: Goyaałé), später genannt Geronimo, (* 1823 oder 16. Juni 1829; † 17. Februar 1909) war der Kriegshäuptling und Schamane einer Gruppe der Bedonkohe-Apachen. Die Bedonkohe waren eine der vier Gruppen der Chiricahua-Apachen.

Gokhlayeh
Datei:GerowifeTaz-ayz-Slath&Child.jpg
Gokhlayehs Frau und eines seiner Kinder
Gokhlayeh, rechts im Bild
Gefangenentransport; Naiche, Mitte vorne & zur Rechten Gokhlayeh und Sohn
Datei:Geronimo4.jpg
Gokhlayeh 1904 mit drei Stammesmigliedern
Datei:Fair-Geronimo.jpg
Gokhlayeh beim Bogenbau
Datei:Geron-7.jpg
Gokhlayeh mit 76
ca 2 Jahre später wurde er eingeladen, bei Theodore Roosevelts Inaugurationsparade mitzureiten.

Leben

Geronimo ist die mexikanische Form seines richtigen Namens Gokhlayeh "Einer, der gähnt". Diesen Namen wählte sein Vater, da der Junge immer sehr müde war und oft gähnte.

Als 1858 die mexikanischen Truppen des Militärgouverneurs des Bundesstaats Sonora, General Jose Maria Carrasco, seine Mutter, seine Frau und seine drei Kinder töteten, schwor Gokhlayeh Rache. Dazu verbündete er sich mit Cochise, einem Häuptling der Ché-ko-nen-Apachen, einer der vier Gruppen der Chiricahua. Mit diesen ging er in seine erste Schlacht gegen die Stadt Sonora, die viele feindliche Soldaten mit dem Leben bezahlten. Von nun an folgten jährliche Angriffe auf mexikanische Städte.

Häuptling der Apachen

Als Cochise starb, wurde Gokhlayeh von dessen Sohn Naiche und weiteren wichtigen Stammesmitgliedern zum Kriegshäuptling gewählt. 1876 erfolgte seine Einweisung in die San-Carlos-Reservation. Diese Reservation war direkt in der Wüste gelegen, es gab kein Wasser und keine Nahrung. Sie war von den unregelmäßigen Lebensmittellieferungen der Armee abhängig. Im ersten Jahr starben hunderte von Apachen an Unterernährung oder Krankheit, im zweiten Jahr waren es nicht weniger. Gokhlayeh litt vor Sorge um sein Volk. So beschloss er, mit den Überlebenden aus der Reservation auszubrechen. Er ging mit ihnen auf die mexikanische Seite der Sierra-Madre-Berge, ihrer eigentlichen Heimat. Dort waren sie zumindest vor der amerikanischen Armee in Sicherheit.

Es folgten bewegte Jahre, die er teils in Mexiko, teils in der San-Carlos-Reservation verlebte. Gokhlayeh brach aus der verhassten Reservation immer wieder aus. Er und seine Leute unternahmen Angriffe auf kleine Dörfer und Farmen, wo sie Vorräte und Pferde erbeuteten. Dies führte dazu, dass er nicht nur von der US-Armee, sondern auch von den Mexikanern gejagt wurde. 1884 brach er ein letztes Mal aus der Reservation aus, da er beinahe Opfer eines Mordanschlages geworden war. Er führte mit seiner kleinen Schar an Kriegern Guerillakrieg gegen die ihn verfolgenden Truppen und schaffte es geschickt, sich ihnen zu entziehen, indem er die Grenze passierte, da ihm die feindlichen Truppen dorthin nicht folgen durften. Die meiste Zeit hielt er sich mit seinen Männern in der Sierra Madre versteckt.

Gefängnis und Lebensende

Als ein Kopfgeld von über 2.000 Dollar auf ihn ausgesetzt wurde, stellte er sich am 4. September 1886 mit noch 36 von ursprünglich 500 verbliebenen Kriegern den Amerikanern unter dem Kommando von General Nelson A. Miles, die ihn jahrelang vergeblich mit 5.000 Soldaten, 250 Indianer-Scouts und dem Chefscout Al Sieber gejagt hatten. Daraufhin verbrachte er die nächsten drei Jahre im Gefängnis.

Zunächst schickte man ihn nach Fort Pickens, Florida, in die Verbannung, im Anschluss nach Fort Marion, Alabama und schließlich 1894 nach Fort Sill in Oklahoma ins Indianerterritorium, ohne dass er seine Sippe je wiedersehen konnte. Dort konvertierte er 1903 zum Christentum, wurde Methodist und besuchte regelmäßig den Gottesdienst. Gokhlayeh bekam in der Reservation ein Stück Land, auf dem er sich ein Haus baute und das übrige Land bebaute.

Im bereits betagtem Alter diktierte Gokhlayeh seine Lebensgeschichte einem weißen Autor. Eine Zeit lang wurde dieses Werk nicht veröffentlicht. Erst als Präsident Roosevelt seine Genehmigung zur Veröffentlichung gab, erschien es. Es gilt allerdings als sicher, dass viele Stellen eine Überarbeitung fanden und es sich nicht um die Originalgeschichte handelt, die Gokhlayeh erzählte.

Sein Wunsch, noch einmal in seine Heimat zurückzukehren bevor er stirbt, wurde nicht erfüllt, er starb am 17. Februar 1909 an einer Lungenentzündung und wurde auf dem Friedhof von Fort Sill bestattet. Einer Legende der Apachen zufolge sang der "letzte Freie Krieger" auf dem Totenlager folgende Worte "O Ha Le a", frei übersetzt "Ich warte". Manche Indianer, auch außerhalb der Apachen, werten diese Worte als "Ich warte auf die Wende des Schicksals", was die rote Nation bis heute bestärkt.

Grabraub und Petition

Die Skull and Bones Society, darunter Prescott Bush, Großvater von George W. Bush, raubten 1918 angeblich das Grab Gokhlayehs aus und brachten seine Knochen in ihr Kultmuseum. Die Überreste sind bisher nicht zurückgegeben worden. Quelle: [1]

Der Yale Herald schreibt: "George Bush, DC '68, and John Kerry, JE '66, both members of the society, could be hurt by their involvement in an organization that allegedly takes part illegal behavior."[1]

Die Apachen, sein Urgroßenkel Harlyn Geronimo, fordern nun in einer Petition an den US-Kongress die Rückgabe der Grabreste Geronimos [2].

Ned Anderson, ein Apachenhäuptling hatte bereits 1986 mit Unterstützung des FBI, George W. Bushs Bruder Jonathan Bush zur Herausgabe des Schädels aufgefordert.

Bedeutung bei Fallschirmsprüngen

In der Nacht vor ihrem ersten Massensprung im Jahre 1940 sahen sich die U.S.-Fallschirmtruppen in Fort Benning einen Film über Geronimo an. Sie begannen damit, seinen Namen während der Sprünge zu rufen, was sich als Trend entwickelte. Diese Angewohnheit wird im Film Hot Shots! Der zweite Versuch als Witz dargestellt. Wenn die Fallschirmspringer nacheinander aus dem Flugzeug springen rufen sie „Geronimo“. Darauf folgt ein Mann in indianischer Kleidung und ruft während des Sprungs „Me!“. (In der deutschen Fassung wird Winnetou gerufen.)

Zitat

"Ich möchte nun zu gerne wissen, wer es war, der den Befehl gab, mich festzunehmen und zu hängen. Ich lebte friedlich dort mit meiner Familie im Schatten der Bäume und tat genau das, was General Crook mir geraten hatte zu tun. Ich habe oft um Frieden gebeten, aber Ärger kam immer von den Agenten und Dolmetschern. Ich habe nie Unrecht ohne Grund getan, und wenn ihr von Unrecht redet, oder auch nur an Unrecht denkt, so tätet ihr besser daran, an das Unrecht zu denken, das ihr dem Roten Manne zugefügt habt, und das tief und weit wie ein Ozean ist, durch den niemand mehr waten kann, ohne darin zu ertrinken.
Mein Unrecht dagegen ist wie ein kleiner ausgetrockneter Bachlauf, den habgierige Weiße mit den Tränen meines Volkes gefüllt haben. Ich habe dieselben Weißen diese Tränen austrinken lassen, bis auf den letzten Tropfen, so dass ich wieder auf den Bach gehen kann, ohne meine Mokassins mit Unrecht zu nässen. Sagt mir, was daran Unrechtes ist! Ihr sagt selbst, dass ein Mensch, der einen anderen tötet, getötet werden muss. Seht, wie zahlreich der Rote Mann war, bevor ihr kamt, und seht, wieviele Rote Menschen ihr getötet habt. So dürft ihr nach eurem eigenen Gesetz heute nicht hier stehen, sondern müsstet alle tot sein, wenn Euer Gesetz wahrhaftig wäre!"
(Gokhlayeh am 25. März 1886 bei San Bernardino Springs zu General George Crook, zitiert nach: H. J. Stammel: Indianer. Legende und Wirklichkeit von A-Z. Leben - Kampf - Untergang, Orbis : Gütersloh/Berlin 1991, S. 194, ISBN 3572005744)

Gokhlayeh alias Geronimo in Filmen

Geronimo, Portrait von Edward Curtis, 1905

Einzelnachweise

  1. The Yale Herald: Of skulls and bones: More secrets of the tomb.
  2. Online-Petition, welche die Rückgabe der Gebeine einfordert]

Literatur

  • Barrett S. M. (1906). Geronimo, his own Story. Autobiographie Geronimos, herausgegeben von S. M. Barrett. (Neuauflage mit Vorwort von Frederick W. Turner III. 1970, SBN 345-02238-6-125, Library of Congress Card No. 72-113457)
  • Opler, Morris E.; & French, David H. (1941). Myths and tales of the Chiricahua Apache Indians. Memoirs of the American folk-lore society, (Vol. 37). New York: American Folk-lore Society. (Reprinted in 1969 by New York: Kraus Reprint Co.; in 1970 by New York; in 1976 by Millwood, NY: Kraus Reprint Co.; & in 1994 under M. E. Opler, Morris by Lincoln: University of Nebraska Press. ISBN 0-80328602-3).
  • Pinnow, Jürgen. (1988). Die Sprache der Chiricahua-Apachen: Mit Seitenblicken auf das Mescalero. Hamburg: Helmut Buske Verlag.
  • Alexandra Robbins. Secrets of Tumb