Edvard Grieg

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Edvard Grieg etwa 1900

Edvard Hagerup Grieg [ˈɛdʋɑɖ ˈhɑːgəɾʉp ˈgɾɪg] (* 15. Juni 1843 in Bergen, Norwegen; † 4. September 1907 ebenda) war ein norwegischer Pianist und Komponist der Romantik. Bekannt wurde er vor allem durch die von ihm komponierte Peer-Gynt-Suite.

Leben

Familie

Edvard Griegs Eltern, Gesine und Alexander Grieg

Edvard Grieg wurde im Jahre 1843 als viertes von fünf Kindern im westnorwegischen Bergen geboren. Sein Vater Alexander Grieg war ein wohlhabender Kaufmann und britischer Konsul in Bergen. Er führte den von seinem aus Schottland eingewanderten Großvater 1779 gegründeten Fischhandel fort.

Seine Mutter Gesine (geb. Hagerup) wurde als junges Mädchen von ihren Eltern zur Ausbildung zum Komponisten Albert Methfessel in das damals zum Dänischen Gesamtstaat gehörende holsteinische Altona geschickt.[1] Sie trat in Bergen mit Erfolg als Pianistin und Dichterin auf und zählte zu den angesehensten Klavierlehrerinnen der Stadt. Sie veranstaltete in ihrem Haus allwöchentliche Musizierkreise, bei denen neben Instrumentalwerken auch Teile aus Opern aufgeführt wurden. In seiner 1903 erschienenen, in ihrer Aussagekraft allerdings umstrittenen autobiographischen Skizze Mein erster Erfolg misst Grieg den Eindrücken, die er in dem lebhaften Handels- und Kulturzentrum sammelte, eine entscheidende Bedeutung für seine musikalische Inspiration zu:

„So vermochte ich, wenn es mir als kleinem Jungen erlaubt war, zu einem Begräbnis zu gehen oder einer Auktion beizuwohnen, ganz genau zu berichten, welchen Eindruck der Vorgang auf mich gemacht hatte. Wenn man mir untersagt hätte, diesen kindlichen Instinkten nachzugehen, wer weiß, ob meine Phantasie nicht unterdrückt und in eine andere Richtung getrieben worden wäre, die meiner wahren Natur fremd war.“[2]

Schulzeit

Ab dem sechsten Lebensjahr erhielt er von der Mutter regelmäßigen Klavierunterricht. Mit neun Jahren begann er erste eigene Kompositionen zu entwerfen. Aus seiner Jugendzeit sind viele Klavierstücke erhalten, die später teilweise in der Gesamtausgabe veröffentlicht worden sind.

Seine Schulzeit verlief eher ungünstig. Nach der Grundschule absolvierte er die Tanksche Schule, eine an neuen Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften ausgerichtete Realschule, welche dem künstlerisch-musikalisch veranlagten Edvard weniger entgegenkam.[3] Seinem Interesse an Musik und Komposition begegneten die Lehrer teilweise mit Spott und Zynismus. Grieg im Jahre 1903 zu seiner Schulzeit: „Seine Rauheit, seine Kälte, sein Materialismus – alles das war für meine Natur so abschreckend.“[4]

Der junge Grieg
(Fotografie 1858)

Aufgrund dessen musste er die dritte Klasse wiederholen. Es ist behauptet worden, dass die negativen Erlebnisse Griegs während seiner Schulzeit auf seinen Umgang mit den Lehrern am Konservatorium weiterwirkte. Dieser Meinung stehen Untersuchungen entgegen, die den Lehrern wohlwollende Anerkennung ihres begabten Schülers bescheinigen.[5]

Studium in Leipzig

Der Besuch und die positive Beurteilung der musikalischen Anlagen des Jungen durch Ole Bull, den bekannten Geiger und Vorkämpfer einer eigenen norwegischen Musik und Kultur, im Jahr 1858 führten schließlich zu Griegs Studium am Leipziger Konservatorium.

Dort studierte er von 1858 bis 1862 bei Carl Reinecke, Louis Plaidy, Ernst Ferdinand Wenzel und Ignaz Moscheles Musik. Seine Studienzeit in Leipzig beschrieb Grieg später recht kritisch. Er habe in dem nicht inspirierenden und konservativen Unterricht kaum etwas gelernt und auch seine Mängel in der Klaviertechnik seien teils auf die am Konservatorium üblichen Unterrichtsmethoden zurückzuführen. Bei seinem ersten Klavierlehrer, Louis Plaidy, habe er nur stumpfsinnig Etüden und andere Stücke von Czerny, Kuhlau und Clementi üben müssen. Mit Werken modernerer Komponisten sei er nicht vertraut gemacht worden. Dem späteren Unterricht beim von ihm hochgeschätzten Ernst Ferdinand Wenzel konnte Grieg mehr abgewinnen. Auch der Harmonieunterricht war Grieg zu konservativ. Seine Lehrer kritisierten u. a. den schon damals in Griegs Kompositionen anzutreffenden starken Hang zu chromatischer Gestaltung. Ein 1861 von Grieg für seinen Lehrer Carl Reinecke komponiertes Streichquartett wurde aus dem Programm eines öffentlichen Konzerts genommen weil es der einflussreiche Violinist Ferdinand David als zu futuristisch ansah.[6]

1862 kehrte er mit einer Zwischenstation im schwedischen Karlshamn, wo er sein Debüt als Pianist gab, nach Bergen zurück.

Stationen in Europa

1863 übersiedelte er nach Kopenhagen. Entscheidende musikalische Impulse gab ihm dort die Begegnung mit dem früh verstorbenen Rikard Nordraak. 1864 gründete er zusammen mit Nordraak, E. C. Horneman und J. G. Matthison-Hansen in Kopenhagen die Konzertgesellschaft Euterpe zur Pflege neuer skandinavischer Musik.

1866 zog er nach Christiania. 1867 heiratete er in Kopenhagen seine Cousine Nina Hagerup. 1868 wurde die einzige Tochter Alexandra geboren, die schon im Alter von 13 Monaten starb. Franz Liszt, überzeugt von Griegs Violin-Sonaten, verschaffte dem jungen Künstler 1869/70 ein Reisestipendium der Stadt Christiania für einen Aufenthalt in Rom, wo dieser auch Liszt erstmals begegnete.

Ab 1874 lebte er mit Staatssold als freischaffender Komponist teils in Bergen, teils in Oslo, teils in Lofthus am Sørfjord, einem Ausläufer des Hardangerfjords. Im Herbst 1875 starben kurz hintereinander seine beiden Eltern – ein Schicksalsschlag, den Grieg kompositorisch in der Ballade g-Moll op. 24 für Klavier verarbeitete.

Als Pianist und Dirigent unternahm er zahlreiche Konzertreisen in Europa: außer in Norwegen auch in Schweden, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, den Niederlanden, Italien, Österreich, Polen, Tschechien und Belgien.[7] Meistens reiste er zusammen mit seiner Frau, die Sopranistin war, aber auch das Klavierspiel beherrschte. Bei gemeinsamen Auftritten begleitete er sie als Sängerin am Klavier, gelegentlich trug er mit ihr Klavierwerke zu vier Händen vor.[8] Von 1880 bis 1882 war Grieg Dirigent des Orchesters der Musikgesellschaft „Harmonie“ in Bergen.

Wahrend eines Besuches in England im Jahre 1888 lernte Grieg den reformatorisch-antitrinitarischen Unitarismus kennen und bekannte sich seitdem selbst als Unitarier.[9][10]

Troldhaugen

Griegs Wohnhaus Troldhaugen

1885 bezog Grieg das Haus „Troldhaugen“ im Weiler Hop südlich von Bergen. Heute befindet sich dort das Grieg-Museum.

Im Rahmen der Dreyfus-Affäre lehnte Grieg 1899 in einer öffentlichen Erklärung die Einladung von Édouard Colonne zur Leitung eines eigenen Konzerts mit der Begründung ab, er könne wegen der Affäre und der damit praktizierten Verachtung von Gesetz und Rechtsprechung nicht nach Frankreich reisen:

„Indem ich Ihnen für Ihre gütige Einladung bestens danke, bedauere ich, dass ich mich nach dem Ausgang des Dreyfus-Prozesses jetzt nicht entschließen kann, nach Frankreich zu kommen. Wie alle Nicht-Franzosen bin ich empört über die Ungerechtigkeit in Ihrem Lande und daher nicht imstande, in irgendwelche Beziehungen zu dem französischen Publikum zu treten. Verzeihen Sie mir, dass ich so fühle, und versuchen Sie, meine Gefühle zu verstehen.“[11]

Darauf erhielt er teilweise antisemitisch gefärbte Schmäh- und Drohbriefe.[12] Noch vor dem Freispruch von Dreyfus nahm er 1903 die neuerliche Einladung Colonnes an. Beim Konzert im Pariser Théâtre du Châtelet musste Grieg ein Pfeifkonzert des französischen Publikums über sich ergehen lassen.[13][14] Im Sommer 1906 dann schrieb ihm sein Kollege, der norwegische Komponist Johan Halvorsen, anlässlich der Veröffentlichung der Bauerntänze (Slåtter) op. 72 von der neu entdeckten Begeisterung der Franzosen für „le nouveau Grieg“.[15]

Edvard Grieg starb am 4. September 1907 in Bergen an einem Lungenemphysem.

Berühmte Weggenossen

Porträt, gemalt von Eilif Peterssen (1891)

Edvard Grieg und seine Frau Nina waren mit Peter Tschaikowski befreundet, dem in der westlichen Welt berühmtesten russischen Komponisten seiner Zeit. Obwohl sich dessen Stil nicht ohne weiteres mit dem von Grieg vergleichen ließ, empfanden Rezensenten eine Art „musikalischer Seelenverwandtschaft“ zwischen beiden. In Frankreich wurde deshalb von einer russischen und norwegischen Dominanz in der klassischen Musik des ausgehenden 19. Jahrhunderts gesprochen.

Auf seinen vielen Reisen in Europa traf Grieg unter anderem Johannes Brahms, Max Bruch, Clara Schumann und Franz Liszt. Obwohl Brahms und Tschaikowski die Musik des jeweils anderen nicht sonderlich schätzten, konnte Grieg zu beiden ein aufrichtiges Verhältnis aufbauen und pflegen.

Gegen Ende seines Lebens setzte sich Grieg vermehrt mit zeitgenössischer Musik auseinander. Er pries die Lieder Hugo Wolfs, studierte die 5. Sinfonie von Gustav Mahler und kommentierte die Werke von Max Reger, Richard Strauss und Carl Nielsen.[16]

Geradezu verehrt wurde Grieg von dem deutschstämmigen englischen Komponisten Frederick Delius, der besonders zu Beginn seiner Komponistenkarriere immer wieder den Rat seines norwegischen Seniorkollegen suchte.[17]

Werk und Rezeption

Edvard Grieg 1905 auf einer Fotografie von Nicola Perscheid

Ähnlich wie das Mächtige Häuflein in Russland mit Mussorgski an der Spitze verschmolz Grieg Elemente der Volksmusik seiner Heimat – wie leere Quinten, scharf betonte Tanzrhythmen, das Schwanken zwischen modalen und Dur-Molltonarten – mit satztechnischen Errungenschaften der Spätromantik. Seine Harmonik weist teilweise auf den Impressionismus voraus und ist in einigen Kompositionen wie etwa Klokkeklang (Glockenklang, aus dem Zyklus der Lyrischen Stücke op. 54) von einzigartiger Radikalität.[18] Er gilt vor allem im Ausland als der norwegische Komponist schlechthin (was gegenüber seinem Kollegen Johan Svendsen ein wenig ungerecht ist).

Griegs größte Bedeutung liegt in der Klavier- und Kammermusik; seine Lyrischen Stücke waren und sind in der Hausmusik weit verbreitet. Von seinen Orchesterwerken erfreuen sich die beiden Peer-Gynt-Suiten, die Suite Aus Holbergs Zeit und das Klavierkonzert bis heute außerordentlicher Beliebtheit.

Herausragend ist sein Streichquartett in g-Moll op. 27, welches in der Enzyklopädie Die Musik in Geschichte und Gegenwart als eine der bemerkenswertesten Kompositionen der Kammermusik im 19. Jahrhundert gewertet wird.[19]

Daneben schrieb Grieg auch wertvolle, jedoch unbekanntere Chor- und Liedliteratur. Als Höhepunkt der Letzteren gilt gemeinhin sein Zyklus „Haugtussa“ nach Arne Garborg, der die Jugendzeit und erste Liebe eines Mädchens thematisiert, das über das „zweite Gesicht“ verfügt und mit der Geisterwelt der Berge in Verbindung steht.

Wenig bekannt ist, dass der dänische Komponist Niels Wilhelm Gade Anreger einiger früher Werke Griegs war. U. a. entstand Griegs erste Sinfonie nach Aufforderung Gades, als die beiden in Kopenhagen zusammentrafen. Grieg war aber nie, wie oftmals kolportiert, Gades Schüler.

Der Einfluss Griegs in den Werken der nachfolgenden Komponistengeneration zeigt sich auf vielfältige Weise. Schon zu seinen Lebzeiten verrieten einzelne Kompositionen des Schweden Emil Sjögren und des Ungarn Árpád Doppler Griegs Popularität, die auch seinem Verleger Max Abraham auffiel. Die frühe Klaviermusik von Dohnányi Ernő (in eingedeutschter Schreibweise Ernst von Dohnányi), den Grieg als Interpreten auch seiner eigenen Werke schätzte, weist neben vielen brahmsschen auch griegsche Züge auf. Ganz deutlich wird Griegs Nachwirkung in den Streichquartetten von Claude Debussy und Carl Nielsen, deren eines Grieg gewidmet ist.[20] Selbst sein vormaliger Kontrahent Niels Wilhelm Gade gab seinem letzten Streichquartett eine kleine Reminiszenz an den norwegischen Kollegen bei.[19] Unter den vielen anderen, die sich in ihrer Kompositionstätigkeit ausdrücklich oder in der Musik verschlüsselt auf Grieg beriefen, findet man neben Frederick Delius auch Maurice Ravel, Sergej Rachmaninow, Dmitrij Schostakowitsch, Sigfrid Karg-Elert, Nicolai Medtner und Béla Bartók.

Ehrungen

Grieg als Dirigent; Silhouette von Otto Böhler
Denkmal in Bergen
Grabstätte Edvard Griegs in Troldhaugen

Edvard Grieg erhielt zahlreiche Auszeichnungen. So wurde er beispielsweise zum Mitglied der Königlich Schwedischen Musikakademie, der Akademie der Künste in Berlin und der französischen Ehrenlegion ernannt; in seiner Heimat wurde er mit dem Großkreuz des Sankt-Olav-Ordens geehrt.

Ebenso wurde ihm zweimal die Ehrendoktorwürde im Fach Musik verliehen, im Mai 1894 von der Universität Cambridge (neben Camille Saint-Saëns und Peter Tschaikowski) und im Mai 1906 von der Universität Oxford.[21]

Von der norwegischen Postverwaltung wurden zur Ehrung des Komponisten zahlreiche Postwertzeichen herausgegeben.

Im Jahr 1970 entstand der Biografiefilm Song of Norway. Er basiert auf dem gleichnamigen Musical von 1944.

1991 wurde der Asteroid (4872) Grieg nach ihm benannt.[22] Bereits seit 1961 trägt der Mount Grieg auf der Alexander-I.-Insel in der Antarktis seinen Namen.

Das 2007 entdeckte Edvard Grieg-Ölfeld vor der norwegischen Küste sowie die darauf errichtete Bohrplattform wurden nach dem Komponisten benannt.[23]

Werke (Auswahl)

  • Dramatische Musik
    • Sigurd Jorsalfar, Schauspielmusik op. 22 nach dem gleichnamigen Drama von Bjørnstjerne Bjørnson, daraus
      • eine Suite, op. 56 (Vorspiel in der Königshalle, Intermezzo/Borghilds Traum, Huldigungsmarsch)
    • Peer Gynt, Schauspielmusik op. 23 nach dem gleichnamigen Drama von Henrik Ibsen, daraus
      • zwei Suiten:
        • Suite Nr. 1, op. 46 (Morgenstimmung, Åses Tod, Anitras Tanz, In der Halle des Bergkönigs)
        • Suite Nr. 2, op. 55 (Der Brautraub, Arabischer Tanz, Peer Gynts Heimkehr, Solvejgs Lied)
    • Opernfragment Olav Trygvason op. 50
  • Orchestermusik
  • Klaviermusik
    • Humoresken op. 6
    • Sonate für Klavier e-Moll op. 7
    • Ballade für Klavier g-Moll op. 24
    • Volksmusikbearbeitungen op. 29 (Improvisationen), op. 66 (Norwegische Volksweisen) und op. 72 (Bauerntänze Slåtter)
    • Hochzeit auf Troldhaugen op. 65, Nr. 6
    • Lyrische Stücke für Klavier, mehrere Alben, entstanden in unterschiedlichen Schaffensperioden
    • Suite Aus Holbergs Zeit op. 40, später arrangiert für Streichorchester
  • Kammermusik
    • Sonate Nr. 1 für Violine und Klavier F-Dur op. 8 (1865)
    • Sonate Nr. 2 für Violine und Klavier G-Dur op. 13 (1867)
    • Streichquartett g-Moll op. 27 (1877–1878)
    • Klaviertrio A-Dur (?), unvollendet (1878)
    • Sonate für Violoncello und Klavier a-Moll op. 36 (1882–1883)
    • Sonate Nr. 3 für Violine und Klavier c-Moll op. 45 (1886)
    • Streichquartett F-Dur, unvollendet (1891)
    • Klavierquintett B-Dur, unvollendet (Jahr ?)
  • Lieder auf Texte von Heinrich Heine, Johann Wolfgang von Goethe, Henrik Ibsen u. a. op. 4, op. 25, op. 39 und op. 48
  • Liederzyklus Haugtussa nach Arne Garborg op. 67
  • Chorwerke
    • Vier Psalmen für Bariton und gemischten Chor a cappella op. 74
    • Ave Maris Stella
    • Schmetterling

Forschung

1995 wurde die Edvard-Grieg-Forschungsstelle an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster gegründet. 2005 wurde sie an die Universität der Künste Berlin verlegt, am 27. Januar 2006 dort unter der Leitung von Patrick Dinslage wiedereröffnet und im Februar 2016 an die Universität Leipzig umgesiedelt.[24] Die Edvard-Grieg-Forschungsstelle richtete vom 13. bis 16. Mai 2009 den Internationalen Edvard-Grieg-Kongress Berlin 2009 aus. Am 15. Juni 2015 fand an der Universität der Künste Berlin das Internationale Edvard-Grieg-Symposium Berlin 2015 statt. Am 16. März 2011 wurde das Zentrum für Grieg-Forschung an der Universität Bergen eröffnet. Patrick Dinslage und Arvid Vollsnes (Universität Oslo) waren als Gastprofessoren vier Jahre lang die Gründungsmitglieder des Zentrums. Seit 1. August 2015 hat Arnulf Mattes dessen Leitung inne. Vom 13. bis 16. Oktober 2016 lud das Institut für Musikwissenschaft der Universität Leipzig zur Internationalen musikwissenschaftlichen Konferenz „Edvard Grieg, sein Umfeld, seine Nachfolge. Neue Forschungen“ ein.

1995 wurde unter Mitwirkung von Joachim Dorfmüller die Deutsche Edvard-Grieg-Gesellschaft e. V. mit Sitz in Wuppertal gegründet.

Literatur

Deutsch:

  • Finn Benestad und Dag Schjelderup-Ebbe: Edvard Grieg – Mensch und Künstler. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig, 1993, ISBN 3-370-00291-4.
  • Hella Brock: Edvard Grieg: eine Biographie. Schott Musik International, Mainz etc. 1998. ISBN 978-3-254-08375-3.
  • Hella Brock: Edvard Grieg im Musikunterricht – Betrachtungen unter interkulturellen und polyästhetischen Aspekten. Hildegard-Junker-Verlag Altenmedingen 1995.
  • Hella Brock: Edvard Grieg als Musikschriftsteller. Hildegard-Junker-Verlag, Altenmedingen 1999. ISBN 978-3-928783-81-1.
  • Hella Brock: Griegs Musik zu Ibsens Peer Gynt – Bereicherung und Eigenständigkeit. Hildegard-Junker-Verlag, Altenmedingen 2001
  • Patrick Dinslage: Edvard Grieg und seine Zeit. Laaber-Verlag, Laaber 2018. ISBN 978-3-89007-816-8.
  • Edvard Grieg: Briefwechsel mit dem Musikverlag C. F. Peters (1863–1907), hrsg. von Finn Benestad und Hella Brock. Peters, Frankfurt/Main, 1997, ISBN 3-87626-010-8.
  • Edvard Grieg: Briefwechsel, hrsg. von Klaus Henning Oelmann. Hänsel-Hohenhausen, Frankfurt/Main, 1994–, ISBN 3-8267-1123-8; ISBN 3-937909-55-9 (Serie).
  • Edvard Grieg: Thematisch-Bibliographisches Werkverzeichnis, vorgelegt von Dan Fog, Kirsti Grinde und Øyvind Norheim. Henry Litollfs Verlag, Frankfurt/Main 2008, ISBN 978-3-87626-990-0.
  • Ekkehard Kreft: Griegs Harmonik. Peter Lang GmbH, Frankfurt/Main 2000, ISBN 3-631-35995-0.
  • Hanspeter Krellmann: Edvard Grieg. Rowohlt, Reinbek 1999, ISBN 3-499-50430-8.
  • Hanspeter Krellmann: Griegs Lyrische Klavierstücke – Ein musikalischer Werkführer. Verlag C.H. Beck, München, 2008, ISBN 978-3-406-44815-7.
  • Klaus Henning Oelmann: Edvard Grieg – Versuch einer Orientierung. Hänsel-Hohenhausen, Egelsbach, St. Peter Port (UK), 1993, ISBN 3-89349-485-5.
  • Klaus Henning Oelmann: Edvard Griegs Streichquartett op. 27 – Überlegungen zu Tradition, Komposition und Rezeption. Schloss Engers Colloquia zur Kammermusik Bd. 4, Stiftung Villa Musica, Neuwied, 2007, S. 387–405, ISBN 978-3-9802665-7-4.
  • Joachim Reisaus: Grieg und das Leipziger Konservatorium. Books on Demand GmbH, 2002, ISBN 978-3-8311-4069-5.
  • Ute Schwab und Harald Herresthal: Edvard Grieg und sein Verhältnis zu Carl Reinecke. Studia musicologica norvegica 25, Scandinavian University Press, Oslo, 1999, S. 157 ff.
  • Ulrich Tadday (Hrsg.): Reihe Musik-Konzepte – Edvard Grieg. Edition Text und Kritik, München, 2005, ISBN 3-88377-783-8.
  • Jing-Mao Yang: Das „Grieg-Motiv“ – Zur Erkenntnis von Personalstil und musikalischem Denken Edvard Griegs. Bosse, Kassel 1998, ISBN 978-3-7649-2634-2.

Englisch:

  • Kortsen, Bjarne (Hrsg.) (1972): Grieg The Writer. 2 Bd., editio norvegica, Bergen.

Norwegisch:

  • Benestad, Finn/Schjelderup-Ebbe, Dag (2007): Edvard Grieg – mennesket og kunstneren. H. Aschehoug & Co. (W. Nygaard), Oslo.
  • Bredal, Dag/Strøm-Olsen, Terje (1992): Edvard Grieg – Musikken er en kampplass. Aventura Forlag A/S, Oslo. ISBN 82-588-0890-7.
  • Dahl Jr., Erling (2007): Edvard Grieg – En introduksjon til hans liv og musikk. Vigmostad og Bjørke, Bergen. ISBN 978-82-419-0418-9.
  • Johansen, David Monrad (1956): Edvard Grieg. Gyldendal Norsk Forlag, Oslo.

Quellen

  1. Gerhard Schjelderup und Walter Nieman: Edvard Grieg – Biographie und Würdigung seiner Werke, C.F. Peters, Leipzig, 1908, S. 8
  2. Edvard Grieg: Verzeichnis seiner Werke mit Einleitung: Mein erster Erfolg. Leipzig, 1910, S. 3
  3. Joachim Reisaus: Grieg und das Leipziger Konservatorium – Untersuchungen zur Persönlichkeit des norwegischen Komponisten Edvard Grieg unter besonderer Berücksichtigung seiner Leipziger Studienjahre. Dissertation, Leipzig, 1986, S. 57 ff.
  4. Edvard Grieg: Verzeichnis seiner Werke mit Einleitung: Mein erster Erfolg. Leipzig, 1910, S. 7
  5. Ute Schwab und Harald Herresthal: Edvard Grieg und sein Verhältnis zu Carl Reinecke. Studia musicologica norvegica 25, Scandinavian University Press, Oslo, 1999, S. 157 ff.
  6. Rebekah Jordan: Edvard Grieg – Between Two Worlds, McMaster University, 2003, S. 7 bis 10
  7. Konsertprogram bergenbibliotek.no (norwegisch), siehe Konserter hvor Edvard og Nina Grieg opptrådte (Konzerte, bei denen Edvard und Nina Grieg auftraten), darunter die einzelnen Länder.
  8. Lena Haselmann: Nina Grieg Artikel im Projekt MUGI (Musik und Gender im Internet) der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
  9. Ali Groner: Unitarismus: Eine Religion der Moderne. In: Hans Gerald Hödl (Hrsg.): Religionen nach der Säkularisierung. Berlin 2011, ISBN 978-3-643-50278-0, S. 164.
  10. Finn Bøe: Trekk av Edvard Griegs personlighet. Tanum, Oslo 1949, S. 37.
  11. Edvard Grieg: Der Briefwechsel mit dem Musikverlag C.F. Peters 1863–1907, hrsg. von Finn Benestad und Hella Brock, Peters, Leipzig, Frankfurt/Main, London, New York 1997, S. 420
  12. Ebd., S. 423. Andere Autoren warfen Grieg „Naivität“ in einer hochbrisanten politischen Diskussion vor, die „doch das Gewissen einer ganzen Nation betraf“. FZMw (Memento vom 10. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  13. Harry Goldschmidt: Edvard Grieg – Einige Betrachtungen zu seinem fünfzigsten Todestag; in: Harry Goldschmidt: Um die Sache der Musik – Reden und Aufsätze, Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig, 1970, Seite 160 und 161
  14. Jean-Luc Caron: Edvard Grieg – Le Chopin du Nord – La vie et l’œuvre, Editions l’Age d’Homme, 2003, Seite 132 und 133
  15. Grieg, Peters Briefwechsel, op.cit. S. 607
  16. Bjarne Kortsen (Hrsg.): Grieg The Writer. 2 Bd., editio norvegica, Bergen 1972
  17. Klaus Henning Oelmann: Edvard Griegs Briefwechsel Bd. 2, Hänsel-Hohenhausen, Egelsbach 1994
  18. Autorenverband Deutscher Komponisten und Musikwissenschaftler: Beiträge zur Musikwissenschaft, Band 33, Verlag Neue Musik, 1991, Seite 69
  19. a b Klaus Henning Oelmann: Edvard Griegs Streichquartett op. 27 – Überlegungen zu Tradition, Komposition und Rezeption. Schloss Engers Colloquia zur Kammermusik Bd. 4, Stiftung Villa Musica, Neuwied, 2007, S. 387–405
  20. Mogens Christensen: Betrachtungen über den Tonikalitätsbegriff bei Edvard Grieg und Carl Nielsen, in: Die Gratulanten kommen. Edvard Grieg zum 150. Geburtstag, hrsg. von Mogens Christensen et al., Egelsbach St. Peter Port New York 1993 (Deutsche Hochschulschriften Bd. 814)
  21. Edvard Grieg. Auf: Universität des Saarlandes. Abgerufen am 8. Februar 2015.
  22. Minor Planet Circ. 18648
  23. Lundin Petroleom: Edvard Grieg (engl.)
  24. Edvard-Grieg-Forschungsstelle Leipzig

Weblinks

Commons: Edvard Grieg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Aufnahmen