Tschudniw

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Tschudniw
Чуднів
Wappen von Tschudniw
Tschudniw (Ukraine)
Tschudniw (Ukraine)
Tschudniw
Basisdaten
Oblast: Oblast Schytomyr
Rajon: Rajon Schytomyr
Höhe: 244 m
Fläche: 10,37 km²
Einwohner: 5.357 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 517 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 13200
Vorwahl: +380 4139
Geographische Lage: 50° 3′ N, 28° 6′ OKoordinaten: 50° 3′ 10″ N, 28° 5′ 49″ O
KATOTTH: UA18040610010066897
KOATUU: 1825855100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 2 Siedlungen städtischen Typs, 32 Dörfer
Verwaltung
Adresse: вул. Леніна 146
13200 м. Чуднів
Statistische Informationen
Tschudniw (Oblast Schytomyr)
Tschudniw (Oblast Schytomyr)
Tschudniw
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Tschudniw (ukrainisch Чуднів; russisch Чуднов Tschudnow, polnisch Cudnów) ist eine Stadt im Süden der ukrainischen Oblast Schytomyr und war bis Juli 2020 das administrative Zentrum des gleichnamigen Rajons Tschudniw mit etwa 5800 Einwohnern.[1]

Geographische Lage

Der Teteriw in Tschudniw

Die Stadt liegt am Teteriw, einem rechten Nebenfluss des Dnepr, 55 km südwestlich vom Oblastzentrum Schytomyr und 39 km nordwestlich von Berdytschiw. Durch Tschudniw verläuft die Fernstraße N 03, die Chmelnyzkyj mit Schytomyr verbindet, südlich des Ortes die Bahnstrecke Kowel–Kosjatyn mit einem Bahnhof im Dorf Wilschanka.

Geschichte

Die 1416 gegründete Ortschaft wurde 1924 zu einer Siedlung städtischen Typs ernannt, am 6. September 2012 erhielt sie den Status einer Stadt.[2]

Im Russisch-Polnischen Krieg von 1654 bis 1667 fand in der Nähe von Tschudniw zwischen dem 27. September und dem 4. November 1660 die Schlacht bei Tschudniw statt, in der polnisch-litauische Truppen zusammen mit den Krimtataren gegen die Truppen des russischen Zarenreiches und den mit ihnen verbündeten Kosaken kämpften. Die Schlacht endete mit einem entscheidenden Sieg der Polen. Zur Erinnerung wurde in der Stadt 2011 eine Gedenkstätte errichtet.[3]

Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg fand unter Beteiligung des Polizei-Bataillons 303 im September 1941 bei Tschudniw ein Massaker an 100 Juden statt, die Leichen wurden auf dem Ölberg des Ortes verscharrt. Auch danach wurden die im Ort noch lebenden Juden unter der Verantwortung des in Tschudnow installierten Gebietskommissars drangsaliert und willkürlich erschossen, im Strafverfahren gegen den Gebietslandwirt wurden 1957 allerdings keine ausreichenden Beweise gefunden.[4]

Persönlichkeiten

  • Iwan Feschtschenko-Tschopiwskyj (ukrainisch Іван Адріянович Фещенко-Чопівський, 1884–1952); Wissenschaftler und Politiker
  • Wira Scheludtschenko (ukrainisch Віра Тимофіївна Шелудченко, * 1952); Bürgermeisterin von Schytomyr von 2006 bis 2010
  • Jan Barszczewski (ca. 1790–1851); weißrussischer und polnischer Dichter und Schriftsteller; verbrachte seine letzten Lebensjahr in Tschudniw, wo er starb und bestattet wurde.

Verwaltungsgliederung

Am 11. Juli 2018 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Tschudniw (ukrainisch Чуднівська міська громада/Tschudniwska miska hromada), zu dieser zählten auch noch die 28 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dörfer[5], bis dahin bildete sie die gleichnamige Stadtratsgemeinde Tschudniw (Чуднівська міська рада/Tschudniwska miska rada) im Norden des Rajons Tschudniw.

Am 12. Juni 2020 kamen noch die 2 Siedlungen städtischen Typs Wakulentschuk und Welyki Korowynzi sowie die 4 Dörfer Mychajlenky, Pjatka, Pylypiwka und Ratschky zum Gemeindegebiet[6].

Seit dem 17. Juli 2020 ist sie ein Teil des Rajons Schytomyr[7].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Tschudniw Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch
Babuschky Бабушки Бабушки (Babuschki)
Budytschany Будичани Будичаны (Buditschany)
Dowbyschi Довбиші Довбыши
Dryhliw Дриглів Дрыглов (Dryglow)
Dubyschtsche Дубище Дубище (Dubischtsche)
Jossypiwka Йосипівка Йосиповка (Jossipowka)
Krasnohirka Красногірка Красногорка (Krasnogorowka)
Krasnosilka Красносілка Красносёлка (Krasnosjolka)
Krasnowolyzja Красноволиця Красноволица (Krasnowoliza)
Mychajlenky Михайленки Михайленки (Michailenki)
Pjatka П'ятка Пятка
Pylypiwka Пилипівка Пилиповка (Pilipowka)
Ratschky Рачки Рачки (Ratschki)
Stowpiw Стовпів Столпов (Stolpow)
Tjutjunnyky Тютюнники Тютюнники (Tjutjunniki)
Turtschyniwka Турчинівка Турчиновка (Turtschinowka)
Wakulentschuk Вакуленчук Вакуленчук
Welyki Korowynzi Великі Коровинці Великие Коровинцы (Welikije Korowinzy)
Commons: Tschudniw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Städte in der Ukraine auf pop-stat.mashke.org, zuletzt abgerufen am 16. Oktober 2014
  2. Dorf, der Geburtsort des Gouverneurs von Schytomyr, wurde eine Stadt, abgerufen am 16. Oktober 2014
  3. Eröffnet Gedenkstätte am Ort der Schlacht Chudniv; auf unian.ua, abgerufen am 16. Oktober 2014
  4. LG Kassel, 24. Mai 1957. In: Justiz und NS-Verbrechen. Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen 1945–1966, Bd. XIV, bearbeitet von Irene Sagel-Grande, H. H. Fuchs, C. F. Rüter. Amsterdam : University Press, 1976, Nr. 445, S. 135–146 Verfahrensgegenstand: Einzelerschiessung mehrerer jüdischer und nicht-jüdischer Frauen und Kinder (Memento vom 31. Januar 2017 im Internet Archive)
  5. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Житомирській області у Чуднівському районі Чуднівська міська, Бабушківська, Будичанська, Дриглівська, Дубищенська, Красногірська, Красносільська, Стовпівська, Турчинівська та Тютюнниківська сільські ради рішеннями від 21, 26, 27 червня, 2 і 11 липня 2018 року
  6. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 711-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Житомирської області"
  7. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX "Про утворення та ліквідацію районів"