Amira Mohamed Ali

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. September 2023 um 14:27 Uhr durch SchreibervonArtikeln (Diskussion | Beiträge) (Aktuelles Foto (September 2023) hinzugefügt.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Amira Mohamed Ali (September 2023)

Amira Mohamed Ali (* 16. Januar 1980 in Hamburg) ist eine deutsche Politikerin (Die Linke) und Rechtsanwältin. Seit 2017 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages und ist dort seit November 2019 zusammen mit Dietmar Bartsch Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag.

Leben

Amira Mohamed Ali wuchs in Hamburg-Fuhlsbüttel auf. Ihr Vater ist Ägypter, ihre Mutter ist Deutsche.[1][2]

Nach ihrem Abitur 1998 an der Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg-Winterhude schloss sie ein Jurastudium an den Universitäten Heidelberg und Hamburg ab.[3] Ihr Rechtsreferendariat leistete sie von 2005 bis 2007 im Bezirk des Oberlandesgerichts Oldenburg ab.[4]

Sie ist seit 2008 zugelassene Rechtsanwältin und war bis 2017 als Syndikusanwältin und Vertragsmanagerin bei einem Automobilzulieferer tätig.[3] Sie ist Mitglied der IG Metall und des Deutschen Tierschutzbundes.[3] Mohamed Ali ist verheiratet und lebt seit 2005 in Oldenburg.[1][5][6]

Politisches Wirken

Mohamed Ali ist seit 2015 Vorstandsmitglied im Kreisverband Oldenburg/Ammerland der Partei Die Linke in Niedersachsen.[7] Erstmals für ein politisches Amt kandidierte Mohamed Ali zur Kommunalwahl 2016 auf Listenplatz 2 in Wahlbereich VI der Stadt Oldenburg.[8] Die Linke erreichte bei dieser Wahl ihr bisher bestes Kommunalwahlergebnis in Oldenburg.[9]

Zur Bundestagswahl 2017 trat Mohamed Ali als Direktkandidatin für den Wahlkreis 27 (Oldenburg-Ammerland) an. Über Platz 5 der niedersächsischen Landesliste ihrer Partei kam sie in den Bundestag.[10] Im 19. Bundestag (2017–2021) war sie Mitglied im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz, im Gemeinsamen Ausschuss sowie im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft.[3][11] Zudem gehört sie als stellvertretendes Mitglied dem Wahlausschuss und dem Vermittlungsausschuss an.[12] Sie war Sprecherin für Verbraucherschutz und für Tierschutz der Linksfraktion im Bundestag.[13]

Am 12. November 2019 wurde sie als Nachfolgerin Sahra Wagenknechts – neben Dietmar Bartsch – zur Co-Vorsitzenden der Fraktion gewählt. Sie gewann in einer Kampfabstimmung gegen Caren Lay mit 36 zu 29 Stimmen.[14] Im Februar 2023 unterzeichnete sie die Onlinepetition Manifest für Frieden.[15]

Am 6. August 2023 kündigte Mohamed Ali an, bei der kommenden Vorstandswahl nicht mehr für den Fraktionsvorsitz zu kandidieren.[16] In ihrer Begründung teilte Mohamed Ali mit, dass sich in der Parteiführung und einer Mehrheit von Funktionären der Linken ein Kurs durchgesetzt habe, der ihren politischen Überzeugungen an vielen Stellen deutlich widerspreche und solidarisierte sich mit Sahra Wagenknecht und weiteren Abgeordneten, die zur Niederlegung ihres Mandats aufgefordert worden waren.[17] Der vorgezogene Termin für die Vorstandswahl am 4. September 2023 wurde mangels mehrheitsfähiger Kandidaten verschoben.[18]

Politische Positionen

Mohamed Ali wird wie ihre Vorgängerin Wagenknecht dem linken Flügel ihrer Partei zugerechnet. Im Gegensatz zu Wagenknecht zeigt sie sich allerdings klar offen für eine mögliche rot-rot-grüne Koalition.[19]

Commons: Amira Mohamed Ali – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Amira Mohamed Ali (MdB, Die Linke). Folge 404. In: Jung & Naiv. 10. März 2019, abgerufen am 11. März 2019.
  2. Amira Mohamed Ali: Erfrischend unverkrampft in ihrer neuen Chefrolle, sueddeutsche.de, 13. November 2019
  3. a b c d Profil. In: linksfraktion.de. Abgerufen am 25. Juli 2019.
  4. Markus Wehner, Berlin: Linken: Amira Mohamed Ali ist erste Muslima an der Spitze. In: FAZ.NET. 12. November 2019, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 6. August 2023]).
  5. Bundestagskandidatin Amira Mohamed Ali zu Gast im Sozialcafé. In: regionalwolfenbuettel.de. 9. April 2017, abgerufen am 30. September 2017.
  6. Linke stellt Amira Mohamed Ali auf. Nordwest-Zeitung, 16. November 2016, abgerufen am 30. September 2017.
  7. Holger Onken: Kreisvorstand – Die Linke Oldenburg. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Juli 2019; abgerufen am 25. Juli 2019.
  8. Die Linke stellt Kandidaten vor. In: oldenburger-onlinezeitung.de. 22. April 2016, abgerufen am 25. Juli 2019.
  9. Kommunalwahl 2016: So hat Oldenburg gewählt. In: nwzonline.de. 12. September 2016, abgerufen am 25. Juli 2019.
  10. Gewählte auf Landeslisten der Parteien in Niedersachsen – Der Bundeswahlleiter. In: bundeswahlleiter.de. Abgerufen am 25. Juli 2019.
  11. Deutscher Bundestag – Amira Mohamed Ali. In: bundestag.de. Abgerufen am 25. Juli 2019.
  12. Deutscher Bundestag – Abgeordnete. In: bundestag.de. Abgerufen am 3. Oktober 2020.
  13. SprecherInnen. In: linksfraktion.de. Abgerufen am 25. Juli 2019.
  14. Nachfolge von Sahra Wagenknecht: Amira Mohamed Ali neue Co-Chefin der Linksfraktion. In: Der Spiegel. 12. November 2019, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 24. April 2022]).
  15. Wagenknecht und die Linke: Personifizierter Riss durch die Partei. In: tagesschau.de. 28. Februar 2023, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Februar 2023; abgerufen am 2. März 2023.
  16. Streit um Wagenknecht: Linken-Fraktionschefin Mohamed Ali gibt Amt ab. In: sueddeutsche.de. 6. August 2023, abgerufen am 6. August 2023.
  17. Keine erneute Kandidatur als Vorsitzende der Linksfraktion. 7. August 2023, abgerufen am 8. August 2023 (englisch).
  18. Katharina Schuler: Linksfraktion: Führungspersonal verzweifelt gesucht. In: zeit.de. 30. August 2023, abgerufen am 31. August 2023.
  19. Neue Chefin der Linksfraktion ist offen für Bündnis mit Grünen und SPD. In: Zeit Online. 30. November 2019. Auf Zeit.de, abgerufen am 8. Dezember 2019.