Annemarie Schradiek

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Annemarie Schradiek (* 23. Oktober 1907 in Hamburg; † 2. März 1993 ebenda) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabstätte

Nach privatem Schauspielunterricht wurde sie, noch nicht volljährig, als Anfängerin ans Stadttheater Bremen engagiert. Von 1929 bis 1936 war sie Ensemblemitglied des Nationaltheaters Mannheim. 1935 heiratete sie Julius Hatry. Ihr Ensemblevertrag in Mannheim wurde nicht verlängert, da Hatry im Sinne der NS-Rassegesetze „Vierteljude“ war. Seit 1936 war sie am Deutschen Volkstheater Altona und nach der Fusion bis 1947 am Hamburger Schauspielhaus engagiert. 1945 wirkte sie bei einer Jedermann-Aufführung in der Eppendorfer Johanniskirche, der ersten Theateraufführung nach dem Krieg in Hamburg mit. 1947 war sie bei Willy Maertens am Thalia Theater unter Vertrag. 1948/49 an den Hamburger Kammerspielen. Mit deren Leiterin Ida Ehre, die sie aus Mannheim kannte, war sie persönlich befreundet. Seit 1949 war sie freiberuflich tätig und zog 1954 mit den drei Söhnen nach Mannheim, wo ihr Mann inzwischen das Immobiliengeschäft seines Vaters übernommen hatte. Ihre Tätigkeit umfasste neben Theater, Radio, Synchron und Fernsehen. Schon seit 1952 wirkte sie bei dem Testfernsehen des NWDR im Luftschutzbunker auf dem Heiligengeistfeld mit.

1987 kehrte sie in ihre Geburtsstadt Hamburg zurück und verstarb dort 1993 im Alter von 85 Jahren. Annemarie Schradiek wurde auf dem Friedhof Volksdorf beigesetzt.

Theater (wichtigste Rollen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadttheater Bremen (1927–1929)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nationaltheater Mannheim (1929–1936)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsches Volkstheater Altona (1936–1944)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schauspielhaus Hamburg (1944–1947)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thalia-Theater Hamburg 1947[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hamburger Kammerspiele (1947–1952)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nationaltheater Mannheim (seit 1955)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tante Alicia in Gigi von Colette
  • Mutter Edith Frank in Das Tagebuch der Anne Frank von Goodrich/Hackett
  • Lydia Barbent in Heiraten ist immer ein Risiko von Saul O’Hara
  • Fonsia Dorsay in Gin Rommé von Donald L. Coburn

Ulmer Theater (1967–1969)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hamburger Kammerspiele seit 1969[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Opal Kronke in Lumpen von John Patrick (1978)
  • Luise Maske in Der Snob von Carl Sternheim (1980)
  • Alte Trojanerin in Der Untergang von Walter Jens (1983)
  • Joan Challis in Goldene Jahre von Gordon Dryland (zum 60. Bühnenjubiläum 1987)
  • Abtissin in Der Lügner und die Nonne von Curt Goetz (1989)

Außerdem hatte sie diverse Rollen in Heidelberg, Köln, Bremen, Kassel, Bamberg, Berlin und Braunschweig.

Hörspiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Gesine Brütt, Frau des Zollinspektors) – Regie: Günter Jansen (Original-Hörspiel, Mundart-Hörspiel – NWDR Hamburg)

Synchron[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Herbert Meyer: Das Nationaltheater Mannheim 1929–1979. Mannheim Wien Zürich, Bibliographisches Institut, 1979, (Forschungen zur Geschichte Mannheims und der Pfalz; Bd. 7), ISBN 3-411-01563-2
  • Hamburger Bühnen-Almanach 1938/39, Hamburg 1938
  • Sigrid Nebelung: Der Regisseur und Intendant Paul Legband (1876–1942). Köln, 1972
  • Deutsches Schauspielhaus in Hamburg, Spielpläne 1945–1950, o. J. (Veröffentlichung des Hamburger Schauspielhauses)
  • 25 Jahre Hamburger Kammerspiele Ida Ehre. 1945/70, o. J. (Veröffentlichung der Hamburger Kammerspiele)
  • Ida Ehre: Gott hat einen größeren Kopf, mein Kind .... München und Hamburg, 1985, ISBN 3-8135-0709-2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]