Aschaffenburg Hauptbahnhof
Aschaffenburg Hbf | |
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Der Aschaffenburger Hauptbahnhof im Januar 2011
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Daten | |
Lage im Netz | Trennungsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 8 |
Abkürzung | NAH |
IBNR | 8000010 |
Preisklasse | 2 |
Eröffnung | 1854 |
bahnhof.de | Aschaffenburg_Hbf |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Aschaffenburg |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 58′ 50″ N, 9° 8′ 38″ O |
Höhe (SO) | 131 m |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Bayern |
Der Aschaffenburger Hauptbahnhof liegt an der vielbefahrenen Schienenverkehrsachse Ruhrgebiet– Frankfurt (Main)–Nürnberg–München/Wien. Die Deutsche Bahn ordnet den Aschaffenburger Hauptbahnhof in die Bahnhofskategorie 2 ein.[1] Er bildet die Grenze zwischen der Innenstadt und dem Stadtteil Damm.
Geschichte
Beim Personenbahnhof befand sich ein heute größtenteils abgebrochener Rangierbahnhof. Der Hauptbahnhof wurde im Jahre 1854 mit der Inbetriebnahme der bayerischen Ludwigs-West-Bahn damals auf der „grünen Wiese“ eröffnet. Im Zweiten Weltkrieg war der Bahnhof als Knotenpunkt auch Angriffsziel von Luftangriffen der Alliierten, so z. B. in der Nacht vom 1. auf den 2. April 1942.[2] Das Empfangsgebäude aus der Ursprungszeit wurde bei einem Luftangriff auf die Bahnanlagen am 29. Dezember 1944 zerstört.[3] In der ersten Hälfte der 1950er Jahre entstand an gleicher Stelle ein Neubau von Hans Kern in einem sachlichen Stil. Die Eingangshalle hatte eine große Glasfront, ein Pultdach und einen Anbau mit dem Bahnhofsrestaurant.
Der Hauptbahnhof wurde ab 2004 unter Erhöhung der Bahnsteige und dem Einbau von Aufzügen abschnittsweise erneuert. Hierfür wurde das alte Bahnhofsgebäude abgerissen und ein neues, mit großen Geschäftsflächen und einem Parkhaus mit über 400 Stellplätzen errichtet. Das neue Gebäude wurde am 29. Januar 2011 eröffnet.[4] Ende Februar 2012 wurde eine Verlängerung der neuen Bahnsteigunterführung in den Stadtteil Damm eröffnet. Hier wurde im April 2012 ein weiteres Parkhaus eröffnet mit ca. 200 P&R-Parkplätzen auf zwei der insgesamt sechs Parkebenen. Auf der Süd- wie auf der Nordseite wurden von der Stadt Aschaffenburg die Bahnhofsvorfelder verkehrsgerecht umgestaltet.
Im Oktober 2010 wurde eine verkleinerte Kopie des vorher an der Außenwand angebrachten Hermes-Mosaiks an der Ostseite des neuen Empfangsgebäudes angebracht. Das alte Kunstwerk wurde als Digitalfotodruck auf vier Aluminiumtafeln aufgebracht. Die Mehrzahl der Originalkacheln wurden ohne Genehmigung durch den Eigner des Bahnhofs kurz vor dem Abriss des Bahnhofsgebäudes gerettet und von dem Grafiker Udo Breidenbach für die Reproduktion wieder zusammengesetzt.[5]
Infrastruktur
Der Personenbahnhof hat sieben Durchgangsgleise und ein Stumpfgleis im Ostkopf des Bahnhofs. Die sich nördlich anschließenden sechs Gleise (Gleise 101 bis 106) dienen vorrangig dem Güterverkehr. Die Gleisanlagen von Aschaffenburg Hbf wurden bis 1974 durch viele dezentrale mechanische und elektromechanische Stellwerke gesteuert. Seit 1974 werden sie von einem Drucktastenstellwerk gesteuert, das am Ostkopf des Bahnhofs errichtet wurde.
Verkehrsangebot
Der Bahnhof wird aus verschiedenen Richtungen bedient. Die ICE-Linie 41 verbindet den Bahnhof im Stundentakt mit München und dem Ruhrgebiet. In Tagesrandlage gibt es noch einige IC- und ICE-Verbindungen Richtung Hamburg, Nürnberg und Wien. Es besteht ein etwa halbstündliches Angebot nach Frankfurt mit einer RE- und einer RB-Linie. Die RB fährt von Frankfurt Süd über Aschaffenburg hinaus bis Laufach. Nach Miltenberg fährt mindestens stündlich eine RB, die durch eine zweistündliche RE-Linie nach Crailsheim verdichtet wird. Mit einer weiteren RB-Linie, der Rhein-Main-Bahn, wird auch ein Stundentakt Richtung Wiesbaden gefahren, der in der Hauptverkehrszeit verdichtet wird. Richtung Würzburg besteht eine stündliche RE-Verbindung, die in der HVZ bis Gemünden durch eine RB-Linie verdichtet wird.
Zuggattung | Strecke | Verkehrsangebot |
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ICE 41 | (Dortmund –) Essen – Köln Messe/Deutz – Frankfurt (Main) – Aschaffenburg – Würzburg – Nürnberg – München | 60-Minuten-Takt |
ICE 91 | Frankfurt – Hanau – Aschaffenburg – Würzburg – Nürnberg – Regensburg – Plattling – Passau – Wels – Linz – St. Pölten – Wien Hauptbahnhof | einzelne Züge |
IC 31 | (Passau –) Nürnberg – Aschaffenburg – Frankfurt (Main) – Mainz – Koblenz – Bonn – Köln – Hagen – Dortmund – Hamburg (– Kiel) | einzelne Züge |
RE | Frankfurt (Main) – Hanau – Kahl (Main) – Aschaffenburg – Lohr Bahnhof – Gemünden (Main) – Würzburg (– Bamberg) | 60-Minuten-Takt (120-Minuten-Takt
Bamberg) |
RE | Aschaffenburg – Miltenberg – Wertheim – Bad Mergentheim – Crailsheim | 120-Minuten-Takt |
RB | Aschaffenburg – Babenhausen (Hess) – Dieburg – Darmstadt – Groß-Gerau – Mainz – Wiesbaden | 60-Minuten-Takt
(30-Minuten-Takt in der HVZ) |
RB | Laufach – Aschaffenburg – Kahl (Main) – Hanau – Maintal – Frankfurt (Main) Süd | 60-Minuten-Takt
(in der HVZ nur zwischen Frankfurt Süd und Aschaffenburg) |
RB | Aschaffenburg – Miltenberg – Wertheim | einzelne Züge (Maintalbahn) |
RB | Aschaffenburg – Miltenberg – (Amorbach – Walldürn – Seckach) | 60-Minuten-Takt Mo - Fr
120-Minuten-Takt Sa-So |
RB | Aschaffenburg – Laufach – Heigenbrücken – Lohr Bahnhof – Gemünden (Main) | 60-Minuten-Takt nur in der HVZ |
Von 1891 bis Ende der 1950er Jahre gab es die so genannte Mainländebahn, die unterhalb des Bischberges in den ehemaligen Floß- und Handelshafen abzweigte. Zwischen 1911 und 1974 gab es außerdem eine Personenzugverbindung über die Bachgaubahn nach Höchst im Odenwald. Da, gerade in den Stoßzeiten die Straßenverbindung in den Bachgau überlastet ist, wird regelmäßig über eine Reaktivierung dieser Verbindung, zumindest bis Großostheim, diskutiert.
Vor dem Bahnhof befindet sich der regionale Busbahnhof. Mit diesem bestehen Verbindungen in alle Richtungen z. B. Alzenau, Schöllkrippen, Mainaschaff, Kahl, Obernburg etc. Viele dieser Busse verkehren stündlich oder halbstündlich, innerhalb der Stadt werden viele Verbindungen verdichtet und durch Überlagerung mehrerer Linien entsteht auf einigen Strecken eine Taktfolge bis ca. 2 Minuten.
Zukunft
Es gibt Planungen über eine Neubaustrecke zwischen Aschaffenburg und Würzburg. Diese würde den ICE-Verkehr vom Regional- und Güterverkehr trennen. Eine weitere Planung ist es, Aschaffenburg komplett zu umgehen und stattdessen die Strecke bis Hanau zu führen. In Diesem Fall würde die Linie 41 entfallen.
Sonstiges
Unterführung zum Stadtteil Damm
Der Stadtteil Damm ist seit Ende Februar 2012 durch eine Gleisunterführung zu erreichen. Die Unterführung verbindet das Stadtzentrum mit dem Stadtteil und einer angelegten Promenade „Dammer Tor“. Das Bauprojekt kostete 3,7 Millionen Euro.
Haltepunkte im Aschaffenburger Stadtgebiet
Weiterhin ist Aschaffenburg durch die Schienenhaltepunkte Obernau (seit 1876) und Aschaffenburg Süd (seit 1906) an das regionale Schienennetz angebunden, sowie seit dem Fahrplanwechsel 2007/2008 dem in unmittelbarer Nähe der Hochschule Aschaffenburg gelegenen Haltepunkt Aschaffenburg Hochschule. Dieser ist ein Bedarfshalt für die RB Züge nach Miltenberg. Es halten auch einzelne RE Züge.
Sitz der Verkehrsgesellschaft „Westfrankenbahn“
Aschaffenburg ist Sitz der zum 1. Januar 2006 gegründeten Westfrankenbahn. Diese ist eines der sechs RegioNetze der DB Regio AG.
Auszeichnung
- Bahnhof des Jahres 2012 in der Kategorie Kleinstadtbahnhof.[6]
Weblinks
- Gleise in Serviceeinrichtungen (NAH). DB InfraGO (PDF)
- Lage der Bahnanlage sowie einige zulässige Geschwindigkeiten auf der OpenRailwayMap
- Grundriß
Einzelnachweise
- ↑ Stationspreisliste 2016 ( des vom 21. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF)
- ↑ Hans-Günter Stahl: Der Luftkrieg über dem Raum Hanau 1939–1945 (= Hanauer Geschichtsblätter. 48). Hanau 2015, ISBN 978-3-935395-22-1, S. 39.
- ↑ Vgl.: Hans-Günter Stahl: Der Luftkrieg über dem Raum Hanau 1939–1945 (= Hanauer Geschichtsblätter. 48). Hanau 2015, ISBN 978-3-935395-22-1, S. 268.
- ↑ Prominenz feiert neuen Hauptbahnhof. In: Main-Echo. 27. Januar 2011.
- ↑ Der Schutzherr der Reisenden fliegt wieder. In: FAZ. 27. Oktober 2010, S. 48.
- ↑ Main-Echo. Nr. 199, 29. August 2012.