Bahnhof Kreiensen
Kreiensen | |
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Empfangsgebäude von Osten, 2016
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Daten | |
Bauform | Durchgangs- und Keilbahnhof |
Abkürzung | HK[1] |
IBNR | 8000213 |
Preisklasse | 4 |
Eröffnung | 1854 |
bahnhof.de | Kreiensen |
Architektonische Daten | |
Architekt | Hubert Stier |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Einbeck |
Ort/Ortsteil | Kreiensen |
Land | Niedersachsen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 51′ 26″ N, 9° 57′ 48″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Niedersachsen |
Der Bahnhof Kreiensen ist ein Keilbahnhof in Kreiensen in Niedersachsen und neben dem Bahnhof Einbeck-Salzderhelden einer der beiden Bahnhöfe der Stadt Einbeck.
Geschichte
Der erste Bahnhof in dem im Braunschweiger Territorium[5] liegenden Orte Kreiensen wurde 1854 eingerichtet. Er bestand aus Stationsgebäude, Nebengebäude und Güterschuppen, sowie als Erweiterung aus Nebenanlagen.[6] Er wurde zu eng, als 1865 die Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen dazukam. 1866 waren auch die Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg, die aus dem Herzogtum Braunschweig kam, und die Bahnstrecke Vienenburg–Goslar angeschlossen, sodass 1886 der Neubau begann. Reliefs des Braunschweiger Löwen an der Ostseite und ein Preußischer Adler an der Westseite spiegeln die gemeinsame hannoversch-braunschweigische Nutzung wider - direkt nördlich und südlich befand sich das Land Hannover. Baumeister Richard Herzig ließ dafür 35.000 gelbe und rote Verblendziegel sowie 110.000 Hintermauererungsziegel anliefern.[7]
Da die Schienen zwei Ortslagen Kreiensens trennten, wurde eine Fußgängerbrücke errichtet. Sie wurde nach dem Baukonzept des Max Möller mit fischbauchförmigen Tragrippen aufgeführt bei Spannweiten von 124 m und 58 m. [8][9]
1923 kam es im Nachtverkehr zu einem Auffahrunfall zwischen zwei Zügen, wobei 47 Personen umkamen.[10]
1956 wurde hier das erste Spurplanstellwerk der Welt installiert von Siemens.[11] Es konnte die Aufgaben von drei Stellwerke alten Typs übernehmen. Zwei Fahrdienstleiter bedienten je eine Bahnhofshälfte, die nur an der Südseite durch drei Gleise verbunden waren.[12] Am 13. November 2011 wurde das aus der Betriebszentrale Hannover ferngesteuerte elektronische Stellwerk in Betrieb genommen.[13]
2014 wurden die Bahnsteige und Überdachungen renoviert.
Empfangsgebäude
Nach Plänen von Hubert Stier wurde das Empfangsgebäude 1886–89 erbaut für die Hannöversche Südbahn. Dieses Gebäude aus der Zeit des Wilhelminismus ist ein Ziegelbau, dessen Fassaden sind mit Fliesen verkleidet sind. Andere Formsteintypen finden sich in Bogenprofilen und Gesimsen. Formale Gestaltungsmittel sind an den Fassaden nur sparsam eingesetzt.[14] Die Verkleidung mit den ockerfarbenenen Keramikfliesen schließt an den Pfeilern mit verschiedenen Terrakottareliefs ab. Sockel und Gesimse sind aus Sandstein. Durch seine äußere Monumentalität greift das Bauwerk nicht das Ortsbild, sondern die Bedeutung als Bahnknotenpunkt auf. Im Inneren wurde ein Fürstenzimmer eingebaut, in dem es 1889 zu einem Treffen des Otto von Bismarck mit dem Zar Alexander III. (Russland) kam.[15]
Eine Versteigerung von der DB Station & Service in private Hand findet im September 2016 statt.[16]
Betrieb
Der Betrieb umfasst Güter- und Personenverkehrszüge. Der Bahnhof dient als Umsteige- und Keilbahnhof. Angefahren wird er vorwiegend von der Deutschen Bahn, der NordWestBahn und der Metronom Eisenbahngesellschaft, zu Rangierzwecken auch von der Ilmebahn. Zudem ist er eine Busstation im Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen.
Linie | Fahrtverlauf | EVU |
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IC 26 (einzelne Züge) | München Hbf – Würzburg Hbf – Kassel-Wilhelmshöhe – Göttingen – Kreiensen – Hannover Hbf – Lüneburg – Hamburg Hbf – Hamburg-Altona | DB Fernverkehr |
RE 2 | Uelzen – Celle – Hannover Hbf – Kreiensen – Northeim(Han) – Göttingen | Metronom |
RB 82 | Bad Harzburg – Goslar – Langelsheim – Seesen – Kreiensen – Northeim (Han) – Göttingen | DB Regio Nord |
RB 84 | Kreiensen – Holzminden – Bad Driburg(Westf) – Altenbeken (– Paderborn Hbf) | NordWestBahn |
Zusätzlich verkehrt morgens ein einzelnes Zugpaar der DB Regio Nord über Bad Gandersheim, Seesen und Salzgitter-Bad nach Braunschweig Hbf.
Literatur
- Jürgen Prochnow: 100 Jahre Bahnhof Kreiensen. Das Eisenbahnerdorf. Norddeutschlands traditioneller Eisenbahnknotenpunkt (2004)
- Klaus Siegner: Die Bahnhofsarchitektur Hubert Stiers (1838-1907), 1986, S. 130ff
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Abkürzung
- ↑ Abfrage der Kursbuchstrecke 350 bei der Deutschen Bahn.
- ↑ Abfrage der Kursbuchstrecke 403 bei der Deutschen Bahn.
- ↑ Abfrage der Kursbuchstrecke 358 bei der Deutschen Bahn.
- ↑ Herzogtum Braunschweig (Landkreis Gandersheim) 1910
- ↑ Verhandlungen der Landesversammlung des Herzogtums Braunschweig, Band 4, 1866, S. 178
- ↑ Tonindustrie-zeitung und fachblatt der zement-, beton-, gips-, kalk- und kunststeinindustrie, Band 12, 1888, S. 289
- ↑ S. Zipkes: Kontinuierliche Balkenbrücken aus Eisenbeton in Theorie und Ausführung, 1907, S. 14
- ↑ W. Ernst & Sohn: Neuere Bauweisen und Bauwerke aus Beton & Eisen, Band 1, 1902, S. V
- ↑ Pottgiesser: Sicher auf den Schienen, 2013, S. 185
- ↑ Walter Jonas: Elektronische Stellwerke bedienen: der Regelbetrieb, 2001, S. 14
- ↑ W. Teigeler: Jahrbuch des Eisenbahnwesens, 1966, s. 39
- ↑ Holger Kötting: Liste deutscher Stellwerke, abgerufen am 2. April 2017
- ↑ Klaus Siegner: Hannover - Hildesheim - Kreiensen, in: Günther Kokkelink: Laves und Hannover, 1989, S. 341
- ↑ Richard Deiss: Palast der tausend Winde und Stachelbeerbahnhof, 2014, S. 54
- ↑ Kreienser Bahnhof kommt unter den Hammer