Bahnhof Wickrath

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Wickrath
Bahnsteig und Bahnhofsgebäude im Jahr 2008
Daten
Betriebsstellenart Haltepunkt
Lage im Netz Zwischenbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung KWIC
IBNR 8006391
Preisklasse 6
Eröffnung 1852
bahnhof.de Wickrath-1026916
Lage
Stadt/Gemeinde Mönchengladbach
Koordinaten 51° 7′ 58″ N, 6° 24′ 42″ O
Höhe (SO) 74 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Wickrath
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen
i16

Der Bahnhof Wickrath im Mönchengladbacher Stadtteil Wickrath liegt an der Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach. Er wird stündlich von der Rhein-Niers-Bahn zwischen Essen-Steele und Aachen Hauptbahnhof bedient.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei Formsignale an den Ausweichgleisen im nördlichen Teil des Bahnhofs. Dahinter das Fahrdienstleiterstellwerk Wf an der Jahnstraße.

Im August 1846 erteilte die Preußische Regierung der Aachen-Neuß-Düsseldorfer Eisenbahn-Gesellschaft eine Konzession zum Bau einer Strecke von Aachen über Gladbach nach Düsseldorf. Zum Bau eines Bahnhofs in Wickrath wurde eine große Ackerfläche von der damals ansässigen Familie von Friedrich Wilhelm Koch erworben. Im Herbst 1851 wurde mit der Bebauung des Geländes begonnen. Die Strecke wurde am 11. November 1852 eröffnet, das Empfangsgebäude des Bahnhofs Wickrath wurde im Herbst 1853 fertiggestellt und 1863 erweitert. Es enthielt einen Wartesaal und einen Raum für die Fahrkartenausgabe. Schon 1852 war außerdem die Verpachtung eines Restaurants ausgeschrieben, dessen Existenz im Jahr 1880 als gesichert gilt.[1]

Die ehemaligen Gleisanlagen und Gebäude zur Güterverladung wurden Anfang der 2000er Jahre zurückgebaut, an ihrer Stelle befindet sich heute ein Norma-Supermarkt. In Richtung Rheydt blieben zunächst drei Ausweichgleise des Bahnhofs erhalten. Der Bahnhof war bis Ende 2007 mit Formsignalen ausgerüstet, der Betrieb wurde von den mechanischen Stellwerken Wf und Ws gesteuert. Seit Anschluss des Streckenabschnitts an das ESTW Grevenbroich sind die Stellwerke außer Funktion und die Formsignale wurden durch Ks-Signale ersetzt. Da außerdem sämtliche Weichen des Bahnhofs entfernt wurden, handelt es sich seitdem um einen Haltepunkt. Lediglich ein Teilstück eines Ausweichgleises am nördlichen Bahnhofsende blieb als Stumpfgleis erhalten, dieses gehört jetzt zum Bahnhofsteil Rheydt Gbf des Rheydter Hauptbahnhofs.

Der Bahnhof besaß früher einen Zwischenbahnsteig für Züge Richtung Aachen, der überwacht werden musste, da nur ein höhengleicher Zugang vom Hausbahnsteig über Gleis 1 existierte. Außerdem war aus demselben Grund während des Halts eines Zuges Richtung Aachen kein Zugverkehr auf dem Gleis in Richtung Mönchengladbach gestattet. Mit Inbetriebnahme eines neuen Außenbahnsteigs am 27. Oktober 2011 wurde der Zwischenbahnsteig außer Betrieb gesetzt und der niveaugleiche Übergang durch einen Zaun gesperrt. Anfang 2012 wurde der Zwischenbahnsteig zurückgebaut.[2]

Das Empfangsgebäude des ehemaligen Bahnhofs Wickrath ist erhalten geblieben, wird jedoch nicht mehr als solches genutzt.[3] 2015 kaufte die Arbeiterwohlfahrt (AWO) das Empfangsgebäude. Es sollte für drei Millionen Euro (zum Teil Fördergelder) in eine Bildungs- und Begegnungsstätte umgebaut werden.[4] Bis 2018 wurde das Gebäude von der AWO unsaniert an einen privaten Investor verkauft, dem jedoch eine Idee für eine weitere Nutzung fehlt.[5]

Heutige Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang 2008 wurden Pläne des VRR, der Deutschen Bahn und des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums bekannt, den Haltepunkt umzubenennen. Sein neuer Name soll Mönchengladbach-Wickrath lauten. Der Haltepunkt Wickrath besitzt zwei Außenbahnsteige, einer davon ist ein Hausbahnsteig. Er wird durch die Regionalbahn RB 33 bedient:

Linie Linienverlauf Takt
RB 33 Rhein-Niers-Bahn:
Essen-Steele – Essen Hbf – Essen West – Mülheim (Ruhr) Hbf – Mülheim (Ruhr)-Styrum – Duisburg Hbf – Duisburg-Hochfeld Süd – Rheinhausen Ost – Rheinhausen – Krefeld-Hohenbudberg Chempark – Krefeld-Uerdingen – Krefeld-Linn – Krefeld-Oppum – Krefeld Hbf – Forsthaus – Anrath – Viersen – Mönchengladbach Hbf – Rheydt Hbf – Wickrath – Herrath – Erkelenz – Hückelhoven-Baal – Brachelen – Lindern – Geilenkirchen – Übach-Palenberg – Herzogenrath – Kohlscheid – Aachen West – Aachen Schanz – Aachen Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Juni 2022
60 min

Außerdem halten montags bis freitags morgens vier Regionalexpress-Züge außerhalb des Regeltaktes Richtung Düsseldorf und entsprechend nachmittags vier Züge aus Richtung Düsseldorf in Wickrath.[6]

Im Zuge des geplanten RRX, der auch im Bedarfsfall auch in Wickrath halten würde, wurde der Bahnhof im Sommer 2018 einer umfassenden Modernisierung unterzogen:[7] der Hausbahnsteig wurde für barrierefreies Einsteigen angehoben. Der Außenbahnsteig wurde verlängert und erhielt einen zweiten Zugang.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

NRWbahnarchiv von André Joost:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Lingen: Bahnhof Wickrath – eine Spurensuche. In: Rheinische Post. 8. August 2015, abgerufen am 22. März 2018.
  2. Rückbau des alten Mittelbahnsteigs am Bahnhof Wickrath. In: bahnaktuell.net. 2. Januar 2012, abgerufen am 15. November 2017.
  3. Reinhard Gessen: Hp. Wickrath (Ehem. Bf. Wickrath). In: gessen.de. Abgerufen am 15. November 2017.
  4. Inge Schnettler: Mönchengladbach: Neues Leben im Wickrather Bahnhof. In: Rheinische Post. 18. Juli 2015, abgerufen am 30. Dezember 2018.
  5. Werner Erkens: Politischer Stammtisch in Wickrath. In: Der Lokalbote. 16. April 2018, abgerufen am 30. Dezember 2018.
  6. Fahrplan RE 4. (PDF) VRR, abgerufen am 30. Dezember 2018.
  7. Detlef Ilgner: Deutsche Bahn will den Wickrather Bahnhof ausbauen. Rheinische Post, 2. September 2017, abgerufen am 15. November 2017.
  8. Stationsmodernisierungen für den RRX – Busse statt Bahnen zwischen Aachen und Mönchengladbach. AVV, 10. Juli 2018, abgerufen am 30. Dezember 2018.