Benutzer:Fredou/test17

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Michael Kuen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yves Duteil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dusko Popov[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spy/counterspy: the autobiography of Dusko Popov ° Von Dusko Popov ° Veröffentlicht von Grosset & Dunlap, 1974 ° Notizen: Teil 810 ° ISBN 0448116065, 9780448116068 ° 339 Seiten


Bibliotheksartikel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Musterartikel

Stadtbibliothek Ludwigsburg (LB hat 87.000 Ew., ist also noch Mittelstadt, der Medienbestand ist nicht außergewöhnlich) hat Stärken bei der Geschichte und Schwächen bei den listenartigen Aufzählungen bzw. den Aktivitäten. Da diese aber erläutert werden, wird doch veranschaulicht, mit welchen verschiedenen Instrumenten eine Stadtbücherei heute arbeitet.

Stadtbibliothek Zschopau ist ein kurzer, aber hinreichend informativer, fast phrasenfreier Artikel.

Dokumentationszentrum des Landkreises Lindau für Heimatgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wälderrepublik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wälderrepublik war eine Form der Selbstverwaltung der Bewohner des hinteren Bregenzer Waldes, auch Innerbregenzerwald genannt. Mit eigener Verfassung und eigener Gerichtsbarkeit ähnlich der der Freie Reichsstädte schüttelte man die Bevormundung durch Grafen und Bischöfe ab und erkannte nur den Kaiser als alleinigen Souverän an. Die Wälderrepublik bestand vom frühen 14. Jahrhundert an bis zur Machtübernahme in Vorarlberg durch die Bayern nach den napoleonischen Kriegen. Die abgeschiedene Lage und des bis ins 19. Jahrhundert nur über einen Bergsattel erreichbaren Gebiets erleichterte die lange Sonderrolle, die die Wälderrepublik in der Geschichte Vorarlbergs spielte.

Mit dem Aussterben der Linie Monfort-Bregenz 1338 kam auch der hintere Begenzerwald an die Grafen zu Monfort-Feldkirch (siehe Geschichte_Vorarlbergs#Vorarlberg_unter_den_Grafen_von_Montfort.

Material[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alois Niederstättter: Der Bregenzerwald - Historisch-kulturelle Schlaglichter [1]
  • Matthias Moosbrugger: Jenseits von Bauernpolitik und Bezegg in 200 Jahre Gemeindeorganisation in Vorarlberg

[2]


Geologisch gehört die Region, die von der Bregenzerach entwässert wird, zum Ostschweizer Gebirgstypus. Seit dem 14. Jahrhundert habsburgisch, genossen die "Wälder", wie die Bürger der Region sich selbst bezeichnen, große Freiheiten ("Wälderparlament" am Bezegg). [3] Wikitravel Reiseführer


The country and its people Already long ago did the farmers of the Bregenzerwald region develop a strong sense of belonging. The political structure of Vorarlberg – which was given extensive rights in 1380 by the Habsburg monarchy – provided the basis for a sovereign „farmers’ republic“ with its own constitution and an independent jurisdiction. The Landammann was elected in free elections, his town hall was located at Bezegg between Bezau and Andelsbuch. [4]homepage vorarlberg at


Bereits im frühen 14. Jahrhundert bildeten sich die Landstände, die Vorläufer unseres heutigen Landtages. Sie waren der Zusammenschluss der ländlichen und städtischen Gerichte, damals gemeindeähnliche Gebilde. Sie setzten sich aus Bürger- und Bauernvertretern zusammen. Adel und Geistlichkeit waren in der Landesvertretung politisch nicht präsent. Der Adel schied bereits 1408 aus den Ständen aus.

Entsandt wurden die Bürger- und Bauernvertreter als "Boten" oder "Gesandte" von den 21 ländlichen und drei städtischen Gerichten. Die Versammlungen fanden in den Rathäusern von Feldkirch und Bregenz, aber auch in Altach-Bauern statt. Die Räte des Hinteren Bregenzerwaldes tagten im Rathaus auf der Bezegg, an welches die Bezeggsul noch heute erinnert.

Echte Landtage fanden durchschnittlich nur alle vier Jahre statt, meist in feierlicher Form. Das "demokratische Vorarlberg", dh die Landstände als Vertreter des Volkes, trat dabei dem Landesfürsten und seiner vom Adel dominierten Verwaltung gegenüber.

  • Die Landstände [5]

Bis zum Ende der WR tagte das Hochgericht in Egg (Vorarlberg)

Die Gemeinde gehört zu den ältesten Siedlungen des Bregenzerwaldes. Das Dorf "Anderegge" wurde erstmals im Jahre 1275 urkundlich erwähnt. Bis zum Ende der viel zitierten "Wälderrepublik" tagte hier das Hochgericht des Innerbregenzerwaldes. 1778 erfolgte die letzte Hinrichtung auf dem Galgenbühel, der seinen Namen aber behalten hat.

[6]

1807 Auflösung der demokratisch regierten “Wälderrepublik” durch die Bayern [7]


Lieselotte Hammerer, Andreas Hammerer: Bayerische Herrschaft im Bregenzerwald Die bayerische Herrschaft wurde im Bregenzerwald zum Mythos der gehassten Fremdherrschaft, die die Schuld am Ende der alten Verfassung der „Wälderrepublik“ trug. Jedoch ist kein Protest gegen den Abriss des Rathauses auf der Bezegg im Jahre 1807 bekannt. Zum Symbol des Widerstands wurde dagegen der Krumbacher „Weiberaufstand“ im selben Jahr gegen die Rekrutenaushebungen nach dem 1806 eingeführten bayerischen Gesetz der allgemeinen Wehrpflicht. Eine Rolle im Vorarlberger Aufstand von 1809 spielte auch der Schützenmajor und Oberkommandant des Bregenzerwaldes Johann Peter Sutterlüti. [8]


Mittelpunkte im „Heandorwold“

Von Bezau nach Egg

Die Marktgemeinde Bezau gilt normalerweise als Mittelpunkt des Bregenzerwalds, doch der Wanderweg nach Andelsbuch und Egg führt zu den zwei noch älteren Mittelpunkten der einstigen Wälderrepublik. In Bezau führt die Route dem Wegweiser im Zentrum folgend zum nördlichen Ortsrand, wo man am „alten Turm“, dem 1807 erbauten Gerichtsgebäude, vorbeikommt. Auf der Zufahrt zu den Häusern am Hang geht man aufwärts zum Sattel der Bezegg, wo sich bis 1806 das Rathaus des Hinteren Bregenzerwaldes befand. Heute erinnert dort die „Bezegg-Sul“ an die Jahrhunderte lange Selbstverwaltung. Über den niedrigen Waldsattel führte damals auch der Wälder Hauptweg, der erst 1861 von der über Bersbuch angelegten Straße abgelöst wur-de. Über das Zipfelvorsäß kommt man auf dem gebahnten Forstweg zum Stausee des Kraftwerks Andelsbuch. Es wurde 1908 als eines der ersten Vorarlberger Speicherkraftwerke in Betrieb genommen. Von dort verläuft die Route bis Egg auf der Trasse der von 1902 bis 1980 bestehenden Bregenzerwaldbahn. In Andelsbuch ist der alte Bahnhof noch erhalten. Bei der Pfarrkirche mag man sich auch daran erinnern, dass dort im Mittelalter die Mutterkirche für den inneren Bregenzerwald stand. Die große Linde auf dem Kirchplatz wurde 1908 zum 60. Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Josef gepflanzt. Zwischen Andelsbuch und Egg, wo das Tal der Bregenzerach seine größte Weite hat, zieht sich der Winterweg auf der alten Bahntrasse in weiten Bögen durch die Landschaft. Kurz vor dem Egger Ortsrand biegt man auf einen schmalen Schneepfad ab, der auf einem kleinen Höhenrücken ausgetreten ist und sozusagen hinten herum mitten ins Dorf Egg hineinführt.

[9]


Einundfunfzigstes Kapitel.

»Halt Dich ruhig, Landolin! Das gilt heut' nicht mehr,« sagte der Wälderjörgli mit machtvoller Stimme und legte seine breite Hand zwischen die beiden Ergrimmten; sie standen ruhig, nur ihre Brust hob und senkte sich, und sie schauten zu Boden wie beschämte Knaben.

Der alte Raufschrei »Hutadi« – Niemand weiß genau, was er bedeutet, wahrscheinlich: Hüte dich! oder auch: Haut an dich gewagt – galt vor Zeiten als eine Anforderung, der sich Niemand entziehen durfte; wo der Ruf aus dem Wald oder von einer Wiese schallte. mußte der Hörer sich dem Rufer zum Ringkampf stellen, und der Wälderjörgli hatte vor Zeiten in seinen Jugendjahren als der Rauflustigste und Mächtigste gegolten. Mit den gereiften Mannesjahren aber war er einer der Gemäßigtsten und Besonnensten geworden, so daß er zum Einungsmeister gekürt wurde für die Wälder-Republik da oben, die als freie Bauernschaft nur den Kaiser als Oberherrn anerkannte. Jörgli schlichtete die Rechtsstreite, verhängte Strafen, schrieb in Gemeinschaft mit dem Rathe die Steuern aus, und da gab es keinen Widerspruch.

Jörgli war auch der einzige noch übrig Verbliebene von jener letzten Gesandtschaft, die die Wälderbauern an den Kaiser nach Wien geschickt hatten, um Einspruch zu erheben, daß sie einem Landesfürsten unterthan werden sollten; sie wollten eine reichsfreie Bauernschaft bleiben.

Jörgli behauptet, er sei dreiundneunzig Jahre alt, man glaubt aber allgemein, daß er schon mehr als hundert Jahre alt sei; es ist nicht zu ermitteln, denn die Kirchenbücher sind mit Kirche und Pfarrhaus in der Napoleonischen Zeit verbrannt.

In rascher Gedankenfolge erkannte Landolin, daß der Wälderjörgli ihn mit einem Schlage wieder in alle Ehren einsetzen könne; er sagte daher:

»Von Euch, Einungsmeister, lasse ich mir gern befehlen; Euch gehört alle Ehrerbietung, und Ihr seid ja der Herzbruder von meinem Großvater gewesen.«

Er legte die Hand aufs Herz, er hoffte, daß der Wälderjörgli sie da fasse; der Alte aber sah ihn unter den schneeweißen buschigen Brauen streng an, dann sagte er:

»Wie geht's Deiner Frau?«

Landolin konnte kaum antworten.

Was ist denn das? Nach seinem Ergehen fragt man nicht, und ist denn die Frau plötzlich so was Besonderes? Fragt der Alte nur nach ihr, um nicht nach ihm selber zu fragen?

Er stotterte eine Antwort, und der Alte trug ihm einen Gruß an die Frau auf, die »eine ehrenfeste Bäuerin« sei. Landolin schmunzelte doch; kriegt er selber nichts, so ist's doch schön, daß eines der Seinen was kriegt und er hat doch Theil daran.

Landolin berichtete den Umstehenden, daß das Geschlecht des Wälderjörgli und das seine die ältesten in der Gegend seien; nach dem Schwedenkrieg seien nur noch die zwei Bauernhöfe gestanden. Er merkte noch während des Redens, daß ihm Niemand zuhörte, und den Blick zu Boden gerichtet, beendigte er seine Rede.

Die Kreisräthin war näher getreten und Titus gewann die Oberhand, indem er sie vorstellte und sagte.

»Das ist die Wohlthäterin der ganzen Gegend.«

Jörgli faßte mit seiner großen Hand die feine der Frau und sagte:

»Hab' schon von Dir gehört. Bist brav, ist recht. In alten Zeiten hat das Weibsvolk nicht so viel gegolten, wie jetzund; aber ist schon recht. Und das da ist Dein Sohn? Bist Du nicht einmal bei mir gewesen in Deiner Studentenzeit? Hast Dich brav gehalten.«

Er schlug dem Lieutenant auf die Schulter und Alles staunte, wie der Wälderjörgli noch so reden könne und Alles wisse; daß er Ehre auszutheilen hat, das verstand sich von selbst. Mit großem Geschick sagte Titus, welch eine Ehre es sei, daß der Jörgli zu dem Feste gekommen; er bat nun, er möge die Rednerbühne besteigen und ein paar saftige Worte an die Versammelten richten; die Kreisräthin fügte hinzu, es werde für Alt und Jung, für Kind und Kindeskind ein Andenken wie ein Kleinod sein, wenn sie sagen könnten: wir haben den letzten Einungsmeister gehört.

Der Wälderjörgli sah den Titus und die Kreisräthin mit durchbohrenden, fast verächtlichen Blicken an, denn er war weder eitel, noch wollte er weise sein und den Prophet spielen; er schüttelte sein großes Haupt und stemmte die beiden Daumen in die Armlöcher seiner langschoßigen rothen Weste; er richtete sich aber hoch auf und sein Auge funkelte, da der Bezirksförster, der den Jörgli genau kannte, hinzufügte: es wäre gut, wenn man nicht den Geistlichen allein überließe, nun auch die Kriegervereine für sich einzuheimsen und der Fahne die Weihe zu geben; das schicke sich besonders für einen Mann wie Jörgli, er solle den Nagel einschlagen, der die Fahne an die Stange hefte, und das hätte gewiß auch Kaiser Joseph gebilligt.

Wenn man Kaiser Joseph sagte, war's, wie wenn Jörgli zu neuem Leben erweckt würde; an Kaiser Joseph, der wie ein heiliger Märtyrer verehrt wurde, knüpften sich noch Erinnerungen vom Vater Jörgli's, die er nahezu für eigene Erlebnisse hielt.

Jörgli hob die Arme mit den geballten Fäusten empor und sagte: »Gut denn! So sei's.«

Er wurde auf die Rednerbühne geführt, und endloser Jubel erscholl, als er oben sichtbar wurde, ihn stützend stand zu seiner Rechten Titus, zu seiner Linken der Lieutenant.

Es trat eine Stille ein, daß man den Flügelschlag des Taubenpaares vernahm, das über die Rednerbühne dahin flog. Auf die Tauben zeigend, rief Jörgli:

»Da fliegen sie! Keines sagt dem Andern, jetzt biegen wir so herum und jetzt so herum; sie fliegen von selber einig. So ist's. Von selber einig.« Er hielt inne und schien nicht weiter zu können, die Anknüpfung hatte ihn offenbar von dem abgelenkt, was er sagen wollte; er schaute verwirrt um und schien kein Wort mehr finden zu können, ja vergessen zu haben, daß er auf der Rednerbühne stand.

In peinlicher Verlegenheit standen die beiden Geleitsmänner oben und die Versammelten unten; es war doch nicht recht gewesen, den hundertjährigen Greis auf die Rednerbühne bewegt zu haben, da sagte der Bezirksförster, der ganz nahe stand, vernehmlich: »Kaiser Joseph!«

Jörgli öffnete den Mund weit und nickte, ja, jetzt hat er seinen Leitstern wieder, und, wenig vernehmlich, noch weniger klar, sprach er von Kaiser Joseph und vom neuen Kaiser. Nur so viel war deutlich, er hielt diesen für den geraden Nachkommen und Fortsetzer in dem Kampfe Kaiser Josephs gegen den Papst.

Titus reichte dem Jörgli einen Nagel und der Lieutenant einen Hammer, Jörgli nagelte die Fahne an die Stange und diese weithin sichtbare Handlung war mehr als die beste Rede; unter Hochrufen und Trompetenfanfaren verließ der Jörgli die Rednerbühne.

Er rief sofort nach seinem Fuhrwerk, er wolle heim, und Niemand wagte, ihn zum Dableiben zuzureden.

Der vierspännige Wagen kam auf die Festwiese. Landolin drängte sich zu dem Wagen heran und sagte: »Jörgli! Ich will Euch heim begleiten, nehmt mich mit.«

»Grüß' mir Deine Frau,« entgegnete Jörgli abwehrend, ließ sich auf den Wagen helfen und fuhr davon, die Räder wurden auf der Wiese kaum gehört, zu beiden Seiten wich Alles zurück und grüßte ehrerbietig.

Wie schön wär's gewesen, wenn du oben neben dem Mann hättest sitzen können! dachte Landolin.

Kindlicher hat noch kein Betender einen Engel, einen Heiligen angefleht: nimm mich mit, erlöse mich aus dem Elend – als jetzt diese Worte auf den Lippen Landolins schwebten. Aber die Besten sind heute nicht mehr gut und haben kein Erbarmen.

Als der Jörgli weggefahren war, ging die Lustbarkeit von Neuem los; Eins rief dem Andern, man wolle noch gemeinsam trinken, und bald hatten sich neue Gruppen gebildet. Nur Landolin war nicht angerufen worden, er stand allein, aber halt! Landolin schlug auf seine Tasche, darin es klimperte; damit kann man einen Kameraden rufen, der am besten zu reden und Alles vergessen machen kann.

Landolin ging vom Festplatze weg nach der Stadtseite des Schwertwirthshauses. Dort war heute kein Gast, eine alte Kellnerin brachte ihm Wein, und er trank allein; er ließ wiederholt frisch einschenken, und da er noch immer der war, der von Jedem recht angesehen sein wollte, erklärte er der Kellnerin, er gehe nächster Tage in ein Curbad. da dürfe man nichts trinken als Sauerwasser, drum wolle er jetzt im Voraus seinen Wein trinken.

Die Kellnerin fand das wohl vorbedacht, dann las sie weiter in der Bilderzeitung, die sie sich aus dem Casino herabgeholt hatte.

Es war still in der kühlen Stube, nur ein Canarienvogel in seinem Käfig schmetterte seinen Naturschlag und pfiff dann die halbe Melodie des Liedes: Wer niemals einen Rausch gehabt u. s. w.

Landolin schaute manchmal nach dem Vogel hinauf und schmunzelte; in Erinnerung an den Wälderjörgli murmelte er dann auch vor sich hin: »Grüß' mir Deine Frau.«

[10]


Historischer Gerichtsort

Die Gemeinde gehört zu den ältesten Siedlungen des Bregenzerwaldes. 1275 wurde das Dorf "Anderegge" erstmals urkundlich erwähnt. Bis zum Ende der viel zitierten "Wälderrepublik" tagte hier das Hochgericht des Innerbregenzerwaldes, der Landammann mit seinen 24 Räten.

Das über den Angeklagten gefällte Urteil wurde in der Regel sofort nach der Urteilsverkündung vollstreckt. 1778 erfolgte die letzte Hinrichtung auf dem Galgenbühel, der seinen Namen aber behalten hat. [11]


Der Eigensinn der Wälder Berchtold, Markus;

Der Bregenzer Wald ist eine früh, bereits von den Kelten besiedelte Kulturlandschaft. Seit dem 13. Jahrhundert bestimmten zunächst die Grafen von Montfort die Entwicklung. Im Verlauf der Jahrhunderte gewann vor allem der hintere Bregenzer Wald eine eigenständige Entwicklung, die in der Wälderrepublik, einer Bauernrepublik mit eigener Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit gipfelte. Der Beitrag zeichnet die historische Entwicklung nach, erläutert, wie ein besonderes Regionalbewußtsein entstanden ist und verknüpft die Entwicklung mit der aktuellen Bewerbung der Region um die Aufnahme in das Weltkulturerbe.

Artikel aus der Zeitschrift: RAUM ISSN: 1024-137X Nr.63, 2006 Seite 10-14, Abb.,Lit. [12]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://freiklick.at/index.php?option=com_content&task=view&id=365&Itemid=40
  2. http://www.vorarlberg.at/pdf/vv63mbbregenzerwald.pdf
  3. http://wikitravel.org/de/Bregenzerwald
  4. http://www.bregenzerwald.at/xxl/en/839935/_season/at2/
  5. Datei:http://www.vorarlberg.at/landtag/landtag/derlandtag/weitereinformationen/historie/dielandstaende.htm
  6. http://www.burscheid.de/druckansicht.html?iPageID=1068&sLID=ge&iCatID=124
  7. http://www.schubertiade.at/Schubertiade/chronik%20schwarzenberg.html
  8. http://montafonergeschichte.blogspot.com/
  9. http://www.vorarlberg.travel/xxl/_articleId/636612/_area/382733/_subArea/454041/_subArea2/384694/_subArea3/407265/_lang/de/skip/0/index.html
  10. http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=111&kapitel=51&cHash=f47dd8068b2#gb_found
  11. http://cgi.ebay.at/AK-1910-EGG-Bregenzerwald-SAGEMUHLE-Baumstaemme-Kirche_W0QQitemZ360210425083QQcmdZViewItemQQptZFotografien_Fotokunst?hash=item53de36e4fb
  12. http://baufachinformation.de/zeitschriftenartikel.jsp?z=2006109011762

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

regionale quellen fur den geschichtsunterricht

Finanztip Kindergeld Azubis bei Gratisrecht.de

Kustermann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kustermann

http://www.der-buchleser.de/2011/01/16/der-verstand-ist-ein-durchtriebener-schuft/

Karoline Redler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erinnerungstafel am Geburtshaus

Karoline Redler (* 16. Februar 1883 in Bregenz; † 8. November 1944 in Wien; vollständiger Name Karoline Maria Redler) war eine Bregenzer Geschäftsfrau, die wegen angeblicher Wehrkraftzersetzung nach einem drei Minuten dauernden Prozess mit dem Fallbeil hingerichtet wurde.

Schwärzlerhaus

Jugend und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karoline Redlers Geburtshaus steht als repräsentative Villa, die nach den Erbauern bzw. Besitzern als Pircher- oder Schwärzlerhaus bekannt ist, mitten in Bregenz am Leutebühel. Karoline war das jüngste von fünf Kindern des Kaufmanns Karl Schwärzler. Sie besuchte die Schule in Bregenz Thalbach und erhielt eine Ausbildung bei den Englischen Fräulein (eine höhere Töchterschule) in Lindau. 1905 heiratete sie den Schneidermeister und Modegeschäftsbesitzer Richard Redler (1877–1954) aus der Kaiserstraße 12 und wurde Mutter von drei Kindern Richard (* 1906), Marianne Emerich (1907–1973) und Kurt (1917–1943).[1] Ein viertes Kind Erich (* 1914) lebte nur etwa drei Monate. [2]

Soziales Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karoline Redler war neben ihrer Rolle als Geschäftsfrau, Ehefrau und Mutter sozial und sozialpolitisch sehr engagiert und deshalb über Bregenz hinaus bekannt und geachtet.[3]

Nach ihrer Tätigkeit während des Ersten Weltkrieges beim Roten Kreuz gründete sie den Verband katholischer Frauen und Mädchen („die Guta“). [4]. Die Guta-Frauen kümmerten sich um Sozialbedürftige, richteten u.a. Verteilstellen für Lebensmittel ein und unterstützten arme Familien. Auch die Aktion „Mutter und Kind“ der österreichischen Vaterländischen Front wurde von den Guta-Mitarbeiterinnen ehrenamtlich betreut. Als der Verband fast 1000 Mitglieder in Bregenz hatte, schloss er sich der Katholischen Frauen-Organisation („KFO“) an, in deren Vorarlberger Sektion Karoline Redler als Funktionärin (Ausschussmitglied) [5] tätig war. Frau Redler wirkte bis zur Zwangsauflösung 1938 als Obfrau der Guta-Organisation. [1]

Unter Beobachtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland bekannte sie sich offen zu ihrer politischen und religiösen Überzeugung und war damit den neuen Machthabern bald ein Dorn im Auge.[3] Die Gestapo beorderte schließlich einen ständigen Beobachter direkt vor das Haus und suchte nach einer Gelegenheit, an der sogenannten „Schwarzen“, der unbeugsamen prominenten Vertreterin des christlich-sozialen Bürgertums ein Exempel zu statuieren.[6]

Staatsmacht schlägt zu[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Gelegenheit ergab sich am 24. August 1943, als sich Frau Redler im Wartezimmer eines Hohenemser Heilpraktikers von zwei parteitreuen Patientinnen aus Lustenau ins Gespräch ziehen ließ, die von Hitler schwärmten. Die beiden NSDAP-Anhängerinnen berichteten gleich anschließend „volkstreu“ dem Untergauleiter Wehner, Frau Redler habe behauptet, die Luftangriffe auf die deutschen Städte seien nur eine Antwort auf die deutsche Kriegstreiberei. Außerdem habe sie sich kritisch zur aktuellen Situation geäußert und den „Endsieg“ bezweifelt.[6]

Frau Redler wurde mehrfach für ein bis zwei Tage abgeholt und verhört. In der Vernehmung bestritt Karoline Redler die ihr unterstellte Aussage und wiederholt dies auch in ihrem ergreifenden Abschiedsbrief (siehe unten). Nach Angaben der Enkelin von Frau Redler hatten die als Zeugen vor Gericht auftretenden Parteigängerinnen die Worte ihrer Großmutter verfälscht wiedergegeben und teilweise erfunden.[1] Die Wahrheit lässt sich heute zwar nicht mehr feststellen, auch nicht, ob man Frau Redler eine Falle gestellt hatte. Bemerkenswert ist jedoch, dass die beiden Frauen später ihr Gewissen erleichtern wollten, indem sie versuchten, sich bei den Hinterbliebenen für ihr Verhalten zu entschuldigen.

ehemaliges Gefängnis Fronfeste in Bregenz

Am 5. Oktober wurde Karoline Redler verhaftet und in das Gefängnis in der Bregenzer Oberstadt eingeliefert und in einer kalten Zelle ohne Licht und Informationsaustausch untergebracht.[6] Die bereits 60jährige Frau erkrankte unter den schlechten Haftbedingungen und wurde in das anschließend in das Sanatorium Mehrerau gebracht. Danach durfte sie vor ihrem nächsten Gefängnisaufenthalt einige Zeit nach Hause. Der dort installierte Gestapobeamte teilte ihr entgegen der Bitte ihres Mannes mit, dass ihr 23 Jahre alter Sohn Kurt auf der Krim gefallen war. Auch von ihrem Sohn Richard habe man keine Nachricht. Richard war Sekretär im Wiener Pressebüro der Vaterländischen Front gewesen und wegen seiner politischen Einstellung nach dem Einmarsch der deutschen Truppen sogleich verhaftet worden. [7] Karoline Redler erlitt einen Nervenzusammenbruch, galt eine Zeit als haftunfähig und musste schließlich zur Verbüßung ihre Strafe in das Gefängnis Feldkirch. [3]

Und diesmal endgültig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Attentat vom 20. Oktober 1944 suchten die Nazi-Oberen begierig nach weiteren Rachemöglichkeiten. So geriet ein Jahr nach ihrer ersten Verhaftung Karoline Redler erneut in ihr Visir und wurde im August 1944 dem Volksgerichtshof beim Wiener Landesgericht überstellt. Man warf ihr wieder die verfälschte und von ihr bestrittene Äußerung zur Städtebombardierung vor und verlangte einen Widerruf[3] Frau Redler lehnte dies ab, weil das nach ihrer Auffassung einem Geständnis gleichgekommen wäre. [6]

Ihr erst am Vorabend der Verhandlung zum 25. Oktober bestellter Verteidiger hatte gerade acht Minuten zum Studium der Unterlagen. Die Verhandlung selbst war eine Farce und dauerte nur drei Minuten; dann erging das Todesurteil wegen "Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung" sowie "Ehrenrechtsverlust" auf Lebenszeit.[1]

Beim ersten Versuch, das Urteil zu vollstrecken, versagte die technische Einrichtung. Man verschob die Hinrichtung und Karoline Redler kam zurück in die Todeszelle. Zwei Wochen später war dann der erneute Versuch am 8. November 1944 „erfolgreich“ und der „gefährliche Staatsfeind“ Karoline Redler kam durch das Fallbeil ums Leben.[6]

Bestattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Leichname der Hingerichteten wurden normalerweise dem Anatomischen Institut zu Forschungszwecken zur Verfügung gestellt. Die Tötungsmaschinerie der Nazis arbeitete aber bald schneller als die Wissenschafter. Wegen der überforderten Kapazität des Anatomischen Institutes mussten deshalb Hingerichtete auch direkt und zwar in den Abendstunden unter Ausschluss der Öffentlichkeit in einer gesperrten Abteilung des Wiener Zentralfriedhofs beerdigt werden.[3]

Im Jahr 1946 überführte man ihren Leichnam nach Bregenz und bestattete ihn unter großer Anteilnahme der Bevölkerung.[6]


Erinnerungsstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In den 1960er Jahren ließ der Neffe Paul Schwärzler eine Erinnerungstafel am Geburtshaus Karoline Redlers (Pircher Haus) in der Bregenzer Rathausstraße anbringen, die die NS-Täterschaft verschweigt.
    Karoline Redler, geb. Schwärzler, am 8. 11.1944 in Wien gestorben als Opfer der Gewalt.
  • Der Grabstein Karoline Redlers in Bregenz enthält die Inschrift:
    Selig sind die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen denn ihrer ist das Himmelreich.
  • Die zu Ehren Karoline Redlers benannte kleine Gasse beim Theater wurde 1998 wieder zurückgenommen, weil Bregenz den neuen Platz beim Kunsthaus dem ehemaligen Bürgermeister Tizian widmen wollte. Dafür erhielt ein verstecktes kleines Wegstück hinter dem Bundesgymnasium zwischen Wolfeggstraße und dem Thurn & Taxispark ihren Namen.[3]
  • Aus der Sammlung der Briefe, die Karoline Redler während ihrer Haft an ihrer Familie schrieb, hier der letzte:

[…] Nun ist's soweit und ich muss Euch allen meinen allerletzten Brief schreiben. Ich habe nie so recht an eine Begnadigung geglaubt. Deshalb kommt das Urteil nicht so überraschend für mich. Wenn Ihr diesen Brief bekommt, habe ich ausgelitten. Dann seid auch Ihr erlöst von der Qual des Hoffens und Bangens. […] Das, was mich am schwersten belastet, das mit den Bomben, habe ich nicht gesagt, wenigstens kann ich mich absolut nicht daran erinnern, es muss ein großes Mißverständnis gewesen sein, aber ich opfere meinen Tod auf als Sühne. […] Vergelt's Gott allen, die für mich gebetet haben. Ihr braucht Euch meiner nicht zu schämen, ich sterbe für meine Überzeugung. […]

Karoline Redler: Abschiedsbrief vor ihrer Hinrichtung an die Familie

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d siehe Weblink Susanne Emerich: Porträt Karoline Redler
  2. Angaben auf dem Grabstein des Familiengrabes in Bregenz
  3. a b c d e f siehe Weblink Rätischer Bote: Karoline Redler
  4. Frau Guta soll der Sage nach während der Appenzellerkriege im Januar 1408 den Entsatz der Stadt Bregenz ermöglicht haben. siehe Schlacht bei Bregenz
  5. siehe Weblink Frauen in Bewegung: Karoline Redler
  6. a b c d e f siehe Weblink Eva Binder: über die Verhaftung ihrer Großmutter Karoline Redler.
  7. allerdings gelang ihm später die Flucht nach Amerika

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erinnern.at [6]
http://www.erinnern.at/bundeslaender/oesterreich/e_bibliothek/regionale-quellen-fur-den-geschichtsunterricht
  • Frauen in Bewegung: 1918-1938 Karoline Redler Biographien, Vereinsprofile, Dokumente

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karoline Redler 1944 mit Wachbeamten vor der Verhandlung am Gericht

  • Rätischer Bote, Nachrichten aus der Provinz, Oktober 2010 Source Pic

Karoline Redler Porträt

Erinnerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Veranstaltung
  • Der Autor Jürgen Thomas Ernst erhielt 2001 den Theodor Körner Preis für sein am Landestheater Vorarlberg 2004 uraufgeführtes Theaterstück „Karoline Redler“ sowie 2002 für das gleiche Stück ein Dramatikerstipendium des Bundeskanzleramtes.

Ruth Kellermann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reinhard-Heydrich-Stiftung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertung und Rückblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einrichtung bezeichnete sich in ihrer Satzung als Reichsstiftung für „wissenschaftliche Forschung“ und gab daher vor, nach anerkannten wissenschaftlichen und ethischen Grundanforderungen enstsprechenden Regeln zu arbeiten. Diesem Anspruch konnte die Stiftung schon vom Auftrag der NS-Ideologie und von der Einstellung der Führungskräfte her in keiner Weise genügen. einem großen Teil von ihnen konnten alliierte Ankläger nach Krieggsende Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorwerfen. Durch gegenseitige Unterstützung und Entlastung bei der Entnazifizierung und wohlwollendem Wegsehen der deutschen Strafverfolgungsbehörden waren alle (auch Verurteilte) in den 1950er jahren wieder auf freiem Fuß und meist bei west- bzw. ostdeutschen Hochschulen wieder in Amt und Würden.

Die Reinhard-Heydrich-Stiftung stand zwar unter Leitung von diplomierten Fachkräften, hat aber zweifelsfrei nicht in diesem Sinne wissenschaftlich gearbeitet. Unter einem an eine Hochschule angegliederten Forschungsinstitut versteht man eine Einrichtung, die streng nach wissenschaftlichen Grundsätzen arbeitet. Das heißt, sie versucht Hypothesen nach festen Regeln zu widerlegen und - für den Fall, dass das nicht gelingt - die Richtigkeit der Hypothese innerhalb des Betrachtungsfeldes anzunehmen.

Die Satzung der Reinhard-Heydrich-Stiftung gab mit Reichsstiftung für „wissenschaftliche Forschung“ vor, wissenschaftliche Forschung zu betreiben. Obwohl den Führungskräften durch ihre Promotion Forschungsbefähigung attestiert worden war, lief ihre der NS-Ideologie untergeordnete Tätigkeit in eine andere Richtung. Es ging nur darum, geeignete Argumente zu konstruieren zum Versuch einer Rechtfertigung widerrechtliche Handlungen zu finden und ihnen ein scheinbar wissenschaftliches Mäntelchen umzuhängen.

Nach den Lebensbeschreibungen gelang es SS und SD, entsprechend geeignete Kräfte für die Leitung der Einrichtung zu finden. Formell durch Promotion zur akademischen wissenschaftlichen Forschungsarbeit berechtigt, handelte es sich zum NSDAP, SS- und SA-Mitglieder, die von der NS-Ideologie durchdrungen waren und teilweise schon für den SD gearbeitet bzw. in besetzten Gebieten an Terroraktivitäten beteiligt waren (u.a. Erschießungen von polnischen Intellektuellen). Ein Teil von ihnen nahm an der von den NS okkupierten und geförderten sudetendeutschen Bewegung in entsprechenden Organisationen (Sudetenbund, SdS-Partei) höhere Funktionärsaufgaben war und setzte dies auch noch nach dem Kriegsende fort.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „Wiedemann2000“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.

Pauline Kneissler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wichtig aufarbeiten



Aktion T4 im Krankenhaus des Klosters Irsee =[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1939 bis 1945 wurden durch den NS-Staat im Rahmen des Euthanasie-Programms über 2000 Patienten (Erwachsene und Kinder) aus Kaufbeuren/Irsee in Vernichtungsanstalten deportiert und umgebracht. 1972 wurde das Krankenhaus Irsee aufgelöst und vom Bezirk Schwaben nach Restaurierung der Klosteranlage das Schwäbische Tagungs- und Bildungszentrum Kloster Irsee umgewandelt (Eröffnung 1984).

Valentin Faltlhauser, ein in den 1920er Jahren geachteter Psychologe, leitete HuPA Kaufbeuren/Irsee, war ein Gutachter und Befürworter der Aktion T4 und betrieb die HuPA als Zwischenanstalt für die Vergasungsaktionen Behinderter bis 1941.


Die Kneissler hat 1940 in Grafeneck und 1941 in Hadamar Krankentransporte begleitet, die Kranken während der Fahrt betreut, sie nach der Rückkunft entkleidet zum Arztzimmer gebracht, hat während der ärztlichen Untersuchung durch Dr. Gorgass geholfen und schliesslich die Kranken bis zum Vorraum der Gaskammer gebracht, wo die Kranken von anderen getötet wurden.

Dieser Teil der Tätigkeit der Angeklagten war allerdings, wie Strafkammer und Schwurgericht zutreffend angenommen haben, Beihilfe zum Mord, nämlich ein wesentliches Hilfeleisten durch die Tat. Die Revisionen meinen, die Tätigkeit der Angeklagten habe sich im Rahmen strafloser Vorbereitungshandlungen abgespielt

It can be ascertained on the basis of post-war interrogations that the KdF gathered these men for the Final Solution programme under Globocnik’s direction, to form the nucleus of gassing specialists to staff the first prototype death camp at Belzec. To bide their time and keep this specialist unit together, many were sent to the Russian front to aid wounded German soldiers ("Aktion Brandt"). Central to this group of medical experts was Dr Irmfried Eberl (later commandant at Treblinka) who set up a medical unit near Minsk. Absent was Wirth, the inspector and trouble-shooter of T4.

Anecdotal evidence suggests that some T4 medical orderlies gave deadly injections to brain-damaged soldiers. There were many male and female T4 nurses in these units, as well as the SS bus drivers who had been "burners" in the T4 killing centres. The statement by nurse Pauline Kneissler, who started her career in murder at the T4 centre Grafeneck, that she and her unit administered lethal injections to brain-damaged, blinded, mutilated troops and amputees, is accepted as fact.

Die Aussage von Schwester Pauline Kneissler, die ihre Mörderkarriere im T4-Center Grafeneck begann, dass sie und ihre Einheit tödliche Injektionen an hirngeschädigten, erblindeten, verstümmelten und amputierten Soldaten verabreichte, dürfte den Tatsachen entsprechen.

Valentin Faltlhauser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anne Cottebrune: Die nationalsozialistische „Euthanasie“-Aktion T4 und ihre Opfer. Tagungs Bericht über die Tagung vom 20. bis 22.09.2006 Online
  • Udo Benzenhöfer: NS-Kindereuthanasie. Ohne jede moralische Skrupel. pdf

Kloster Irsee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktion T4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1939 bis 1945 wurden durch den NS-Staat im Rahmen des Euthanasie-Programms über 2000 Patienten (Erwachsene und Kinder) aus Kaufbeuren/Irsee in Vernichtungsanstalten deportiert und umgebracht. 1972 wurde das Krankenhaus aufgelöst.

Tagungs- und Bildungszentrum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bezirk Schwaben beschloss 1974 die Restaurierung der Klosteranlage. Das Schwäbische Tagungs- und Bildungszentrum Kloster Irsee öffnete 1984.

Im August 1940 begann in Irsee die Euthanasie. Zunächst wurden Patienten zur Tötung abtransportiert, dann bis 1945 an Ort und Stelle durch Gift und Hunger ermordet. Eine Skulptur des Künstlers Martin Wank erinnert seit 1981 in Irsee an mehr als 2000 ermordete Menschen. In der Nachkriegszeit wurde die Heil- und Pflegeanstalt vom Bezirk Schwaben weiter geführt. Nach gefährlichen Gebäudeschäden entschied sich der Bezirk 1964 zu einem Abbruch des Klosters. Bis zur vollständigen Räumung der Anlage vergingen jedoch weitere acht Jahre. Mittlerweile konnte sich der Denkmalschutz durchsetzen. So wurde Irsee von 1974 bis 1981 aufwändig saniert und restauriert. Seit 1982 beheimatet das einstige Reichsstift das Schwäbische Tagungs- und Bildungszentrum und seit 1983 die Schwabenakademie.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Salzstreuer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Falls sie uns erreichen möchten können sie uns eine E-Mail an: die-salzstreuer@web.de senden oder sich bei Frau Beatrice Altman-Schevitz unter der E-Mail: beatrice.altman-schevitz@kaufbeuren.de melden.

47.8781648, 10.623033 Hauberisserstr. 8

Da es kein zentral gelegenes Denkmal in Kaufbeuren gibt, haben es sich die Salzstreuer zur Aufgabe gemacht ein solches zu errichten. Sie wurden in ihrem Vorhaben von der Stadtverwaltung und dem Bauamt unterstützt. So wurde am 9. November 2008 (vgl. Reichspogromnacht) das Denkmal feierlich eingeweiht. Dieses symbolisiert durch seine drei Köpfe die drei Opfergruppen des Nationalsozialismus in Kaufbeuren. Das sind neben den Juden, die im Holocaust ihr Leben verloren haben, die Zwangsarbeiter und die Opfer der Euthanasie -insbesondere der Kindereuthanasie.

“Die Salzstreuer” übergeben am 9. November das Denkmal für die Opfer des NS-Regimes

Die Kaufbeurer Schülergruppe “Die Salzstreuer” hat ihre Idee in die Tat umgesetzt, ein zentrales Denkmal für die Opfergruppen des NS-Regimes in Kaufbeuren zu errichten. Es findet seinen Platz auf der Grünfläche vor dem Jugendzentrum an der Schraderstraße und wird am 9. November um 11 Uhr der Öffentlichkeit übergeben.

Das Denkmal wurde in Zusammenarbeit mit den Irseer Künstlern Roman Harasymiw und Peter R. Müller konzipiert und ist nun fertiggestellt. Die drei Begriffe “Mitläufer, Widerstand, Und du?” spielen darin eine zentrale Rolle. Oberbürgermeister Stefan Bosse und Dr. Michael von Cranach, der Schirmherr des Projektes, werden in der kurzen Feierstunde Grußworte sprechen. Als Redner zu Gast ist auch Rabbiner Dr. Henry Brandt aus Augsburg.

Brandt war Landesrabbiner der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen und Westfalen-Lippe. Seit 2004 ist er Gemeinderabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg. Als jüdischer Vorsitzender des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit gilt er als prominente Persönlichkeit im vertrauensbildenden Dialog der Religionen.

„Die Salzstreuer“ sind eine Gruppe junger Menschen mehrerer Kaufbeurer Schulen, die gegen rechte Gewalt vorgehen und an die nationalsozialistische Verbrechensherrschaft erinnern will. Sie wird von Beatrice Altman-Schevitz ehrenamtlich betreut. „Die Salzstreuer“ haben bereits durch Gedenkveranstaltungen, Demonstrationen und ihre Wanderausstellung „Es war auch hier“ auf sich aufmerksam gemacht. Da die Gruppe selbst nicht rechtsfähig ist, läuft das Vorhaben der Denkmalerrichtung unter dem Dach des Stadtjugendrings. Es wurde zudem durch das Bundesprogramm „Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ gefördert.

Wilhelm Beiglböck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ludwig Heilmeyer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurt Plötner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mescalin und Plötner

Viele deutsche Techniker wurden nach der Kapitulation Deutschlands im Rahmen der Operation Overcast in die USA verbracht, um dort ihr Wissen für amerikanische Raketentechnik nutzbar zu machen.

Ähnlich wie bei Operation Overcast, versuchten auch die Briten unter dem Codename Operation Backfire deutsche Wissenschaftler für Raketenversuche ins Königreich zu bringen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Malariaversuche und Plötner

Von Februar 1942 bis März 1943 gab es im KZ Dachau eine „Versuchsstation Malaria“. Geführt wurde sie von dem über 70-jährigen Professor Dr. Claus Schilling, dem ehemaligen Chef der Abteilung Tropenkrankheiten im Robert-Koch-Institut. Professor Dr. Claus Schilling (1871 –1946). Claus Schilling infizierte etwa 1 100 Menschen mit Malaria. Unter ihnen waren 185 Geistliche (176 Polen, vier Tschechen und fünf Deutsche). Im Revier starben zehn Versuchspersonen, später im Lager trotz gewisser Schonung mindesten 85. Schreiben von Claus Schilling, dem Leiter der Malariastation, an den Lagerkommandanten zur Anforderung neuer Versuchspersonen, 12. August 1943. Musioł, Dachau 1933 –1945, 1968

Blutstillmittel und Plötner
  • Michael H. Kater: Das 'Ahnenerbe' der SS 1935-1945: Ein Beitrag zur Kulturpolitik des dritten Reiches. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 978-3-486-57950-5, S. 386, 481–482, (google.de [abgerufen am 31. Januar 2009] Edition: 4, illustrated, 529 Seiten).

siehe auch → Liste von NS-Ärzten und Beteiligten an NS-Medizin nachstehender Beitrag von f.kk@GMX:de

  • Ideologie der Nationalsozialisten. Das Konzentrationslager Dachau. (doc) Abgerufen am 13. März 2009: „Seite 11: Das Konzentrationslage Dachau:Ab Januar 1942 beginnen in Dachau auf Befehl Himmlers verschiedene Ärzte mit medizinischen Versuchen, wie z.B. Prof. Claus Carl Schilling, der Malariaforscher war. Verschiedene Assistenzärzte Schillings, Dr.Kurt Plötner und Dr. Rudolf Brachtel, verwenden die Häftlinge für ihre eigenen Versuche (Plötner: Heilen der Malaria durch hohes Fieber; Brachtel: Verbesserung seiner Technik für die Leberpunktion).
    Seite 13: Medizinische Versuche in den Konzentrationslagern: Von März bis April 1942 missbraucht Siegmund Rascher, Stabsarzt der Luftwaffe, ca. 200 Häftlinge für Überdruck- und Höhenversuche.
    Ab Juni 1942 finden weitere medizinische Versuche statt, von der Behandlung von Phlegmone und Sepsis mit der von Heinrich Himmler favorisierten homöopathischen Heilmethode bis zu Unterkühlungsexperimenten, die wiederum der Stabsarzt der Luftwaffe, Siegmund Rascher, an ca. 400 Häftlingen durchführt.
    Blutstillung: Dr. Siegmund Rascher arbeitete in Dachau an der Herstellung eines Blutstillungsmittels in Tablettenform. Ausgangsstoff ist dabei das Marmeladengeliermittel Polygal, Inhaltsstoffe sind u.a. Zuckerrübenschnitzel, Apfelpektin und Dextropur. Zu Versuchszwecken wurden Häftlinge erschossen, woraufhin Rascher Berichte mit dem Titel "über Schußverletzungsversuche mit Polygal 10" anlegte.
    Raschers Onkel berichtet im Nürnberger Ärzteprozess, daß er ein Protokoll über die Erschiessung eines russischen Kommissars bei einem Besuch in Dachau gelesen habe. Darin wurde auch das Sektionsprotokoll festgehalten (Eintrittswunde rechte Schulter, Austrittswunde in der Nähe der Milz, Zerreißung der Lungengefäße und der Hauptschlagader).“
  • Annedore Smith: Biographien von NS-Tätern erstmals vervollständigt. Rund 4.300 Namen in neuen Zusammenhang gestellt. (pdf) In: Mitteilungsblatt, 23. Jahrgang, Heft 2. Lagergemeinschaft-Auschwitz, Dezember 2003, S. 12-13, abgerufen am 13. März 2009 (Vorstellung des Buches von Ernst Klee: 'Das Personenlexikon zum Dritten Reich' - Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main, Verlag S. Fischer, 2003, ISBN 3-10-039309-0 .)): „Klee zeigt auch,wie viele Täter nach 1945 weiter Karriere machten.
    Der KZ-Arzt Kurt Plötner, der in Dachau bei tödlichen Malaria-Versuchen an Häftlingen mitgewirkt hatte, wurde 1954 Professor an der Universitätsklinik Freiburg. Als seine NS-Vergangenheit untersucht wurde, bescheinigte ihm die Fakultät, „dass Herr Dr. Plötner in keiner Weise gegen menschliche und ärztliche Ethik verstoßen, ja sich menschlich und ärztlich trotz der gegebenen schwierigen Umstände ohne Tadel verhalten hat“.“

weitere Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Noam Chomsky: Eine Anatomie der Macht, Europa Verlag GmbH Hamburg, März 2004, ISBN 3-203-76007-X) [9] Im Original: Noam Chomsky, Peter Mitchell und John Schoeffel: Understanding Power The New Press, New York. 2002

Versuche mit der Wahrheitsdroge Mescalin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"IN APRIL 2004, the American public was stunned when CBS Television broadcast photographs from Abu Ghraib prison, showing Iraqis naked, hooded, and contorted in humiliating..."

  • From The New Yorker (Awards: The New Yorker is the most-honored magazine in publishing history. Among many other honors, it has won 53 National Magazine Awards, more than any other publication in the organization’s history. )

From the start of the Cold War to the early nineteen-sixties, the C.I.A. spent billions of dollars developing psychological tools for interrogation. The agency cast a wide net, funding a Canadian study that involved administering electric shocks to subjects in drug-induced comas, and recruiting people like Kurt Plotner, a Nazi scientist who, in his search for a truth serum, had tested mescaline on Jewish prisoners at Dachau. The eventual conclusion was that cheap, simple methods (for example, enforced standing) worked best, and were also more acceptable to the public than outright physical violence. McCoy skillfully traces the use of these methods from the Phoenix program in Vietnam—which was designed to ferret out high-level Vietcong, although of the more than twenty thousand people it killed most were civilians—to the actions of agency-trained secret police in Honduras in the nineteen-eighties, and the treatment of hooded detainees at Abu Ghraib. Copyright © 2006 The New Yorker --This text refers to the Hardcover edition.


  • From Booklist

Current events have precipitated a number of recent books connecting executive-branch policy makers with Abu Ghraib and other torture scandals, and McCoy is not the first author to argue that American use of torture in intelligence gathering has been deliberate and systematic rather than accidental. This book is unique, however, in connecting the dots all the way back to early cold war mind-control research, reminding readers that the CIA has been an innovator in modern torture methods. Incorporating simple yet brutally effective techniques of psychological manipulation involving isolation, disorientation, and destruction of personal identity, McCoy argues, the modern CIA interrogation manual is premised on university and army research into the psychology of coercion. As in his earlier work on CIA complicity in the global heroin trade, McCoy is adept at tracing the inertia of government practice; his research on the effect of torture on the Philippine armed forces likewise shows policy in practice and demonstrates that psychological torture is at least as scarring as thumbscrews. Timely and compelling. Brendan Driscoll Copyright © American Library Association. All rights reserved --This text refers to an out of print or unavailable edition of this title.


By Mike Hopping (Asheville, NC) (REAL NAME) Amazon Verified Purchase(What's this?) This review is from: A Question of Torture: CIA Interrogation, from the Cold War to the War on Terror (Hardcover) A Question Of Torture is a penetrating study of fifty years of United States involvement in torture research, practice, and propagation. Dr. McCoy, Professor of History at the University of Wisconsin-Madison, isn't neutral on the subject. But his book isn't a doctrinaire rejection of cruel, inhuman, or degrading treatment. Nor is it a compendium of tragic personal case studies. Instead, he takes advantage of his misgivings about torture to delve into its history, the whys and wherefores of state-sponsored torture, and the demonstrable results of these practices. The work he has produced is as illuminating as it is easy to read. And, supported by sixty pages of sources and notes, the book should prove useful to readers with academic interests as well.

McCoy, whose previous works include a landmark study of the heroin trade, begins with an overview of torture and its usages through the past two thousand years. Then he takes us to the early days of the Cold War and a concerted US attempt to increase intelligence yields through mind control techniques. Early on, the emphasis was on electroshock, hypnosis, psychosurgery, and drugs, including the infamous use of LSD on unsuspecting soldiers and civilians. But the results were disappointing. Researchers soon learned that sensory disorientation (hooding, manipulation of sleep, etc.) and "self-inflicted pain" (for example forcing an uncooperative subject to stand for many hours with arms outstretched) were more effective means of breaking prisoners. Augmented by fears of physical abuse, sexual humiliation, and other psychological attacks on personal and cultural identity, our government produced exactly the system on display in the Abu Ghraib abuse photographs.

But Iraq is hardly our country's maiden voyage into the application of torture on an industrial scale. During the Vietnam War, Project Phoenix, a joint CIA and Vietnamese counter-insurgency operation, resulted in the torture of tens of thousands of suspected Viet Cong and sympathizers and caused the deaths of more than 26,000 of them. In Latin America, US operatives trained and abetted right-wing military and paramilitary personnel during the dirty wars of the 1970s and 80s. We also shared our expertise with the shah of Iran's secret police and the Filipino military during the Marcos years. McCoy reports that Philippine officers trained in these "extralegal" methods, went on to lead RAM, one of the more persistent groups to seek the violent overthrow of Marcos and also his successor, Corazon Aquino.

McCoy recounts the political moves that paved the way for prisoner abuse to become US policy during the war on terror. And he documents the inability or failure of judicial, military, and congressional authorities to hold high-ranking personnel in the executive branch, CIA, military, or behavioral sciences accountable. In such an environment, he believes we should expect a continuing series of revelations concerning direct and indirect US sponsorship of torture.

Does torture work? McCoy finds little specific factual evidence to suggest the "ticking time bomb" rationale for torture on a small scale has merit. The Manila police learned of a plot to destroy several airliners from Abdul Hakim Murad's laptop computer, not from the sixty-seven days of torture that followed. Israeli claims of many suicide bombings prevented by harsh interrogation techniques boil down to one documented case. Mass torture, such as that practiced by the French in Algeria, Project Phoenix in Vietnam, the right-wing Latin American dictatorships of the Pinochet era, the shah's Iran, and the Marcos Philippines did win battles. But, in each case, the popular reaction to it contributed to losing the war.

If the "ticking time bomb" justification for torture doesn't correspond to experience and mass torture loses wars, why do governments resort to it? The reason, McCoy concludes, is not rational and not very different from kicking the dog after being barked at by the boss. "In sum, the powerful often turn to torture in times of crisis, not because it works but because it salves their fears and insecurities with the psychic balm of empowerment."

A Question Of Torture is a lucid exposure of an evil open secret and of the skeins of denial and justification swaddling it. This book deserves a wide readership and should, but probably won't, stimulate some serious national soul searching.


By Douglas S. Wood "Vicarious Life" (Monona, WI) - See all my reviews (VINE VOICE) This review is from: A Question of Torture: CIA Interrogation, from the Cold War to the War on Terror (Hardcover) Alfred McCoy, a distinguished professor of history at the University of Wisconsin, has long been a thorn in the side of the CIA. In the pages of this brief book McCoy traces the history of modern torture techniques as developed and used by the CIA. The book demonstrates that the Abu Ghraib abuses have roots far beyond the Bush years. The techniques used there are standard operating procedure.

Sensory deprivation, self-infiction of pain, and assault on the cultural mores of the victim are the hallmarks of the techniques. Read this book and then take one look at the infamous Abu Ghraib pictures and you will understand with certainty that the responsibility goes well beyond Lynndie England and the prison guard grunts. They did not come up with these techniques.

McCoy briefly relates that the US historically engaged in systematic torture in the Vietnam Phoenix program and taught Central American governments the CIA methods, to name just two examples. This history was largely ignored in discussions of Abu Ghraib as some commentators simply refused to believe that Americans would do such things.

But does torture work? And if it does, should we use it?

With respect to the efficacy of torture, McCoy quotes a 4th century C.E. Roman legal scholar Ulpian: "the strong will resist and the weak will say anything to end the pain." McCoy also destroys the silly hypotheses about the atomic bomb in Times Square used to justify torture.

McCoy has explained why we, in whose name this torture is performed, should oppose it:

"There's an absolute ban on torture for a very good reason. Torture taps into the deepest recesses, unexplored recesses of human consciousness, where creation and destruction coexist, where the infinite human capacity for kindness and infinite human capacity for cruelty coexist, and it has a powerful perverse appeal, and once it starts, both the perpetrators and the powerful who order them, let it spread, and it spreads out of control."



http://www.spd-rhaunen.de/index.php?mod=content&menu=902&page_id=1551 Rascher hatte schon im Jahr 1939 – durch die Verbindung seiner Frau zu Himmler – Untersuchungen im Konzentrationslager Dachau vornehmen können (zur Auskristallisation des Blutes). Diese und seine anderen Versuchsreihen fußten jeweils auf einem geistigen Diebstahl. Sie alle sollten ihm zu einer Habilitation an einer Hochschule verhelfen. Die Fabrikation eines Blutstillmittels Polygal übernahm Rascher in Dachau von einem inhaftierten Chemiker , Robert Feix, um damit auch den finanziellen Gewinn in seinen Besitz zu bringen. Über die im Zusammenhang mit der Herstellung und Erprobung dieses Mittels ausgeführten Morde berichtet eine eidesstattliche Erklärung seines Onkels.

Rascher wurde in Dachau vor dem Einrücken der Amerikaner erschosse


http://www.iivs.de/~iivs8205/res/facharbeitenarchiv/G-Geidobler%20Carolin-Die%20Menschenversuche%20im%20KZ%20Dachau.pdf

8. Polygalversuche Rascher eignet sich die patentierte Erfindung des jüdischen Häftlings Robert Feix, der Chemiker war und in Dachau Sonderprivilegien hatte, zur Herstellung blutstillender Mittel an5. Unterstützt wird diese Versuchsreihe vom Reichsforschungsamt6. Eigentlich ist Polygal ein Gelierstoff zur Herstellung von Marmelade, Rascher jedoch stellt Pektintabletten aus diesem Stoff her und will diese zum Bestandteil der Medikamentenausstattung des deutschen Heeres machen, um dieses Medikament nicht nur bei akuten Blutungen und vor Operationen dieses Medikament zu verabreichen, sondern auch um es prophylaktisch deutschen Soldaten vor dem Angriff und Fliegern vor dem 1 Zamecnik, S.285 2 Folgendes referiert nach Klee, S. 34- 35 3 Klee, S. 35 4 Folgendes referiert nach Klee, S.182- 184 5 Folgendes referiert nach Zamecnik, S. 281- 282 6 Referiert nach Klee, S. 351 Facharbeit Carolin Geidobler 27 Kampfeinsatz zu verabreichen. Dadurch würde Polygal in großen Staatsaufträgen produziert werden müssen, was wiederum zu Raschers Bereicherung führen würde. Doch erstmal sind einige Mediziner der Wirksamkeit der Tabletten gegenüber sehr skeptisch und verlangen eine Nachweisung des Wirkstoffes. Deshalb fängt Rascher an, den Gefangenen Tabletten zu verabreichen und untersucht deren Niederschlag im Blut. SS- Ärzte nehmen, um Rascher einen Freundschaftsdienst zu erweisen, dieses Mittel vor jeder Operation und berichten über seine Wirksamkeit. Es entsteht die Auffassung, dass diese Versuchsreihe harmlos ist und keinem schadet, aber in den Nürnberger Prozessen berichtet der Onkel Raschers von grauenhaften Entdeckungen, die er gemacht hat, als er Rascher in Dachau besuchte und zufällig Berichte las: „Dem Russen wurde durch einen auf einem Stuhl stehenden SS- Mann von rechts oben in die rechte Schulter geschossen. Der Schuss kam in der Nähe der Milz heraus. Es war beschrieben, dass der Russe zusammenzuckte und sich dann auf einen Stuhl setzte und nach etwa 20 Minuten starb. Im Sektionsprotokoll wurde die Zerreißung der Lungengefäße und der Aorta beschrieben. Es wurde ferner beschrieben, dass die Zerreißungen durch harte Blutgerinnsel tamponiert waren. Nur so sei die verhältnismäßig lange Lebensdauer nach dem Schuss zu erklären. Nach dem Lesen des Protokolls war ich so erschüttert, dass ich die anderen nicht mehr gelesen habe1.“ Auch Heinrich Stöhr gibt an, dass bei Raschers Polygalversuchen die Gefangenen so stark verwundet werden, so dass niemand sie überlebt. Nach Raschers Verhaftung wird im April 1944 der SS- Hauptsturmführer Dr. Plötner mit der Fortsetzung der Forschung für Polygal betraut.


10. Malariaversuchsstation Die wohl bekannteste Versuchsstation im KZ Dachau stellt die Malariaversuchsstation dar3. Es ist das Privatversuchslabor von Claus Schilling, Professor für Parasitologie am Berliner Koch- Institut. Früher war er ein bekannter Wissenschaftler und Dozent an Universitäten. Er ist zu Beginn der Versuche bereits 70 Jahre alt, aber immer noch sehr kräftig und gesund. Vor diesen Versuchen forschte er jahrelang im Ausland über Malaria und anderen Tropenkrankheiten. 1 Zamecnik, S. 295 2 Fotonachweis, Klee, S.251 3 Folgendes referiert nach Blaha, S. 64 - 68 Facharbeit Carolin Geidobler 30 Daraufhin wird er jedoch nach Deutschland abkommandiert, um eine Impfung für Malaria zu entwickeln, da Hitler Pläne von einer Umsiedlung der Bauern aus den deutschen kargen Gebirgen in die fruchtbaren Länder der Ukraine, um das schwarze Meer und sogar bis nach Indien hat. Die Versuchsstation befindet sich in Block B, die Bettenabteilung in den ersten Stuben der Blöcke 1 und 31. Über die bevorzugten Versuchspersonen finden sich verschiedene Angaben. Blaha berichtet, dass ohne vorherige genaue Untersuchungen Häftlinge jeden Alters und jeder Nationalität genommen werden. Der Gesundheitszustand wird dabei nicht berücksichtigt. Zamecnik und Eugene Ost, Schreiber auf dieser Versuchsstation, geben detaillierte Beschreibungen. Sie geben an, dass zuerst Häftlinge aus der Strafabteilung, später polnische Geistliche und dann Russen, Italiener und Häftlinge anderer Nationalitäten nach gewissenhafter Untersuchung verwendet werden2.Auch um die Zahl der infizierten Personen sind sich Blaha, Zamecnik und Ost uneinig. Blaha spricht von 2000 Infizierten innerhalb von vier Jahren, während die anderen beiden von 1100 reden3. Da Dachau in einem sumpfigen Gebiet liegt, kommt der Träger der Malaria, die Anophelesmücke, die eigentlich nur in tropischen Gebieten auftaucht, ebenfalls hier vor. Sie werden im Lager in einem abgesonderten grünen Netzkäfig gehalten und es gibt sogar extra ein Arbeitskommando, das lebende Fliegen zur Fütterung der Mücken sammelt. Zusätzlich werden sie von Häftlingsblut, egal ob krank oder gesund, ernährt. Danach beginnt die Infektion der Gefangenen. „Die Mücken wurden gesunden Menschen auf die Schulter oder in die Achselhöhle gesetzt, damit sie sich an deren Körper festsaugen konnten, oder Menschen, die mit Malaria angesteckt waren, damit sie sich infizierten. Die infizierten Mücken wurden dann ausgesuchten gesunden Versuchshäftlingen in Netzen auf die innere Seite des Oberschenkels gesetzt4.“ Es gibt viele verschiedene Arten der Infizierung. Die häufigste ist folgende: 20 Mücken werden zehn bis 15 Tage lang auf die Innenseite des Unterarmes oder Oberschenkels gesetzt. Dies kann zu einer täglichen Infizierung führen. Eine andere Methode ist die Unterhautinfizierung mit Sporentierchen, die aus den Speicheldrüsen der Mücken gewonnen werden. 1 Referiert nach Zamecnik, S. 265 2 Referiert nach Zamecnik, S. 265 und Eugene Ost,in Dachauer Hefte, S. 175 3 Referiert nach Zamecnik, S. 265, Ost, S. 175 4 Blaha, S. 65 Facharbeit Carolin Geidobler 31 Schilling besitzt 69 Malaria- und durch Kombinierung noch viele weitere Infektionsstämme. Dies sind dann die schrecklichsten. Der Madagaskar- Stamm stellt den heftigsten Malariastamm dar. Er wird Versuchspersonen in Dosen von 5ccm in das Muskelgewebe, oder in Dosen zu 2ccm in die Vene eingespritzt. Andere schlimme Stämme sind zum Beispiel der Rose-, Bumke-, Fischer-, Wiedel-, oder Turnerstamm. Sie werden fast alle intravenös gespritzt. Schwächer sind zum Beispiel die Moeninger-, Painkopf-, Cofalla-, oder Moskaustämme, die am gebräuchlichsten sind. Durch Kreuzung aller möglichen Stämme entstehen neue Arten. Die Inkubationszeit der Infektionen ist abhängig von der Art der Infizierung. Beim Mückenstich dauert es 14 Tage, bei intravenöser Injektion zwei Tage, bis die Krankheit ausbricht. Die eigentlichen Versuche beginnen zehn Tage nach der Infizierung. Man verwendet die unterschiedlichsten Therapieformen mit Medikamenten wie zum Beispiel Chinin, Neosalvasan und Pyramidon1. Versuchsweise werden auch neue Medikamente eingesetzt, die das wenig vorhandene Chinin ersetzen sollten, wie zum Beispiel das Boehringer Präparat 2516, ein Chininersatz. Dies ist aber nicht mit Erfolg gekrönt. Den Patienten wird während der Versuche in dreistündigem Abstand sowohl Tag als auch Nacht die Temperatur und der Puls gemessen „Nach dem Beginn der Infektion vermerkte man die Befunde der Parasiten und einmal wöchentlich wurde eine Urinanalyse vorgenommen. Die Ergebnisse trug man mit den verabreichten Medikamenten und den medizinischen Befunden auf die Fieberkurven und in zwei Karteien ein, die einmal alphabetisch und zum anderen nach der Versuchsart geführt wurden2.“ Auf dem Seziertisch lassen sich die Vergiftungen durch Medikamente wie Salvarsan, Antipyrin oder Pyramidon, das in zu hohen Mengen verabreicht wird, deutlich erkennen3. Schilling lässt die Vergifteten kurz vor ihrem Tod auf die innere Abteilung bringen, um die Sterblichkeit auf seiner Station möglichst gering zu halten. Die Versuchspersonen haben starkes Fieber, was sie nach kurzer Zeit sehr schwach werden lässt. Deshalb bekommen sie zusätzliche Essrationen, werden nach den abgeschlossenen Versuchen geschont und bekommen leichtere Arbeiten innerhalb des Lagers zugeteilt, um bei eventuellen Rückfällen wieder zur Station zurückzukehren4. 1 Folgendes referiert nach Zamecnik, S. 266 - 267 2 Zamecnik, S. 266 3 Folgendes referiert nach Blaha, S.68 4 Folgendes referiert nac Zamecnik, S. 266 Facharbeit Carolin Geidobler 32 Häftling als Opfer von Malariaversuchen1 Schilling ist während der ganzen Versuche immer sehr hartherzig zu den Gefangenen und bei jeder Lappalie droht er mit einer Strafmeldung. Bis zur Befreiung des Lagers sterben trotz der Schonung 85 Menschen und danach sind alle viel anfälliger für jegliche Krankheiten. So ist auch zu erklären, dass viele der Malariapatienten gleichzeitig Tuberkulose hatten. Aufgrund einer Operation wird Schilling arbeitsunfähig, woraufhin Himmler die Station am 5. April 1945 schließen lässt.


11. Station „Ahnenerbe“ Diese Station tritt an die vorhergegangene Versuchsabteilung Raschers und ihr Leiter ist Dr. Kurt Plönthner2. Es ist eigentlich eine reine Laboreinheit und Bestandteil des Hauptunternehmens in Auschwitz. Das Labor wird zusehends größer und hat bald alle chemischen Einrichtungen für pharmazeutische Zwecke zusammen. 1944 wird am Ufer des Bodensees bei Friedrichshafen eine neue Fabrik gegründet, zu der nach und nach aus den Reihen der Häftlinge die Pfleger, Chemiker und Mechaniker übersiedeln. Dort dienen sie als Lieferanten für den Hauptrohstoff, nämlich menschliches Blut. Eine Woche vor der Befreiung des Lagers wird der größte Teil des Laboratoriums und der Maschinen sowie des Personals in die Firma abtransportiert. Anfangs geht es in dem Laboratorium vor allem um die Erzeugung von hämostatischen Arzneien. Nicht nur Tabletten sondern auch Injektionsstoffe sollen für die deutsche Verteidigungsmacht sowie für die Kriegsverwundeten hergestellt werden. Die Abgeber des Blutes sind vor allem sowjetische und polnische Häftlinge. 1 Fotonachweis, Klee, 112 2 Folgendes referiert nach Blaha, S. 80 - 82 Facharbeit Carolin Geidobler 33 „Ihr defibriertes Blut wurde mit Vitaminen, Pektinom und verschiedenen Auszügen von Fruchtabfällen vermischt. Aus diesen wurde nachher extrahiert und ein hämostypisches Präparat erzeugt, Polygaltabletten oder ein Injektionsmittel gleicher Bedeutung Styptoral1.“ Aus den Resten werden Seife, Nahrungsmittel (!), oder Pasten hergestellt. Plönthner nutzt die Patente der verschiedenen Häftlingschemiker und verwendet sie zu seinem Vorteil. Dies bringt die Station auch zu einem stattlichen finanziellen Erfolg.


12. Prozesse und Bestrafungen von Versuchsleitern Nun stellt sich die Frage, was mit diesen Ärzten nach Beendigung des NSRegimes geworden ist. Zu einigen habe ich hierfür Informationen gefunden. Beiglböck, Leiter der grauenvollen Meerwasserversuche, wird in den Nürnberger Prozessen 1947 zu 15 Jahren Haft verurteilt2. 1951 wird er entlassen und von Prof. Heilmeyer aufgenommen. Danach wird er leitender Arzt der inneren Abteilung des Kreiskrankenhauses in Buxtehude. Er stirbt 1963 im Alter von 58 Jahren. Im Nachruf heißt es: „Obwohl seine Nichtschuld…durch wissenschaftliche Gutachten, zuletzt durch das höchste Fachgremium in der Bundesrepublik, der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin, klar erwiesen und Prof. Beiglböck voll rehabilitiert wurde, wurden noch im vorigen Jahre diese Dinge wieder aufgegriffen, indem man einen Vortrag vor der Wiener Ärztekammer zu verhindern suchte3.“ Sigmund Rascher lebt in einer Ehe mit der 15 Jahre älteren Karoline Diehl4. Himmler will anfangs diese Ehe nicht billigen, da er wegen dem erhöhten Alter Karolines die Chance auf Kinder schwinden sieht. Darauf bekommen die beiden Verlobten innerhalb kurzer Zeit zwei Söhne, worauf Himmler die Ehe gestattet. Tatsächlich aber täuscht sie diese und zwei weitere Schwangerschaften nur vor und beschafft sich die Kinder illegal. Himmler sendet zu jeder Geburt die herzlichsten Glückwünsche und kostspielige Geschenke. Als dann bei der vierten Schwangerschaft, als sie an die 50 Jahre alt ist, herauskommt, dass das Kind vom Münchener Hauptbahnhof gestohlen ist, wird 1 Blaha, S. 81 2 Folgendes referiert nach Klee, S. 252 3 Klee, S. 252- 253 4 Folgendes referiert nach Zamecnik, S.285- 286 Facharbeit Carolin Geidobler 34 sie in Ravensbrück inhaftiert und hingerichtet. Rascher wird vorerst auch eingesperrt, jedoch will Himmler seinen „Schützling“ wieder bei der Krebsforschung beschäftigen. Die Beweise sind jedoch so erdrückend, dass Rascher erneut in Buchenwald arrestiert wird. Vor Kriegsende wird er nach Dachau überstellt und drei Tage vor der Befreiung des Lagers in Zelle 73 vom SS- Mann Bongartz erschossen. Brachtel, der die Leberpunktionen durchgeführt hat, wird 1947 zusammen mit dem Revierkapo Zimmermann in Dachau in einem gesonderten Prozess vor das amerikanische Militärtribunal gestellt1. Brachtel gesteht, er habe 80 Leberpunktionen vorgenommen, die jedoch völlig unschädlich gewesen seien. Aus Mangel an Beweisen wird er freigesprochen. Blaha und andere Ärzte können glücklicherweise fast alle Aufzeichnungen Schillings, dem Leiter der Malariastation sichern, die ihm dann während des Nürnberger Prozesses vorgelegt werden. „Das Auftreten dieses Wissenschaftlers, vorher von Weltformat, war jetzt mit 75 Jahren, am Ende seines Lebens, sehr erbärmlich. Vor Wut trampelte er mit den Füssen und schrie wie ein kleines Kind, wenn man ihm seine eigenen Aufzeichnungen vorlegte, um ihn zu überzeugen2.“ Er war der festen Überzeugung, dass alle Beweise schon lange vernichtet wurden. Am Schluss seiner Rede erklärt er nochmals unmissverständlich: „Und selbst wenn mir Himmler heute den Befehl gäbe weitere Versuche durchzuführen, so würde ich es tun. Ich gebe zu, dass bei jenen Versuchen Menschen leiden mussten, am meisten unter seelischer Depression. Aber die Interessen der Wissenschaft, Millionen vor dieser Krankheit zu bewahren und zu retten, standen viel höher3.“ Heinrich Himmler, der Auftraggeber für alle diese Versuche, will, als sich die Niederlage der NS- Diktatur abzeichnet, seine Mitschuld herunterspielen, indem er absichtlich Judentransporte ins sichere Ausland umlenkt4. Am 23. April 1945 nimmt er mit den Alliierten Kapitulationsverhandlungen auf, worauf er von Hitler aus der Partei ausgeschlossen wird. Nach seiner Verhaftung durch die Briten begeht er am 23. Mai 1945 mit Hilfe einer im Mund versteckten Giftkapsel 1 Folgendes referiert nach Zamecnik, S, 284 2 Blaha, S. 72 3 Blaha, S. 72 4 Folgendes referiert im Internet auf http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/specials/24693 Facharbeit Carolin Geidobler 35 Selbstmord, um sich einer Bestrafung bei den Nürnberger Prozessen zu entziehen. Himmler kurz nach seinem Selbstmord1 Die vielen anderen Ärzte und Wissenschaftler, die bei den Sezierungen im KZ anwesend waren, werden in den Nachkriegsprozessen nicht bestraft, obwohl sie durch ihren wissenschaftlichen Einfluss die Verbrecher decken2. III. Beleuchtung der Motive sowie der Ergebnisse der Versuche; Interesse der Menschen an den KZ Gedenkstätten Über die Motive dieser Versuche zu spekulieren fällt sehr schwer. Es gibt nichts, womit man diese Gräueltaten und absolut menschenverachtenden Zustände rechtfertigen oder lediglich erklären kann. Die meisten Ärzte haben die Versuche durchgeführt um Ruhm zu erlangen. Sie wollten neue Möglichkeiten der Heilung entdecken, um reich zu werden und Ansehen zu erlangen. Andere wiederum taten es, weil sie Interesse an bestimmten Sachverhalten hegten und es ihnen anscheinend mehr Spaß machte, mit Menschen anstatt Versuchstieren zu hantieren. Manche waren auch einfach nur gerne weitab von der Front und führten die Versuche durch, um nicht kämpfen zu müssen. So konnten sie in Wohlstand leben und ihre Tätigkeit war nicht gefährlich sondern angesehen. Die Ergebnisse der Versuche, waren unbrauchbar, weil sie auf so stümperhafte Art und Weise angefertigt wurden. Die meisten Versuche endeten jedoch sowieso ohne jegliches Ergebnis. Im Endeffekt heißt das, dass alle diese Menschen umsonst solche Qualen ertragen mussten und wie so oft von den Ärzten behauptet wird, nur zu wissenschaftlichen Zwecken leiden mussten, stimmt ebenfalls nicht. An diesen Versuchen und an der gesamten NS- Diktatur gibt es nichts Positives, egal von welcher Seite man es auch betrachtet. Was ich aber dennoch gut finde ist, dass durch die KZ- Gedenkstätten diese Zeit nicht in 1 Bild im Internet unter http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/specials/24693 2 Folgendes referiert nach Blaha, S. 76 Facharbeit Carolin Geidobler 36 Vergessenheit gerät. Wann immer man sie besucht, trifft man Schulklassen, ältere Menschen und Besucher aus dem Ausland an. Man sieht, dass alle diese Personen noch immer Interesse an der Vergangenheit zeigen und diese nicht einfach verdrängen. VI. Literaturnachweis • Benz, Wolfgang und Distel Barbara (Hg.): Dachauer Hefte Nr. 4: Medizin im NS- Staat. Täter, Opfer, Handlanger, Stiftung Comité International de Dachau, Dachau, 1988 • Blaha, Franz: Medizin auf schiefer Ebene, Manuskript, unveröffentlichte deutsche Übersetzung der tschechoslowakischen Ausgabe Medicina na sikmej ploche, o.O, 1964 • Gruyter, Walter, de (Hg): Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, Berlin, Berlin, New York, 258. Auflage,1998 • Klee, Ernst: Auschwitz, die NS- Medizin und ihre Opfer, Frankfurt am Main, 2. Auflage, August 2002 • Zamecnik, Stanislav: Das war Dachau, Stiftung Comité International de Dachau, Luxemburg, 2002 Literatur im Internet: Facharbeit Carolin Geidobler 37 • http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/specials/24693 V.

Kurt Plötner Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lochau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmut Maier: Gemeinschaftsforschung, Bevollmächtigte und der Wissenstransfer. Die Rolle der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im System kriegsrelevanter Forschung des Nationalsozialismus. Wallstein Verlag, 2007, ISBN 978-3-8353-0182-5 (google.de [abgerufen am 14. März 2009] 613 Seiten).

Robert Feix[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

http://books.google.de/books?q=Feix


Robert Feix (* 26. Mai 1893 in Wien, Österreich; † 1973 in Innsbruck-Igls, Österreich) war ein österreichischer Chemiker und Unternehmer, der das Marmeladengeliermittel Opekta erfand, die gleichnamige Produktions- und Vertriebsfirma gründete und über viele Jahre leitete. Der halbjüdische Feix überstand die nationalsozialistische Herrschaft in Konzentrationslagern, weil er seine Kenntnisse als Funktionshäftling bei der Entwicklung eines Blutstillmittels einsetzen konnte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mutter von Robert Feix stammte aus der ungarischen jüdischen Unternehmerfamilie Scheinberger. Ihr Bruder Alexander Scheinberger besaß den für den Industriebedarf produzierenden Pektin-Hersteller Pomosin-Werke (Sitz Frankfurt am Main). Robert Feix war in der Firma seines Onkels von 1911 an bis zur Verhaftung 1938 tätig. 1924 starb Alexander Scheinberger und hinterließ Frau und minderjährige Söhne. Robert Feix stieg zum Prokuristen und schließlich Geschäftsführer auf und erwarb auch Eigentumsanteile.

In den 1920er Jahren erarbeitete er ein Konzept, das aus Fruchttrestern gewonnene Pektin in kleinen Mengen Hausfrauen zur Marmeladenherstellung zugänglich machen. Nachdem ihm die Firma Dr. Oetker sein Patent nicht abkaufen wollte, entschloss er sich, 1928 eine eigene Firma in Köln zur Herstellung und Vertrieb des Markenprodukts Opekta zu gründen. Die Firma entwickelte sich rasch, war sehr erfolgreich und expandierte mit eigenen Handelsniederlassungen in Nachbarländer (Schweiz, Östereich, Tschechoslowakei und Niederlande).


Robert Feix wurde im März 1938 kurz nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Wien verhaftet und knapp knapp Monate gefangen gehalten. Kaum in Freiheit verhafteten ihn die Nazis im Juli 1938 in Frankfurt erneut und hielten ihn diesmal fast zwei Jahre bis März 1940 fest. Eine dritte Haftperiode begann im Juli 1942 in Berlin und setzte sich dann bis zur Befreiung im April 1945 im Konzentrationslager Dachau beziehungsweise dessen Außenkommandos Schlachters (Bodensee) und Lochau (Vorarlberg) fort. Feix lebte nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu seinem Tod im Jahr 1973 in Innsbruck-Igls, Österreich.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Robert Feix heiratete 1916 in Bolzano, Italien, Maria Feix. Das Paar hatte zwei Kinder, Robert und Maria. 1934 heiratete Robert Feix ein zweites Mal. Mit Ilse Hartmann hatte er drei Kinder, Gabriele (die Ansprecherin), Ulrich und Hans Marius.


Robert Feix war ein österreichischer Chemiker jüdischer Abstammung, der ein blutstillendes Mittel namens Polygal erfand und es sich patentieren ließ. Dies rettete ihm möglicherweise das Leben, denn Sigmund Rascher nahm ihn im KZ-Dachau als Funktionshäftling in seine Abteilung R des Instituts für wehrwissenschaftliche Zweckforschung der SS-Organisation Ahnenerbe und beauftragte ihn mit weiteren Forschungsarbeiten. Rascher versuchte mit Himmlers Hilfe, Polygal zur Pflichtausstattung der deutschen Streitkräfte zu machen. Zum Nachweis der Wirksamkeit führte Rascher brutale tödliche Menschenversuche einschließlich anschließender Obduktion vor Publikum durch [1].

Rascher eignete sich die Erfindung des jüdischen Häftlings Robert Feix zur Herstellung eines blutstillenden Mittels namens Polygal an. Mit Himmlers Hilfe versuchte er, es zur Pflichtausstattung der deutschen Streitkräfte zu machen. Raschers Onkel fritz rascher fand bei einem Besuch im August 1943 im Schreibtisch seines Neffen ein Schriftstück über die Erschießung von 4 Leuten zum Zwecke der Ausprobierung des Blutstillmittels (Polygal 10) [Aussgae von Fritz Rascher übre die Menschenversuche seines Neffen Sigmund Rascher, 1946, Staatsarchiv Nürnberg]


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Benz, Barbara Distel, Angelika Königseder: Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. C.H.Beck, 2005, ISBN 978-3-406-52962-7, darin Albert Knoll: Lochau, S. 385–387, 482 (google.de [abgerufen am 24. Januar 2009] 607 Seiten). 386 (Feix und Lager Lochau), 481 (Feix und Lager Schlachters)
  • Ulrich Tröhler: Ethik und Medizin, 1947-1997: Was leistet die Kodifizierung von Ethik? Hrsg.: Ulrich Tröhler, Stella Reiter-Theil, Eckhard Herych. Wallstein Verlag, 1997, ISBN 978-3-89244-272-1, Kapitel: Pharmakologische Experimente, S. 93 (Robert Feix) (google.de [abgerufen am 4. Februar 2009] 520 Seiten).

1942 oder Anfang 1943 entdeckte der in Dachau inhaftierte jüdische Chemiker Robert Feix ein Blutstillmittel, mit dem Rascher Experimente anstellen wollte. Er nanne es nacheinander 'Homlag', 'Polygal', und 'Styptoral'.

Ulrich Tröhler: Ethik und Medizin, 1947-1997.
  • Martin Broszat, Elke Fröhlich: Bayern in der NS-Zeit. Hrsg.: Martin Broszat, Elke Fröhlich, Falk Wiesemann, Anton Grossmann, Hartmut Mehringer. v.2 Auflage. Oldenbourg, 1979, ISBN 978-3-486-49371-9, Kapitel: Pharmakologische Experimente, S. 398 (google.de [abgerufen am 4. Februar 2009]).

Unter den Häftlingen, die Rascher in seiner Versuchsstation beschäftigte, war auch Robert Feix, der ein Blutstillmittel entwickelt hatte, das 'Polygal 10' genannt wurde. Rascher beabsichtigte die wirtschaftliche Auswertung dieser Entwicklung. Zur Erprobung des blutstillenden Mittels tötete er mehrere Dachauer Häftlinge.

Martin Broszat, Elke Fröhlich: Bayern in der NS-Zeit S. 398
  • Ernst Klee: Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer. 2. Auflage. S. Fischer, 1997, ISBN 978-3-10-039306-7, Kapitel: Pharmakologische Experimente, S. 351 (google.de [abgerufen am 4. Februar 2009] 526 Seiten).

Chemiker Robert Feix als Sonderhäftling in Dachau mit Privilegien ausgestattet, hat Rascher auf die Idee gebracht, das blutstillende Mittel in Tablettenform herzustellen. Feix, auf Raschers Versuchsstation eingesetzt, kann ab 1944 das Lager frei verlassen und betreten.

Ernst Klee: Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer S. 351
  • Alexander Mitscherlich, Fred Mielke: Medizin ohne Menschlichkeit: Dokumente des Nürnberger Ärzteprozesses. 2. Auflage. 1949/1960ff. Fischer Bücherei, ISBN 978-3-10-039306-7, Kapitel: Pharmakologische Experimente, S. 70 (google.de [abgerufen am 4. Februar 2009]).

„[…] Versuchsreihen fußen jeweils auf einem geistigen Diebstahl. Sie alle sollten ihm zu einer Habilitation an einer Hochschule verhelfen. Die Fabrikation des Blutstillmittels Polygal übernahm Rascher in Dachau von einem inhaftierten jüdischen Chemiker Dr. Robert Feix, um damit auch den finanziellen Gewinn in seinen Besitz zu bringen. Über die im Zusammenhang mit der Herstellung und der Erprobung dieses Mittels ausgeführten Morde berichtet eine eidesstattliche Erklärung […]“

Alexander Mitscherlich, Fred Mielke: Medizin ohne Menschlichkeit: Dokumente des Nürnberger Ärzteprozesses, S.61 und S.70

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gedenkstätte Dachau: Raschers Polygal Versuche. (pdf) In: Haus der bayerischen Geschichte. Abgerufen am 14. Februar 2009: „Sigmund Rascher nahm ihn im KZ-Dachau als Funktionshäftling in seine Abteilung R des 'Instituts für wehrwissenschaftliche Zweckforschung' der SS-Organisation Ahnenerbe und beauftragte ihn mit weiteren Forschungsarbeiten.“
  • Wolfgang Benz, Barbara Distel, Angelika Königseder: Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. S. 481, abgerufen am 14. Februar 2009 (Veröffentlicht von C.H. Beck, 2005, v.2, Original von University of Michigan, Digitalisiert am 11. Juni 2008, ISBN 9783406529627): „.... [Schlach?]ters Pektin-Forschungen weiter, mit denen ein Blut stillende Tablette namens Polygal entwickelt werden sollte. Sein Assistent, der Chemiker Robert Feix, ein österreichisdcher Häftling, der aufgrund eines in der Schweiz unterhaltenen Bankkontos wegen angeblichen Devisenvergehens ins KZ verbracht worden war, kannte sich .......“

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. siehe Haus der bayerischen Geschichte: Polygalversuche Raschers

  • Antrag 15.09.1943 Rascher an Sievers:Freilassung Robert Feix als Halb-Arierx. Nuernberg Military tribunal, abgerufen am 14. Februar 2009: „The defendant Sievers stated in his affidavit that: "Blome also had full knowledge of the blood coagulation experiments at Dachau. He received reports from Rascher and should have a complete knowledge of these matters." (NO-473, Pros. Ex. 237.) Blome admitted that Rascher had been commissioned by Himmler to work with him in the field of blood coagulation. (Tr. P. 4642.) One of the collaborators of Rascher in the polygal research was an inmate of the Dachau concentration camp by the name of Robert Feix. By letter of 15 September 1943, Rascher requested Sievers to approach Blome, so that the latter might arrange for the release of Feix and for his reinstatement in his former category as half-Aryan. Rascher stated in his letter that "Blome has given me great hopes in this respect." (NO-611, Pros. Ex. 239.) This proves that Blome was already collaborating with Rascher on polygal research in the summer of 1943. Obviously, Blome would not have put himself out to assist in this work without knowing precisely what had been done to test polygal.“

  • Chronik. DIE ZEIT, CHRONIK, 31.05.1968 Nr. 22, abgerufen am 14. Februar 2009: „Robert Feix konnte am 26. Mai [1968] seinen 75. Geburtstag feiern. Er ist Inhaber der Opekta GmbH.“


Zugesprochener Betrag: 40‘560.00 Schweizer Franken Grundlage des vorliegenden Auszahlungsentscheids ist die von Gabriele Mayr (die „Ansprecherin”) eingereichte Anspruchsanmeldung betreffend das Konto des Robert Feix (der „Kontoinhaber“) bei der Basler Niederlassung der [ANONYMISIERT] (die „Bank“). Alle Auszahlungsentscheide werden veröffentlicht. Hat ein Ansprecher, wie im vorliegenden Fall, nicht um Geheimhaltung gebeten, wurde nur der Name der Bank anonymisiert. Von der Ansprecherin eingereichte Informationen Die Ansprecherin reichte eine Anspruchsanmeldung ein und identifizierte den Kontoinhaber als ihren Vater, der jüdisch war, am 26. Mai 1893 in Wien, Österreich, geboren wurde und 1916 in Bolzano, Italien, Maria Feix geheiratet hat. Das Paar hatte zwei Kinder, Robert und Maria. Gemäss den Angaben der Ansprecherin habe Robert Feix in 1934 nochmals geheiratet, Ilse Hartmann. Aus dem von der Ansprecherin eingereichten Stammbaum geht hervor, dass Ilse und Robert Feix drei Kinder hatten: Gabriele (die Ansprecherin), Ulrich und Hans Marius. Die Ansprecherin führte aus, ihr Vater, der österreichischer Staatsbürger gewesen sei, habe in Frankfurt, Deutschland, gelebt und eine Fabrik namens „Opekta“ in Köln, Deutschland, besessen. Die Ansprecherin führte weiter aus, ihr Vater sei am 26. März 1938 in Wien von den Nazis verhaftet worden und sei bis am 19. Mai 1938 gefangengehalten worden. Gemäss den Angaben der Ansprecherin sei ihr Vater in Frankfurt nochmals verhaftet worden, wo er von Juli 1938 bis März 1940 und dann von Juli 1942 bis April 1945 in Berlin und Dachau gefangengehalten worden sei. Die Ansprecherin führte aus, ihr Vater habe nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu seinem Tod im Jahr 1973 in Innsbruck-Igls, Österreich, gelebt. Zum Nachweis ihres Anspruchs reichte die Ansprecherin ihren Trauschein ein, aus dem hervorgeht, dass sie die Tochter von Robert Feix ist. Die Ansprecherin gab an, sie sei am 16. Februar 1941 in Frankfurt am Main, Deutschland, geboren worden. Aus den Bankunterlagen ersichtliche Informationen Die Bankunterlagen bestehen aus Bankauszügen, einem Vertrag zur Miete eines Schliessfachs und interner Korrespondenz der Bank. Gemäss diesen Unterlagen war der Kontoinhaber Robert Feix, ein österreichischer Staatsbürger, der in Deutschland lebte. Der Bevollmächtigte war Herr E. Elias-Frank aus Basel, der Generaldirektor der Firma des Kontoinhabers in der Schweiz. Aus den Bankunterlagen geht hervor, dass der Kontoinhaber ein Schliessfach, das im Juli 1931 eröffnet wurde, und ein Kontokorrent besass. Gemäss den Bankunterlagen versuchte die Bank den Kontoinhaber im Jahr 1939 zu kontaktieren, um ihn über die fälligen Gebühren für die Miete des Schliessfachs zu informieren. Als Antwort darauf kontaktierte der Bevollmächtigte die Bank im Juni 1939 und informierte sie, dass der Kontoinhaber, der jüdisch war, schon während ungefähr einem Jahr von den Nazis gefangengehalten wurde. Der Bevollmächtigte informierte die Bank, dass der Schlüssel zum Schliessfach in Deutschland sei und dass das Schliessfach wertlose Geschäftskorrespondenz enthalte. Der Bevollmächtigte teilte der Bank zudem mit, dass er die Gebühren zur Miete des Schliessfachs nicht bezahlen werde. Im März 1946 öffnete die Bank das Schliessfach und überwies den Inhalt einem freien Depot. Aus den Bankunterlagen geht nicht hervor, was mit dem Inhalt des Schliessfachs nach der Überweisung an das freie Depot geschah, aber die Buchprüfer, die bei dieser Bank eine Untersuchung der Bankunterlagen vorgenommen haben, um nach den Anweisungen des „Independent Committee of Eminent Persons“ („ICEP“) Opferkonten zu identifizieren, konnten dieses Schliessfach nicht in der Bankkartei offener Konten finden und nahmen daher an, dass es geschlossen wurde. Diese Buchprüfer gaben auch an, dass keine Hinweise auf eine Kontenaktivität nach 1945 vorliegen. Aus den Bankunterlagen ist nicht ersichtlich, ob oder wann das Kontokorrent geschlossen wurde oder wem das Kontoguthaben ausbezahlt wurde. Das letzte bekannte Guthaben des Kontokorrents war 459.00 Schweizer Franken per 20. Januar 1937. Es liegen in den Bankunterlagen keine Hinweise darüber vor, dass der Kontoinhaber oder seine Erben das Konto geschlossen und das Kontoguthaben selber erhalten haben. Erwägungen des CRT Identifizierung des Kontoinhabers Die Ansprecherin hat den Kontoinhaber plausibel identifiziert. Die Ansprecherin führte aus, ihr Vater sei österreichischer Staatsbürger gewesen und habe in Deutschland gelebt. Diese Information stimmt mit unveröffentlichten, aus den Bankunterlagen ersichtlichen Informationen über den Kontoinhaber überein. Die Ansprecherin reichte auch eine Unterschriftenprobe ihres Vaters ein, die mit der in den Bankunterlagen enthaltenen Unterschriftenprobe des Kontoinhabers übereinstimmt.


Textentwurf von Benutzer:Ironhoof/Opekta#Enteignung_und_Verhaftung_von_Robert_Feix_1938 Die Mutter von Robert Feix entstammte der jüdischen Familie Scheinberger aus Ungarn. 1924 starb Alexander Scheinberger, der Onkel von Robert Feix. Nach ungarischem Recht waren damit seine Söhne allein erbberechtigt. Da diese jedoch noch nicht volljährig waren, war dies zunächst unerheblich. Ebenfalls nach damaligem ungarischem Recht hatte die Ehefrau des Verstorbenen, also die Tante von Robert Feix, ein lebenslanges Nutzungsrecht des Vermögens. So wurde Robert Feix zuerst Prokurist und schließlich Geschäftsführer der Pomosinwerke. Mit Beginn der 1930er Jahre verlangten die mittlerweile volljährigen Scheinberger Brüder die Geschäftsführung der Pomosinwerke von Feix zurück und da dieser auch an den Werken beteiligt war, auch dessen Beteiligung. Diesem Antrag entsprach in dem folgenden Rechtsstreit das Gericht 1936 zwar nicht. Dennoch verlor Feix aufgrund dieser Kampagne seinen Einfluß auf Pomosin. Und ebenfalls auf Opekta. Dies war möglich weil am 13. März 1938 Adolf Hitlers Wehrmacht in Österreich einmarschierte. Der Österreicher Feix unterstand damit der deutschen Gerichtsbarkeit und wurde prompt am selben Tag von der Gestapo verhaftet. Ihm wurden Devisenvergehen vorgeworfen. Diese Vergehen bestanden darin, dass er den ausländischen Niederlassungen aus Deutschland Geld transferiert hatte. Robert Feix wurde ins Konzentrationslager verbracht und verblieb dort bis 1945, zuletzt im KZ Dachau. Er überlebt nur, da ein von ihm entwickeltes blutstillendes Mittel, "Sangostop", erfolgreich bei der Wehrmacht eingesetzt wurde. Erst nach dem Kriege kam es 1952 nach langem Rechtsstreit zwischen ihm und den Brüdern Scheinberger zu einem Vergleich, in dessen Folge er alle Firmen die mit Opekta in Verbindung standen, zurückerlangte, seine Anteile an den Pomosinwerken jedoch verlor.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

n.



http://www.meinews.net/birma-t54937p47.html?s=1e807bf12c51a045492f30a69ffcc499& Also im Hauptkriegsverbrecherprozess kommt der Name Feix ein >> einziges Mal vor. Horst Pelckmann, Verteidiger für die SS, >> fragt Wolfram Sievers, SS-Standartenführer (im Zeugenstand). >> Dieser liest aus einem Tagebuch vor: >> >> |SIEVERS: >> | "Anweisung wegen Fortführen der Arbeiten Putzen- >> | gruber. P. Rottw. Neff berichtet, daß Polygal-Fabrika- >> | tion in Schlachters für drei Monate gesichert ist. Feix >> | berichtet über Fabrikationserfahrung und legt erste >> | Ergebnisse aus Schlachters vor. In Schlachters soll >> | durch Gauwirtschaftsberater die Betriebsbuchhaltung >> | angelegt werden. Maschineneinkäufe." >> >> [Der Nürnberger Prozeß: Einhundertneunundneunzigster Tag. >> Freitag, 9. August 1946, S. 48. Digitale Bibliothek Band 20: >> Der Nürnberger Prozeß, S. 26579 (vgl. NP Bd. 20, S. 607)]



http://www.iivs.de/~iivs8205/res/facharbeitenarchiv/G-Geidobler%20Carolin-Die%20Menschenversuche%20im%20KZ%20Dachau.pdf

8. Polygalversuche Rascher eignet sich die patentierte Erfindung des jüdischen Häftlings Robert Feix, der Chemiker war und in Dachau Sonderprivilegien hatte, zur Herstellung blutstillender Mittel an5. Unterstützt wird diese Versuchsreihe vom Reichsforschungsamt6. Eigentlich ist Polygal ein Gelierstoff zur Herstellung von Marmelade, Rascher jedoch stellt Pektintabletten aus diesem Stoff her und will diese zum Bestandteil der Medikamentenausstattung des deutschen Heeres machen, um dieses Medikament nicht nur bei akuten Blutungen und vor Operationen dieses Medikament zu verabreichen, sondern auch um es prophylaktisch deutschen Soldaten vor dem Angriff und Fliegern vor dem 1 Zamecnik, S.285 2 Folgendes referiert nach Klee, S. 34- 35 3 Klee, S. 35 4 Folgendes referiert nach Klee, S.182- 184 5 Folgendes referiert nach Zamecnik, S. 281- 282 6 Referiert nach Klee, S. 351 Facharbeit Carolin Geidobler 27 Kampfeinsatz zu verabreichen. Dadurch würde Polygal in großen Staatsaufträgen produziert werden müssen, was wiederum zu Raschers Bereicherung führen würde. Doch erstmal sind einige Mediziner der Wirksamkeit der Tabletten gegenüber sehr skeptisch und verlangen eine Nachweisung des Wirkstoffes. Deshalb fängt Rascher an, den Gefangenen Tabletten zu verabreichen und untersucht deren Niederschlag im Blut. SS- Ärzte nehmen, um Rascher einen Freundschaftsdienst zu erweisen, dieses Mittel vor jeder Operation und berichten über seine Wirksamkeit. Es entsteht die Auffassung, dass diese Versuchsreihe harmlos ist und keinem schadet, aber in den Nürnberger Prozessen berichtet der Onkel Raschers von grauenhaften Entdeckungen, die er gemacht hat, als er Rascher in Dachau besuchte und zufällig Berichte las: „Dem Russen wurde durch einen auf einem Stuhl stehenden SS- Mann von rechts oben in die rechte Schulter geschossen. Der Schuss kam in der Nähe der Milz heraus. Es war beschrieben, dass der Russe zusammenzuckte und sich dann auf einen Stuhl setzte und nach etwa 20 Minuten starb. Im Sektionsprotokoll wurde die Zerreißung der Lungengefäße und der Aorta beschrieben. Es wurde ferner beschrieben, dass die Zerreißungen durch harte Blutgerinnsel tamponiert waren. Nur so sei die verhältnismäßig lange Lebensdauer nach dem Schuss zu erklären. Nach dem Lesen des Protokolls war ich so erschüttert, dass ich die anderen nicht mehr gelesen habe1.“ Auch Heinrich Stöhr gibt an, dass bei Raschers Polygalversuchen die Gefangenen so stark verwundet werden, so dass niemand sie überlebt. Nach Raschers Verhaftung wird im April 1944 der SS- Hauptsturmführer Dr. Plötner mit der Fortsetzung der Forschung für Polygal betraut.


10. Malariaversuchsstation Die wohl bekannteste Versuchsstation im KZ Dachau stellt die Malariaversuchsstation dar3. Es ist das Privatversuchslabor von Claus Schilling, Professor für Parasitologie am Berliner Koch- Institut. Früher war er ein bekannter Wissenschaftler und Dozent an Universitäten. Er ist zu Beginn der Versuche bereits 70 Jahre alt, aber immer noch sehr kräftig und gesund. Vor diesen Versuchen forschte er jahrelang im Ausland über Malaria und anderen Tropenkrankheiten. 1 Zamecnik, S. 295 2 Fotonachweis, Klee, S.251 3 Folgendes referiert nach Blaha, S. 64 - 68 Facharbeit Carolin Geidobler 30 Daraufhin wird er jedoch nach Deutschland abkommandiert, um eine Impfung für Malaria zu entwickeln, da Hitler Pläne von einer Umsiedlung der Bauern aus den deutschen kargen Gebirgen in die fruchtbaren Länder der Ukraine, um das schwarze Meer und sogar bis nach Indien hat. Die Versuchsstation befindet sich in Block B, die Bettenabteilung in den ersten Stuben der Blöcke 1 und 31. Über die bevorzugten Versuchspersonen finden sich verschiedene Angaben. Blaha berichtet, dass ohne vorherige genaue Untersuchungen Häftlinge jeden Alters und jeder Nationalität genommen werden. Der Gesundheitszustand wird dabei nicht berücksichtigt. Zamecnik und Eugene Ost, Schreiber auf dieser Versuchsstation, geben detaillierte Beschreibungen. Sie geben an, dass zuerst Häftlinge aus der Strafabteilung, später polnische Geistliche und dann Russen, Italiener und Häftlinge anderer Nationalitäten nach gewissenhafter Untersuchung verwendet werden2.Auch um die Zahl der infizierten Personen sind sich Blaha, Zamecnik und Ost uneinig. Blaha spricht von 2000 Infizierten innerhalb von vier Jahren, während die anderen beiden von 1100 reden3. Da Dachau in einem sumpfigen Gebiet liegt, kommt der Träger der Malaria, die Anophelesmücke, die eigentlich nur in tropischen Gebieten auftaucht, ebenfalls hier vor. Sie werden im Lager in einem abgesonderten grünen Netzkäfig gehalten und es gibt sogar extra ein Arbeitskommando, das lebende Fliegen zur Fütterung der Mücken sammelt. Zusätzlich werden sie von Häftlingsblut, egal ob krank oder gesund, ernährt. Danach beginnt die Infektion der Gefangenen. „Die Mücken wurden gesunden Menschen auf die Schulter oder in die Achselhöhle gesetzt, damit sie sich an deren Körper festsaugen konnten, oder Menschen, die mit Malaria angesteckt waren, damit sie sich infizierten. Die infizierten Mücken wurden dann ausgesuchten gesunden Versuchshäftlingen in Netzen auf die innere Seite des Oberschenkels gesetzt4.“ Es gibt viele verschiedene Arten der Infizierung. Die häufigste ist folgende: 20 Mücken werden zehn bis 15 Tage lang auf die Innenseite des Unterarmes oder Oberschenkels gesetzt. Dies kann zu einer täglichen Infizierung führen. Eine andere Methode ist die Unterhautinfizierung mit Sporentierchen, die aus den Speicheldrüsen der Mücken gewonnen werden. 1 Referiert nach Zamecnik, S. 265 2 Referiert nach Zamecnik, S. 265 und Eugene Ost,in Dachauer Hefte, S. 175 3 Referiert nach Zamecnik, S. 265, Ost, S. 175 4 Blaha, S. 65 Facharbeit Carolin Geidobler 31 Schilling besitzt 69 Malaria- und durch Kombinierung noch viele weitere Infektionsstämme. Dies sind dann die schrecklichsten. Der Madagaskar- Stamm stellt den heftigsten Malariastamm dar. Er wird Versuchspersonen in Dosen von 5ccm in das Muskelgewebe, oder in Dosen zu 2ccm in die Vene eingespritzt. Andere schlimme Stämme sind zum Beispiel der Rose-, Bumke-, Fischer-, Wiedel-, oder Turnerstamm. Sie werden fast alle intravenös gespritzt. Schwächer sind zum Beispiel die Moeninger-, Painkopf-, Cofalla-, oder Moskaustämme, die am gebräuchlichsten sind. Durch Kreuzung aller möglichen Stämme entstehen neue Arten. Die Inkubationszeit der Infektionen ist abhängig von der Art der Infizierung. Beim Mückenstich dauert es 14 Tage, bei intravenöser Injektion zwei Tage, bis die Krankheit ausbricht. Die eigentlichen Versuche beginnen zehn Tage nach der Infizierung. Man verwendet die unterschiedlichsten Therapieformen mit Medikamenten wie zum Beispiel Chinin, Neosalvasan und Pyramidon1. Versuchsweise werden auch neue Medikamente eingesetzt, die das wenig vorhandene Chinin ersetzen sollten, wie zum Beispiel das Boehringer Präparat 2516, ein Chininersatz. Dies ist aber nicht mit Erfolg gekrönt. Den Patienten wird während der Versuche in dreistündigem Abstand sowohl Tag als auch Nacht die Temperatur und der Puls gemessen „Nach dem Beginn der Infektion vermerkte man die Befunde der Parasiten und einmal wöchentlich wurde eine Urinanalyse vorgenommen. Die Ergebnisse trug man mit den verabreichten Medikamenten und den medizinischen Befunden auf die Fieberkurven und in zwei Karteien ein, die einmal alphabetisch und zum anderen nach der Versuchsart geführt wurden2.“ Auf dem Seziertisch lassen sich die Vergiftungen durch Medikamente wie Salvarsan, Antipyrin oder Pyramidon, das in zu hohen Mengen verabreicht wird, deutlich erkennen3. Schilling lässt die Vergifteten kurz vor ihrem Tod auf die innere Abteilung bringen, um die Sterblichkeit auf seiner Station möglichst gering zu halten. Die Versuchspersonen haben starkes Fieber, was sie nach kurzer Zeit sehr schwach werden lässt. Deshalb bekommen sie zusätzliche Essrationen, werden nach den abgeschlossenen Versuchen geschont und bekommen leichtere Arbeiten innerhalb des Lagers zugeteilt, um bei eventuellen Rückfällen wieder zur Station zurückzukehren4. 1 Folgendes referiert nach Zamecnik, S. 266 - 267 2 Zamecnik, S. 266 3 Folgendes referiert nach Blaha, S.68 4 Folgendes referiert nac Zamecnik, S. 266 Facharbeit Carolin Geidobler 32 Häftling als Opfer von Malariaversuchen1 Schilling ist während der ganzen Versuche immer sehr hartherzig zu den Gefangenen und bei jeder Lappalie droht er mit einer Strafmeldung. Bis zur Befreiung des Lagers sterben trotz der Schonung 85 Menschen und danach sind alle viel anfälliger für jegliche Krankheiten. So ist auch zu erklären, dass viele der Malariapatienten gleichzeitig Tuberkulose hatten. Aufgrund einer Operation wird Schilling arbeitsunfähig, woraufhin Himmler die Station am 5. April 1945 schließen lässt.


11. Station „Ahnenerbe“ Diese Station tritt an die vorhergegangene Versuchsabteilung Raschers und ihr Leiter ist Dr. Kurt Plönthner2. Es ist eigentlich eine reine Laboreinheit und Bestandteil des Hauptunternehmens in Auschwitz. Das Labor wird zusehends größer und hat bald alle chemischen Einrichtungen für pharmazeutische Zwecke zusammen. 1944 wird am Ufer des Bodensees bei Friedrichshafen eine neue Fabrik gegründet, zu der nach und nach aus den Reihen der Häftlinge die Pfleger, Chemiker und Mechaniker übersiedeln. Dort dienen sie als Lieferanten für den Hauptrohstoff, nämlich menschliches Blut. Eine Woche vor der Befreiung des Lagers wird der größte Teil des Laboratoriums und der Maschinen sowie des Personals in die Firma abtransportiert. Anfangs geht es in dem Laboratorium vor allem um die Erzeugung von hämostatischen Arzneien. Nicht nur Tabletten sondern auch Injektionsstoffe sollen für die deutsche Verteidigungsmacht sowie für die Kriegsverwundeten hergestellt werden. Die Abgeber des Blutes sind vor allem sowjetische und polnische Häftlinge. 1 Fotonachweis, Klee, 112 2 Folgendes referiert nach Blaha, S. 80 - 82 Facharbeit Carolin Geidobler 33 „Ihr defibriertes Blut wurde mit Vitaminen, Pektinom und verschiedenen Auszügen von Fruchtabfällen vermischt. Aus diesen wurde nachher extrahiert und ein hämostypisches Präparat erzeugt, Polygaltabletten oder ein Injektionsmittel gleicher Bedeutung Styptoral1.“ Aus den Resten werden Seife, Nahrungsmittel (!), oder Pasten hergestellt. Plönthner nutzt die Patente der verschiedenen Häftlingschemiker und verwendet sie zu seinem Vorteil. Dies bringt die Station auch zu einem stattlichen finanziellen Erfolg.


12. Prozesse und Bestrafungen von Versuchsleitern Nun stellt sich die Frage, was mit diesen Ärzten nach Beendigung des NSRegimes geworden ist. Zu einigen habe ich hierfür Informationen gefunden. Beiglböck, Leiter der grauenvollen Meerwasserversuche, wird in den Nürnberger Prozessen 1947 zu 15 Jahren Haft verurteilt2. 1951 wird er entlassen und von Prof. Heilmeyer aufgenommen. Danach wird er leitender Arzt der inneren Abteilung des Kreiskrankenhauses in Buxtehude. Er stirbt 1963 im Alter von 58 Jahren. Im Nachruf heißt es: „Obwohl seine Nichtschuld…durch wissenschaftliche Gutachten, zuletzt durch das höchste Fachgremium in der Bundesrepublik, der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin, klar erwiesen und Prof. Beiglböck voll rehabilitiert wurde, wurden noch im vorigen Jahre diese Dinge wieder aufgegriffen, indem man einen Vortrag vor der Wiener Ärztekammer zu verhindern suchte3.“ Sigmund Rascher lebt in einer Ehe mit der 15 Jahre älteren Karoline Diehl4. Himmler will anfangs diese Ehe nicht billigen, da er wegen dem erhöhten Alter Karolines die Chance auf Kinder schwinden sieht. Darauf bekommen die beiden Verlobten innerhalb kurzer Zeit zwei Söhne, worauf Himmler die Ehe gestattet. Tatsächlich aber täuscht sie diese und zwei weitere Schwangerschaften nur vor und beschafft sich die Kinder illegal. Himmler sendet zu jeder Geburt die herzlichsten Glückwünsche und kostspielige Geschenke. Als dann bei der vierten Schwangerschaft, als sie an die 50 Jahre alt ist, herauskommt, dass das Kind vom Münchener Hauptbahnhof gestohlen ist, wird 1 Blaha, S. 81 2 Folgendes referiert nach Klee, S. 252 3 Klee, S. 252- 253 4 Folgendes referiert nach Zamecnik, S.285- 286 Facharbeit Carolin Geidobler 34 sie in Ravensbrück inhaftiert und hingerichtet. Rascher wird vorerst auch eingesperrt, jedoch will Himmler seinen „Schützling“ wieder bei der Krebsforschung beschäftigen. Die Beweise sind jedoch so erdrückend, dass Rascher erneut in Buchenwald arrestiert wird. Vor Kriegsende wird er nach Dachau überstellt und drei Tage vor der Befreiung des Lagers in Zelle 73 vom SS- Mann Bongartz erschossen. Brachtel, der die Leberpunktionen durchgeführt hat, wird 1947 zusammen mit dem Revierkapo Zimmermann in Dachau in einem gesonderten Prozess vor das amerikanische Militärtribunal gestellt1. Brachtel gesteht, er habe 80 Leberpunktionen vorgenommen, die jedoch völlig unschädlich gewesen seien. Aus Mangel an Beweisen wird er freigesprochen. Blaha und andere Ärzte können glücklicherweise fast alle Aufzeichnungen Schillings, dem Leiter der Malariastation sichern, die ihm dann während des Nürnberger Prozesses vorgelegt werden. „Das Auftreten dieses Wissenschaftlers, vorher von Weltformat, war jetzt mit 75 Jahren, am Ende seines Lebens, sehr erbärmlich. Vor Wut trampelte er mit den Füssen und schrie wie ein kleines Kind, wenn man ihm seine eigenen Aufzeichnungen vorlegte, um ihn zu überzeugen2.“ Er war der festen Überzeugung, dass alle Beweise schon lange vernichtet wurden. Am Schluss seiner Rede erklärt er nochmals unmissverständlich: „Und selbst wenn mir Himmler heute den Befehl gäbe weitere Versuche durchzuführen, so würde ich es tun. Ich gebe zu, dass bei jenen Versuchen Menschen leiden mussten, am meisten unter seelischer Depression. Aber die Interessen der Wissenschaft, Millionen vor dieser Krankheit zu bewahren und zu retten, standen viel höher3.“ Heinrich Himmler, der Auftraggeber für alle diese Versuche, will, als sich die Niederlage der NS- Diktatur abzeichnet, seine Mitschuld herunterspielen, indem er absichtlich Judentransporte ins sichere Ausland umlenkt4. Am 23. April 1945 nimmt er mit den Alliierten Kapitulationsverhandlungen auf, worauf er von Hitler aus der Partei ausgeschlossen wird. Nach seiner Verhaftung durch die Briten begeht er am 23. Mai 1945 mit Hilfe einer im Mund versteckten Giftkapsel 1 Folgendes referiert nach Zamecnik, S, 284 2 Blaha, S. 72 3 Blaha, S. 72 4 Folgendes referiert im Internet auf http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/specials/24693 Facharbeit Carolin Geidobler 35 Selbstmord, um sich einer Bestrafung bei den Nürnberger Prozessen zu entziehen. Himmler kurz nach seinem Selbstmord1 Die vielen anderen Ärzte und Wissenschaftler, die bei den Sezierungen im KZ anwesend waren, werden in den Nachkriegsprozessen nicht bestraft, obwohl sie durch ihren wissenschaftlichen Einfluss die Verbrecher decken2. III. Beleuchtung der Motive sowie der Ergebnisse der Versuche; Interesse der Menschen an den KZ Gedenkstätten Über die Motive dieser Versuche zu spekulieren fällt sehr schwer. Es gibt nichts, womit man diese Gräueltaten und absolut menschenverachtenden Zustände rechtfertigen oder lediglich erklären kann. Die meisten Ärzte haben die Versuche durchgeführt um Ruhm zu erlangen. Sie wollten neue Möglichkeiten der Heilung entdecken, um reich zu werden und Ansehen zu erlangen. Andere wiederum taten es, weil sie Interesse an bestimmten Sachverhalten hegten und es ihnen anscheinend mehr Spaß machte, mit Menschen anstatt Versuchstieren zu hantieren. Manche waren auch einfach nur gerne weitab von der Front und führten die Versuche durch, um nicht kämpfen zu müssen. So konnten sie in Wohlstand leben und ihre Tätigkeit war nicht gefährlich sondern angesehen. Die Ergebnisse der Versuche, waren unbrauchbar, weil sie auf so stümperhafte Art und Weise angefertigt wurden. Die meisten Versuche endeten jedoch sowieso ohne jegliches Ergebnis. Im Endeffekt heißt das, dass alle diese Menschen umsonst solche Qualen ertragen mussten und wie so oft von den Ärzten behauptet wird, nur zu wissenschaftlichen Zwecken leiden mussten, stimmt ebenfalls nicht. An diesen Versuchen und an der gesamten NS- Diktatur gibt es nichts Positives, egal von welcher Seite man es auch betrachtet. Was ich aber dennoch gut finde ist, dass durch die KZ- Gedenkstätten diese Zeit nicht in 1 Bild im Internet unter http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/specials/24693 2 Folgendes referiert nach Blaha, S. 76 Facharbeit Carolin Geidobler 36 Vergessenheit gerät. Wann immer man sie besucht, trifft man Schulklassen, ältere Menschen und Besucher aus dem Ausland an. Man sieht, dass alle diese Personen noch immer Interesse an der Vergangenheit zeigen und diese nicht einfach verdrängen. VI. Literaturnachweis • Benz, Wolfgang und Distel Barbara (Hg.): Dachauer Hefte Nr. 4: Medizin im NS- Staat. Täter, Opfer, Handlanger, Stiftung Comité International de Dachau, Dachau, 1988 • Blaha, Franz: Medizin auf schiefer Ebene, Manuskript, unveröffentlichte deutsche Übersetzung der tschechoslowakischen Ausgabe Medicina na sikmej ploche, o.O, 1964 • Gruyter, Walter, de (Hg): Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, Berlin, Berlin, New York, 258. Auflage,1998 • Klee, Ernst: Auschwitz, die NS- Medizin und ihre Opfer, Frankfurt am Main, 2. Auflage, August 2002 • Zamecnik, Stanislav: Das war Dachau, Stiftung Comité International de Dachau, Luxemburg, 2002 Literatur im Internet: Facharbeit Carolin Geidobler 37 • http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/specials/24693 V.


Louis Terrenoire (* 10. November 1908 ; † 8. Januar 1992) war ein französischer Journalist und Politiker.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • De Gaulle et l'Algérie (Fayard, 1964)
  • De Gaulle vivant (Plon, 1971)
  • De Gaulle (1947-1954), Pourquoi L'Echec (Plon, 1981)
  • Edmond Michelet mon ami (Nouvelle Cité, 1995)
  • Sursitaire de la mort lente (PARIS, Seghers, 1976)

KZ Neuengamme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SS personnel serving at Neuengamme

List compiled by Georg Schwab


Kommandantur

SS-Stubaf Walter Eisfeld (Nickname: Eiskalt) died 1940; war SS-Sturmbannführer und Lagerkommandant des KZ Sachsenhausen und des KZ Neuengamme

SS-Ostubaf (Staf?) Martin Gottfried Weiß Executed by the US

SS-Staf Max Pauly (SS-Mitglied) Executed by the UK


Abt II (Adjutantur)

SS-Ostuf Hans Hermann Griem

SS-Stubaf Richard Baer

SS-Ostuf Karl Totzauer

SS-? Edmund Bräuning


Abt III (Schutzhaftlager)

Schutzhaftlagerführer

SS-Uscha Richard Bahr (Kommandofhr)

SS-Uscha Wilhelm Brake Kommandofhr – Krematorium)

SS-Oscha Wilhelm Dreimann (Rapportfhr) Executed by the UK

SS-Ostubaf Willi Dusenschön (Fhr Auss.L. Fuhlsbüttel)

SS-Hstuf Otto Freyer (Fhr Auss.L. Kaltenkirchen) Kam von Luftwaffe

SS-Hstuf Fritz Goedecke (Died 1944)

SS-Ustuf Otto Harder „Tull“ (Fhr Auss.L. Continental)

SS-Uscha Walter Kümmel (Fhr Auss.L. Eidelstedt)

SS-Hstuf Albert Lütkemeyer (Executed by the UK)

SS-? Emil Nitz (Fhr Auss.L. Bostel)

SS-Scharf. Pelz (Fhr Auss.L. Hafen)

SS-Uscha Johann Reese (Kommandofhr)

SS-Hstuf Wilhelm Schitli (Verschollen) (1940-42)

SS-Rottfhr Adolf Speck (Kommandofhr) Executed by the UK

SS-Ostuf Arnold Strippel (Fhr Versch. Auss.L.)

SS-Ostuf Anton Thumann (Executed by the Poles)

SS-Hstuf Barnhard Waldmann (Fhr Auss.L.Kaltenkirchen nach Freyer)


Abt IIIe

SS-Ostuf Ludwig Rehn Verurteilt bis Lebenslang


Abt IV

SS-Stubaf Otto Barnewald

SS-Stubaf Christpoh-Heinz Gehring

SS-Stubaf Wilhelm Gideon (1942)

SS-Hstuf Maximilian List


Abt V (Standortarzt)

SS-? Dr H Loius (1940)

SS-? Dr E Schulz (1940)

SS-Stubaf Dr Julius Muthig (1940-41)

SS-Hstuf Dr Johannes Nommensen (1941-42)

SS-Hstuf Sigbert Ramsauer (1942) (Verurteilt Lebenslang)

SS-? Dr Franz von Bodmann (1942)

SS-Ostuf Dr Willi Jäger (1942-43)

SS-Hstuf Dr Adolph Benno (1943-44)

SS-? Dr Geiger (1945)

SS-Hstuf Hans-Wilhelm König

SS-Hstuf Dr Kurt Heissmeyer

SS-Hstuf Dr Bruno Kitt (1945)

SS-Hstuf Dr Fritz Klein (Arzt) (Executed)

SS-Stubaf Dr Klein

SS-Hstuf Dr Achim Schlort

SS-Hstuf Dr Richard Trommer (1942-43) Freitod 5.45

SS-Stubaf Dr Alfred Trzebinski Executed by the UK

SS-Stubaf Dr Eduard Wirths Freitod 9.45

SS-Ustuf Dr Hans Wolfahrt (Zahnartz)

SS-Hstuf Dr. Karl Gustav Boehmichen (Lagerarzt 1943)

SS-Hstuf Karl Josef Fischer


SS-Totenkopfwachsturmbanne “Neuengamme”

SS-Ostuf Arnold Buescher

SS-Uscha Heinrich Wiehagen

SS-Hstuf Hans Moser Executed by the US

SS-Oscha Schwertfeger

SS-Leute mit unbekannten Aufgaben

SS-Uscha Andreas Brems Executed by the UK

SS-Hascha Brinkmann

SS-Ostuf Theo Dankhof (Im KL Neuengamme als SS-Ustuf) KIA

SS-Rottfhr Johann Frahm

SS-? Max Ernst Gröschel

SS-Uscha Ewald Jauch

SS-Uscha Walter Keus

SS-Ustuf Klebeck

SS-Uscha Heinrich Ruge (Executed by the UK)

SS-Hstuf Gustav Seifert (Died 3.45)

SS-Hascha Franz Trenkle (Executed by the US)

SS-Uscha Tümmel

SS-Ostuf Hans Waldmann KIA 1942

SS-Rottfhr Willy Warnke Executed by the UK

SS-Hstuf ? Weigel

SS-Ostuf Karl-Helmuth Wiedemann

SS-? Vinzenz Schoettl (1941)

SS- Max Markwart

SS-? Josef Klinger

SS-? Gustav Jepsen (Dane) Executec by the UK

SS-? Walter Quackerack Executed by the UK

SS-? Sebastian Schipper

SS-? Emil Hoffmann

SS-? Albert Ernst

SS-? Ludwig Knorr

SS-? Karl Truschel „

SS-? Artur Grosse

SS-? Stephan Streit

SS-? Udo Kettenbeil

SS-? Anton Brunken

SS-? Wilhelm Damann

SS-? Johann Heitz

SS-? Friedrich Ebsen

SS-Ustuf Karl Höcker (1939-42)