Benutzer Diskussion:Allonsenfants/Notizen

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Smuglyanka Moldavanka[Quelltext bearbeiten]

Непередаваемые ощущения, Neperedawaemüe oschyzenija https://www.youtube.com/watch?v=HscHfnm8BBQ

Smuglyanka Moldavanka war eines der Lieder der sowjetischen Partisanen im Kampf gegen die deutsche Besatzung und Unterdrückung und entwickelte sich zu einem bis heute beliebten Volkslied.

Die Melodie des Liedes Bella Ciao wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts von den Reispflückerinnen der ehemaligen italienischen Provinz Terre d’Acqua in der Nähe der Stadt Bologna gesungen. Es beklagt die harten Arbeitsbedingungen unter der stechenden Sonne. Bereits die erstmals 1906 dokumentierte Fassung trägt die Züge eines Protestliedes gegen den Chef, der „mit einem Stock in der Hand“ die Arbeit überwacht, das Leben der Frauen „aufzehrt“ und obendrein wenig zahlt. Doch eines Tages, so hofft die Erzählerin, werden die Frauen „in Freiheit“ arbeiten.

Weltweit bekannt wurde das Lied in seiner Adaption durch die italienische Widerstandsbewegung gegen den Faschismus während des Zweiten Weltkrieges. Der Text, dessen Autor unbekannt ist, lobt den Freiheitskampf der Partisanen und gedenkt der toten Partisanen, die als Helden betrachtet werden. Das Lied gehört in linken Kreisen zu den bekanntesten Kampfliedern und wird noch heute von linken Kräften dem faschistischen Kampflied Faccetta Nera entgegengesetzt. Wie viele Lieder der Arbeiterbewegung wurde es in die verschiedensten Sprachen übersetzt.

Neben der bekannten Übersetzung von Horst Berner – u. a. verbreitet von Hannes Wader – existiert auch eine weitere von Diether Dehm, die von der Musikgruppe Zupfgeigenhansel gesungen wurde und die nicht den „Heldentod“ als Partisan glorifiziert. Unzählige Bands haben das Lied bereits in verschiedenen Varianten gecovert, wie zum Beispiel Split Image, Microphone Mafia, Talco, Heiter bis Wolkig oder Chumbawamba.

Bei der Beerdigungsfeier von Dario Fo wurde unter anderem dieses Lied gespielt.[1]

Der folgende Text ist die italienische Version, die auch mit verändertem Text gesungen wird (dieser ist in Klammern angegeben). Dieser Text ist nach offizieller Angabe der GEMA gemeinfrei.[2] Die deutsche Version ist nicht die Originalübersetzung, sondern eine möglichst textnahe Variante.

Russischer Text

Как-то летом, на рассвете,
Заглянул в соседний сад.
Там смуглянка-молдаванка
Собирает виноград.
Я бледнею, я краснею,
Захотелось вдруг сказать:
– Станем над рекою
Зорьки летние встречать!

Припев × 2:
Раскудрявый клён зелёный – лист резной.
Я влюблённый и смущённый пред тобой.
Клён зелёный, да клён кудрявый,
Да раскудрявый, резной.

А смуглянка-молдаванка
Отвечала парню в лад:
– Партизанский, молдаванский
Собирает мы отряд.
Нынче рано партизаны
Дом покинули родной.
Ждёт тебя дорога
К партизанам в лес густой.

Припев × 2:
Раскудрявый клён зелёный – лист резной.
Здесь у клёна мы расстанемся с тобой.
Клён зелёный, да клён кудрявый,
Да раскудрявый, резной.

И смуглянка-молдаванка
По тропинке в лес ушла.
В том обиду я увидел,
Что с собой не позвала.
О смуглянке-молдаванке
Часто думал по ночам …
Вдруг свою смуглянку
Я в отряде повстречал.

Припев × 2:
Раскудрявый клён зелёный – лист резной.
Здравствуй, парень, мой хороший, мой родной!
Клён зелёный, да клён кудрявый,
Да раскудрявый, резной.

Kak-to letom, na rassvete
Zaglianul v sosedniy sad.
Tam smuglianka-moldavanka
Sobirayet vinograd.
Ia bledneyu, Ia krasneiu,
Zakhotelos vdrug skazat:
Stanem nad rekoyu
Zorki letniye vstrechat!

Chorus x2:
Raskudriavy klion zeliony, list reznoy,
Ia vliublionny i smushchenny pred toboy
Klion zeliony, da klion kudriavy,
Da raskudriavy, reznoy!

A smuglianka-moldavanka
Otvechala parnyu v lad:
— Partizanski, moldavanskii
Sobiraet mij otriad.
Nynche rano partizany
Dom pokinuli rodnoy.
Zhdiot tebia doroga
K partizanam v les gustoy.

Chorus x2:
Raskudriavy klion zelyony, list reznoy,
Zdies u kliona mij rastanemcya s toboy,
Klen zelyony, da klen kudriavy,
Da raskudriavy, reznoy!

I smuglianka-moldavanka
Po tropinke v les ushla.
V tom obidu ia uvidel,
Shto s soboj ne pozvala.
O smuglianke-moldavanke
Chasto dumal po nocham...
Vdrug svoyu smuglianku
Ia v otriade povstrechal.

Chorus x2:
Raskudriavy klion zelyony, list reznoy,
Zdrastvuy, paren, moi khoroshi, moi rodnoy!
Klen zelyony, da klen kudriavy,
Da raskudriavy, reznoy!

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Englische Übersetzung

Somehow in the summer, at dawn,
I looked in the neighboring garden.
There was a darkie, a Moldovian girl
gathering up grapes there.
I was growing red, I was growing pale,
all of a sudden, I wanted to tell her:
"Let’s meet together all the summer dawns
over the river!"

Chorus × 2:
The maple, all curly and green, its leaves carved!
I'm standing in love and embarrassed in front of you.
The green maple, and curly,
and all curly and carved!

But the darkie, the Moldavian
answered the lad:
"A Moldavian partisan squad
is gathering.
Early today the partisans
left their homes.
The road is awaiting you,
the road to the partisans in the deep forest."

Chorus × 2:
The maple all curly and green, its leaves carved!
Here, under the maple, we will part.
The green maple, and curly,
and all curly and carved.

And the darkie, the Moldavian
went away along the footpath into the forest.
And I was aggrieved,
that she did not call me with.
And of the darkie, the Moldavian
I have often thought at nights …
Suddenly my darkie
I have met in the squad!

Chorus × 2:
The maple all curly and green, its leaves carved.
Hello lad, my good, my dearest!
The green maple, and curly,
and all curly and carved.

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Erich Klahn wurde 1901 in Oldenburg als neuntes Kind des Versicherungskaufmanns Ernst Klahn aus Darry bei Lütjenburg und seiner Frau Emma geborene Kruse aus Segeberg geboren. Seit 1902 lebte die Familie in Lübeck.[3] Nach dem Schulabgang mit der Mittleren Reife besuchte er von 1916 bis 1919 die private Kunstschule von Willibald Leo von Lütgendorff-Leinburg. 1917 begann er zusätzlich eine Ausbildung zum Glasmaler in der Werkstatt von Carl Berkentien, ebenfalls in Lübeck. Von 1920 bis 1921 folgte ein Studium an der Akademie der bildenden Künste in München bei Hermann Groeber und Hugo von Habermann.[4] Dafür gab ihm die Lübecker St. Andreas-Loge zum Füllhorn, in der sein Vater Mitglied war, ein Stipendium.
=== Weimar ===
Seit dem Studium ist bei Klahn politisches Interesse belegt. Die parteipolitische Präferenz lag bei der gerade gegründeten NSDAP, der er spätestens 1921 angehörte.[5] Seine Mitgliedsnummer lag seiner Erinnerung nach "um die 2.000",[6] was sein Beitrittsbekenntnis unterstützt.[7] Im Frühjahr 1921 überlegte er, sich dem Freikorps Oberland anzuschließen.[8] Umgesetzt wurde diese Absicht nicht, stattdessen besuchte er den auch aus Lübeck stammenden Bildhauer Fritz Behn, der sich ebenfalls dem rechtsradikalen Spektrum angeschlossen hatte.
Klahn wurde 1922 von der Lübecker protestantischen Luthergemeinde mit einem Auftrag für ein militärisches Erinnerungsmal bedacht.[9] In einem glasmalerischen Werk zeigte er über den Namen von Gefallenen und einer Pietà die Motive „Judaskuss“ und „Teilung des Tuches“. Klahn setzte, so sein Biograf Henning Repetzky, den Verrat am Gottessohn „mit einem Verrat am deutschen Volk und … an den deutschen Soldaten“ gleich, während die „um das Gewand würfelnden Kriegsknechte die um die Reste des Deutschen Reiches schachernden Feinde“ symbolisierten. Anders als die Niederlage sah der Künstler den Krieg, so seine Worte, als "eine große Sache“.[10] Sein Werk beschrieb er in politischer Diktion als „’deutsch-christlich’ inspiriert“. 1924/25 entwarf Klahn mit ähnlicher Themenstellung die Innengestaltung für eine Kriegergedächtniskapelle in der Lübecker Marienkirche. Sie blieb wegen allzu deutlicher politischer Positionierung unrealisiert.[11]
Zu Klahns Lübecker Freunden und Förderern gehörten seit den 1920er Jahren der Publizist und Schriftsteller Franz Fromme, der Graphiker Asmus Jessen und der Publizist und Pädagoge Paul Brockhaus,[12] denen er lebenslang verbunden blieb. Die drei waren wie Klahn Sympathisanten und Mitträger der völkischen, „sozialdarwinistisch und rassisch-arisch“ orientierten Niederdeutschen Bewegung dieser Jahre.[13] In diesem Rahmen fanden am 26. und 27. Februar 1927 in Lübeck „Niederdeutsch-Flämische Tage“ statt. Sie führten Klahn und Fromme mit dem deutsch-flämischen Autor Herbert Martens zusammen. Die „Plattdeutsche Volksgilde“ Frommes zeigte ein Martens-Stück[14], übersetzt und inszeniert von Klahn.[15] Hauptfigur als "de Meister vun Flandern" war der in völkischen Kreisen prominente flämische Nationalist August Borms. Martens war ein Aktivist auf dem rechten Flügel der vlaamse beweging. Er verherrlichte Borms als Symbol des Kampfes um ein nichtbelgisches "germanisches Flandern“,[16] und Martens schätzte er als Kämpfer auf dem westlichen "germanischen Vorposten" Flandern.[17]
Damit war Klahn „unmittelbar ... Akteur in einer Szenerie, die mit bildender Kunst nichts, mit flämisch-niederdeutscher Ideologie aber alles zu tun“ hatte.[18]
  1. Dario Fo, Ultimo saluto al premio Nobel: funerale laico in piazza Duomo. Il Giorno, 15. Oktober 2016, abgerufen am 18. Oktober 2016 (italienisch).
  2. Eintrag in der Online-Datenbank der GEMA.
  3. Diese und die folgenden Angaben nach: Henning Repetzky, „Eine Welt zu beackern liegt vor mir“ - Erich Klahn. Eine Monographie, Hannover 2001, S. 13ff.; ders., Artikel Erich Klahn, Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Bd. 12, Neumünster 2006, S. 253-257, hier: S. 254.
  4. Siehe auch: 05868 Erich Klahn, Matrikelbuch 1884-1920.
  5. Siehe: Diana Maria Friz, Die Ulenspiegelaquarelle im Leben Erich Klahns, in: Ulrike Bodemann (Hrsg.), Erich Klahns Ulenspiegel. Illustrationsfolgen zu Charles de Costers Roman, Wolfenbüttel 1986, S. 46, 54; Henning Repetzky, „Eine Welt zu beackern liegt vor mir“ - Erich Klahn. Eine Monographie, Hannover 2001, S. 33; So ausweislich des Gutachtens von Henning Repetzky, siehe: Presseinformation der Klosterkammer Hannover, 20.5.2014.
  6. Erich Klahn in einem Schreiben am 24.8.1946, nach: Andreas Babel, Erich Klahn: Celler und Angehörige entsetzt über Klosterkammer, in: Cellesche Zeitung, 22.5.2014.
  7. Die fortlaufenden Mitgliedsummern passen zu Klahns Angabe. Nr: 1.947: Otto Gahr (Eintrittsdatum: 4. September 1920), 2.414: Max Erwin von Scheubner-Richter (Eintrittsdatum: 22. November 1920), 2.418: Lina Gahr (22. November 1920), 2.882: Ulrich Graf (Eintrittsdatum 16. Februar 1921).
  8. Henning Repetzky, „Eine Welt zu beackern liegt vor mir“ - Erich Klahn. Eine Monographie, Hannover 2001, S. 33f.
  9. Diese und die folgenden Angaben in: Henning Repetzky, „Eine Welt zu beackern liegt vor mir ...“ Erich Klahn. Eine Monographie, hrsgg. vom Klahn-Freundeskreis e. V., Bonn 2001, S. 41-45; [1].
  10. Henning Repetzky, „Eine Welt zu beackern liegt vor mir ...“ Erich Klahn. Eine Monographie, hrsgg. vom Klahn-Freundeskreis e. V., Bonn 2001, S. 41-43.
  11. [[2]].
  12. Henning Repetzky, Artikel Erich Klahn, Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Bd. 12, Neumünster 2006, S. 253-257, hier: S. 254.
  13. Birte Arendt, Niederdeutschdiskurse, Spracheinstellungen im Kontext von Laien, Printmedien und Politik, Berlin 2010, S. 100f.
  14. Herbert Martens, De Meister vun Flandern. Ein flämisches Mysterienspiel. Ins Plattdeutsche übertragen von Erich Klahn, Lübeck 1927.
  15. Henning Repetzky, „Eine Welt zu beackern liegt vor mir ...“ Erich Klahn. Eine Monographie, hrsgg. vom Klahn-Freundeskreis e. V., Bonn 2001, S. 66.
  16. Martens trat für die "völkische Seite der Künste" und gegen "die grenzenlose Entartung" der Literatur auf: Herbert van Uffelen, Moderne Niederländische Literatur im Deutschen Sprachraum 1830-1990, Münster/Hamburg 1993, S. 342ff., 352, siehe auch: [3].
  17. So in Klahns Nachruf auf den 1935 Verstorbenen, siehe: Claus Schuppenhauer, Auch Eulenspiegel hat Zeit und Ort ... Notizen über Erich Klahn und die „niederdeutsche Idee“, in: Erich Klahns Ulenspiegel. Illustrationsfolgen zu Charles de Costers Roman (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek 52), Wolfenbüttel 1986, S. 13-26, hier: S. 20.
  18. Claus Schuppenhauer, Auch Eulenspiegel hat Zeit und Ort ... Notizen über Erich Klahn und die „niederdeutsche Idee“, in: Erich Klahns Ulenspiegel. Illustrationsfolgen zu Charles de Costers Roman (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek 52), Wolfenbüttel 1986, S. 13-26, hier: S. 18.

Kriegerdenkmal[Quelltext bearbeiten]

http://www.museumplatkow.de/Themes/Thema_Neuzeit.html: Kriegerdenkmale, die nicht nur an Feldherren oder Offiziere erinnern, sondern auch an einfache Soldaten, entstanden erst in der Neuzeit, genauer seit der französischen Revolution 1789 und den anschließenden Koalitionskriegen bis 1815. Damals wurde die Kriegsführung durch die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht radikalisiert und gleichzeitig vergesellschaftet. Erstmals war die breite Masse der Völker vom Krieg betroffen; für die sich über mehr als 15 Jahre hinziehenden Koalitionskriege wurde eine bislang unvorstellbare Zahl von Soldaten mobilisiert. ...

Artikel: Kriegerdenkmale, die nicht nur an Feldherren oder Offiziere erinnern, sondern auch an einfache Soldaten, entstanden erst in der Neuzeit, genauer seit der französischen Revolution 1789 und den anschließenden Koalitionskriegen bis 1815. Damals wurde die Kriegführung durch die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht radikalisiert und gleichzeitig vergesellschaftet. Erstmals seit dem Dreißigjährigen Krieg war die breite Masse der Völker vom Krieg betroffen; für die sich über mehr als 20 Jahre hinziehenden Koalitionskriege wurde eine bislang unvorstellbare Zahl von Soldaten mobilisiert. Das Wehrpflichtsystem begünstigte eine rücksichtslose Kriegführung mit riesigen Verlusten. ... Die Funktion eines Kriegerdenkmals ist vielfältig. Es soll die Angehörigen trösten, indem es dem Tod ihrer Verwandten einen Sinn verleiht, es soll die Überlebenden auf das Vorbild der Opfer verpflichten und den Staat und seine Ideale repräsentieren.[8] = Möllers,nicht angegeben

  • Spiegel: [9], [10], "Adenauer weigerte sich zunächst, "einem Mann den Kopf abzuschlagen, nur weil die SED es will". Vor dem Bundesverwaltungsgericht beantragte die Bundesregierung auf Oberländers Drängen, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) als kommunistisch gesteuert zu verbieten; die VVN hatte die SED-Kampagne mitgetragen. Ein junger FDJ-Funktionär musste für zwei Monate hinter Gitter, weil er in West-Berlin Plakate geklebt hatte, die Oberländer als Nazi zeigten." ([11]),Gleichsetzung NS/DDR ([12]), EVZ + VVN ([13]),Preisgeld für VVN [14]]
  • [15]
  • "In einem guten Film geht es um die Wahrheit, nicht um die Wirklichkeit." (Sergej Eisenstein)
  • ein bemerkenswerter Gruß:"Für Freiheit und Glück"
  • ein Programm: "Anarchie im Denken und Kommunismus in der Produktion" (Upton Sinclair)

Walter Zimmermann:

  • Gerhard Nitzsche, Die Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe: Dokumente und Materialien des illegalen antifaschistischen Kampfes (1942 bis 1945), Berlin 1957, S. 109ff.
  • Reimund Schnabel, Macht ohne Moral, Frankfurt/M. 1957, S. 521
  • Walter A. Schmidt, Damit Deutschland lebe: ein Quellenwerk über den deutschen antifaschistischen Widerstandskampf, 1933-1945, Berlin 1959, S. 56
  • Emil Ackermann, Aus der Tempelhofer Geschichte: Naziterror und Widerstand, Westberlin 1984, keine Seitenangabe ([16])
  • Wolfgang Schumann, ‎Gerhart Hass, ‎Walter Bartel, Deutschland im Zweiten Weltkrieg: Die Zerschlagung des Hitlerfaschismus und die Befreiung des deutschen Volkes : Juni 1944 bis zum 8. Mai 1945, Köln 1985, S. 265
  • Hans-Rainer Sandvoss, Die "andere" Reichshauptstadt: Widerstand aus der Arbeiterbewegung in Berlin von 1933 bis 1945, Berlin 2006, S. 588

Allgemein: "... Einträge in einem anerkannten Lexikon oder einer anerkannten Enzyklopädie beziehungsweise in einem fachspezifischen Nachschlagewerk (vgl. auch die Kategorie:Lexikon) sprechen für die Relevanz eines Gegenstands, Begriffes oder einer Person."

Verstorbene: "Personen, die bereits vor längerer Zeit verstorben sind, sind bezüglich ihrer Relevanz am einfachsten zu beurteilen, da einschlägige historische Darstellungen zum Belegen verwendet werden können. Insbesondere die Aufnahme in eine Enzyklopädie, ein Universal- oder Konversationslexikon oder eine anerkannte Biografiensammlung (welche z. B. durch Erwähnung in der Deutschen Biographischen Enzyklopädie dargestellt ist) impliziert die Relevanz der Person. Ein weiterer Anhaltspunkt ist, ob die Person mehrfach Namensgeber für Straßen oder Schulen bzw. sonstige öffentliche Einrichtungen wurde."

Z. B.: Hedwig Danielewicz

AllonsSpP

[17]

[18]

Als bekannt wurde, dass der Präsident des Bundesverwaltungsgerichts ein ehemaliges NSDAP- und SA-Mitglied[1] und der Vorsitzende Richter ein ehemaliger NS-Richter war, wurde das Verfahren abgebrochen.

Etwa zehntausend sowohl vom VNV als auch von De Vlag angeheuerte flämische Freiwillige (Oostfronters) wurden in ...

Hans-Werner Neulen: De Vlag um den Lehrer Dr. Jef van de Wiele entwickelte sich zu Himmlers Partei in Belgien und forderte unverhohlen die ...

Appell an die Flamen zur Befreiung der Heimat, 1944: Jef Van de Wiele, vorgestellt als Landesleiter des Flamenverbandes, hatte am 16. ... »Wegen der Entwicklungen haben sich zahlreiche Mitglieder der flämischen Erneuerungsbewegungen und der Deutschgesinnten gezwungen gesehen, das


googlebooks: Die deutschsprachige Presse: Ein biographisch-bibliographisches Handbuch

Adminaktivitäten: https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:VDM_Heinz_Nickel#Kategorie:Geschichtsrevisionismus

Volksfront differenziert: https://books.google.de/books?id=WBl5DAAAQBAJ&pg=PT91&lpg=PT91&dq=antifaschismus+erfindung+kpd&source=bl&ots=BVPLjSW2DW&sig=rrMH6Q4m_E5lNBcQzlG-MuVT_SA&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjCzP3e5MrPAhVJ0hoKHcqxA0E4ChDoAQgeMAE#v=onepage&q=antifaschismus%20erfindung%20kpd&f=false

Athen, 2013: File:Antinazi-antifa-graffiti.JPG

https://books.google.de/books?id=R2voBQAAQBAJ&pg=PT149&dq=nationalsozialismus+antikapitalismus+demagogisch&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwi238O5lLnPAhWC2RoKHYV2Ck4Q6AEIMTAC#v=onepage&q=nationalsozialismus%20antikapitalismus%20demagogisch&f=false

http://www.stiftung-bg.de/kz-oranienburg/index.php?id=336 http://hannover.vvn-bda.de/hfgf.php?kapitel=30

Bezeichnend ist weiterhin, daß [Julius] Deutsch auch den Rotfrontkämpferbund, obwohl er seine Zielsetzungen kritisiert, in seine Aufstellung der proletarisch-antifaschistischen Kampfverbände aufnimmt1), ohne sich durch den dort propagierten ... (https://books.google.de/books?id=YiswAAAAMAAJ&q=antifaschismus+reichsbanner&dq=antifaschismus+reichsbanner&hl=en&sa=X&redir_esc=y)

Antifaschistische Weltliga: https://books.google.de/books?id=_AALAQAAMAAJ&q=antifaschistische+weltliga&dq=antifaschistische+weltliga&hl=en&sa=X&redir_esc=y

Antifaschistische Arbeitervereinigung Europas: https://books.google.de/books?id=WLMaAQAAIAAJ&q=antifaschistische+weltliga&dq=antifaschistische+weltliga&hl=en&sa=X&redir_esc=y

https://books.google.de/books?id=PN8WLxqGCDUC&pg=PA93&dq=faschismus+synonym&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwjawJWw5rvPAhXCExoKHefzAyUQ6AEILjAC#v=onepage&q=faschismus%20synonym&f=false

Benz: https://books.google.de/books?id=z_MBtFRPAGQC&pg=PA84&dq=faschismus+synonym&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwiY4-zQ57vPAhUGfRoKHV7PA204FBDoAQgqMAI#v=onepage&q=antifaschismus%20&f=false

Frühe BRD: https://books.google.de/books?id=hAqBBwAAQBAJ&pg=PA509&dq=faschismus+synonym&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwjawJWw5rvPAhXCExoKHefzAyUQ6AEIWjAI#v=onepage&q=faschismus%20synonym&f=false

Adorno: https://books.google.de/books?id=CSlz8d2qmdQC&pg=PA214&dq=faschismus+synonym&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwjawJWw5rvPAhXCExoKHefzAyUQ6AEIUjAH#v=onepage&q=faschismus%20synonym&f=false

Mike Schmeitzner, Der Totalitarismusbegriff Kurt Schumachers, in: ders. (Hrsg.), Totalitarismuskritik von links: deutsche Diskurse im 20. Jahrhundert, Göttingen 2004, S. 249-282, hier: S. 255: Wels + Breitscheid: "Zwillingsbrüder" (1931); Sch: "rotlackierte Doppelausgbe" (1931)

1934 milderte die SPD-Führung im "Prager Manifest" ihren scharf antikommunistischen Kurs. "Ob Sozialdemokraten, Kommunisten, ob Anhänger der zahllosen Splittergruppen", die Einigung der Arbeiterklasse werde zum Zwang, den die Geschichte auferlege.[2] Damit ging sie auf kritische Stimmen aus der Partei ein. Zugleich aber blieben alle Vereinbarungen mit Kommunisten über ein gemeinsames Handeln gegen das NS-Regime durch den Exil-Vorstand verboten.[3] 1935 revidierte der VII. Weltkongress der Kommunistischen Internationale die Abgrenzungspolitik gegenüber der Sozialdemokratie als schweren Fehler. Der Kongress verpflichtete die Mitgliedsparteien auf die "bedingungslose Aktionseinheit" mit den Sozialdemokraten und auf eine "Volksfront" mit allen Antifaschisten[4] Die wenig später stattfindende Brüsseler Konferenz der KPD bekräftigte diesen Kurs.[5]. Zu dessen Umsetzung fanden sich noch im selben Jahr führende Kommunisten, Sozialdemokraten und Sozialisten in Paris zur Vorbereitung eines Volksfrontausschusses zusammen, die allerdings wenig Erfolg hatten. Es bildete sich zwar in Deutschland eine kleine von Sozialdemokraten dominierte und zudem zerstrittene Gruppe "Deutsche Volksfront". Sie lehnte es jedoch ab, mit der KPD-Führung zusammenzuarbeiten und überhaupt von dieser Seite auch nur unterstützt zu werden. 1938/39 endete sie durch die Gestapo.[6] Ihre Abgrenzungspolitik gegenüber Kommunisten gab die SPD-Führung als Handlungsanweisung auch im Rahmen ihrer antifaschistischen Aktivitäten nie auf.

die mit einschloss, dass der Kapitalismus mit den schlimmsten Tyranneien, für die das NS-Regime mit seinen Massenverbrechen stand, ohne große Probleme zurechtkam, wenn er nicht überhaupt das NS-Regime hervorgebracht habe.


Hrsg. = Beauftragter für Selig- und Heiligsprechungsverfahren im Erzbistum Köln (damals = Meisner);

Struktur (siehe auch Kreuter): Blutzeugen aus der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945), Blutzeugen aus der Zeit des Kommunismus (ab l9l7), Reinheitsmartyrien (20. Jahrhundert) und Blutzeugen åus den Missionsgebieren (20. Jahrhunder$.l)ie umfangreichsce Karegorie mit i.iber 900 Seiren srcllen die ,,Blutzeugen aus der Zeit des Nationalsozialismus", "Eine ins Auge gefaßte fünfte Kategorie, nämlich für die Zeit des realen Sozialismus auf dem Gebiet der ehemaligen DDR (1945-1989) erwies sich als unrealisierbar, weil nicht ein einziger Fall benannt werden konnte" (Fleck)

fünf Nichtkatholiken, siehe Fleck; der "die in Boppard geborene Juristin Marie Terwiel, die auch die Vervielfältigung der Galen-Briefe vorangebracht hatte und 1943 mit den anderen Mitgliedern der ,,Roten Kapelle" hingerichtet wurde (Fleck); Kriterien des 17. Jh.s (drei strenge Kriterien (Gewaltsamer Tod, Glaubens-/Kirchen-Haß bei den Tätern, Annahme des Todes als 'Willen Gottes: Haas 2006); hochwürdige Weihbischöfe und Domherren sowie ein Pressereferent als Beiträger, daher womöglich mangelnde Repräsentanz im Themenbereich NS (Fleck); mitunter keine Abgrenzung zwischen zwischen Katholikenmotivation und allgemeiner ethischer Motivation, sondern Vereinnahmung für Kath., z. B. bei ",,die katholischen Målnner des Aufstandes zu Altötting und Burghausen" in den letzten Kriegstagen, die im Rahmen der ,,Freiheitsaktion Bayern" vergeblich die örtlichen Parteifunktionäre ausgeschaltet hatten und dafiir erschossen wurden" (Fleck); abgesehen von NS-Abschnitt kaum Laien; keine kritik am Schweigen der kath. Kirche bei Deportation konvertirter Jüdingals Jüdin (Jachertz); Rolle von Jhs Paul II. als Betreiber von Selig- und Heiligsprechungen und dieser Schrift (Jachertz), dort Zahlen;

  • 1998, Thomas Schuld, in: Jahrbuch des kölnischen Geschichtsvereins e.V.: 96 S., 31 "Märtyrer", offenbar ein Vorläufer ohne Aussagekraft für die heutige Fassung
  • 1999, Reimund Haas, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein: s. o.
  • 1999, Johannes Hegener, in: Das theologische Buch: 82 S.
  • 2000, Winfried Becker, in: Zeitschrift für bayrische Landesgeschichte: 83 S.
  • 2000, Reimund Haas, in: Das theologische Buch: 1.308 S., 700 "Märtyrer", Verf. subsumiert Schrift offen unter "Hagiographie", die mit der Hagiologie "in der Postmodeme Mitteleuropas abgesehen von kurzfristigen Modewellen einen schweren wissenschaftlichen Stand" habe.
  • 2000, Francois Reckinger, in: Anzeiger für die Seelsorge: 1.308 S.: Der Kategorie "Märtyrer der Reinheit" komme "eine besondere Bedeutung zu in einer Zeit, in der Jugendliche vielfach selbst innerhalb der Kirche lernen, daß im Bereich des Geschlechtlichen nahezu alles erlaubt sei, was Spaß macht.", mitunter "schwülstige Sprache"
  • 2001, Alfred Minke, in: Revue d´histoire ecclésiastique: "travail admirable", mitunter "un style fort emphatique"
  • 2002, Gerhard Röckel, in: Religionsunterricht an höheren Schulen: "gehört in jede Lehrerbibliothek"
  • 2002, Fritz Kollbrunner, in: Neue Zeitschrift für Missionswissenschaft. Nouvelle Revue de Science missionnaire: "eindrückliches Zeitdokument", Verweis auf antikolonialistische Motive der Missionsgegner und "provokatives" Verhalten der weißen Missionare
  • 2002, Ernst Heinen, in: Der Archivar: Aufgabenstellung "'Spuren der Gegenwart Gottes in unserer Zeit'" zu erkennen und eine pädagogische, Vorbild für den gläubigen Menschen in Leben und Sterben zu sein" habe Wissenschaftlichkeit nicht geschadet, auch nicht bei der Darstellung der Todesfälle "in Übersee"
  • 2003, Paul Kopf, in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte: "auf breiter Grundlage mit Àngabe der Quellen erarbeitet"
  • 2006, Reimund Haas, in: Jahrbuch Extremismus & Demokratie: Beitrag zu "zeitgeschichtlicher Hagiographie": bezieht sich nicht auf das Martyrologium, sondern auf eine andere Moll-Publikation
  • 2007, Pressemitteilung zur Vorstellung der italienischen Übersetzung des deutschen Martyrologiums, Übersetzung verblieb bei NS-Thema
  • 2008, Norbert Jachertz, in: Deutsches Ärzteblatt
  • 2008, Mitteilungsblatt der DVCK ([19])
  • 2009, Peter Fleck, in: Archiv für hessische Geschichte
  • 2009, Peter Mario Kreuter, in: Südost-Forschungen. Internationale Zeitschrift für Geschichte, Kultur und Landeskunde Südosteuropas: "manchmal salbungsvoll", Predigtton
  • 2013,Stefan P. Teppert, in: Deutscher Ostdienst. Nachrichtenmagazin des Bundes der Vertriebenen
  • 2014, Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz
  • 2014, anonym, in: Ermlandbriefe
  • 2015, Waschzettel des Verlags
  • 2015, Reimund Haas, in: Pastoralblatt für die Diözesen Aachen, Berlin, Essen, Hildesheim, Köln und Osnabrück: 1.828 S., "Nachschlagewerk nicht nur zur Hagiographie und Kirchengeschichtsforschung des 20. Jahrhunderts, sondern zur allgemeinen deutschen Geschichte."
  • 2015, anonym, in: Freundeskreis Maria Goretti e.V. ([20], [21], [22])

von Hehl: Gewichtiger scheint die Frage, ob vom Martyrium im ursprünglichen, engeren Wortsinn nicht nur dann gesprochen werden sollte, wenn jemand nachweisbar wegen seines Glaubens und seines sich hieraus erklärenden Handelns Verfolgung und Tod erlitten hat.

Allerdings ließe sich fragen, ob sich auch die dritte Bedingung, "die bewusste innere Annahme des Willens Gottes trotz Lebensbedrohung" (Martyrium formaliter ex parte victimae), immer zweifelsfrei nachweisen lässt.

Der Abschnitt über die Aufnahmekriterien bleibt indessen eigentümlich unbestimmt. Von welchen Gesichtspunkten der Herausgeber sich bei der Auswahl letztlich hat leiten lassen, erfahren wir nicht. Überhaupt lassen Einführung wie Literaturverzeichnis erkennen, dass es dem Herausgeber nicht um systematische Erfassung und Auswertung einschlägiger historischer Forschungsergebnisse zu tun war. Ein so zentral in seinen Argumentationszusammenhang gehörendes Werk wie Heinz Hürtens Studie "Verfolgung, Widerstand und Zeugnis. Kirche im Nationalsozialismus. Fragen eines Historikers" von 1987 oder die 1992 erschienene Gesamtdarstellung des gleichen Verfassers "Deutsche Katholiken 1918-1945" sind schlichtweg nicht zur Kenntnis genommen worden.


Jauß:

Der Konstanzer Emeritus Wolfgang Schuller spricht – in einem Brief an diese Zeitung – von „nachträglicher Gesinnungsprüfung“. Der Historiker beklagt mangelnde Transparenz bei der Bestellung eines Gutachters und schließt mit den Worten: „Ob der Schaden, der durch die Behandlung der Vorwürfe gegen Hans Robert Jauß durch die Universität selbst angerichtet worden ist, auch durch zukünftiges angemessenes Verhalten geheilt werden kann, muss leider dahingestellt bleiben“. Auch Altrektor Bernd Rüthers (1991-1996), beklagt in einer Mail an die Mitglieder des Senats: „Wir nehmen daran Anstoß, dass mit der Aufführung des Theaterstücks in der Universität eine Vorverurteilung des Kollegen Jauß vorgenommen wurde, bevor die Tatsachen, die das hätten rechtfertigen können, geklärt und erwiesen sind“. Der amtierende Rektor, Ulrich Rüdiger, schweigt zu den Vorwürfen.

Ein Theaterstück erregt die Gemüter. Gerd Zahners „Die Liste der Unerwünschten“ handelt von Hans Robert Jauß, Romanist mit Weltruf. Das Problem: Jauß trug im Dritten Reich die Uniform der Waffen-SS und wurde, da er in Kenntnis der Kriegsverbrechen handelte, nach 1945 von der 3. Spruchkammer in Recklinghausen zu einer Geldstrafe verurteilt, die er durch seine Internierung verbüßt hatte. Einiges davon war einer breiteren Öffentlichkeit schon Mitte der 1990er Jahre bekannt. Eine sich daran anschließende Debatte kam allerdings zu keinem abschließenden Ergebnis. Für einen „Fall Jauß“ reichen die Fakten nicht, schloss der Konstanzer Historiker Arnulf Moser 1997 seine Betrachtung dazu in der Zeitschrift „Allmende“.

Ob nun das „neue“ Material, das Zahner in seinem Stück verarbeitet hat, die Causa Jauß zu einem „Fall“ macht, auch diese Frage trägt zur Erregung bei. Wobei die gelehrten Streithähne vergessen: Es ist ein Theaterstück, also Kunst, keine wissenschaftliche Biografie. Zahner rekonstruiert in „Die Liste der Unerwünschten“ die Antrittsvorlesung, die Jauß 1967 unter dem Titel „Literaturgeschichte als Provokation der Literaturwissenschaft“ gehalten hat. Der Romanist sprach damals im Konzilsgebäude, der Neubau der Universität war noch nicht fertig. Zahner verlegt die Antrittsvorlesung in das Audimax der Universität. Dort wurde das Stück am 19. November 2014 in einer Inszenierung von Didi Danquart uraufgeführt.

Etwa 300 Besucher, darunter der amtierende Rektor Ulrich Rüdiger und Altrektor Horst Sund (1976-1991), sahen den Schauspieler Luc Feit in der Rolle des Hans Robert Jauß. Rüthers fehlte an dem Abend, auch Schuller. Zahner zieht Fakten heran, biografische und historische Details, gießt das Ganze in die literarische Form des Monologs. Sein Jauß ist nicht amused, über seine Vergangenheit zu sprechen. Verständlich. Ein Leitmotiv des Stücks ist die „Liste der Unerwünschten“: Französische Kriegsfreiwillige, die 1944 in die Waffen-SS integriert werden sollten, wurden dabei auf ihre „Verwendbarkeit“ überprüft. Wer als nicht zuverlässig eingestuft wurde, kam auf eine Liste, was für manche die Deportation ins KZ Stutthof bei Danzig bedeutete.

Bereits im Frühjahr 2013 hatte Zahner den Rektor darum gebeten, das Stück im Audimax spielen lassen zu dürfen. Rüdiger wollte die Entscheidung nicht alleine treffen und zog Experten aus seinem Haus hinzu, der Germanist Albrecht Koschorke lud Zahner zu seinem Kolloquium ein. Neben dem gemeinsam gefassten Beschluss, das Stück aufführen zu lassen, brachte Rüdiger – „Wir müssen uns mit Herrn Jauß, mit seiner Vergangenheit, mit seiner Karriere, wie er die Literaturwissenschaft aufgebaut hat, auseinander setzen.“ – ein wissenschaftliches Gutachten auf den Weg. Der Rektor bestellte auf Vorschlag des Fachbereichs Literaturwissenschaft den Potsdamer Waffen-SS-Experte Jens Westemeier. Ihm zur Seite stand Jan Erik Schulte, ein Spezialist für die Geschichte der SS. Auch dieser Vorgang wurde dem Senat kommuniziert. Das Gutachten soll voraussichtlich im Frühjahr vorliegen.

Zeitgleich mit der Aufführung der „Liste der Unerwünschten“ veröffentlichte die Pressestelle der Universität ein Zwischenergebnis Westemeiers. Darin heißt es unter anderem: „Jauß war weder in der Hitlerjugend noch in der Waffen-SS ein ‚normales Mitglied’“. Bereits der Oberschüler, so der Gutachter, galt als „Hochpolitisierter seiner Generation“, der sich durch seine Mitgliedschaft auch „Vorteile für seine spätere Karriere versprochen habe“. Aber es heißt auch: „Nach bisher vorliegenden Unterlagen waren Einheiten von Jauß nicht an Deportationen von Juden beteiligt“.

Die Gemüter ehemaliger Angehöriger der Universität erregt nicht allein Zahners Stück, sondern das „Verfahren“, das Rüdiger zugeschrieben wird. In einem Anfang Dezember 2014 an den Rektor gerichteten Schreiben kritisieren Sund, Rüthers sowie der Philosoph Jürgen Mittelstraß, dass Rüdiger die Aufführung des Stücks zugelassen habe, bevor das Gutachten von Westemeier vollständig vorliegt. Grundsätzliche Kritik formuliert das Trio auch an dem noch nicht abgeschlossenen Gutachten und wie es in der Presseerklärung zitiert wurde: „Der Text zeigt eine für einen historischen Gutachter und die Universität erstaunliche Naivität und historische Unkenntnis“. Die Sorge der Unterzeichner richte sich darauf, heißt es weiter, „dass das bisherige Vorgehen der Universität den Eindruck erwecken könnte, es spiegele die ganz überwiegende Meinung der Mitglieder der Universität Konstanz. Das trifft nach unseren Gesprächen mit vielen Universitätsangehörigen der meisten Disziplinen und der Verwaltung nicht zu. Es besteht aus unserer Sicht die Gefahr, dass die Universität ein neues, falsches Gesicht bekommt.“ Sund, Rüthers und Mittelstraß fordern daher einen internen Diskurs zum Komplex Jauß, dem sich auch Schuller anschließt: „Vorwürfe wegen NS-Belastung, womöglich Beteiligung an Verbrechen, gehören zu den schwersten, die in Deutschland erhoben werden können. Das hätte eine vorsichtige und äußerst gewissenhafte Behandlung nötig gemacht“.

Die starken Worte der Altrektoren und es Leibnizpreisträgers Mittelstraß, gerichtet an den Rektor, blieben nicht ohne Gegenrede. Michael Schwarze, bis Oktober 2014 Sprecher des Fachbereichs Literaturwissenschaft, hält die Kritik am Auswahlverfahren und die öffentlich formulierten Zweifel an der wissenschaftlichen Qualifikation von Westemeier für „ungerechtfertigt“. Der Wahl habe ein intensiver Beratungsprozess mit namhaften Historikern zugrunde gelegen. Darüber hinaus sieht Schwarze innerhalb der Universität einen „breiten Konsens“ für das von Rüdiger angestrebte Bemühen, Licht ins Dunkel der Biografie von Hans Robert Jauß zu bringen.

Auch der Politologe Wolfgang Seibel stützt den Rektor. In einer Mail an Rüthers zeigt er sich mit dem Juristen zwar darin einig, dass Zahners Stück „gezielt als eine leidenschaftliche Anklage gegen Hans Robert Jauß konstruiert“ sei. Er widerspricht Rüthers aber darin, „die Aufführung des Theaterstücks als einen Akt der Vorverurteilung von Hans Robert Jauß zu bezeichnen“. Seibel weist in dem Zusammenhang auf die Podiumsdiskussion hin, bei der Westemeier erklärte, dass für eine persönliche Teilnahme von Jauß an Kriegsverbrechen, vorbehaltlich der Ergebnisse noch ausstehender Recherchen, die Beweise fehlten. Vielmehr müsse davon ausgegangen werden, dass Jauß, anders als in dem Stück behauptet, im Herbst 1944 an der Aussortierung französischer SS-Angehöriger aus der SS-Division „Charlemagne“ und ihrer anschließenden Einlieferung in das KZ Stutthof wohl nicht beteiligt war. Diese Selektion habe man den französischen Offizieren überlassen.

Seibel verteidigt die Entscheidung, „Die Liste der Unerwünschten“ in der Universität spielen zu lassen: „Hätte der Rektor nicht die Entscheidung getroffen, das fragliche (und fragwürdige) Theaterstück in der Universität aufführen und darüber öffentlich diskutieren zu lassen, wäre der Vorgang zunächst in einer Grauzone des Halbwissens verblieben. (…) Es ist der Umsicht und auch dem Mut unseres Rektors Ulrich Rüdiger zu verdanken, dass es anders kam“.

Der Rektor schweigt. Er werde das Thema erst wieder nach Eingang des Gutachtens zur Diskussion bringen. Dass es damit vom Tisch ist, ist kaum anzunehmen. Es ist kein alleiniges Konstanzer Thema, vielmehr Teil einer Vergangenheit, die nicht vergehen will, nicht vergehen darf. „Jede Generation muss für sich verantworten und verarbeiten, wie sich das damals eigentlich zutragen konnte“, so Rüdiger in einem früheren Interview. Jetzt ist seine Generation dran. Die Altvorderen müssen sich aber fragen lassen, warum sie, als die SS-Verwicklungen von Jauß bekannt wurden, geschwiegen haben. Dass sie sich jetzt als Kritiker am „Verfahren“ melden, macht sie in der Sache nicht glaubwürdiger.

[23]

Ernst Grube (geb. 13. Dezember 1932 in München ist ein deutsch-jüdischer NS-Verfolgter und bekannter Vertreter einer aktiven Vergangenheits- und Erinnerungspolitik.

stv. Vorsitzender der Lagergemeinschaft Dachau und Vorstandsmitglied der VVN-BdA

2010 vom bayerischen LfV wegen angeblicher Kontakte zu "Linksextremisten" als Sprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) namentlich im Jahresbericht genannt. Die Namensnennung musste nach Protest von kirchlicher Seite und aus der SPD entfernt werden, VVN blieb.

noch 1945 als Kind im KZ, damals Maler, FDJ, IG Bau Steine Erden, DKP, VVN und stellvertretender Vorsitzender der Lagergemeinschaft Dachau Schriften: [24] Literatur: [25], [26], [27], [28], [29], [30], [31], [32], [33], [34], [35]

selbständiger Malermeister und Berufsschullehrer: [36]

Dr. Marcel Frenkel, geb. 1907, gest. November 1960 Erster, Vorsitzender der VVN Westdeutschlands (1952ff.), im Präsidium zusammen mit Roussaint/Düsseldorf (1959ff.), Ministerialdirigent a. D. (ND, 19.11.1960 [37]

" Dr. Marcel Frenkel, der in NRW verantwortlich für die Wiedergutmachungsarbeit war, wurde entlassen. Vorausgegangen war dem eine die Behauptung des von der VVN abgespalteten BVN vom Juni 1950, laut der Frenkels "Dienststelle Wiedergutmachung" ihr Geld "zu 70% für Glaubensjuden, Kommunisten, Sozialisten" ausgegeben hätte. Frenkel sei sogar auf einer "staatsfeindlichen Kundgebung in Berlin/Ost" gewesen. Zudem seien die Wiedergutmachungsämter "Brutstätten der KPD". In der BVN-Zeitung "Das freie Wort" wurde die VVN sogar als "Bürgerkriegsarmee" bezeichnet. In einer weiteren Ausgabe dieser Zeitung forderte Peter Lütsches, der ursprünglich als CDU-Mitglied im VVN-Landesvorstand gewesen war, energische Regierungsmaßnahmen. Dr. Frenkel beziehe noch immer sein Gehalt, und in einem Ministerium seien "zwei Regierungsräte und mehrere Angestellte" beschäftigt, die der KPD angehörten. Im "freien Wort" vom 14. Juli 1950 wurden die Düsseldorfer Künstler Herbert Eulenberg und Otto Pankok - offenbar wegen ihrer antifaschistisch-humanistischen Auftritte - als "Kulturbolschewisten" bezeichnet." ([38])

[39]

LOTTE FRENKEL, die Frau von Marcel Frenkel, die in den siebziger Jahren stellvertretende Präsidentin und stellvertretende Landesvorsitzende NRW Bei Hüttenberger S.487....bis.... gez. Lütsches. Das Schreiben befindet sich als Kopie im Besitz der VVN-BdA Bei Hüttenberger, S. 487, wo über orruptionsfälle berichtet wird, findet sich folgende Darstellung: Der Bund der Verfolgten (BVN) verlangte in einer Resolution vom Juni 1950 die Abberufung Frenkels, da der Etat des Landesamtes für Wiedergutmachung „zu 70% für Glaubensjuden, Kommunisten, Sozialisten ausgegeben worden ist“. Überdies seien die Wiedergutmachungsämter Brutstätten der KPD. In der Tat sei Frenkel dann im Laufe des Sommers 1950 entlassen worden. In dem Zusammenhang sei auf die BVN-Zeitung „Das freie Wort“ verwiesen. Diese hatte in der Nr. 27 vom 18. August 1950 auf Seite 1 einen Artikel veröffentlicht, in dem die VVN als Bürgerkriegsarmee bezeichnet und in dem berichtet wurde, dass Marcel Frenkel an einer „staatsfeindlichen Kundgebung“ in Berlin/Ost teilgenommen habe. Dort hatte ein Treffen von deutschen und französischen Widerstandkämpfern stattgefunden. In der Nr. 32 vom 22. September 1950 wird in zwei Artikeln der Adenauer-Erlass als Beispiel „kämpferischer Demokratie“ gelobt und erklärt, er sei eine „Selbsthilfe gegen westdeutschen Stalinismus“. Bereits am 23. Juni 1950 wurde „Die Tat“ vom „freien Wort“ als „Organ der VVN-Stalinisten“ bezeichnet. Auf der Beiratstagung des BVN (l0. Dezember 1950 in Düsseldorf) forderte Lütsches - laut „Freies Wort“ Nr. 44/50, Seite 9 - die energische Durchführung des Bundesregierungsbeschlusses vom 19. September 1950. Dr. Frenkel beziehe, so heißt es in dem Bericht, immer noch sein Gehalt und im Innenministerium seien noch immer zwei Regierungsräte und mehrere Angestellte beschäftigt, die der KPD angehörten. Dass dem BVN nicht nur die VVN bzw. die KPD ein Dorn im Auge waren, wurde in der Nr. 22 vom 14. Juli 1950 deutlich, in der die Düsseldorfer Künstler Herbert Eulenberg und Otto Pankok - wegen ihres antifaschistisch-humanistischen Auftretens - vom „Freien Wort“ als „Kulturbolschewisten“ bezeichnet wurden. In diesem Zusammenhang interessant ist sicher ein Brief, den Lütsches am 11. April 1950 unter dem Az. L/V an den Regierungspräsidenten von Köln gerichtet hat und der im Wortlaut zitiert zu werden wert ist: ... Am 2. August 1954 wurden Neumann und Dickel zu je 3 Jahren, Bechtle zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt (siehe. Fülberth: Geschichte...., S. 85). Wegen „Hochverrat“ verurteilt wurde im Oktober 1955 auch Marcel Frenkel, der Vorsitzende der VVN. „Die Vorwürfe waren jedoch so fadenscheinig und offensichtlich konstruiert und der Protest im In- und Ausland so stark, dass Marcel Frenkel bald wieder auf freien Fuß gesetzt werden musste.“ (Oppenheimer: Antifaschismus...., S. 19 ([40])

Kleindienst, 197: "Erich Wegener, aktiver Arbeitermaler und -Zeichner, gest. ca. 1958. Nicht identisch mit dem Hannoveraner Erich Wegner (nach dessen Mitteilung), obwohl Erich Wegner (Hannover) ebenfalls KPD-Mitglied war." Känlder, 583: "Erich Wegener (geb. 1899), Arbeiterzeichner, Mitglied der ASSO"


Erich Wegener (geb. 1904; gest. 1956) war ein deutscher Maler und Zeichner des 20. Jahrhunderts.

Es ist nicht bekannt, welche Schul- und Berufsausbildungen Erich Wegener durchlief. Seinen Lebensunterhalt verdiente er mit unterschiedlichen Lohntätigkeiten, so unter anderem als Putzer, Kohlenlader, Stanzer und Buchbinder. Seit 1923 hielt er sich mehrfach längere Zeit für künstlerische Arbeitsaufenthalte in der UdSSR auf.[7] 1927 schloss er sich der KPD an und wurde im Jahr darauf Mitglied der Assoziation revolutionärer bildender Künstler (ASSO), in der er die "Gruppe der Arbeiterzeichner" begründete, deren Spracher er wurde. Wegener war in der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) aktiv. In der Vorphase der Machtübergabe an die Nationalsozialisten und ihre Verbündeten wurde er 1932 wegen eines Verstoßes gegen die "Notverordnungen" festgenommen und inhaftiert. 1933 war er eines Übergriffs durch die Gestapo ausgesetzt, die sein Atelier durchsuchte. Im Kriegsverlauf war er als Konstrukteur bei der AEG tätig und wurde von dort als "unabkömmlich" eingestuft. In den Kämpfen in Berlin im April 1945 versteckte Wegener etwa 30 Zeichnungen aus seinem Atelier in der Kanalisation, die auf diese Weise den Krieg überstehen konnten, denn das Atelier brannte wenig später völlig aus. Nach dem Ende des NS-Regimes lebte er im Westen Berlins, arbeitete aber im Osten in Treptow in den Elektroapparatewerken.

Wegeners künstlerisches Werk entstand neben seiner jeweiligen Brottätigkeit. Bevorzugte Motive waren Industrie- und Stadtlandschaften, meist Pastelle. Mit Kohle zeichnete er zahlreiche Porträts.[8] Dass er gerne Fabriken, Häuser, Straßen zeichnete, begründete er mit dem Hinweis, es handle sich um "die Landschaft der Werktätigen", hier seien "der Geburts- und Todesplatz der Proleten, [die] Spielplätze der Jugend".[9]

  • Am Rostocker Hafen, 1930
  • "Einen alten Deutschen verläßt Gott nicht!", 1930
  • Am alten Hafen, 1931
  • Meine Frau, 1947
  • Am Gleisdreieck, 1947
  • Sodafabrik in Würselen, o. J.
  • Ziegeleiarbeiter, o. J.

Literatur [mit Anmerkungen von der Diskuseite][Quelltext bearbeiten]

  • Erich Steingräber (Hrsg.)/Erika Billeter (Bearb.), Deutsche Kunst der zwanziger und dreissiger Jahre, München 1979 [S. 207]
  • Klaus Kändler/Helga Karolewski/Ilse Siebert, Berliner Begegnungen. Ausländische Künstler in Berlin 1918 bis 1933. Aufsätze - Bilder - Dokumente, Berlin (DDR) 1987 [S. 583, falsches Geburtsjahr]
  • Jürgen Kleindienst, Wem gehört die Welt? Kunst und Gesellschaft in der Weimarer Republik (hrsgg. von der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst), Westberlin 1977 [Ausstellungsbuch, Ausstellungsort: Staatliche Kunsthalle Berlin, 21.8.-23.10.1977; S. 197, falsches Sterbejahr]
  • Christa Murken-Altrogge/Axel Hinrich Murken, "Prozesse der Freiheit". Vom Expressionismus bis zur soul and body art. Moderne Malerei für Einsteiger, Köln 1985 [S. 145]
  • Harald Olbrich, Proletarische Kunst im Werden, Berlin (DDR) 1986 [siehe Artikel].

"Extremismus"[Quelltext bearbeiten]

  • „Unter dem Sammelbegriff Extremismus werden so unterschiedliche, wenn nicht gar gegensätzliche Phänomene wie Anarchismus, Faschismus und Kommunismus subsumiert (vgl. Backes/Jesse 1989, S. 33). Darin manifestiert sich eine Schwäche dieser Begriffsbildung: Aufgrund seiner inhaltlichen Konturlosigkeit und geringen Aussagekraft ist der Extremismusbegriff ... nicht im mindesten geeignet, die politikwissenschaftliche Analyse zu befruchten. ..., „undifferenziert“; „... verschafft kaum einen Erkenntnisgewinn über das gewöhnliche Schülerwissen aus dem Sozial- bzw. Gemeinschaftskundeunterricht hinaus ... Gemeinsamkeiten zwischen beiden Regimen kann jedes Kind erkennen ... um die Unterschiede zu erkennen, bedarf es hingegen analytischer Anstrengungen, denen sich die Extremismustheoretiker aus ideologischer Borniertheit gar nicht erst unterziehen.“[10]
  • „staatszentrierte Deutungsübernahme“, „Mit einer solchen Deutung wird die inhaltliche Begriffsbestimmung an eine außerwissenschaftliche Instanz wie den Verfassungsschutz angelehnt.“, „sogenannte Extremismus“forschung“, die ihren Namen schon gar nicht verdient [Autor lehnt es ab, sich damit zu beschäftigen] ... dient weniger komparativer Forschung als der Stigmatisierung politisch missliebiger Personen und Institutionen“[11]
  • Der Extremismusbegriff sei ein Konstrukt des Verfassungsschutzes und einiger seiner offiziellen und inoffiziellen Mitarbeiter – namentlich nennt Wippermann hier Armin Pfahl-Traughber und die Politologen Eckhard Jesse und Uwe Backes. Mit einigen anderen Politologen „begründeten sie eine neue Sparte der Politikwissenschaft“. „Extremismus“ aber sei ein politischer Begriff „für ein real nicht existentes Phänomen“, eine unzureichend begründete Erfindung.[12]
  • "'Extremismus'-Forscher geben sich sachlich objektiv, rein wissenschaftlich und nüchtern-neutral; ihre Relativierungen dienen aber nicht nur der Diskreditierung antifaschistischen Engagements, sondern auch der Abwehr von Kritik an strukturellem Rassismus. ... Dass neben den Publikationen des Bundesamtes und der Landesämter für Verfassungsschutz auch die Ergebnisse der Extremismusforschung ganz eindeutig politisch motiviert sind, zeigt die Kooperation ihrer führenden Repräsentanten mit Rainer Zitelmann, einem Wortführer der sog. Neuen Rechten, auf die Wolfgang Wippermann hinweist, der die ganze Forschungsrichtung unter Ideologieverdacht stellt.“[13]
  • „Dass die Gleichsetzung völlig disparater politischer Theorien und Praxen unter dem E-Label empirisch nicht tragfähig, geschweige denn theoriefähig ist, gehört – abgesehen von den IM des Verfassungsschutzes – in der Tat zum Konsens in der Politikwissenschaft“, wenngleich es „legitimatorische Funktion für die Praxis des VS bzw. für die Ausweitung der Handlungskompetenz exekutiver Apparate in der Tradition der konservaten Staatsrechtslehre“ habe. [14]
  • „Die Extremismus-Theorie läuft im Kern auf nichts anderes hinaus als auf die Rehabilitation eines undemokratisch verselbstständigten Staates, dem praktisch jedes Mittel recht ist und der jenseits der selbst definierten 'politischen Mitte‘ niemanden duldet.“[15] (unterstützender Kommentar dazu von Butterwegge: Christoph Kopke und Lars Rensmann würden darauf hinweisen, dass Vertreter der Extremismustheorie die „Mitte“ normalerweise dort verorteten, wo sie selbst stehen – obgleich sie oft selbst fest im rechten, nationalkonservativen Milieu verwurzelt seien. (s. u., S. 14)
  • „.. der Begriff … (gestattet) nicht nur … keine Differenzierung zwischen Extremismen, „schert“ gewissermaßen Kritik an der Verfasstheit der Gesellschaft über „einen Kamm“. Zudem wird mit dem Begriff vermittelt, dass eine „Mitte“ der Gesellschaft existiert, die sich von diesen Extremen klar abgrenzen lässt. Wie wenig beide Bedeutungen in Deckung mit der Realität zu bringen sind, zeigten die Ergebnisse vergangener Studien (Decker & Brähler 2005) und auch die Ergebnisse der folgenden Studie zeigen die Schwierigkeit dieses Begriffs.“[16]
  • „Letztlich kaschieren Extremismus und Totalitarismustheorien, dass die parlamentarische Demokratie weniger von den politischen Rändern als von den Eliten selbst bedroht wird, die ihre Privilegien durch Massenproteste gefährdet sehen und ihre Gegner als „Extremisten“ brandmarken, um sie bei unentschiedenen Dritten in Misskredit zu bringen. … Diese Theorien erklären wenig und vernebeln zudem das, was wichtig ist, um die genannten Phänomene mit Erfolg bekämpfen zu können: die sozialökonomischen Entstehungsursachen sowie das Wesen und die Wurzeln von Rechtsextremismus, Faschismus und gewalttätigem Neonazismus.“[17]
  • Extremismusforschung als „eine Politikwissenschaft, die dem Verfassungsschutz (ebenso wie der „streitbaren Demokratie“) unkritisch gegenübersteht … Dass es einer demokratischen Regierung grundsätzlich nicht erlaubt ist, einzelne Abweichler als Extremisten zu überwachen oder missliebige Oppositionsparteien infiltrieren zu lassen, kommt den Adepten der „streitbaren“ Ideologie nicht in den Sinn. Auch fällt nicht weiter auf, dass mit Hilfe einer Formel, die ausdrücklich die „Chancengleichheit für alle politischen Parteien“ postuliert, missliebige Opposition diskriminiert wird.“[18]
  • Claus Leggewie und Horst Meier: "Auch wenn der Verfassungsschutz mit dem Terminus Extremismus arbeitet: In der wissenschaftlichen Debatte ist er durchaus umstritten. Wenn der Begriff Extremismus fällt, dann in der Regel von Seiten des Verfassungsschutzes, denn dort wird er wesentlich häufiger gebraucht als in den Sozialwissenschaften, die mit ihm wenig anfangen können. Dadurch wird in der Öffentlichkeit der Eindruck erzeugt, dass der quasi amtliche Begriff zugleich der einzige – und richtige – sei. Denn Extremismus ist als Rechtsbegriff weder in einem Gesetz noch gar im Grundgesetz oder in einem Urteil zu finden und in der Politikwissenschaft werden damit "politische Einstellungs- und Verhaltensmuster, die auf der für die Operationalisierung politischer Orientierungen üblichen Rechts-Links-Skala an den äußeren Polen... angesiedelt" sind, bezeichnet. ... der Komplexität der Gesellschaft wird das nicht gerecht ..."[19]

Antikommunismus[Quelltext bearbeiten]

" ... die verschwiemelte Mentalität der alten Eliten, die nicht ausgewechselt worden waren, sondern wieder fest im Sattel saßen und mit eiskaltem Schweigen jede Reflexion auf die moralische Katastrophe verpönten; andererseits der furiose Antikommunismus der CDU und der anderen konservativen bis reaktionären, sogar faschistischen Parteien ... Die CDU-Propaganda - "Alle Wege führen nach Moskau" - gab seit dem Beginn des kalten Krieges den alten Nazis das Gefühl, immer schon gegen den richtigen Feind gekämpft zu haben." (Smail Rapic (Hrsg.), Habermas und der Historische Materialismus, Freiburg/München 2015, 2. Aufl., S. 46-49, hier: S. 48

"Antifaschist"/"antifaschistisch"[Quelltext bearbeiten]

Alphonse Kahn-Mahnmal: [41], [42], DGB Region Koblenz: "das antifaschistische Bündnis „NS-Verherrlichung stoppen“", [43],

Antifaschistische Bildungsinitiative in Hessen [44]

Verwendung von "antifaschistisch" u. ä. in der BPB, Ute Weinmann, Neonazis in Rußland: [45]; Verbot der NPD? Pro, [46]; Wissen als Waffe, [47]

BPB: "Reihenweise gründeten sich seit dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik rechtsextreme Terrorgruppen – allein in den siebziger und achtziger Jahren töteten sie mehr als zwei Dutzend Menschen. Diese Übersicht behandelt den Terror von rechts in chronologischer Reihenfolge." (von Neofaschismus ist nicht die Rede), [48]

Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin e.V.

[49]

[50] aus: Aus: Otto Köhler: Wir Schreibmaschinentäter. Journalisten unter Hitler – und danach. Redaktionelle Mitarbeit: Monika Köhler, Köln: Pahl-Rugenstein, 1989; 1992 beim PapyRossa-Verlag Köln; 1995 in überarbeiteter Form beim Droemer-Knaur Verlag

Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]

  1. Richard Stöss: Die extreme Rechte in der Bundesrepublik: Entwicklung — Ursachen - Gegenmaßnahmen, Wiesbaden 1989, S. 246.
  2. Reinhard Kühnl, Der deutsche Faschismus in Quellen und Dokumenten, Köln 1975, S. 408f.
  3. Ursula Langkau-Alex, Geschichte des Ausschusses zur Vorbereitung einer deutschen Volksfront, Bd. 1, Berlin 2004, S. 10.
  4. Hermann Weber, Jakov Drabkin, Bernhard H. Bayerlein, Aleksandr Galkin, Deutschland, Russland, Komintern - Überblicke, Analysen, Diskussionen: Neue, Berlin/Boston 2014, S. 108.
  5. Hermann Weber, Jakov Drabkin, Bernhard H. Bayerlein, Deutschland, Russland, Komintern - Dokumente (1918–1943), Teilbd. 1, Berlin/München/Boston 2015, S. 1.134.
  6. Ursula Langkau-Alex, Geschichte des Ausschusses zur Vorbereitung einer deutschen Volksfront, Bd. 2, Berlin 2004, S. 294ff.
  7. Harald Olbrich, Proletarische Kunst im Werden, Berlin (DDR) 1986, S. 318.
  8. Soweit nicht anders angegeben: Michael Mäde, Kostbarkeiten in Pastell, in: junge Welt, 2./3.7.2016.
  9. Nach: Durus (= Alfred Kemeny) in: Die Rote Fahne, 8.2.1930, siehe: [4].
  10. Christoph Butterwegge/Birgit Griese/Coerw Krüger/Lüder Meier/Gunther Niermann, Rechtsextremisten in Parlamenten: Forschungsstand. Fallstudien. Gegenstrategien, Opladen 1997, S. 13f.
  11. Wolfgang Kowalsky/Wolfgang Schroeder, Rechtsextremismus. Einführung und Forschungsbilanz, Opladen 1994, S. 9, 24.
  12. Wolfgang Wippermann, Dämonisierung und Vergleich. DDR und Drittes Reich, Berlin 2009, S. 26f.
  13. Christoph Butterwegge/ Alexander Häusler, Rechtsextremismus, Rassismus und Nationalismus, in: Christoph Butterwegge/Janine Cremer/Alexander Häusler/Gudrun Hentges/Thomas Pfeiffer/Carolin Reißlandt/Samuel Salzborn, Themen der Rechten – Themen der Mitte. Zuwanderung, demografischer Wandel und Nationalbewusstsein, Wiesbaden 2002, S. 217-266, hier: S. 231.
  14. So unter Verweis auf Butterwegge, Jaschke und Neugebauer: Holger Oppenhäuser, Das Extremismus-Konzept und die Produktion von politischer Normalität, in: Elena Buck/Anne Dölemeyer/Paul Erxleben/Stefan Kausch/Anne Mehrer/Mathias Rodatz/Frank Schubert/Gregor Wiedemann (Hrsg.), Ordnung. Macht. Extremismus: Effekte und Alternativen des Extremismus-Modells, Wiesbaden 2011, S. 35-58, hier: S. 46.
  15. Christoph Kopke und Lars Rensmann, Die Extremismus-Formel. Zur politischen Karriere einer wissenschaftlichen Ideologie, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 12/2000, S. 1.455.
  16. Oliver Decker und Elmar Brähler unter Mitarbeit von Norman Geißler, Vom Rand zur Mitte. Rechtsextreme Einstellungen und ihre Einflussfaktoren in Deutschland, hrsgg. von der Friedrich Ebert Stiftung Berlin, Berlin 2006, S. 11; siehe den Netz-Reader der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus: [5].
  17. Christoph Butterwegge, Die Entsorgung des Rechtsextremismus, Blätter für deutsche und internationale Politik 1/2010, S. 12-15, S. 14 ff.; siehe den Netz-Reader der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus: [6].
  18. Claus Leggewie/Horst Meier, „Verfassungsschutz“. Über das Ende eines deutschen Sonderwegs, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 10/2012, S. 63-74[https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2012/oktober/%C2%BBverfassungsschutz%C2%AB.
  19. Gero Neugebauer, Extremismus - Linksextremismus – Rechtsextremismus Begriffsdefinitionen und Probleme, Berlin 2008, siehe auch: [7].


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