„Bundesministerium für Bildung und Forschung“ – Versionsunterschied
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== Bildungsinitiativen == |
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Version vom 3. Februar 2014, 14:04 Uhr
Bundesministerium für Bildung und Forschung | |
---|---|
Staatliche Ebene | Bund |
Stellung | Oberste Bundesbehörde |
Gründung | 20. Oktober 1955 als Bundesministerium für Atomfragen |
Hauptsitz | Bonn, Nordrhein-Westfalen |
Behördenleitung | Johanna Wanka (CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung |
Bedienstete | ca. 1.000 |
Netzauftritt | www.bmbf.de |
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist eine Oberste Bundesbehörde der Bundesrepublik Deutschland. Der Hauptsitz des Bundesministeriums befindet sich in den sogenannten Kreuzbauten in Bonn, ein zweiter Dienstsitz in Berlin.
Geschichte
Die Ursprünge des Bundesministeriums für Bildung und Forschung reichen bis zum 20. Oktober 1955 zurück, als unter dem damaligen Atomminister Franz Josef Strauß das Bundesministerium für Atomfragen gegründet wurde. Es hatte zur Aufgabe, die friedliche Nutzung der Kernenergie voranzutreiben und war in dem zum Bürogebäude umgebauten, ehemaligen Hotel Godesberger Hof in Bad Godesberg ansässig.[1] 1957 wurde es in Bundesministerium für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft und 1961 in Bundesministerium für Atomkernenergie umbenannt. Mit der Umbenennung 1962 in Bundesministerium für wissenschaftliche Forschung wurde es nun auch für die allgemeine Wissenschaftsförderung und für die Förderung der Raumfahrtforschung zuständig. Mit einer Grundgesetzänderung 1969 wurden die Kompetenzen des Bundes in der Bildungsplanung und der Forschungsförderung erweitert, das Ministerium erhielt daher den neuen Namen Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft (BMBW), den es bis 1994 behielt.
1972 wurde das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) gegründet, um die Grundlagenforschung, die angewandte Forschung und die technologische Entwicklung zu fördern. Mehr als zwei Jahrzehnte blieb es bei der Trennung der beiden Ministerien. Nach der Bundestagswahl 1994 wurden beide Ministerien zusammengelegt, das neue Ministerium erhielt die Bezeichnung Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF). Nach dem Regierungswechsel im Jahr 1998 musste das BMBF die Abteilung Technologiepolitik an das Wirtschaftsministerium abgeben und wurde daher in Bundesministerium für Bildung und Forschung umbenannt, die Bezeichnung, die es bis heute trägt.
In der Zeit zwischen 1974 und 1990 fungierte das Gebäude des heutigen Berliner Dienstsitzes in der Hannoverschen Straße als Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR.[2]
Im August 2014 soll der neue Berliner Dienstsitz am Kapelle-Ufer eröffnet werden.[veraltet][3]
Aufbau
Das BMBF besteht zur Zeit (Oktober 2012) aus acht Abteilungen.[4] Das sind neben der Zentralabteilung, die für Verwaltungsaufgaben zuständig ist:
- Abteilung 1: Strategien und Grundsatzfragen
- Abteilung 2: Europäische und internationale Zusammenarbeit in Bildung und Forschung
- Abteilung 3: Berufliche Bildung; Lebenslanges Lernen
- Abteilung 4: Wissenschaftssystem
- Abteilung 5: Schlüsseltechnologien – Forschung für Innovationen
- Abteilung 6: Lebenswissenschaften – Forschung für Gesundheit
- Abteilung 7: Zukunftsvorsorge – Forschung für Grundlagen und Nachhaltigkeit.
Jede Abteilung besteht aus ein oder zwei Unterabteilungen und zwischen 10 und 15 Referaten. Der größere Teil der Unterabteilungen befindet sich am Dienstsitz Bonn, der kleinere Teil am Dienstsitz Berlin. Insgesamt beschäftigt das BMBF etwa 1.000 Personen. Die Ministerin für Bildung und Forschung ist Johanna Wanka. Daneben gehören zwei parlamentarische und zwei beamtete Staatssekretäre zum Leitungsstab.
Aufgaben
Die Aufgaben des BMBF sind vielfältig. Zum einen ist das BMBF maßgeblich für die Gesetzgebung in verschiedenen Bereichen verantwortlich. Dazu gehört primär der Bereich der außerschulischen beruflichen Bildung und Weiterbildung und der Ausbildungsförderung. Zum anderen fördert das BMBF durch finanzielle Mittel Forschung in allen Bereichen der Wissenschaft. Daneben werden der wissenschaftliche Nachwuchs sowie der internationale Austausch in der Ausbildung oder Weiterbildung oder dem Studium gefördert. Nicht zuletzt finanziert das BMBF das BAföG. Das Budget des BMBF (Einzelplan 30) beträgt im Jahr 2009 etwa 10 Milliarden Euro.[5] Der Etat ist der viertgrößte aller Bundesministerien, etwa doppelt so groß wie der des Entwicklungsministeriums und etwa 1/3 so groß wie der für Verteidigung.[6] Davon sind 14 % für das BAföG vorgesehen, der Verwaltungsanteil beträgt etwa 1 %. schniedelwutz
Bildungsinitiativen
Förderung von Forschungsprojekten
Das BMBF stellt zunächst die Grundfinanzierung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft, sowie einen Teil der Grundfinanzierung der Max-Planck-Gesellschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft sicher. Daneben fördert es im Rahmen von Förderprogrammen Forschungsprojekte, auf die sich Antragssteller bewerben müssen. Beispiele für solche Förderprogramme sind die „IKT2020“, der Spitzencluster-Wettbewerb oder die „Forschung für nachhaltige Entwicklungen“.[7] Begleitend zu solchen Förderprogrammen werden Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit finanziert. Ein Beispiel hierfür ist der nanoTruck, der die breite Öffentlichkeit über die Nanotechnologie informieren soll. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit verantwortet das BMBF unter anderem das Gesundheitsforschungsprogramm der Bundesregierung Deutschlands.
Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung
Seit 2007 hat das BMBF eine Reihe von „Zentren der Gesundheitsforschung“ ins Leben gerufen, die durch Kollaborationen zwischen zahlreichen Forschungseinrichtungen Fortschritte bei wichtigen Volkskrankheiten erreichen sollen.[8] Diese sind:
- Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung
- Deutsches Zentrum für Infektionsforschung
- Deutsches Zentrum für Lungenforschung
- Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung
- Deutsches Zentrum für Diabetesforschung
- Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen
Bundesminister seit 1955
Nr. | Name | Lebensdaten | Partei | Beginn der Amtszeit | Ende der Amtszeit |
---|---|---|---|---|---|
Bundesminister für Atomfragen | |||||
1 | Franz Josef Strauß | 1915–1988 | CSU | 21. Oktober 1955 | 16. Oktober 1956 |
2 | Siegfried Balke | 1902–1984 | CSU | 16. Oktober 1956 | 29. Oktober 1957 |
Bundesminister für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft | |||||
2 | Siegfried Balke | 1902–1984 | CSU | 29. Oktober 1957 | 14. November 1961 |
Bundesminister für Atomkernenergie | |||||
2 | Siegfried Balke | 1902–1984 | CSU | 14. November 1961 | 13. Dezember 1962 |
Bundesminister für wissenschaftliche Forschung | |||||
3 | Hans Lenz | 1907–1968 | FDP | 14. Dezember 1962 | 26. Oktober 1965 |
4 | Gerhard Stoltenberg | 1928–2001 | CDU | 26. Oktober 1965 | 21. Oktober 1969 |
Bundesminister für Bildung und Wissenschaft | |||||
5 | Hans Leussink | 1912–2008 | parteilos | 22. Oktober 1969 | 15. März 1972 |
6 | Klaus von Dohnanyi | * 1928 | SPD | 15. März 1972 | 16. Mai 1974 |
7 | Helmut Rohde | * 1925 | SPD | 16. Mai 1974 | 16. Februar 1978 |
8 | Jürgen Schmude | * 1936 | SPD | 16. Februar 1978 | 28. Januar 1981 |
9 | Björn Engholm | * 1939 | SPD | 28. Januar 1981 | 1. Oktober 1982 |
10 | Dorothee Wilms | * 1929 | CDU | 4. Oktober 1982 | 12. März 1987 |
11 | Jürgen Möllemann | 1945–2003 | FDP | 12. März 1987 | 18. Januar 1991 |
12 | Rainer Ortleb | * 1944 | FDP | 18. Januar 1991 | 3. Februar 1994 |
13 | Karl-Hans Laermann | * 1929 | FDP | 4. Februar 1994 | 17. November 1994 |
Bundesminister für Forschung und Technologie | |||||
1 | Horst Ehmke | * 1927 | SPD | 15. Dezember 1972 | 16. Mai 1974 |
2 | Hans Matthöfer | 1925–2009 | SPD | 16. Mai 1974 | 16. Februar 1978 |
3 | Volker Hauff | * 1940 | SPD | 16. Februar 1978 | 4. November 1980 |
4 | Andreas von Bülow | * 1937 | SPD | 6. November 1980 | 1. Oktober 1982 |
5 | Heinz Riesenhuber | * 1935 | CDU | 4. Oktober 1982 | 21. Januar 1993 |
6 | Matthias Wissmann | * 1949 | CDU | 21. Januar 1993 | 13. Mai 1993 |
7 | Paul Krüger | * 1950 | CDU | 13. Mai 1993 | 17. November 1994 |
Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie | |||||
14/8 | Jürgen Rüttgers | * 1951 | CDU | 17. November 1994 | 26. Oktober 1998 |
Bundesminister für Bildung und Forschung | |||||
15/9 | Edelgard Bulmahn | * 1951 | SPD | 26. Oktober 1998 | 22. November 2005 |
16/10 | Annette Schavan | * 1955 | CDU | 22. November 2005 | 14. Februar 2013 |
17/11 | Johanna Wanka | * 1951 | CDU | 14. Februar 2013 |
Parlamentarische Staatssekretäre
- 1969–1972: Klaus von Dohnanyi (SPD)
- 1972–1978: Volker Hauff (SPD)
- 1974–1977: Peter Glotz (SPD)
- 1977–1981: Björn Engholm (SPD)
- 1981–1982: Eckart Kuhlwein (SPD)
- 1982–1987: Anton Pfeifer (CDU)
- 1987–1989: Irmgard Karwatzki (CDU)
- 1989–1991: Norbert Lammert (CDU)
- 1991–1998: Bernd Neumann (CDU)
- 1994–1997: Cornelia Yzer (CDU)
- 1997–1998: Elke Wülfing (CDU)
- 1998–2002: Wolf-Michael Catenhusen (SPD)
- 2002–2004: Christoph Matschie (SPD)
- 2004–2005: Ulrich Kasparick (SPD)
- 2005–2009: Andreas Storm (CDU)
- seit 2005: Thomas Rachel (CDU)
- 2009–2013: Helge Braun (CDU)
- seit 2013: Stefan Müller (CSU)
Beamtete Staatssekretäre
- 1962–1966: Wolfgang Cartellieri
- 1966–1971: Hans von Heppe
- 1969–1972: Hildegard Hamm-Brücher (FDP)
- 1971–1987: Hans-Hilger Haunschild
- 1973–1978: Reimut Jochimsen (SPD)
- 1978–1982: Hermann Granzow (SPD)
- 1982–1987: Paul Harro Piazolo
- 1987–1988: Eberhard Böning (FDP)
- 1988–1998: Fritz Schaumann (FDP)
- 1987–1996: Gebhard Ziller
- 1996–1998: Helmut Stahl (CDU)
- 1998–2005: Uwe Thomas (SPD)
- 2002–2005: Wolf-Dieter Dudenhausen
- 2003–2005: Wolf-Michael Catenhusen (SPD)
- 2005–2009: Frieder Meyer-Krahmer
- 2005–2009: Michael Thielen (CDU)
- seit 2009: Cornelia Quennet-Thielen
- seit 2009: Georg Schütte
Siehe auch
Literatur zur Geschichte des Ministeriums
- Peter Weingart, Niels C. Taubert (Hrsg.): Das Wissensministerium: ein halbes Jahrhundert Forschungs- und Bildungspolitik in Deutschland, Velbrück, Weilerswist (2006) ISBN 978-3-938808-18-4.
Weblinks
- Offizielle Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
- Organisationsplan des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (PDF, 568 KiB)
- Vorlage:GKD
Einzelnachweise
- ↑ Helmut Vogt: Wächter der Bonner Republik. Die Alliierten Hohen Kommissare 1949–1955, Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2004, ISBN 3-506-70139-8, S. 224.
- ↑ Geschichte der Ständigen Vertretung auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
- ↑ Nachricht auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
- ↑ Organisationsplan des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. (pdf; 551 kB) BMBF, S. 1, abgerufen am 15. Februar 2009.
- ↑ BMBF: Budget. deutschland.dasvonmorgen.de, abgerufen am 14. Februar 2009.
- ↑ Gesamtplan des Bundeshaushaltsplans 2008. www.bundesfinanzministerium.de, abgerufen am 15. Februar 2009.
- ↑ http://www.fona.de Webseite des FONA-Rahmenprogramms des BMBF
- ↑ Umfangreiche Broschüre über die Zentren für Gesundheitsforschung, 2011 (PDF; 3,2 MB)
Koordinaten: 50° 42′ 12,3″ N, 7° 8′ 21″ O