Eduard Lohse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eduard Lohse (2 v.r.) mit Altbundespräsident Walter Scheel (3. v.l.), Bischof Hermann Kunst (2 v.l.) und anderen beim 70. Geburtstag von Kurt Aland (li.) (1985)

Eduard Lohse (* 19. Februar 1924 in Hamburg; † 23. Juni 2015 in Göttingen[1]) war ein deutscher lutherischer Theologe, Professor für Neues Testament, Rektor der Georg-August-Universität Göttingen und Landesbischof der Hannoverschen Landeskirche.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war der Sohn eines Studienrats Walter Lohse (1896–1975), seine Mutter war die aus einer hugenottischen Familie stammende Agnes Emilie, geborene Barrelet; Lohse hatte noch drei Geschwister.[3] Lohse besuchte die Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg (Abitur 1942) und leistete von 1942 bis 1945 Militärdienst als Schnellbootkommandant in der Kriegsmarine. Von 1945 bis 1949 studierte er Theologie an der Kirchlichen Hochschule Bethel und an der Georg-August-Universität Göttingen, wo er 1949 mit seiner Dissertation über Die Ordination im Spätjudentum und im Neuen Testament[4] promovierte. Von 1950 bis 1953 war er als Konviktsinspektor an der dann in die Universität Hamburg eingegliederten Kirchlichen Hochschule in Hamburg als Vikar und Hilfsprediger tätig. 1953 habilitierte er sich mit seiner Arbeit über Märtyrer und Gottesknecht: Untersuchungen zur urchristlichen Verkündigung vom Sühntod Jesu Christi an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und war dort bis 1956 Privatdozent für Neues Testament.

Von 1956 bis 1971 war er Professor für Neues Testament, zunächst an der Universität Kiel (bis 1964), dann von 1964 bis 1971 an der Georg-August-Universität Göttingen; im akademischen Jahr 1970/71 war er ihr Rektor.

Am 24. November 1970 wurde er zum Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers gewählt. Er trat dieses Amt nach Ablauf seines Rektorats im Sommer 1971 an und bekleidete es bis 1988. Von 1979 bis 1985 war er Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). In seine Zeit als Vorsitzender des Rates der EKD und der Deutschen Bibelgesellschaft fiel die Revision der Lutherbibel im Jahr 1984. Sie sei „das wichtigste Dokument deutscher Sprache“. Als „verunglücktes Unternehmen“ bezeichnete er hingegen die Bibel in gerechter Sprache, in der unter anderem Erkenntnisse der feministischen und der Befreiungstheologie verarbeitet sind.[5] 1988 wurde er auch Präsident des Weltbundes der Bibelgesellschaften.[6]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eduard Lohse war der ältere Bruder des Hamburger Theologen Bernhard Lohse. Der Humanmediziner und Pharmakologe Martin Lohse ist eines seiner drei Kinder. Er war mit der Studienrätin Roswitha Lohse-Flitner verheiratet.[7] Er wurde auf dem Friedhof des Klosters Loccum beigesetzt.[1]

Weitere Ämter, Mitgliedschaften und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Ämter und Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eduard Lohse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Beate Ney-Janßen: Alt-Bischof Eduard Lohse in Göttingen gestorben, Meldung im Göttinger Tageblatt vom 24. Juni 2015.
  2. Lohse: Vita, landeskirche-hannovers.de, abgerufen am 26. Juni 2015.
  3. Dokumente Behörde für Schule und Berufsbildung, Walter Lohse [1]
  4. Kieler Gelehrtenverzeichnis, gelehrtenverzeichnis.de, abgerufen am 26. Juni 2015.
  5. Altbischof Lohse kritisiert „Bibel in gerechter Sprache“, idea.de, Meldung vom 29. Januar 2008.
  6. Nachruf auf Altbischof Prof. Dr. Eduard Lohse, landeskirche-hannovers.de, Meldung vom 24. Juni 2015.
  7. Kondolenz zum Tod von Eduard Lohse, bundespraesident.de, Meldung vom 24. Juni 2015.
  8. Kurzvita: Landesbischof Prof. D. Eduard Lohse, ekd.de, abgerufen am 26. Juni 2015.
  9. Preisträger des Niedersächsischen Staatspreises (Memento vom 13. September 2017 im Internet Archive), niedersachsen.de, abgerufen am 26. Juni 2015.