Harburger S-Bahn

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Harburger S-Bahn
Streckennummer (DB):1271
Kursbuchstrecke (DB):101.3, 101.31
Streckenlänge:22,732 km
mit Gleichstrom 22,262 km
mit Wechselstrom 0,470 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:Stromschiene, 1200 V =
Stromsystem:15 kV, 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:100 km/h
Zugbeeinflussung: PZB S-Bahn Hamburg
Verbindungsbahn von Altona
City-S-Bahn von Altona
U2 U4
0,000 Übergang Verbindungsbahn/Stadtbahn
0,177 Hamburg Hbf
U1 U3
0,613 Strecke nach Aumühle
1,540 Mittelkanal
1,637 Hamburg-Hammerbrook
2,240 Bille
2,336 Billhorner Kanal
2,565 nach HH-Rothenburgsort, nach HH-Allermöhe
2,670 Oberhafenkanal
2,992 Hamburg-Elbbrücken U4
3,246 Norderelbbrücke
4,600 Müggenburger Durchfahrt
4,620 Hamburg-Veddel
5,625 Dove Elbe
7,232 Hamburg-Wilhelmsburg (S-Bahn)
8,410 Kuckuckswettern
9,389 Wilhelmsburger Wettern
10,148 Süderelbbrücke
10,448 Diamantengraben
10,895 Neue Mohrwettern
10,908
12,332 Hamburg-Harburg nach Lehrte, nach Wanne-Eickel
13,227 Hamburg-Harburg Rathaus
14,506 Hamburg-Heimfeld
15,330
17,618 Hamburg-Hausbruch (Üst)
17,630 A 7
20,432 Hamburg-Neuwiedenthal
21,518 Scheidebach
22,126 Hamburg-Neugraben
22,875 Systemwechselstelle Gleichstrom/Wechselstrom
23,345 Niederelbebahn nach Cuxhaven

Quellen: [1][2]

Die Harburger S-Bahn ist eine 22,732 Kilometer lange Eisenbahnstrecke im Süden Hamburgs. 22,262 km sind mit 1200 V Gleichspannung über seitliche Stromschienen elektrifiziert, die restlichen 470 m mit 15 kV und 16,7 Hz Wechselspannung über Oberleitung. 4,422 km der Strecke verlaufen im Tunnel.[3] Sie beginnt am Hamburger Hauptbahnhof und führt über Harburg nach Neugraben. Sie verläuft zu einem Großteil parallel zur Eisenbahnstrecke Hamburg–Harburg und auf ihrem südwestlichen Teil zur Niederelbebahn und wird von den Hamburger S-Bahn-Linien S3 und S5 befahren, letztere über Neugraben hinaus bis Buxtehude und Stade.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viaduktstrecke in Hammerbrook

Die Strecke zweigt im Hauptbahnhof 436 Meter südöstlich der Bahnhofshalle von der Bergedorfer S-Bahn ab, wo sie nach einer steilen Rampe die Gleise der Fernbahn nach Berlin und Lübeck überquert. Nachdem der auf einem Betonviadukt liegenden zum Hauptbahnhof gehörenden Bahnhofsteil Hammerbrook passiert wurde, überquert die Strecke die südliche Güterumgehungsbahn, erreicht den am 15. Dezember 2019 eröffneten Haltepunkt Elbbrücken mit Umsteigemöglichkeit zur U-Bahn-Linie U4 und überquert im Anschluss die Norderelbe. Von hier an ist ihr Verlauf direkt östlich parallel zur Güterumgehungsbahn und der Fernbahnstrecke nach Harburg. Weiter südlich folgen die Haltepunkte Veddel und Wilhelmsburg. Direkt südlich der Süderelbbrücke schwenkt die S-Bahn-Strecke von den übrigen Gleisen in einen Tunnel[4] Richtung Westen ab. In diesem wird nacheinander die Station Harburg, der dreigleisige Kehrbahnhof Harburg-Rathaus und der Haltepunkt Heimfeld passiert, bevor die Strecke wieder an der Oberfläche und parallel zur Niederelbebahn verläuft. Nach Passieren der Station Neuwiedenthal folgt der Bahnhof Neugraben, wo sich eine Abstellanlage befindet. Im Bahnhof liegt eine Systemwechselstelle, wo die S-Bahn-Triebwagen von Stromschiene auf Oberleitung wechseln. Die Züge nutzen dann die Gleise der Niederelbebahn, die in den Jahren 2006/2007 S-Bahn-tauglich ausgebaut wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Eingliederung der vorher preußischen Stadt Harburg-Wilhelmsburg nach Hamburg 1937 wurde der Streckenabschnitt Harburg–Neugraben in den Tarif der Hamburger S-Bahn einbezogen. Nach Gründung des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) im Jahr 1967 wurde diese Linie als „S3“ bezeichnet, auf der jedoch weiterhin lokbespannte Züge verkehrten. Zwischen Hamburg Hauptbahnhof und dem Bahnhof Hamburg-Harburg wurden die Fernbahngleise genutzt.

Wegen der starken Zerstörung des Hamburger Hafens wurden die Haltepunkte Oberhafen und Elbbrücke nach 1945 nicht wieder in Betrieb genommen.

Der Nahverkehr auf der Eisenbahntrasse wurde bis zur Inbetriebnahme der Harburger S-Bahn von Süden her auf den drei Strecken aus Cuxhaven–Stade–Buxtehude–Neugraben (Niederelbebahn), Bremen–Tostedt–Buchholz (Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg) und Hannover–Celle–Uelzen–Lüneburg (Bahnstrecke Lehrte–Hamburg-Harburg), die im Bahnhof Harburg zusammentreffen, durchgeführt. Auf dem gemeinsamen Abschnitt von dort bis zum Hamburger Hauptbahnhof findet der Nahverkehr dieser vorgenannten Zuführungsstrecken statt. Die Züge fuhren, wie damals üblich, auch nördlich von Harburg nicht im Takt. Da nicht alle in den nun einzigen Unterwegsstationen Wilhelmsburg und Veddel hielten, waren die Abfahrten zweier Züge teilweise gleichzeitig. Manchmal wurde im 5-Minuten-Abstand gefahren, dann entstand wieder eine 25-minütige Lücke bei den Nahverkehrszügen, die hier seit den 1930er-Jahren auch zum verbilligten S-Bahn-Tarif benutzbar waren.

Während die Bevölkerung in den Hamburger Stadtteilen Hausbruch und Neugraben-Fischbek in den 1960er und 1970er Jahren durch den Bau neuer Großsiedlungen stark anwuchs, blieb die Verbindung ins Hamburger Stadtzentrum mangelhaft: Um den Hamburger Hauptbahnhof zu erreichen, war ein Richtungswechsel im Bahnhof Harburg mit Kreuzung der Streckengleise erforderlich. Zudem gab es keinen Taktfahrplan.

Am 24. September 1983[5] nahm die gleichstrombetriebene S-Bahn vom Hamburger Hauptbahnhof nach Harburg Rathaus den Betrieb auf. Die neue Verbindung wurde zwischen Hauptbahnhof und Berliner Tor aus der Stadtbahn ausgefädelt. Im weiteren Verlauf entstand auf der aufgeständerten Strecke der Haltepunkt Hammerbrook, der ein im Zweiten Weltkrieg zerstörtes Gebiet erschloss. Zwischen den Hamburger Elbbrücken und Harburg verläuft die Trasse östlich der hier viergleisigen Fernbahn. Die Haltepunkte Veddel und Wilhelmsburg wurden durch neue Anlagen ersetzt, die neue Station Wilhelmsburg entstand weiter südlich zusammen mit einer Busumsteigeanlage.

1984 wurde die gleichstrombetriebene S-Bahn-Strecke aus der Harburger Innenstadt bis Neugraben verlängert. Ihre Trasse verläuft ab dem Stadtteil Heimfeld auf ca. sieben Kilometer Länge südlich parallel zur Niederelbebahn.

Nahe der Großsiedlung Neuwiedenthal entstand ein neuer S-Bahn-Haltepunkt gleichen Namens. Der Neugrabener Bahnhof wurde auf fünf Gleise nebst Abstellanlage erweitert und das gründerzeitliche Empfangsgebäude durch eine Umsteigeanlage im Betonstil der 1980er-Jahre ersetzt. Auf eine Verlängerung der S-Bahn in das ebenfalls dicht besiedelte Fischbekwurde verzichtet, um die Bedeutung des neu entstandenen (Einkaufs-)Zentrums in Neugraben nicht zu schmälern.

Mit Eröffnung dieser neuen S-Bahn-Strecke wurden die Stationen Unterelbe, Tempo-Werk und Hausbruch an der alten nördlichen Trasse aufgegeben.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 wurde auch der Betrieb der Hamburger S-Bahn von Neugraben über Buxtehude bis nach Stade erweitert. Dabei werden neu- bzw. umgebaute Zweisystem-S-Bahn-Triebwagen der Baureihe 474.3 und seit Ende der 2010er Jahre auch der Baureihe 490 eingesetzt. Diese fahren im Mischbetrieb mit den Regionalzügen von Start Unterelbe (bis 2018 Metronom)[6] und Güterzügen und nutzen auf der neu befahrenen Strecke die Wechselstrom-Oberleitung. Außerdem wurde ein zusätzlicher Haltepunkt in Fischbek eingerichtet.

Der Haltepunkt Elbbrücken wurde nachträglich gebaut und ging am 15. Dezember 2019 in Betrieb.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DB Netze - Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Tunnel der DB Netz AG (Memento des Originals vom 1. September 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/fahrweg.dbnetze.com
  4. Harburger S-Bahn-Tunnel auf eisenbahn-tunnelportale.de, abgerufen am 16. Oktober 2023.
  5. https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,3975421
  6. 25.09.2018 - Verkehrsvertrag Unterelbe unterzeichnet | START übernimmt Expresslinie zwischen Hamburg und Cuxhaven - Start Unterelbe. Abgerufen am 27. März 2020.