Hatzfeld (Eder)

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Wappen Deutschlandkarte
Hatzfeld (Eder)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Hatzfeld (Eder) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 0′ N, 8° 33′ O keine Zahl: 330 – 430Koordinaten: 51° 0′ N, 8° 33′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Waldeck-Frankenberg
Höhe: 330 – 430 m ü. NHN
Fläche: 58,51 km2
Einwohner: 3000 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner je km2
Postleitzahl: 35116
Vorwahl: 06467
Kfz-Kennzeichen: KB, FKB, WA
Gemeindeschlüssel: 06 6 35 014
Stadtgliederung: 4 Stadtbezirke sowie Kernstadt
Adresse der
Stadtverwaltung:
Im Hain 1
35116 Hatzfeld (Eder)
Website: www.hatzfeld-eder.de
Bürgermeister: Uwe Ermisch (SPD)
Lage der Stadt Hatzfeld (Eder) im Landkreis Waldeck-Frankenberg

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Hatzfeld (Eder) ist eine Stadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg in Hessen, Deutschland.

Geografie

Geografische Lage

Hatzfeld liegt im westlichen Hessen nordwestlich von Marburg und nördlich der Sackpfeife im Tal der Eder.

Nachbargemeinden

Hatzfeld grenzt im Norden und Osten an die Stadt Battenberg (Landkreis Waldeck-Frankenberg), im Süden an die Stadt Biedenkopf (Landkreis Marburg-Biedenkopf), sowie im Westen an die Stadt Bad Berleburg (im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen).

Stadtgliederung

Geschichte

Das Geschlecht der von Hatzfeld wird um 1138 als de Hepisvelt erstmals urkundlich erwähnt. Wie die benachbarten Grafen von Battenberg war es während des hohen und späten Mittelalters überwiegend als mainzischer Parteigänger in die hessisch-mainzischen Auseinandersetzungen involviert. 1282 wird seine (heute weitgehend verfallene) Burg erwähnt, zu deren Füßen ab 1340 eine Stadt errichtet wurde. Nach dem Aussterben der hessischen Linie der von Hatzfeld fielen Stadt und Herrschaft 1570 zuerst zur Hälfte, 1588 bzw. 1772 schließlich ganz an das Haus Hessen, dem die von Hatzfeld bereits 1311 ihre Burg zu Lehen aufgetragen hatten. 1866 kam Hatzfeld als Teil des hessen-darmstädtischen Hinterlandes zu Preußen und verlor gemäß preußischem Recht 1885 die Stadtrechte. Nach der Auflösung Preußens erlangte Hatzfeld die Bezeichnung Stadt 1950 wieder zurück.

Politik

Bürgermeister ist seit 1989 Uwe Ermisch (SPD), seinerzeit Hessens jüngstes Stadtoberhaupt.

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 15,4 3 17,4 4
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 19,2 4 21,6 5
FDP Freie Demokratische Partei 7,4 2 5,2 1
BLR Bürgerliste Reddighausen 24,7 6 22,0 5
Bürgerliste Hatzfeld Bürgerliste Hatzfeld 11,3 3 15,5 4
BLH Bürgerliste Holzhausen 12,7 3 13.3 3
BLE Bürgerliste Eifa 9,2 2 5,0 1
Gesamt 100,0 23 100,0 23
Wahlbeteiligung in % 58,5 63,0


Städtepartnerschaften

Die Stadt Hatzfeld unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Stadtkirche St. Johannes

Stadtkirche St. Johannes

Die evangelisch-lutherische Stadtkirche St. Johannes ist ein verschieferter Fachwerkbau des 14. Jahrhunderts. Das genaue Baujahr ist nicht bekannt, doch wird die Emmauskapelle in einer Urkunde von 1379 als „alte“ Kirche bezeichnet, so dass zu dieser Zeit bereits die neue St.Johannes Kirche errichtet worden war. Sie wurde von dem Adelsgeschlecht derer „von Hatzfeldt“ im Stil einer gotischen Fachwerkkirche auf halber Höhe des Burgberges in der seit 1340 mit Stadtrecht versehehen „Talsiedlung“ erbaut. Im Chorraum, über dem Altar hängend, befindet sich ein spätgotisches Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert. Sie ist die zweitälteste Kirche des Ortes.

Emmauskapelle

Die Emmauskapelle zu Hatzfeld / Eder ist die Älteste der drei Hatzfelder Gotteshäuser. Als dreischiffige spätromanische Pfeilerbasilika mit wehrhaftem Westturm im 12. Jahrhundert erbaut, war sie dem Heiligen Cyriacus geweiht, ein Patronzium welches seit dem 10. Jahrhundert kennzeichnend ist für altes Reichsgut. Entsprechend gehörte sie zum befestigten „Großen Hof zu Nieder-Hatzfeld“. Bis zur Anlage der Burg im späten 12. Jahrhundert war dies der Stammsitz der Herren von Hatzfeld. Mit dem Bau der ummauerten Stadt Mitte des 14. Jahrhunderts, erlosch die Siedlung an dieser Stelle. Seit dieser Zeit ist die Kapelle die Begräbniskirche der Bürger von Hatzfeld.

Katholische Kirche St. Hubertus

„Auf dem Rath„, auf einer Felsnase über dem Edertal, in wirklich schöner Lage wurde 1898 von Alfred Graf Korff gen. Schmissing- Kerrsenbrock, Königlicher preußischer Oberförster in Hatzfeld, eine kleine Kapelle erbaut. Der passionierte Jagdmann nannte sie St. Hubertuskapelle. Über dem Eingang ist ein mächtiges Hirschgeweih angebracht. Nach der Fertigstellung diente sie als Gotteshaus für den Grafen und seine Familie. Der Graf starb 1936 und wurde in der Hubertuskapelle beigesetzt. Neben dem Grafen ließen sich auch zwei seiner Kinder hier beisetzen. Die Enkelin des Grafen schenkte in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts der katholischen Kirchengemeinde die Kapelle, welche ihrerseits die Kapelle für ihre Zwecke erweitern und umbauen ließ.

Literatur

  • Georg Dehio/Ernst Gall/Magnus Backes: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen, 2. Auflage Sonderausgabe Darmstadt 1982. S. 396.
  • Erich Keyser: Hessisches Städtebuch, Stuttgart 1957. S. 223-224.
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen, 3. Auflage Gudensberg-Gleichen 2000. S. 143-144.
  • Georg Wilhelm Sante: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 4: Hessen, 3. Auflage Stuttgart 1976, Nachdruck 1993. S. 203-204.


  • Alexander Thon, Stefan Ulrich, Jens Friedhoff: „Mit starken eisernen Ketten und Riegeln beschlossen ...“. Burgen an der Lahn. Schnell & Steiner, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-2000-0, S. 62-65.

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
Commons: Hatzfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien