„Hellikon“ – Versionsunterschied

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== Wirtschaft ==
== Wirtschaft ==
In Hellikon gibt es gemäss Betriebszählung 2005 rund 190 Arbeitsplätze, davon 49 % in der Landwirtschaft, 34 % in der Industrie und 17 % im Dienstleistungssektor.<ref>[http://www.ag.ch/staag/daten/BZ2005/index.html Betriebszählung 2005], Statistisches Amt des Kantons Aargau</ref> Kleinere Gewerbebetriebe sind in der Kunststoffverarbeitung und im Baugewerbe tätig. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den grösseren Gemeinden des Fricktals und in der Agglomeration der Stadt [[Basel]].
In Hellikon gibt es gemäss Betriebszählung 2005 rund 5 Arbeitsplätze, davon 99 % in der Landwirtschaft, 1 % in der Industrie und 0 % im Dienstleistungssektor.<ref>[http://www.ag.ch/staag/daten/BZ2005/index.html Betriebszählung 2005], Statistisches Amt des Kantons Aargau</ref> Kleinere Gewerbebetriebe sind in der Kunststoffverarbeitung und im Baugewerbe tätig. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den grösseren Gemeinden des Fricktals und in der Agglomeration der Stadt [[Basel]].


== Verkehr ==
== Verkehr ==

Version vom 30. Mai 2012, 15:37 Uhr

Hellikon
Wappen von Hellikon
Wappen von Hellikon
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Aargau Aargau (AG)
Bezirk: Rheinfeldenw
BFS-Nr.: 4251i1f3f4
Postleitzahl: 4316
Koordinaten: 636571 / 262242Koordinaten: 47° 30′ 36″ N, 7° 55′ 27″ O; CH1903: 636571 / 262242
Höhe: 423 m ü. M.
Höhenbereich: 396–637 m ü. M.[1]
Fläche: 7,04 km²[2]
Einwohner: 817 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 116 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
8,4 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website: www.hellikon.ch
Ansicht von Hellikon
Ansicht von Hellikon

Ansicht von Hellikon

Lage der Gemeinde
Karte von HellikonDeutschlandKanton Basel-LandschaftKanton SolothurnKanton SolothurnKanton Basel-StadtBezirk AarauBezirk LaufenburgHellikonKaiseraugstMagdenMöhlinMumpfObermumpfOlsberg AGOlsberg AGRheinfelden AGSchupfartStein AGWallbach AGWegenstettenZeiningenZuzgen
Karte von Hellikon
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Hellikon (schweizerdeutsch: ˈhɛ.lɪ.kχə)[5] ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Rheinfelden des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt im Westen der Region Fricktal, rund vier Kilometer südwestlich der Grenze zu Deutschland und grenzt an den Kanton Basel-Landschaft.

Geographie

Das Dorf liegt im oberen Teil des Möhlintals, das von Südosten nach Nordwesten durch den Möhlinbach durchflossen wird. Es besteht aus zwei Teilen: Das Unterdorf erstreckt sich über eine Länge von einem Kilometer dem Möhlinbach entlang, das Oberdorf liegt westlich davon am Talbach. Der flache Talboden dem Möhlinbach entlang ist durchschnittlich knapp 200 Meter breit, weitet sich bei der Mündung des Talbachs auf knapp 400 Meter Breite aus. Beide Täler werden von mehreren Hügeln des Tafeljuras begrenzt. Diese sind im unteren Bereich stellenweise sehr steil und gehen im oberen Bereich in flache und ausgedehnte Hochebenen über, auf denen intensiv Landwirtschaft betrieben wird.[6]

Östlich des Dorfes erhebt sich die über ein Kilometer breite Hochebene des Wabrig, die sich über eine Länge von mehr als vier Kilometern erstreckt (bei Zuzgen wird die Ebene Lohnberg genannt, bei Wegenstetten Hersberg. Das mehr als ein Kilometer lange, tief eingeschnittene Seitental des Talbachs erstreckt sich in Richtung Westen. Es trennt die Neulig-Hochebene im Norden von der Egg-Hochebene im Süden.[6]

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 704 Hektaren, davon sind 230 Hektaren bewaldet und 46 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt liegt auf 633 Metern am westlichen Rand der Neulig-Hochebene, der tiefste auf 397 Metern am Möhlinbach.

Nachbargemeinden im Aargau sind Zuzgen im Nordwesten, Obermumpf im Nordosten, Schupfart im Osten und Wegenstetten im Südosten. Nachbargemeinden im Kanton Basel-Landschaft sind Buus im Westen und Hemmiken im Südwesten.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Hellincon erfolgte im Jahr 1209.[7] Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Hellinghofun und bedeutet «bei den Höfen der Sippe des Hello».[5] Die niedere Gerichtsbarkeit war im Besitz des Hofes Zeiningen, welches wiederum dem Stift Säckingen gehörte. Landesherren und Inhaber der hohen Gerichtsbarkeit waren die Habsburger. Diese verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Hellikon 1477 wieder unter österreichische Herrschaft.

Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 gehörte Hellikon zu Vorderösterreich und lag in der Landschaft Möhlinbach, einer untergeordneten Verwaltungseinheit der Kameralherrschaft Rheinfelden im Oberamt Breisgau. Im 17. Jahrhundert gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, warf das Dorf in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Auch während des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688–1697) zogen fremde Truppen durch die Region.

1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskrieges verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde Hellikon eine Gemeinde im Distrikt Rheinfelden des Kantons Fricktal, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss. Seit dem 19. Februar 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau.

Bei der Weihnachtsfeier 1875 ereignete sich ein tragisches Unglück, als das Treppenhaus des zehn Jahre zuvor erbauten Schulhauses einstürzte. Dabei kamen 73 Menschen ums Leben, die meisten davon Kinder. Zwischen 1850 und 1950 ging die Bevölkerungszahl um über zwanzig Prozent zurück. Bis ins 20. Jahrhundert bildeten Getreide- und Weinbau die Erwerbsgrundlagen, wobei der Weinbau wegen Reblaus- und Mehltau-Epidemien aufgegeben werden musste. Hellikon wandelte sich von einer Bauern- zu einer Wohngemeinde, da immer mehr Menschen aus der Region Basel hierher zogen. Seit Beginn der 1980er Jahre ist die Bevölkerungszahl um fast einen Drittel angestiegen.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Blau über grünem Dreiberg drei gelbe Spitzmorcheln.» Die Einführung des Wappens erfolgte 1924. Zwar war das Wappen schon früher bekannt, aber urkundlich nirgends festgelegt. 1966 erhielt das Wappen seine heutige Form mit gelben statt wie bisher braunen Morcheln.[8]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[9]

Jahr 1768 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010
Einwohner 252 681 581 579 539 558 592 582 708 747 782

Am 31. Dezember 2022 lebten 817 Menschen in Hellikon, der Ausländeranteil betrug 8,4 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 52,1 % römisch-katholisch, 19,8 % christkatholisch, 14,7 % reformiert und 5,0 % muslimisch. Hellikon ist damit die Gemeinde mit dem höchsten Anteil an Christkatholiken in der Schweiz. 95,6 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 2,4 % Albanisch.[10]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Rheinfelden zuständig. Hellikon gehört zum Friedensrichterkreis Wegenstetten.

Wirtschaft

In Hellikon gibt es gemäss Betriebszählung 2005 rund 5 Arbeitsplätze, davon 99 % in der Landwirtschaft, 1 % in der Industrie und 0 % im Dienstleistungssektor.[11] Kleinere Gewerbebetriebe sind in der Kunststoffverarbeitung und im Baugewerbe tätig. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den grösseren Gemeinden des Fricktals und in der Agglomeration der Stadt Basel.

Verkehr

Hellikon liegt an der Ortsverbindungsstrasse, die von Möhlin durch das Möhlintal nach Wegenstetten verläuft. Eine kleinere Nebenstrasse führt nach Buus. Der nächstgelegenen Anschlüsse der Autobahn A3 befinden sich bei Rheinfelden und Eiken. Die Anbindung an das Netz des öffentlichen Verkehrs erfolgt durch die Postautolinie von Möhlin nach Wegenstetten.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule. Die Realschule und die Bezirksschule wird zusammen mit dem ganzen Möhlintal in Möhlin geführt. Die Sekundarschule ist klassenweise aufgeteilt und wird in Wegenstetten und Zeiningen besucht. Aufgrund einer interkantonalen Vereinbarung können Jugendliche aus Teilen des Fricktals das Gymnasium in Muttenz (Kanton Basel-Landschaft) absolvieren.

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Hellikon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. a b Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100. Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S. 190.
  6. a b Landeskarte der Schweiz, Blatt 1068, Swisstopo
  7. Bernhard Brogli et al.: Dorfgeschichte von Hellikon 1209–2009. Hrsg.: Gemeinde Hellikon. Hellikon 2009, ISBN 978-3-03302122-8.
  8. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S. 172.
  9. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850. In: Eidg. Volkszählung 2000. Statistisches Amt des Kantons Aargau, 2001, abgerufen am 3. April 2012.
  10. Gemeindeporträt, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  11. Betriebszählung 2005, Statistisches Amt des Kantons Aargau