Jägerhofstraße (Düsseldorf)

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Jägerhofstraße
Wappen
Wappen
Straße in Düsseldorf
Jägerhofstraße
Jägerhofstraße
Schloss Jägerhof
Basisdaten
Ort Düsseldorf
Ortsteil Pempelfort
Angelegt 1833
Anschluss­straßen Maximilian-Weyhe-Allee, Jacobistraße
Querstraßen Kaiserstraße, Hofgartenstraße, Feldstraße
Bauwerke Hofgärtnerhaus, Schloss Jägerhof, Hofgarten
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Autoverkehr
Technische Daten
Straßenlänge 420 m

Die Jägerhofstraße ist eine Straße im Düsseldorfer Stadtteil Pempelfort. Sie verläuft entlang des Hofgartens und ist benannt nach dem am östlichen Ende gelegenen Schloss Jägerhof, ihrem Point de vue.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jägerhofstraße verläuft in ost-westlicher Richtung und verbindet in Verlängerung mit der Maximilian-Weyhe-Allee die Altstadt mit der nördlichen Innenstadt. Als Teil der L 392 (MeerbuschUnterrath) ist die Jägerhofstraße stark befahren.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutige Jägerhofstraße war ursprünglich Teil einer Verbindungs- und Handelsstraße, die Düsseldorf vom Ratinger Tor aus mit der Nachbarstadt Ratingen verband. Auf einem Stadtplan von 1809, der Düsseldorf nach der Schleifung der Festungswerke zeigt, ist die heutige Straße als weitgehend unbebauter, namenloser Weg eingezeichnet, mit Feldern und Gärten im Norden und dem südlich gelegenen Hofgarten. Erstmals erscheint die Jägerhofstraße namentlich auf einem Stadtplan von 1833, benannt nach dem 1766 fertiggestellten Schloss Jägerhof. Förmlich festgestellt wurde die Straße am 3. Juli 1854.[1] Zu dieser Zeit, Mitte des 19. Jahrhunderts, waren die Jägerhof- sowie die umliegenden Straßen eine der bevorzugten Adressen der bürgerlichen Führungsschicht Düsseldorfs[2] sowie zahlreicher Künstler. In den damals 35 Häusern lebten 1856 neben Bildhauern, Kupferstechern und Vergoldern 37 Maler, darunter W. Camphausen, E. Geselschap, H. Gude, C. Häberlin.[3]

Im Garnisonsgebäude an der Jägerhofstraße 5, Sitz des Stabs der 14. Division, vor dem Ersten Weltkrieg unter Dedo von Schenck[4], fanden am 8. November 1918 Verhandlungen zwischen dem USPD-geführten Arbeiter- und Soldatenrat und der örtlichen Führung des Deutschen Heeres unter Vermittlung des Oberbürgermeisters Adalbert Oehler und des Polizeidezernenten Robert Lehr statt.[5]

Anfang des 20. Jahrhunderts befand sich eine Reitbahn-Gesellschaft auf der Jägerhofstraße 10. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hier der Verein „Reitklub Hofgarten“ gegründet. Zu den 14 Gründungsmitgliedern gehörten unter anderen der Herzog und die Herzogin von Croy oder der Düsseldorfer Großindustrielle Gustav Zapp.[6]

Bebauung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jägerhofstraße 7

Die Jägerhofstraße ist mit Ausnahme des Hofgärtnerhauses (Nr. 1) ausschließlich auf der nördlichen Straßenseite bebaut. Auf der südlichen Seite befindet sich der Hofgarten. Von der historischen Bebauung sind nur noch wenige Gebäude erhalten, darunter:

Zerstörte Gebäude:

Nachkriegsbauten unter Denkmalschutz:

Bekannte Anwohner und Eigentümer (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ferdinand Lassalle, um 1860
Blick auf Düsseldorf vom Atelierfenster (vermutlich Rückseite der Jägerhofstraße 26), Gemälde von August Jernberg, um 1865

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jägerhofstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hermann Kleinfeld: Düsseldorfs Strassen und ihre Benennung. Grupello, Düsseldorf 1996, ISBN 3-928234-36-6, S. 181.
  2. Peter Hüttenberger: Die Entwicklung zur Großstadt. In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert Band 2. Patmos, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34221-X, S. 510.
  3. Peter Hüttenberger: Die Entwicklung zur Großstadt. In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert Band 2. Patmos, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34221-X, S. 512.
  4. Jägerhofstraße 5, in Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf, 1912, S. 191
  5. Peter Hüttenberger: Düsseldorf in der Weimarer Republik. In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert Band 3. Patmos, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34221-X, S. 278.
  6. Geschichte des Reitklub Hofgarten e. V., auf reitklub-hofgarten.de
  7. Wohnhaus C. R. Poensgen in Düsseldorf; erbaut von Kayser & von Grossheim, Architekten in Berlin, in Architektonische Rundschau, 1899
  8. Adreßbuch der Obermeisterei Düsseldorf, 1870, im Forum ahnenforschung-bildet.de, abgerufen am 2. August 2015
  9. Rasmußen, Maler, Jägerhofstr. 2, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, 1865
  10. Meyer, Selma, Prof., Fachärztin f. Kinderkrankheiten, Jägerhofstraße 3U. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1930, S. 368 (uni-duesseldorf.de)
  11. Meyer, Selma, Prof., Dr. med., Fachärztin, Jägerhofstr. 6U. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1938, S. 464 (uni-duesseldorf.de)
  12. Jägerhofstraße 4, Stammel, Eberh., Maler E., in Adressbuch der Stadt Düsseldorf, 1893
  13. Sondermann, Maler, Jägerhofstr. 6, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, 1865
  14. Jägerhofstraße 7, Bendemann, Eduard, Dr., Direktor a. D., E. (=Eigentümer); Jägerhofstraße 8 und 8a (Bendemann, Eduard, (wohnhaft) Jägerhofstraße 7, E.), in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, 1887, S. 93
  15. Helmut Hirsch: Sophie von Hatzfeld, Schwann, Düsseldorf 1981. ISBN 3-590-34101-7. S. 34.
  16. Poensgen, Carl Rudolf, Fabrikant, Jägerhofstr. 7, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf für das Jahr 1900, S. 341
  17. Sohn, Richard, Maler, Jägerhofstr. 8, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, 1877
  18. Einträge aus Adreß-Buch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf 1889, Webseite im Portal adressbuecher.genealogy.net, abgerufen am 8. September 2015
  19. Sterbehaus von Theodor Mintrop, Jägerhofstraße 10, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf für das Jahr 1894
  20. C. E. Lehmann (Hrsg.): Wohnungs-Anzeiger und Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf pro 1850. Selbstverlag, Düsseldorf, S. 59 (online)
  21. Geselschap, Ed., Maler, Jägerhofstr. 10, Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf 1868
  22. Gude, Professor, Jägerhofstr. 11, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, auf das Jahr 1859
  23. Süß, Gustav, Maler, Jägerhofstr. 13, in Adreßbuch der Bürgermeisterei Düsseldorf, 1855
  24. Overbeck, Arnold, Maler Jägerhofstr. 13, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, auf das Jahr 1859, S. 61
  25. Weber, August, Maler, Jägerhofstr. 15, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, 1859
  26. Jägerhofstr. 18, Schuback, Emil, Maler, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf, 1895, S. 573, in Adressbuch 1891, S. 494
  27. Jägerhofstraße 20 und 21, Schnitzler, A., Eo.(=Eigentümer, nicht wohnhaft); Nr. 20 von Randow, Bildh., V. (=Verwalter, Stellvertreter des Eigentümers), Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf auf das Jahr 1859, S. 27
  28. Hünten, Emil, Professor, Maler, E., Jägerhofstraße 20, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf, 1894, S. 550
  29. Hünten, Max, Maler, Jägerhofstr. 20, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf, 1895, S. 741
  30. „Dr. Gustav von Eckenbrecher, praktischer Arzt, in Düsseldorf, Jägerhofstrasse 23“. Patentliste vom 13. März 1879, Nr. 5031. In: Patentblatt Nr. 12, 20. März 1879, S. 111.
  31. Moritz Ulffers, Maler, Jägerhofstr. 26, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, 1863
  32. Wend von Kalnein (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 358, Kat.-Nr. 122
  33. Moritz Ulffers, Maler, Jägerhofstr. 27, in Adreßbuch der Bürgermeisterei Düsseldorf, 1856
  34. Leu, August, Maler, Jägerhofstr. 28, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, 1859
  35. Haniel & Lueg, Maschinenfabrik, Eisengießerei, Hammerwerk und Röhrengießerei, Grafenberger Chaussee 330, Inhaber: 1. Franz Haniel, Königsallee 19; 2. Heinrich Lueg, Sternstr. 18; 3. Hugo Haniel, Jägerhofstr. 28; 4. Thusnelda Haniel, Ehefrau des Malers Georg Oeder, Jacobistr. 10 , in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, 1890
  36. Kraus, Anton, Hof-Vergolder, Jägerhofstr. 30, Eigentümer, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, auf das Jahr 1859

Koordinaten: 51° 13′ 49,9″ N, 6° 47′ 2″ O