Jan Nolte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Jan Ralf Nolte)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Jan Ralf Nolte (* 30. Dezember 1988 in Bremen)[1] ist ein deutscher Politiker (AfD, ehemals CDU) und Soldat. Er war bis 2022 Vorsitzender des Landesverbandes Hessen der Jungen Alternative für Deutschland und ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie, Ausbildung und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nolte wuchs im niedersächsischen Syke auf.[2] Nach dem Realschulabschluss absolvierte er eine Ausbildung zum kaufmännischen Assistenten für Fremdsprachen und Bürokommunikation. Seit 2008 ist er Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr.[3] Zuletzt versah er als Oberbootsmann in der Burgwaldkaserne in Frankenberg (Eder) seinen Dienst.[2]

Nolte ist seit 2017 mit Katrin Nolte (geborene Ziske) verheiratet, die gleichzeitig Mitarbeiterin im Bundestagsbüro von Martin Hohmann und Moderatorin bei Compact TV, dem Videokanal des Compact-Magazins von Jürgen Elsässer, ist.[4][5] Nolte bekennt sich zum russisch-orthodoxen Glauben.[3]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das frühere CDU-Mitglied[3] trat 2014 in die AfD ein.[3] Von 2016 bis 2022 war Nolte Vorsitzender des Landesverbandes Hessen der Jungen Alternative für Deutschland[3] und AfD-Fraktionsvorsitzender im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Bei der Bundestagswahl 2017 trat er als Kandidat im Bundestagswahlkreis Waldeck an und wurde über den Landeslistenplatz 4 in den 19. Deutschen Bundestag gewählt. Nolte ist ordentliches Mitglied des Verteidigungsausschusses im Bundestag und Schriftführer.[6] Bei der darauffolgenden Bundestagswahl im September 2021 zog Nolte erneut über die Landesliste in den Bundestag ein.[7]

Kontroverse um Mitarbeiter Maximilian T.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nolte beschäftigte als Bundestagsabgeordneter den Oberleutnant der Bundeswehr Maximilian T. als persönlichen Referenten. Gegen diesen ermittelte zeitweise der Generalbundesanwalt wegen des Verdachts, er habe zusammen mit seinem Kameraden Franco A. eine „schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet“.[8] T. hatte einen Hausausweis für den Deutschen Bundestag bei dessen Verwaltung beantragt. Die Bundestagspolizei verweigerte ihm diesen nach der routinemäßigen Zuverlässigkeitsüberprüfung (Abfrage in verschiedenen Datenbanken wie Inpol u. a.)[8] Im Oktober 2018 stellte die Bundesanwaltschaft das Ermittlungsverfahren gegen Maximilian T. ohne Anklageerhebung ein, einen Hausausweis erhielt er ebenfalls.[9] Der Militärische Abschirmdienst (MAD) hat Maximilian T. aufgrund seines Amtes als Schatzmeister der Jungen Alternative Sachsen-Anhalt als Rechtsextremisten eingestuft (Stand Februar 2020).[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Biographie beim Deutschen Bundestag
  • Kandidatenprofil Jan Nolte. AfD Landesverband Hessen, archiviert vom Original am 5. September 2017;.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kandidatendatenbank: Jan Nolte. tagesspiegel.de, 10. Oktober 2017, abgerufen am 19. April 2018.
  2. a b Isabel Reifenrath, Marcus Pfeiffer und Dunja Sadaqi: Nachwuchsprobleme adé? Warum junge Menschen Parteien für sich entdecken. hr-info, 17. Juli 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. September 2017; abgerufen am 27. September 2017.
  3. a b c d e Kandidatenprofil Jan Nolte. AfD Landesverband Hessen, archiviert vom Original am 5. September 2017; abgerufen am 27. September 2017.
  4. Anne Fromm u. a.: Verhältnis der AfD zu den Medien – Fake News aus dem Bundestag. In: taz.de, 12. April 2018.
  5. Orde et al.: Zwischenbilanz AfD im Bundestag. In: taz.de, 2. Mai 2018. https://taz.de/Zwischenbilanz-AfD-im-Bundestag/!5499253/
  6. Deutscher Bundestag - Abgeordnete. Abgerufen am 22. Oktober 2020.
  7. Diese 50 Abgeordneten aus Hessen ziehen in den Bundestag ein. 27. September 2021, abgerufen am 28. September 2021.
  8. a b Kai Biermann, Astrid Geisler, Tilman Steffen: Fall Franco A.: Terrorverdächtiger arbeitet für AfD-Bundestagsabgeordneten. In: Zeit Online. 19. April 2018, abgerufen am 19. April 2018.
    Terrorverdächtiger arbeitet für AfD-Bundestagsabgeordneten. Deutsche-Welle-Artikel auf MSN, 19. April 2018, abgerufen am 20. April 2018.
  9. AFP: Ermittlungen gegen mutmaßlichen Helfer von Franco A. eingestellt. In: Yahoo Nachrichten. 12. Oktober 2018, abgerufen am 6. November 2018.
  10. Kontakte zu Franco A.: AfD-Fraktionsspitze hält Trennung von Rechtsextremisten für unnötig. In: Der Spiegel, 28. Februar 2020.