Kopytschynzi

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Kopytschynzi
Копичинці
Wappen von Kopytschynzi
Kopytschynzi (Ukraine)
Kopytschynzi (Ukraine)
Kopytschynzi
Basisdaten
Oblast: Oblast Ternopil
Rajon: Rajon Tschortkiw
Höhe: 340 m
Fläche: 35,40 km²
Einwohner: 6.502 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 184 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 48260
Vorwahl: +380 3557
Geographische Lage: 49° 6′ N, 25° 55′ OKoordinaten: 49° 6′ 11″ N, 25° 54′ 35″ O
KATOTTH: UA61060250010085416
KOATUU: 6121650400
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 11 Dörfer
Bürgermeister: Wolodymyr Peljak
Adresse: вул. 22 Січня 29
48260 м. Копичинці
Website: https://kopychyntsi.com.ua
Statistische Informationen
Kopytschynzi (Oblast Ternopil)
Kopytschynzi (Oblast Ternopil)
Kopytschynzi
i1

Kopytschynzi (ukrainisch Копичинці; russisch Копычинцы Kopytschinzy, polnisch Kopyczyńce oder älter Kopeczyńce) ist eine Stadt im Westen der Ukraine mit etwa 7000 Einwohnern. Die Stadt liegt am Ufer der Niltschawka, etwa 55 km südöstlich der Oblasthauptstadt Ternopil.

Kirche im Ort
Bezirksgericht der Stadt um 1900

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kopytschynzi wird 1349 als Ortschaft der Powiat von Terebowlja zum ersten Mal schriftlich erwähnt, im Jahr 1564 erhielt sie das Magdeburger Stadtrecht verliehen und gehörte bis 1772 in der Woiwodschaft Podolien zur Adelsrepublik Polen-Litauen.[1] Mit den Teilungen Polens fiel die Stadt an das österreichische Galizien, musste aber zwischen 1809 und 1815 wie der gesamte Tarnopoler Kreis an Russland abgetreten werden.

Der Ort kam nach dem Wiener Kongress zurück zum Kaisertum Österreich, von 1854 bis 1918 war er zunächst der Bezirkshauptmannschaft Kopyczyńce[2], ab 1867 wurde ein Bezirksgericht der Bezirks Husiatyn eingerichtet[3] und es entwickelte sich in der Folgezeit eine jüdische Gemeinde, dieser Teil der Einwohnerschaft wurde im Zweiten Weltkrieg vollständig ermordet oder vertrieben. Am 10. Mai 1884 wurde das damalige Kopyczyńce durch die Eröffnung der Bahnlinie Stanislau–Husiatyn (betrieben durch die Galizische Transversalbahn) an das Eisenbahnnetz angeschlossen, 1896 folgte die Strecke der Lokalbahn Tarnopol–Kopyczyńce (betrieben durch die Aktiengesellschaft der ostgalizischen Lokalbahnen) Anschluss an das Eisenbahnnetz.

Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie am Ende des Ersten Weltkriegs im November 1918 war die Stadt kurzzeitig Teil der Westukrainischen Volksrepublik. Im Polnisch-Ukrainischen Krieg besetzte Polen im Juli 1919 auch die letzten Teile der Westukrainischen Volksrepublik und am 21. November 1919 sprach der Hohe Rat der Pariser Friedenskonferenz Ostgalizien, mitsamt Kopytschynzi, Polen zu, wo es Teil der Woiwodschaft Tarnopol wurde. Im Zweiten Weltkrieg kam die Stadt, nach der sowjetischen Besetzung Ostpolens, kurzzeitig an die Sowjetunion und wurde von 1941 bis 1944 von Deutschland besetzt. Zwischen 1942 und 1943 existierte in der Stadt ein Ghetto.

Nach dem Ende des Krieges wurde Kopytschynzi der Sowjetunion zugeschlagen und kam dort zur Ukrainischen SSR. Seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 ist Kopytschynzi Teil der unabhängigen Ukraine.

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 30. Juli 2018 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Kopytschynzi (Копичинецька міська громада Kopytschynezka miska hromada), zu dieser zählen auch noch die 8 in der untenstehenden Tabelle aufgelisteten Dörfer[4], bis dahin bildete sie die gleichnamige Stadtratsgemeinde Kopytschynzi (Копичинецька міська рада/Kopytschynezka miska rada) im Südwesten des Rajons Hussjatyn.

Am 12. Juni 2020 kamen noch die 3 Dörfer Jemeliwka, Kotiwka und Tekliwka zum Gemeindegebiet[5].

Seit dem 17. Juli 2020 ist sie ein Teil des Rajons Tschortkiw[6].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Kopytschynzi Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch polnisch
Hadynkiwzi Гадинківці Гадинковцы (Gadinkowzy) Hadyńkowce
Jabluniw Яблунів Яблонов (Jablonow) Jabłonów
Jemeliwka Ємелівка Емелевка (Jemelewka) Emilówka
Kotiwka Котівка Котовка (Kotowka) Kotówka
Majdan Майдан Майдан (Maidan) Majdan
Oryschkiwzi Оришківці Оришковцы (Orischkowzy) Oryszkowce
Rudky Рудки Рудки (Rudki) Folwark Suchostaw, Folwark na Rudzie
Suchostaw Сухостав Сухостав Suchostaw
Tekliwka Теклівка Теклевка (Teklewka) Teklówka
Tudoriw Тудорів Тудоров (Tudorow) Tudorów
Wyhoda Вигода Выгода (Wygoda) Wygoda

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kopytschynzi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rizzi Zannoni, Karta Podola, znaczney części Wołynia, płynienie Dniestru od Uścia, aż do Chocima y Ładowa, Bogu od swego zrzodła, aż do Ładyczyna, pogranicze Mołdawy, Woiewodztw Bełzkiego, Ruskiego, Kiiowskiego y Bracławskiego.; 1772
  2. Reichsgesetzblatt vom 24. April 1854, Nr. 111, Seite 401
  3. Reichsgesetzblatt vom 23. Jänner 1867, Nr. 17, Seite 48
  4. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Тернопільській області у Гусятинському районі Копичинська міська, Гадинківська, Майданська, Оришківська, Сухоставська, Тудорівська та Яблунівська сільські ради рішеннями від 27 і 30 липня 2018 року
  5. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 724-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Тернопільської області"
  6. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX "Про утворення та ліквідацію районів"
  7. Pinhas Lavon. In: Internetseite der Knesset. Abgerufen am 26. September 2021 (englisch).