„Krieg in Afghanistan 2001–2021“ – Versionsunterschied

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Nach dem Sieg der [[Mudjahedin]] über die [[Sowjetunion|sowjetischen Besatzer]] folgte ein innerafghanischer Krieg mit Involvierung verschiedener Regionalmächte. Dieser war durch den Rückzug der beiden [[Supermacht|Supermächte]] und das Desinteresse weiter Teile der internationalen Gemeinschaft an der Lage in [[Afghanistan]] geprägt. Die vakante Stelle nahmen die Regionalmächte, in besonderem Maße [[Pakistan]] aber auch der [[Iran]], [[Saudi-Arabien]] und [[Usbekistan]], ein. Pakistans Zusammenarbeit mit dem Milizenführer [[Gulbuddin Hekmatyar]] war einer der Hauptgründe für die militärische Eskalation in der Hauptstadt Kabul im Jahr 1992.
Nach dem die sowjetische militerkräfte aus Afghanistan rausgezogen wurden folgte ein innerafghanischer Krieg mit Involvierung verschiedener Regionalmächte. Dieser war durch den Rückzug der beiden [[Supermacht|Supermächte]] und das Desinteresse weiter Teile der internationalen Gemeinschaft an der Lage in [[Afghanistan]] geprägt. Die vakante Stelle nahmen die Regionalmächte, in besonderem Maße [[Pakistan]] aber auch der [[Iran]], [[Saudi-Arabien]] und [[Usbekistan]], ein. Pakistans Zusammenarbeit mit dem Milizenführer [[Gulbuddin Hekmatyar]] war einer der Hauptgründe für die militärische Eskalation in der Hauptstadt Kabul im Jahr 1992.


Nach dem Ende der sowjetisch-gestützten Regierung hatte der Peshawar Accord, auf den sich die Mudschahidinparteien geeinigt hatten, den Islamischen Staat Afghanistan errichtet und eine Übergangsregierung ernannt. In der Folge wandte sich jedoch die [[Hizb-i Islāmi]] Miliz von [[Gulbuddin Hekmatyar]] gegen den neu gegründeten Staat und startete mit pakistanischer Unterstützung eine Bombenkampagne gegen die Hauptstadt Kabul. Dies geschah, obwohl Hekmatyar wiederholt das Amt des Ministerpräsidenten angeboten worden war. Hekmatyar wurde von [[Pakistan]] bewaffnet, finanziert und angeleitet.<ref name="Neamatollah Nojumi">{{Cite book| last =Neamatollah Nojumi | authorlink = | title =The Rise of the Taliban in Afghanistan: Mass Mobilization, Civil War, and the Future of the Region|edition=2002 1st |pages=| publisher = Palgrave, New York }}</ref> Afghanistan Experte und Universitätsprofessor Amin Saikal kam in ''Modern Afghanistan: A History of Struggle and Survival'' zu dem Schluss:
Nach dem Ende der sowjetisch-gestützten Regierung hatte der Peshawar Accord, auf den sich die Mudschahidinparteien geeinigt hatten, den Islamischen Staat Afghanistan errichtet und eine Übergangsregierung ernannt. In der Folge wandte sich jedoch die [[Hizb-i Islāmi]] Miliz von [[Gulbuddin Hekmatyar]] gegen den neu gegründeten Staat und startete mit pakistanischer Unterstützung eine Bombenkampagne gegen die Hauptstadt Kabul. Dies geschah, obwohl Hekmatyar wiederholt das Amt des Ministerpräsidenten angeboten worden war. Hekmatyar wurde von [[Pakistan]] bewaffnet, finanziert und angeleitet.<ref name="Neamatollah Nojumi">{{Cite book| last =Neamatollah Nojumi | authorlink = | title =The Rise of the Taliban in Afghanistan: Mass Mobilization, Civil War, and the Future of the Region|edition=2002 1st |pages=| publisher = Palgrave, New York }}</ref> Afghanistan Experte und Universitätsprofessor Amin Saikal kam in ''Modern Afghanistan: A History of Struggle and Survival'' zu dem Schluss:

Version vom 15. März 2011, 18:48 Uhr

Soldaten der amerikanischen Spezialeinheiten zusammen mit Kämpfern der Nordallianz westlich von Kunduz Ende des Jahres 2001

Der Krieg in Afghanistan seit 2001 ist die jüngste Phase des seit 1978 andauernden afghanischen Konflikts, die mit der US-geführten Intervention im Herbst 2001 eingeleitet wurde. Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten verfolgten dabei das Ziel, die seit 1996 herrschende Taliban-Regierung zu stürzen und die Terrororganisation al-Qaida zu bekämpfen, die für die Terroranschläge am 11. September 2001 verantwortlich gemacht wurde. Dazu gingen sie in Afghanistan ein Bündnis mit der Anti-Taliban-Allianz der Vereinigten Front ein, deren Truppen am 7. Oktober 2001 mit US-Luftunterstützung die Stellungen der Taliban angriffen. Diese Phase des Krieges endete mit der Eroberung der Hauptstadt Kabul und der Provinzhauptstädte Kandahar und Kunduz im November und Dezember 2001 durch die Vereinigte Front. Es folgte die Einsetzung einer Interimsregierung unter Präsident Hamid Karzai auf der parallel stattfindenden ersten Petersberger Afghanistan-Konferenz. Zum Schutz dieser Regierung und zur Unterstützung des Wiederaufbaus wurde durch den UN-Sicherheitsrat im Dezember 2001 eine von NATO-Staaten und mehreren Partnerländern gestellte Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe (International Security Assistance Force, ISAF) mandatiert. Die afghanische Zentralregierung ist seit 2003 zunehmend Angriffen durch häufig als Neo-Taliban bezeichnete Guerilla-Gruppen ausgesetzt. Um deren Vormarsch zu bremsen, wurde das Engagement von ISAF schrittweise erheblich ausgeweitet.

Im Februar 2010 betrieben die NATO und die Afghanische Nationalarmee in Afghanistan etwa 700 Militärstützpunkte.[1]

Vorgeschichte

Krieg in Kabul und anderen Gebieten Afghanistans

Territoriale Kontrolle Afghanistans im Winter 1996: Massoud (blau), Taliban (grün), Dostum (rosa), Hezb-i Wahdat (gelb)

Nach dem die sowjetische militerkräfte aus Afghanistan rausgezogen wurden folgte ein innerafghanischer Krieg mit Involvierung verschiedener Regionalmächte. Dieser war durch den Rückzug der beiden Supermächte und das Desinteresse weiter Teile der internationalen Gemeinschaft an der Lage in Afghanistan geprägt. Die vakante Stelle nahmen die Regionalmächte, in besonderem Maße Pakistan aber auch der Iran, Saudi-Arabien und Usbekistan, ein. Pakistans Zusammenarbeit mit dem Milizenführer Gulbuddin Hekmatyar war einer der Hauptgründe für die militärische Eskalation in der Hauptstadt Kabul im Jahr 1992.

Nach dem Ende der sowjetisch-gestützten Regierung hatte der Peshawar Accord, auf den sich die Mudschahidinparteien geeinigt hatten, den Islamischen Staat Afghanistan errichtet und eine Übergangsregierung ernannt. In der Folge wandte sich jedoch die Hizb-i Islāmi Miliz von Gulbuddin Hekmatyar gegen den neu gegründeten Staat und startete mit pakistanischer Unterstützung eine Bombenkampagne gegen die Hauptstadt Kabul. Dies geschah, obwohl Hekmatyar wiederholt das Amt des Ministerpräsidenten angeboten worden war. Hekmatyar wurde von Pakistan bewaffnet, finanziert und angeleitet.[2] Afghanistan Experte und Universitätsprofessor Amin Saikal kam in Modern Afghanistan: A History of Struggle and Survival zu dem Schluss:

„Pakistan hatte es auf einen Durchbruch in Zentralasien abgesehen. […] Islamabad [Pakistans Hauptstadt] wusste, dass die neu ernannten islamischen Regierungsmitglieder [in Afghanistan] […] nicht ihre eigenen nationalen Interessen denen Pakistans unterordnen würde, damit Pakistan seine regionalen Ambitionen erfüllen konnte. […] Ohne die logistische Unterstützung und die Lieferung einer großen Menge an Raketen durch die ISI [pakistanischer Geheimdienst], hätten Hekmatyars Truppen nicht halb Kabul in Beschuss nehmen und zerstören können.“[3]

Während der intesivsten Phase des Bombardements durch Hekmatyar und einen weitere Miliz, Junbish-i Milli, unter der Führung von Abdul Rashid Dostum starben in Kabul über 25.000 Menschen.[4]

Die afghanische Hauptstadt wurde zum Symbol der Fragmentierung des Landes während Spannungen zwischen weiteren Milizen eskalierten, die von dem Iran einerseits und Saudi Arabien andererseits unterstützt und in gewissen Aspekten kontrolliert wurden.[3] Kabul war in verschiedene Einflusszonen aufgeteilt, auf die sich die meisten Kämpfe konzentrierten. Auch Kandahar im Süden des Landes, welches nicht unter Kontrolle des neu gegründeten Staates stand, und Mazar-i Sharif im Norden erlebten blutige Kämpfe. Dagegen waren die im Sowjetisch-Afghanischen Krieg verwüsteten ländlichen Regionen von Kämpfen kaum betroffen und der Wiederaufbau begann. Die Machtstrukturen in Afghanistan waren stark dezentralisiert. Der Süden Afghanistans war weder unter der Kontrolle der Zentralregierung noch unter der Kontrolle von außen kontrollierter Milizen wie der Hekmatyars. Lokale Milizen- oder Stammesführer beherrschten den Süden. 1994 traten die Taliban in der südlichen Stadt Kandahar erstmals in Erscheinung. Die Taliban-Bewegung stammte ursprünglich aus religiösen Schulen für afghanische Flüchtlinge in Pakistan, welche meist von der politischen pakistanischen Partei Jamiat Ulema-e Islam geführt wurden.[5] Im Laufe des Jahres 1994 übernahmen die Taliban die Macht in verschiedenen südlichen und westlichen Provinzen Afghanistans.

Ende 1994 gelang es dem afghanischen Verteidigungsminister Ahmad Shah Massoud die in Kabul um Vorherrschaft kämpfenden Milizen militärisch in Kabul zu besiegen. Die Hauptstadt erlebte eine kurze Phase relativer Ruhe.[6][7] Massoud initiierte einen politischen Prozess mit dem Ziel nationaler Konsolidierung und demokratischer Wahlen, an der sich Vertreter aus einem Großteil der afghanischen Provinzen beteiligten.[8] Massoud lud die Taliban ein, sich diesem Prozess anzuschließen und sich an der Schaffung von Stabilität zu beteiligen.[8] Die Taliban lehnten eine demokratische Staatsform ab.[8]

Anfang 1995 starteten die Taliban großangelegte Bombenkampagnen gegen Kabul.[9] Amnesty International schrieb:

„Dies ist das erste Mal nach einigen Monaten, dass die Zivilisten Kabuls das Ziel von Bombenangriffen wurden, die sich gegen Wohnbezirke in der Stadt richteten.“[6]

Die Taliban erlitten zunächst schwere Niederlagen gegen die Truppen Massouds, so dass manche Beobachter bereits das Ende der Taliban vermuteten.[6] Mitte 1996 hatte sie sich jedoch mit Unterstützung Pakistans und Saudi Arabiens neu organisiert und planten eine erneute Großoffensive gegen Kabul. Am 26. September 1996 befahl Massoud einen strategischen Rückzug seiner Truppen in den Norden Afghanistans.[10] Am 27. September 1996 marschierten die Taliban in Kabul ein und errichteten das Islamische Emirat Afghanistan, welches lediglich von Pakistan, Saudi Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten anerkannt wurde. Eine militärische und politische Opposition unter der Führung Massouds, die Vereinte Islamische Front behielt den Nordosten des Landes unter ihrer Kontrolle.[11] Die Vereinte Front stellte weiter die formal von den meisten Staaten sowie den Vereinten Nationen anerkannte Regierung.

Taliban/Pakistan/Al-Qaida gegen Vereinte Front

Datei:Massoud and Qadir 2.PNG
Ahmad Shah Massoud (rechts) und der paschtunische Anti-Taliban-Führer und spätere Vize-Präsident Afghanistans Haji Abdul Qadir (links)

Mit dem Vormarsch der Taliban ab 1994 weiteten sich wiederum Kampfhandlungen auch auf Gebiete außerhalb der Hauptstadt aus. Die Taliban verhängten über die Gebiete unter ihrer Kontrolle ihre politische und juristische Interpretation des Islam. Die Hälfte der Bevölkerung, die Frauen, lebten quasi unter Hausarrest.[12] Nach einem Bericht der Vereinten Nationen begingen die Taliban systematische Massaker gegen die Zivilbevölkerung während sie versuchten ihre Kontrolle im Westen und Norden Afghanistans zu konsolidieren.[13][14] Die Vereinten Nationen benannten 15 Massaker in den Jahren 1996 bis 2001.[13][14] Diese seien „höchst systematisch gewesen und alle auf das Verteidigungsministerium [der Taliban] oder Mullah Omar persönlich zurückzuführen.“ [13][14] Die sogenannte 055 Brigade Al-Qaidas war ebenfalls an Greueltaten gegen die afghanische Zivilbevölkerung beteiligt.[15] Der Bericht der Vereinten Nationen zitiert Zeugenaussagen welche beschreiben, dass arabische Milizionäre lange Messer mit sich trugen, mit denen sie Kehlen aufschnitten und Menschen häuteten.[13][14]

Schon bald entwickelte sich aus der Vereinten Front eine nationale politische Widerstandsbewegung gegen die Taliban, der Vertreter aller afghanischen Bevölkerungsgruppen (Paschtunen, Tadschiken, Hazara, Usbeken und Turkmenen) beitraten. Die Situation der Menschenrechte hing von den jeweiligen Kommandeuren ab, die bestimmte Gebiete kontrollierten. Human Rights Watch verzeichnet keine Menschrechtsverbrechen für die Truppen unter der direkten Kontrolle Ahmad Shah Massouds für den Zeitraum von Oktober 1996 bis zu Massouds Ermordung im September 2001.[16] Nach Angaben von Human Rights Watch datieren die meisten Menschenrechtsverletzungen, die von Mitgliedern der Vereinten Front begangen wurden, in dem Zeitraum von 1996 bis 1998, während Abdul Rashid Dostum weite Teile des Nordens kontrollierte.[16] Im Jahr 1997 exekutierten Dostums Truppen unter dem Kommando von Abdul Malik Pahlawan 3000 Taliban-Gefangene in und um Mazar-i Sharif.[16]

Der ehemalige pakistanische Militärmachthaber und Präsident Pervez Musharraf sandte zehntausende Pakistaner, um an der Seite der Taliban gegen die Vereinte Front zu kämpfen.

Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf – damals u. a. als Stabschef des Militärs – entsandte zehntausende Pakistaner um an der Seite der Taliban und Al-Qaida gegen die Vereinte Front zu kämpfen.[8][17][18][19] Insgesamt gehen Schätzungen von 28.000 pakistanischen Staatsbürgern, die innerhalb Afghanistans kämpften, aus.[8] 20.000 davon waren reguläre pakistanische Soldaten des sogenannten Frontier Corps oder der Armee. Weitere geschätzte 8.000 waren Milizionäre, die in sogenannten Madrassas rekrutiert wurden, um innerhalb der Armee der Taliban zu kämpfen.[15] Die geschätzten 25.000 Talibantruppen beinhalteten 8.000 pakistanische Staatsbürger.[15] Ein Dokument des amerikanischen Außenministeriums aus dem Jahre 1998 bestätigt, „20 bis 40 Prozent der [regulären] Taliban Soldaten sind Pakistaner.“[17] Der Bericht des Außenministeriums beschreibt ebenfalls, dass die Eltern der pakistanischen Staatsbürger „nicht von der militärischen Involvierung ihrer Kinder mit den Taliban wissen, bis ihre [toten] Körper zurück nack Pakistan gebracht werden.“[17]

Weitere 3000 Soldaten der regulären Taliban Armee waren Milizionäre aus arabischen Ländern oder Zentralasien.[15] Von 1996 bis 2001 wurde die Al-Qaida von Osama bin Laden und Ayman al-Zawahiri zu einem Staat innerhalb des Taliban Staates.[20] Unter anderem errichtete Al-Qaida eine Reihe von Ausbildungslagern, in denen Tausende Islamisten aus verschiedenen Ländern eine militärische Schulung durchliefen. Bin Laden sandte seine Rekruten gegen die Vereinte Front.[20][21]

Von geschätzten 45.000 Soldaten, die gegen die Vereinte Front innerhalb Afghanistans kämpften, waren nur etwa 14.000 Afghanen.[15][8]

Ahmad Shah Massoud verblieb ab 1998 der einzige Führer der Vereinten Front in Afghanistan, der seine Gebiete erfolgreich verteidigen konnte. Anfang 2001 wandte die Vereinte Front eine neue Strategie von lokalem militärischem Druck und einer globalen politischen Agenda an.[22] Ressentiments und Widerstand gegen die Taliban, ausgehend von den Wurzeln der afghanischen Gesellschaft, wurden zunehmend stärker. Dies betraf auch die paschtunischen Gebiete.[22] Insgesamt flohen schätzungsweise eine Millionen Menschen vor den Taliban.[23] Hunderttausende Zivilisten flohen in die Gebiete von Ahmad Shah Massoud.[18][24] Der National Geographic kam in seiner Dokumentation Inside the Taliban zu dem Schluss:

„Das einzige, was zukünftigen Massakern der Taliban im Wege steht, ist Ahmad Shah Massoud.“[18]

Territoriale Kontrolle Afghanistans im Jahr 2000 vor der US-geführten Intervention; Massoud (blau), Taliban (grün)

In den Gebieten unter seiner Kontrolle errichtete Massoud demokratische Institutionen und unterschrieb die Deklaration für Frauenrechte.[8] Er trainierte verstärkt Polizeikräfte, die eine Wiederholung des Chaos von Kabul (1992–1994) verhindern sollten, würde die Vereinte Front erfolgreich sein.[22][8] Im Frühling 2001 sprach Ahmad Shah Massoud vor dem Europäischen Parlament in Brüssel und bat die internationale Gemeinschaft um humanitäre Hilfe für die Menschen Afghanistans.[23] Er erklärte, dass die Taliban und Al Qaeda eine "sehr falsche Interpretation des Islam" eingeführt hätten und dass die Taliban, wenn sie nicht die Unterstützung Pakistans hätten, ihre militärischen Kampagnen in dem Zeitraum eines Jahres nicht mehr aufrechterhalten könnten.[23] Auf seinem Besuch in Europa warnte Massoud davor, dass sein Geheimdienst Informationen habe, denen zufolge ein großangelegter Anschlag auf amerikanischem Boden unmittelbar bevorstehe.[25]

Am 9. September 2001 detonierten zwei arabische Selbstmordattentäter, die sich für Journalisten ausgegeben hatten, während eines Interviews mit Massoud in Takhar, Afghanistan, eine Bombe, die sie in ihrer Videokamera versteckt hatten. Massoud starb wenig später an seinen Verletzungen.[26] Obwohl die Beerdigung in dem sehr ländlichen Panjshir-Tal statt fand, nahmen Hunderttausende trauernder Afghanen an ihr teil.[27] Viele befürchteten nach der Ermordung Massouds den endgültigen Sieg der Taliban. John P. O'Neill, ein Counter-Terrorismus Experte und bis Mitte 2001 stellvertretender Direktor des FBI, nahm zwei Wochen vor den Anschlägen auf das World Trade Center die Position des Sicherheitschef der Zwillingstürme ein. Am 10. September 2001 erzählte John O'Neill zwei Freunden:

„Wir sind fällig. Und wir sind fällig für etwas Großes […] Einige Dinge sind in Afghanistan passiert [bezugnehmend auf die Ermordung Massouds]. Ich mag nicht, wie sich die Dinge in Afghanistan entwickeln. […] Ich spüre eine Veränderung, und ich denke bald wird etwas passieren. […] bald.“[28]

John O'Neill starb am 11. September 2001, als der Südturm zusammenbrach.[28]

Am 11. September 2001 verübten 19 Angehörige der Al-Qaida die Terroranschläge in den Vereinigten Staaten. Die Regierung der Vereinigten Staaten forderten daraufhin von der Taliban-Führung, die Ausbildungslager der al-Qaida zu schließen und deren Anführer auszuliefern. Die Taliban boten zunächst an, Osama bin Laden in Afghanistan vor Gericht zu stellen. Später forderten sie als Bedingung für eine Auslieferung, Beweise für seine Verwicklung in die Anschläge vorgelegt zu bekommen.[29][30] Die Vereinigten Staaten lehnten dies ab. Präsident Bush sagte dazu:

“There's no need to discuss innocence or guilt. We know he's guilty.”

„Es gibt keinen Grund, über Schuld oder Unschuld zu diskutieren. Wir wissen, dass er schuldig ist.“[31]

Politische Legitimation der westlichen Intervention

Resolutionen des Sicherheitsrates

Der UN-Sicherheitsrat bezeichnete die Anschläge in den USA in seiner am 12. September 2001 gefassten Resolution 1368 als „Bedrohung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit“. Zudem wurde das „naturgegebene Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung, das in der Charta der Vereinten Nationen anerkannt wird“ betont. In diesem Zusammenhang wurden die Anschläge des 11. September als bewaffneter Angriff im Sinne von Art. 39,51 UN-Charta eingestuft. Damit wurde den USA das Recht auf Selbstverteidigung implizit zugesprochen. Nach Auffassung der USA und anderer Regierungen, wie etwa auch der Bundesrepublik Deutschland, wurde mit dieser Formulierung und dem direkten Verweis auf das in Artikel 51 der UN-Charta festgeschriebene Recht auf Selbstverteidigung die anlaufende Operation Enduring Freedom durch den Sicherheitsrat als ein Akt der Selbstverteidigung der USA gegen den von Afghanistan aus geplanten Angriff gewertet und damit völkerrechtlich legitimiert.

Auf Ersuchen der Teilnehmer der ersten Afghanistan-Konferenz 2001 genehmigte der UN-Sicherheitsrat am 20. Dezember 2001 (Resolution 1386) die Aufstellung der ISAF-Schutztruppe. ISAF - engl. International Security Assistance Force - ist eine Sicherheits- und Aufbaumission und steht unter Führung der NATO. Der Einsatz ist keine friedenssichernde Blauhelm-Mission, sondern ein sogenannter friedenserzwingender Einsatz unter Verantwortung der beteiligten Staaten.

Beschluss des Nordatlantikrates

Der NATO-Rat hatte am 4. Oktober 2001 die Vorgänge des 11. September 2001 als Angriff auf einen der NATO-Staaten erklärt und erstmals in seiner Geschichte den Bündnisfall nach Art. 5 NATO-Vertrag beschlossen, wonach „ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen wird“ und daraufhin „in Ausübung des in Artikel 51 der Satzung der Vereinten Nationen anerkannten Rechts der individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung“ Beistand geleistet wird. Solange die Anschläge des 11. Septembers 2001 dem damals durch die Taliban regierten Staat Afghanistan unmittelbar oder mittelbar zugerechnet werden konnten, galt die Beteiligung von NATO-Staaten aufgrund des Bündnisfalls als weniger problematisch als sie es nach dem Sturz der Taliban Ende 2001 ist. Umstritten ist auch die zeitliche Unbegrenztheit des Bündnisfalls.

Nationales Mandat der Truppensteller-Länder

Die Länder, welche Truppen für den Einsatz stellen möchten, beschließen im Rahmen des UN-Mandates national das Mandat für ihre eigenen Truppen und wie dieses ausgestaltet ist (Rules of Engagement). Für den deutschen Militäreinsatz in Afghanistan gilt, dass die deutsche Regierung für den Einsatz bewaffneter Streitkräfte einen Parlamentsbeschluss des Bundestages[32] benötigt. Dieser muss regelmäßig verlängert werden. Die Legitimität der Beteiligung deutscher Truppen an der ISAF-Mission wird aus verfassungs- und völkerrechtlicher Sicht vielfach bestritten.

Kombattantenstatus für die Taliban

Präsident Bushs Entscheidung vom 7. Februar 2002, den Taliban den Kombattantenstatus zu verweigern und damit die Geltung des Kriegsvölkerrechts einzuschränken, wird heute überwiegend als juristisch nicht gerechtfertigt angesehen.[33]

Kriegsverlauf

Sturz der Talibanregierung

Karte amerikanischer Großeinsätze in Afghanistan

Nach der strategischen Vorbereitung stationierten die Vereinigten Staaten die Task Force Dagger auf einem ehemaligen sowjetischen Luftwaffenstützpunkt nahe Karshi Kandabad im Süden Usbekistans. Die Taskforce setzte sich aus Mitgliedern von Spezialeinheiten zusammen und bildete die Speerspitze des amerikanischen Krieges in Afghanistan.

Vertreter der TF Dagger gewannen die mit den Taliban konkurrierende Vereinigte Front als Verbündete für das kommende militärische Engagement der Streitkräfte der Vereinigten Staaten. Hierzu nahmen sie mit den militärischen Führern der wichtigsten Gruppierungen innerhalb der Nordallianz Verbindung auf: Abdul Raschid Dostum von der Dschonbesch-e Melli sowie Mohammed Fahim und Mohammed Daoud von der Dschamiat-e Eslami. Diese stimmten dem Vorschlag zu, vor Einbruch des Winters eine militärische Kampagne unter amerikanischer Führung gegen die Taliban zu eröffnen. Um den Anführern politische Gleichberechtigung untereinander zu signalisieren, bemühte sich die TF Dagger, ihre Einsatzkräfte möglichst gleichmäßig unter den Territorien der rivalisierenden Gruppierungen zu verteilen. Militärische Angriffe verzögerten sich dadurch stellenweise um mehrere Tage.

Truppen der Vereinigten Front mit amerikanischen Spezialeinheiten in Afghanistan im November 2001

Die offiziellen Kampfhandlungen begannen am 7. Oktober 2001. Die Vereinigten Staaten bombardierten Ziele in ganz Afghanistan mit Marschflugkörpern, Kampfflugzeugen und B-2-Langstreckenbombern. Die Angriffe dauerten 44 Stunden und stellten damit die bis dahin längste Einzeloperation der amerikanischen Luftstreitkräfte dar.

Trotz der massiven amerikanischen Luftunterstützung gelang es den Truppen der Vereinigten Front jedoch vorerst nicht, die Linien der Taliban zu durchbrechen. Erst nachdem die Luftschläge Anfang November auf die Frontstellungen der Taliban konzentriert wurden, begannen deren Linien zu bröckeln. Am 9. November eroberte die Vereinigte Front mit Mazar-e Scharif die erste größere Stadt von den Taliban und erlangte damit die Kontrolle über die Versorgungslinien über Land zu den nördlichen Nachbarländern, vor allem Usbekistan. Die Offensive erreichte am 13. November mit der kampflosen Besetzung von Kabul ihren Höhepunkt. Die Talibanhochburgen wurden dagegen erbittert umkämpft und erst in den folgenden Wochen eingenommen (Kunduz am 25. November und Kandahar am 7. Dezember).

Die afghanische Organisation Counterterrorism Pursuit Team kämpft gegen die radikalen Muslime im Land mit Unterstützung der USA. Ende 2010 wurde mit ihrer Hilfe die Operation Dragon Strike eingeleitet.

Suche nach al-Qaida-Mitgliedern

Nach der weitgehenden Eroberung des Landes durch die Vereinigte Front Ende 2001 begannen Einheiten der westlichen Verbündeten mit der Suche nach al-Qaida-Mitgliedern, vor allem Osama bin Laden. Etwa 200 al-Qaida-Kämpfer wurden während der Schlacht um Tora Bora im Dezember 2001 getötet. Im März 2002 folgte dann die Operation Anaconda, bei der 1700 eingeflogene US-Truppen und 1000 afghanische Milizen gegen 500 bis über 1000 al-Qaida- und Taliban-Kämpfer um die Kontrolle über das in der Provinz Paktia gelegenen Shahi-Kot-Tal kämpften. Bis 2005 gab es unter dem Codenamen „Alec Station“ eine CIA-Organisation, die sich alleine mit bin Laden befasste.

Gefangene Taliban und mutmaßliche Angehörige der al-Qaida wurden teilweise von den US-Streitkräften, völkerrechtlich umstritten und begleitet von Protesten durch Menschenrechtsorganisationen, auf den US-Stützpunkt Guantanamo auf Kuba geflogen. Diverse Gefangenenlager im Land - allen voran das Militärgefängnis Bagram - dienten dabei in vielen Fällen als Durchlaufstationen. Seit im Herbst 2004 die damalige US-Regierung entschieden hat, keine weiteren Häftlinge mehr nach Guantánamo zu verlegen, wurde Bagram endgültig zu einer permanenten Einrichtung, in der sich die Anzahl der Häftlinge daraufhin vervielfacht hat.

Aufstand der Neo-Taliban

Ausweitung der Einflussgebiete der Aufständischen von 2002 bis 2006

Auch nach dem Sturz der Taliban und der Einsetzung einer Übergangsregierung mit der Unterstützung der ISAF-Mission hörten gewalttätige Auseinandersetzungen im Land nicht völlig auf. Die Zwischenfälle im ersten Jahr werden allerdings größtenteils als Verzweiflungsaktionen versprengter Mitglieder der Taliban oder al-Qaidas aufgefasst, denen es nicht gelang, nach Pakistan zu flüchten. Organisierte Angriffe gegen Regierungseinrichtungen setzten erst etwa im Herbst 2002 ein.[34] Diese sich im Jahr 2002 formierenden, mit abweichenden Zielen gegen den Wiederaufbau eines effektiven Staates kämpfenden Gruppen werden häufig unter dem Begriff Neo-Taliban zusammengefasst.[35] Sie legten ferngesteuerte Straßenminen und griffen Regierungskräfte und ausländische Truppen mit Granaten und Raketenwerfern an. Anfangs infiltrierten sie vor allem die Grenzgebiete zu Pakistan, wo sie auch ihre Trainingseinrichtungen betrieben und Kämpfer rekrutierten. Daher wurden die Taliban zu Beginn der Intervention durch die ISAF zunächst als landesfremde Kräfte aufgefasst und in der westlichen Öffentlichkeit dargestellt.

In den folgenden Jahren aber wandelte sich der Charakter der Auseinandersetzung in Richtung eines immer weiter ausgedehnten Bürgerkriegs: Im Jahr 2003 führten Talibankämpfer in zunehmend größeren Gruppen mit bis zu 200 Mann ihre Angriffe durch und brachten die Provinz Zābul sowie den Süden Paktikās unter ihre Kontrolle. In den ländlichen Gebieten Zābuls und im Osten Paktikās konnten sie den Einfluss der Regierung sogar fast völlig eliminieren. Im darauf folgenden Jahr gelang es ihnen, neue Hochburgen vor allem in der Provinz Urozgān zu errichten. In den Jahren 2005 und 2006 rückten sie näher an die Stadt Kandahar heran und weiteten ihre Einflussgebiete auf die Provinzen Helmand, Farāh, Ghazni und Nimruz aus. Seit 2004 gelang es den Neo-Taliban außerdem, in der Region um Kabul, besonders in den Provinzen Logar, Wardak und Nangarhār Fuß zu fassen und Operationen in Kabuler Vororten auszuführen.[36]

Laut einem im November 2007 publizierten Bericht des International Council on Security and Development haben die Neo-Taliban bis 2006 in über der Hälfte des Landes eine ständige Präsenz etabliert. Sie kontrollieren außerdem inzwischen Zentren von Distrikten sowie wichtige Verkehrsverbindungen, Teile der Wirtschaft und der Energieversorgung.[37]

Schrittweise Ausweitung der ISAF-Truppen

Der UN-Sicherheitsrat beschloss im Oktober 2003 die Ausweitung des ISAF-Mandats auf Gebiete außerhalb Kabuls. Die ISAF erhöhte ihre Truppenstärke von rund 9000 auf 18.500 Soldaten und übernahm viele Aufgaben, die zuvor von der durch die USA geführten Operation Enduring Freedom (OEF) erledigt wurden. Dazu gehörte die Übernahme von Provincial Reconstruction Teams (PRT) (in deutsch: Regionalen Wiederaufbauteams) in ganz Afghanistan, die aus einem zivilen und einem militärischen Teil bestehen. Dies geschah in einem ersten Schritt nur für den Norden Afghanistans 2003/2004, in einem zweiten Schritt 2005 für den Westen, im dritten Schritt 2005/2006 für den Süden und Ende 2006 auch noch für den Osten. Afghanistan wurde in mehrere Regionalkommandos aufgeteilt. Ein Regionalkommando besteht aus einer Forward Support Base (FSB) zur logistischen Unterstützung, mehreren Regionalen Wiederaufbauteams und mehreren Operational Mentoring and Liaison Teams (OMLT), die innerhalb einer Provinz für die Ausbildung der Afghanischen Nationalarmee (ANA) zuständig sind und zwischen ANA und ISAF koordinieren. Im Regionalkommando Nord gibt es seit 2007 zusätzlich ein Provincial Advisory Team (PAT) (ähnlich wie kleine PRTs). Im Juni 2010 wurde das Regionalkommando Süd geteilt in ein neues Regionalkommando Süd und ein Regionalkommando Südwest (RC SW). Das RC SW umfasst die Provinzen Helmand, Nimrus und Teile von Kandahar.[38]

2010 kommt es zunehmend auch zu militärischen Aktionen der ISAF im Grenzgebiet auf dem Gebiet Pakistans. [39]

Beitrag der Vereinigten Staaten

Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Truppensteller, der wichtigste Geldgeber und entscheidend für die Strategie im Kampf gegen die Gegner der afghanischen Regierung.

Anfang 2008 erhöhten die Vereinigten Staaten die Zahl ihrer Truppen von 26.607 auf 48.250. Des weiteren gab es zwischen Dezember 2008 und Juni 2009 mehr als 60.000[40] für einen Militärdienstleister arbeitende Menschen in Afghanistan.

„Afghanisierung“

Auf der Afghanistan-Konferenz am 28. Januar 2010 in London wurde die Übergabe der militärischen Verantwortung an die afghanische Armee sowie ein Zeitplan für den Abzug der internationalen Streitkräfte diskutiert.

Im Oktober 2010 standen unter ISAF-Kommando über 130.000 Soldaten in Afghanistan, wobei die Vereinigten Staaten mit 90.000 Soldaten der wichtigste Truppensteller war.[41] Die Zahl der ISAF-Truppen war deshalb angestiegen, weil die noch bis zum Frühjahr 2010 der Operation Enduring Freedom zugeordneten etwa 20.000 US-Soldaten nun dem ISAF-Kommando unterstellt sind. Damit verbleiben unter OEF-Kommando nur noch die US-Spezialeinheiten und die Soldaten zur Bewachung von Gefangenen.[42]

Einer der ersten großen Einsätze der Afghanischen Nationalarmee war die am 13. Februar 2010 begonnene Operation Muschtarak, bei der 2500 afghanische Soldaten und 12.500 ISAF-Soldaten nach zwei Wochen die Stadt Mardscha in der Provinz Helmand einnahmen, damit dort anschließend eine staatliche Infrastruktur aufgebaut werden kann. Mardscha ist ein Zentrum des Opiumanbaus, doch wollten die US-Streitkräfte zunächst nicht gegen diesen vorgehen.[43]

Auf dem Nato-Gipfel in Lissabon im November 2010 verkündete die NATO ab 2011 die Verantwortung über die Sicherheit der ersten afghanischen Provinzen an die Afghanische Nationalarmee zu übergeben. Bis 2014 sollen dann alle Provinzen übergeben worden sein.

Militärische Strategien

OEF/ISAF

Eine der frühen Strategien war der Aufbau von Provincial Reconstruction Teams, um so den Wiederaufbau der Infrastruktur in Afghanistan zu unterstützen und zu schützen. Der Ansatz wurde von den Truppenstellernationen unterschiedlich realisiert und er änderte sich in Abhängigkeit von der militärischen Situation vor Ort. So unterscheiden sich beispielsweise die Größe der Teams und ob der Schwerpunkt mehr auf dem militärischen oder dem zivilen Teil liegt.[44]

Eine weitere Strategie heißt „clear, hold and develop“. Sie ist Teil des im Jahre 2006 neu erstellten Feldhandbuches der US-Army (FM 3-24 Counterinsurgency) und wurde in Vietnam als „clear and hold“ zum ersten Male in größerem Stil ausprobiert. Dabei wurden auch Schwächen dieser Strategie bekannt. Sie fordert z.B. eine sehr hohe Anzahl an Truppen im Feld. In Afghanistan beinhaltet sie zusätzlich den Aufbau der Afghanischen Nationalarmee und der afghanischen Polizei, damit diese, nachdem die Aufständischen aus einem Gebiet vertrieben wurden, dort dauerhaft präsent sind. Damit die Nationalarmee schnell eingesetzt werden kann, wird sie im Einsatz von Truppen der OEF/ISAF weiter ausgebildet („partnering“).[45] Doch schon jetzt äußern sich kritische Stimmen, dass selbst die momentane Truppengröße der Allianz zu gering dafür sein könnte. Für die Zeit nach dem Abzug der Alliierten ist die Stabilität der aufgebauten afghanischen Institutionen ungewiss.

Zur Aufstandsbekämpfung wurden einige neue Techniken eingesetzt. Um Truppenbewegungen des Gegners aufzuklären werden verstärkt Unbemannte Luftfahrzeuge verwendet. Zur Identifizierung des Gegners, wenn er sich unter Zivilisten versteckt, sind biometrische Datenbanken angelegt worden.[46][47]

Der Afghanistan-Krieg wird „von seinen Strategen als 'Krieg gegen den Terror'“ definiert; das ist ein „Anti-Guerilla-Krieg vom Typ Vietnam, der außerhalb des Völkerrechts geführt wird, weil die Feinde weder als Kombattanten noch als Verbrecher definiert sind“. [48] Diese Strategie hat insofern „exterministischen Charakter“, als sie im Wesentlichen „Terror mit Gegen-Terror (bekämpft) und sich auf diese Weise an den terroristischen Gegner (angleicht)“, so dass regelmäßig Opfer unter der Zivilbevölkerung wie bei „dem von der Bundeswehr zu verantwortenden 'Massaker' (Jürgen Todenhöfer) von Yakob Baj am 4.9.2009“ vorprogrammiert sind.[49] Instrument solcher „gezielter Tötungen“ sind sogenannte „c-k-Listen ('capture or kill'), die u. a. auch vom BND erstellt werden“[50] (siehe auch: Joint Prioritized Effects List). Zivile Opfer werden dabei von den Strategen der ISAF als „Kollateralschäden“ in einem „Collateral Damage Estimate“ eingeplant.[51] Gefunden werden die Zielpersonen und mutmaßlichen Talibanführer durch „anonyme Informanten“, also „auf bloße Denunziation hin“ [52]

Neo-Taliban

Ein wesentliches Mittel in der Kampfführung ist die Sprengfalle, um die technisch überlegenen Truppen der OEF/ISAF anzugreifen. Des weiteren werden Vertreter des afghanischen Staates, beispielsweise Polizisten, getötet, auch Selbstmordanschläge werden verübt. Es gibt allerdings auch größere Angriffe, etwa die kurzzeitige Eroberung eines Bezirks. In der Regel erreichen die Neo-Taliban allerdings nur einzelne Bezirke oder Provinzen zu dominieren und durch sogenannte Schattengouverneure, parallel zu den offiziellen Gouverneuren, üben sie dann Einfluss auf die Bevölkerung aus.

Die Neo-Taliban setzen gezielt Propaganda ein. Sie versuchen drei Gruppen anzusprechen: Die internationale Öffentlichkeit, die arabische Welt und die afghanische Bevölkerung. Es gibt Taliban-Sprecher, die per Satellitentelefon Medienanfragen beantworten, des weiteren werden Mundpropaganda und Flugblätter (sogenannte night letters) in Afghanistan verbreitet.[53] Andere Transportmittel für Propaganda sind Videos, Lieder und das Internet.[54]

Afghanische Nationalarmee

Die Afghanische Nationalarmee kann keine Hightech-Strategie und keine asymmetrische Kriegführung verfolgen. Ihr entscheidender Vorteil besteht darin, dass die über 100.000 Soldaten Afghanen sind.

Allerdings plagen sie Defizite bei Taktik in der Kampfführung und Disziplin, da der Sold der Soldaten sehr gering ist und sie deshalb oft erfolgreich von den Taliban und Aufständischen abgeworben werden können.

Friedensbemühungen

Die nationale afghanische Friedens-Dschirga im Juni 2010 änderte wenig an der Situation im Land, viele Taliban boykottierten diesen Rat. Möglicherweise wurde dort über Verhandlungen der afghanischen Regierung mit Gulbuddin Hekmatyār gesprochen.[55] Eine Abspaltung seiner Partei (der Hizb-i Islāmi) gibt jedenfalls vor seit Herbst 2009 mit Karsai verbündet zu sein und stellt den Wirtschaftsminister 2010. Diese angeblichen Verbündeten Karsais haben jedoch in öffentlichen Stellungnahmen keinen Zweifel an ihrer Loyalität gegenüber Hekmatyar gelassen.[56][57]

Ein wichtiger Taliban-Führer namens Mansour, mit dem man scheinbar monatelang verhandelt hatte, stellte sich als Hochstapler (Bogus-Mansour) heraus. Er sollen hohe Zahlungen an ihn erfolgt sein, damit er an Friedensverhandlungen teilnimmt. Zu einem Treffen mit Karzai im Präsidentenpalast in Kabul soll er mit einer NATO-Maschine geflogen worden sein.[58][59]

Einfluss der Regionalmächte

Die regionalen Mächte Pakistan, Iran, Russland, Indien und China sind zwar militärisch nicht am Krieg beteiligt, aber ihr Einfluss ist teils sehr groß. Der Konflikt in Nordwest-Pakistan begann 2004, als die pakistanische Armee in Waziristan, eine pakistanische Provinz an der Grenze zu Afghanistan, nach Al-Qaida-Mitgliedern suchte. In Pakistan ist auch die Quetta Shura angesiedelt, die Führungsorganisation der Taliban, die von Mohammed Omar, früherer de facto Staatschef des Islamischen Emirats Afghanistan, geführt wird und in Pakistan und Afghanistan aktiv ist.

Kriegstote

Bisher kamen über 2300 Koalitionssoldaten ums Leben, darunter 49 Soldaten der Bundeswehr und drei deutsche Polizisten. Die Anzahl gestorbener afghanischer Soldaten und Aufständischer ist unbekannt.[60] Offizielle Angaben zu zivilen Opfern liegen nicht vor, Schätzungen sind sehr unterschiedlich:

  • Marc W. Herold [61] schätzte im Oktober 2003, dass 3100 bis 3600 Zivilisten bei US-Bombardierungen und "Special forces attacks" ums Leben kamen.
  • Jonathan Steele nannte im „The Guardian“ eine Zahl zwischen 20.000 bis 49.600 Menschen, welche invasionsbedingt starben. Dabei bezieht er Schätzungen über indirekte Kriegsopfer mit ein, also Opfer durch kriegsbedingte Flucht, Hunger oder Unterversorgung in Flüchtlingslagern.
  • Eine Studie der Los Angeles Times nannte eine Zahl von ca. 1.000 zivilen Opfern.
  • Laut Angaben der ARD-Tagesschau [62] haben Ende Juli 2008 einhundert afghanische und internationale Hilfsorganisationen des Dachverbandes ACBAR in Kabul erklärt, dass bis zu diesem Zeitpunkt im Jahr 2008 bereits 2500 Menschen ums Leben gekommen seien, darunter 1000 Zivilisten, und dass für zwei Drittel der Opfer Aufständische verantwortlich seien.
  • In den von der Webseite WikiLeaks im Juli 2010 veröffentlichten Berichten des Afghan War Diary aus den Jahren 2004 bis 2009 wurden 24155 Tote im Zusammenhang mit dem Krieg numerisch erfasst[63].

Ein Großteil der zivilen Opfer sind jedoch auf Anschläge der Taliban und der Miliz Gulbuddin Hekmatyars zurückzuführen. Seit 2003 führen die Taliban Krieg gegen die demokratische Islamische Republik Afghanistan sowie die internationalen Truppen der ISAF in Afghanistan. Dabei richten sie sich in Anschlägen gezielt gegen die afghanische Zivilbevölkerung. Im Jahr 2009 waren sie laut Angaben der Vereinten Nationen für über 76 % der Opfer unter afghanischen Zivilisten verantwortlich.[64] Die Afghanistan Independent Human Rights Commission (AIGRC) nannte die gezielten Anschläge der Taliban gegen die Zivilbevölkerung ein "Kriegsverbrechen".[65] Religiöse Führer verurteilten die Anschläge der Taliban als Verstoß gegen die islamische Ethik.[65]

Internationale Beobachter sowie afghanische Experten wie der ehemalige afghanische Geheimdienstchef Amrullah Saleh befürchten für den Fall eines vorzeitigen Rückzugs der internationalen Truppen der ISAF eine Massakerkampagne der Taliban und Hekmatyars.[66]

Kosten des Krieges

Afghanische Produktion von Opium in Hektar von 1994 bis 2010[67]

Die Kosten für die Vereinigten Staaten belaufen sich auf etwa 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr[68]. Da die Vereinigten Staaten etwa 70 Prozent aller Truppen stellen, kann vermutet werden, dass bei ihr auch nur 70 Prozent der anfallenden Kosten auflaufen. Damit würde der OEF/ISAF-Einsatz pro Jahr etwa 140 Milliarden US-Dollar kosten.

Die Kosten für die Neo-Taliban können aus ihren vermuteten Einnahmen errechnet werden. Im März 2010 veröffentlichte die US-Drogenbekämpfungsbehörde, dass die Neo-Taliban hunderte von Millionen US-Dollar mit Drogen verdienen würden.

“The Taliban taxes opium poppy farmers, brokers, and laboratories that process opium into heroin, as well as traffickers passing through Taliban-controlled areas. They also collect donations from drug traffickers and sell drugs themselves to finance arms and munitions for their continued fight against U.S.-led forces in Afghanistan.”

„Die Taliban besteuern Opiumfarmer, Opiumhändler und Laboratorien, in denen Opium zu Heroin verarbeitet wird, sowie Händler, die durch von Taliban kontrollierten Gebieten reisen. Außerdem sammeln sie Spenden von Drogenhändlern und verkaufen selbst Drogen, um Waffen und Munition für ihren anhaltenden Kampf gegen die US-geführten Truppen in Afghanistan finanzieren zu können.“

Anthony P. Placido: Aussage vor dem Ausschuss zur internationalen Drogenüberwachung des US-Senats[69]

Nachschub- und Versorgungslinien der westlichen Truppen

Da Afghanistan keine direkte Verbindung zum Meer hat, muss der Nachschub für die ISAF- und OEF-Einheiten über das Territorium benachbarter Staaten in das Land gebracht werden. Für Massengüter ist Pakistan das bedeutsamste Transitland. Ausgehend von den Häfen in Karatschi führt eine wichtige Route über den Chaiber-Pass im Hindukusch nach Kabul, eine zweite Route verläuft über Quetta zum Grenzort Chaman und weiter nach Kandahar. Im Norden gibt es eine weitere Route nach Afghanistan. So konnte die NATO im Frühjahr 2010 zum ersten mal Frachtcontainern über russisches Territorium transportieren[70], zuvor gab es eine ähnliche Vereinbarung bereits mit einzelnen NATO-Ländern[71]. Im November 2010 wurde die Vereinbarung ausgeweitet auf den Transport von nicht bewaffnete gepanzerte Fahrzeuge.[72] Eine Bahnstrecke von Usbekistan nach Mazar-i-Sharif wird seit Januar 2010 im Norden gebaut, die Bauarbeiten wurden zum Jahresende 2010 abgeschlossen.[73]

Für den Lufttransport werden häufig Basen auf der Arabischen Halbinsel benutzt. Seit Beginn des Krieges gab es ähnliche Basen auch im Norden Afghanistans, etwa in der kirgisischen Stadt Bischkek am Flughafen Manas. Im usbekischen Termez werden vom Einsatzgeschwader Mazar-e Sharif für das deutsche und niederländische ISAF-Kontingent Lufttransporte abgewickelt. Mit dem Aufbau leistungsfähiger Flughäfen (Camp Bastion (ab 2006), Bagram Air Base, Kandahar Airport, Flughafen Kabul) werden in Afghanistan direkt Ziele von außerhalb des Landes angeflogen.

Die Störung der Versorgungslinien ist ein zunehmend bedeutenderes Ziel der Taliban. Ein wichtiges Mittel sind Sprengfallen.

Sonstiges

  • In einer spektakulären Aktion stürmten die Neo-Taliban am 13. Juni 2008 ein Gefängnis in Kandahar und befreiten sämtliche Insassen; etwa 1150 mutmaßliche Extremisten, darunter ungefähr 400 Neo-Taliban.[74]
  • Am 25. Juli 2010 veröffentlichten Zeitungen aus den USA[75] und Großbritannien[76] sowie ein deutsches Wochenmagazin[77] in Absprache das „Afghan War Diary“, Auszüge aus mehr als 91.000 teilweise geheimen Berichten, die das US-Militär über die Zeit von Januar 2004 bis Dez. 2009 eingeholt oder verfasst und WikiLeaks zur Verfügung gestellt hatte.[78] Der Öffentlichkeit wurde so detailliert bekannt, dass sich die Situation der ISAF-Kräfte in dieser Zeit deutlich verschlechtert hat und das möglicherweise das Nachbarland Pakistan in geheimen Operationen zu Ungunsten der ISAF Einfluss nahm.

Siehe auch

Literatur

  • William Maley: Rescuing Afghanistan. University of New South Wales Press, Sydney 2006, ISBN 0-86840-937-5.
  • Ahmed Rashid: Descent into Chaos: The U.S. and the Disaster in Pakistan, Afghanistan, and Central Asia. Viking Penguin, New York 2008, ISBN 978-0-14-311557-1.
  • Antonio Giustozzi: Koran, Kalashnikov, and Laptop: The Neo-Taliban Insurgency in Afghanistan. Columbia University Press, New York 2009, ISBN 978-0-231-70010-8.
  • Antonio Giustozzi: Decoding the New Taliban: Insights from the Afghan Field. Columbia University Press, New York 2009, ISBN 978-0-231-70112-9.
  • Conrad Schetter: Intervention in einem Bürgerkriegsland - das Beispiel Afghanistan. In: Stephan Conermann (Hrsg.): Asien heute: Konflikte ohne Ende. Hamburg-Schenefeld 2007, S. 175–199 (Bonner Asienstudien, Bd. 2).
  • Daniel Marston: Lessons in 21st-century counterinsurgency: Afghanistan 2001-07, in: Daniel Marston/Carter Malkasian (Hg.): Counterinsurgency in modern warfare, Osprey Publishing Ltd, Oxford, United Kingdom 2008, S. 220-240. ISBN 978-1-84603-281-3.
  • Fritz Kobras: Afghanistan und die NATO: Gefangen im asymmetrischen Krieg. Frankfurt, R.G. Fischer Verlag 2010, ISBN 978-3-8301-1322-5.
  • Seth G. Jones: In the graveyard of empires. America's war in Afghanistan, New York u.a. 2009.
  • Mark Sedra (Hrg.): Afghanistan: Transition under Threat. Wilfrid Laurier University Press, Waterloo 2008, ISBN 978-1-55458-011-8
  • Johannes M. Becker/Herbert Wulf (Hrsg.): Afghanistan. Ein Krieg in der Sackgasse (=Schriftenreihe zur Konfliktforschung, Bd. 25). Lit Verlag, Berlin - Münster 2010, ISBN 978-3-643-10460-1.

Dokumentarfilme

Weblinks

 Wikinews: Afghanistan – in den Nachrichten
Commons: Krieg in Afghanistan seit 2001 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vgl. Turse, Nick: Black sites in the empire of bases,in: Asia Times Online, 11. Februar 2010. Zugriff am 5. März 2010.
  2. Neamatollah Nojumi: The Rise of the Taliban in Afghanistan: Mass Mobilization, Civil War, and the Future of the Region. 2002 1st Auflage. Palgrave, New York.
  3. a b Amin Saikal: Modern Afghanistan: A History of Struggle and Survival. 2006 1st Auflage. I.B. Tauris & Co Ltd., London New York, ISBN 1-85043-437-9, S. 352. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Amin Saikal“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  4. Casting Shadows: War Crimes and Crimes against Humanity: 1978-2001. Afghanistan Justice Project, 2005, abgerufen am 22. Januar 2011.
  5. Matinuddin, Kamal, The Taliban Phenomenon, Afghanistan 1994–1997, Oxford University Press, (1999), pp.25–6
  6. a b c Amnesty International. "DOCUMENT - AFGHANISTAN: FURTHER INFORMATION ON FEAR FOR SAFETY AND NEW CONCERN: DELIBERATE AND ARBITRARY KILLINGS: CIVILIANS IN KABUL." 16 November 1995 Accessed at: http://www.amnesty.org/en/library/asset/ASA11/015/1995/en/6d874caa-eb2a-11dd-92ac-295bdf97101f/asa110151995en.html
  7. Afghanistan: escalation of indiscriminate shelling in Kabul. International Committee of the Red Cross, 1995, abgerufen am 21. Januar 2011.
  8. a b c d e f g h Marcela Grad: Massoud: An Intimate Portrait of the Legendary Afghan Leader. March 1, 2009 Auflage. Webster University Press, S. 310. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Webster University Press Book“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  9. siehe video
  10. Coll, Ghost Wars (New York: Penguin, 2005), 14.
  11. siehe video
  12. The Taliban's War on Women. A Health and Human Rights Crisis in Afghanistan. Physicians for Human Rights, 1998, abgerufen am 21. Januar 2011.
  13. a b c d Newsday: Taliban massacres outlined for UN. Chicago Tribune, Oktober 2001, abgerufen am 21. Januar 2011.
  14. a b c d Newsday: Confidential UN report details mass killings of civilian villagers. newsday.org, 2001, abgerufen am 12. Oktober 2001.
  15. a b c d e Afghanistan resistance leader feared dead in blast. Ahmed Rashid in the Telegraph, 2001, abgerufen am 21. Januar 2011. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Ahmed Rashid/The Telegraph“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  16. a b c Human Rights Watch Backgrounder, October 2001. Human Rights Watch, 2001, abgerufen am 21. Januar 2011.
  17. a b c Documents Detail Years of Pakistani Support for Taliban, Extremists. George Washington University, 2007, abgerufen am 21. Januar 2011.
  18. a b c Inside the Taliban. National Geographic, 2007, abgerufen am 21. Januar 2011.
  19. History Commons. History Commons, 2010, abgerufen am 21. Januar 2011.
  20. a b BOOK REVIEW: The inside track on Afghan wars by Khaled Ahmed. Daily Times (Pakistan), 2008, abgerufen am 21. Januar 2011.
  21. Brigade 055. CNN, abgerufen am 21. Januar 2011.
  22. a b c Steve Coll: Ghost Wars: The Secret History of the CIA, Afghanistan, and Bin Laden, from the Soviet Invasion to September 10, 2001. February 23, 2004 Auflage. Penguin Press HC, S. 720.
  23. a b c Massoud in the European Parliament 2001. EU media, 2001, abgerufen am 21. Januar 2011.
  24. Inside the Taliban. National Geographic, 2007, abgerufen am 21. Januar 2011.
  25. Defense Intelligence Agency (2001) report http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB97/tal31.pdf
  26. "Rebel Chief Who Fought The Taliban Is Buried"
  27. siehe video
  28. a b The Man Who Knew. PBS, 2002, abgerufen am 21. Januar 2011.
  29. US-Regierung: Auslieferung von Bin Laden reicht nicht In: Berliner Zeitung, 19. September, 2001 
  30. Geistliches Oberhaupt lehnt Auslieferung Bin Ladens ab In: Spiegel Online, 19. September, 2001 
  31. Bush rejects Taliban offer to hand Bin Laden over In: Guardian Unlimited, 14. Oktober, 2001 
  32. Bundestag.de: Namentliche Abstimmung über den Antrag der Bundesregierung zur Verlängerung des Afghanistan-Mandats der Bundeswehr am 3. Dezember 2009
  33. Michael Schmitt (ed.): The War in Afghanistan. A Legal Analysis. International Law Studies, vol 85, Naval War College, Newport, RI 2009, S. 247 ff.
  34. Antonio Giustozzi: Koran, Kalashnikov, and Laptop: The Neo-Taliban Insurgency in Afghanistan. Columbia University Press, New York 2009, ISBN 978-0-231-70010-8, S.2
  35. Robert D. Crews, Amin Tarzi (Hrsg.): The Taliban and the crisis af Afghanistan. Harvard University Press, Cambridge 2008. ISBN 978-0-674-02690-2, S. 275 f
  36. Antonio Giustozzi: Koran, Kalashnikov, and Laptop: The Neo-Taliban Insurgency in Afghanistan. Columbia University Press, New York 2009, ISBN 978-0-231-70010-8, S.2-6
  37. Senlis Afghanistan, auf Offizielle Webseite: Stumbling into Chaos: Afghanistan on the Brink, November 2007 (online), abgerufen am 5. März 2009
  38. ISAF: Command and Control Changes in Southern Afghanistan
  39. Reuters:Geheimdienstler: Acht Deutsche in Pakistan getötet
  40. The Wallstreet Journal: Afghanistan Contractors Outnumber Troops, August Cole
  41. ISAF.NATO.int: International Security Assistance Force (ISAF): Key Facts and Figures
  42. msnbc: NATO to oversee most troops in Afghanistan
  43. Neuanfang in Mardscha?
  44. princeton.edu: Provincial Reconstruction Teams: Lessons and Recommendations
  45. BMVG: Schutz und Ausbildung: Schwerpunkte in Afghanistan
  46. Zeit.de: Mit Iris-Scans den Aufstand bekämpfen
  47. Guardian: US army amasses biometric data in Afghanistan
  48. Appell: Heraus aus der Sackgasse in Afghanistan!, in: kultuRRevolution. zeitschrift für angewandte diskurstheorie, Nr. 58 (Mai 2010): Deklinierend Mohn und Drohnen: Afghanistan, ISSN 0723-8088, S. 11-14, hier S. 11
  49. ebd.
  50. Jürgen Link, Das Blog „Bangemachen gilt nicht“ zum Afghanistankrieg, in: kultuRRevolution. zeitschrift für angewandte diskurstheorie, Nr. 58 (Mai 2010): Deklinierend Mohn und Drohnen: Afghanistan, S. 15-18, hier S. 15
  51. Link, S. 16
  52. Link, S. 17
  53. Nato Brief: Interview mit Nick Grono, International Crisis Group
  54. Nato Brief: Besprechung des Buches „Koran, Kalaschnikow und Laptop“ von Antonio Giustozzis
  55. newsweek.com: A Deal With the Devil, März 2010
  56. DRadio: Der Krieg hinter dem Krieg
  57. DRadio: Afghanistan wählt: Zwischen Freund und Feind
  58. nytimes.com, Dexter Filkins und Carlotta Gall: Taliban Leader in Secret Talks Was an Impostor
  59. Spiegel.de: Afghanische Regierung soll mit Hochstapler verhandelt haben
  60. icasualties.org: iCasualties.org: Operation Enduring Freedom.
  61. Dossier on Civilian Victims of United States' Aerial Bombing
  62. Vorlage:Tagesschau
  63. Afghan War Diary in Numbers (Archiv)
  64. UN: Taliban Responsible for 76% of Deaths in Afghanistan In: The Weekly Standard, 10. August 2010 }
  65. a b AIHRC Calls Civilian Deaths War Crime In: Tolonews, 13 January 2011 
  66. {{CBS (2009): Ex-CIA Operative Comes Out of the Shadows}}
  67. unodc.org: Afghanistan Opium Survey 2010
  68. afghanistanstudygroup.org: Report of the Afghanistan Study Group
  69. DEA: Aussage von Anthony P. Placido vor dem Subcomitee “Transnational Drug Enterprises”
  70. project-syndicate.org: Neuanfang für NATO und Russland von Anders Fogh Rasmussen
  71. Rianovosti: Russland erlaubt Deutschland Transit nach Afghanistan - "Wedomosti"
  72. Deutsche Welle: Russland erweitert NATO-Transporte nach Afghanistan
  73. Radio Free Europe / Radio Liberty: Afghanistan's First New Railroad On Track
  74. Taliban stürmen Gefängnis in Kandahar. Spiegel Online, 13. Juni 2008, archiviert vom Original am 23. April 2010; abgerufen am 23. April 2010.
  75. Zusammenfassung der Wikileaks-Dokumente in der New York Times (englisch)
  76. Umfangreiche Dokumentensammlung auf Wikileaks
  77. Zusammenfassung der Wikileaks-Dokumente im Spiegel
  78. Afghan War Diary