Lützelwig

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Lützelwig
Koordinaten: 51° 0′ N, 9° 22′ OKoordinaten: 51° 0′ 29″ N, 9° 22′ 3″ O
Höhe: 206 (200–211) m ü. NHN
Fläche: 2,52 km²[1]
Einwohner: 115 (Okt. 2016) HW+NW[2]
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Postleitzahl: 34576
Vorwahl: 05681

Das Dorf Lützelwig ist seit dem 1. Februar 1971 ein Stadtteil von Homberg (Efze) im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lützelwig liegt etwa 3,5 km südwestlich von Homberg in den Nordwestausläufern des Knüllgebirges. Unmittelbar nordwestlich vorbei fließt der Efze-Zufluss Ohebach. Die Landesstraße 3384 kreuzt im Dorf die Bundesstraße 254.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelische Kirche Lützelwig

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung des Orts erfolgte im Jahr 1189 unter dem Namen Lucelenwic in einer Urkunde des Erzbistums Mainz.[1]

In historischen Dokumenten späterer Jahre ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Luczilwig (1224), Lutzilwich (1247), Lutzelwich (1307), Lytzelwik (1336), Lutzelwieg (1556), Lotzelwigk, Lützelwigk (1575/85), Luitzelwigk (1595) und Lützellwig (1694).

Um 1490 gab es im Dorf sechs wehrhafte Männer. 1886 wurde die neue Kirche im neugotischen Stil erbaut.

Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Lützelwig im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis der Stadt Homberg, Bezirk Kassel, heute Homberg (Efze), als Stadtteil eingegliedert.[3][4] Für Lützelwig wurde wie für die anderen nach Homberg eingegliederten Gemeinden, je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Lützelwig 99 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 6 Einwohner unter 18 Jahren, 39 zwischen 18 und 49, 39 zwischen 50 und 64 und 33 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 54 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 21 Paare ohne Kinder und 9 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 27 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• um 1490: 6 wehrhafte Männer
• 1537: 6 landgräfliche Hübner, ein Hübner des Klosters Haina, zwei Köttner, drei Beisassen (4612 landgräfliche Huben).
• 1575/85:: 12 Hausgesesse
• 1639: vier verheiratete, zwei verwitwete Hausgesesse
• 1747: 17 Häuser
• 1747: 86 Einwohner.
Lützelwig: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015
Jahr  Einwohner
1834
  
216
1840
  
234
1846
  
232
1852
  
229
1858
  
224
1864
  
225
1871
  
186
1875
  
188
1885
  
199
1895
  
179
1905
  
197
1910
  
203
1925
  
217
1939
  
169
1946
  
328
1950
  
324
1956
  
255
1961
  
197
1967
  
201
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
99
2015
  
113
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[6]; Stadt Homberg (Efze)[2]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: 222 evangelisch-reformierte, 11 andere Einwohner
• 1885: 199 evangelische (= 100 %) Einwohner
• 1961: 182 evangelische (= 92,39 %), 14 katholische (= 7,11 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

• 1961: Erwerbspersonen: 53 Land- und Forstwirtschaft, 34 Produzierendes Gewerbe, 16 Handel und Verkehr, 5 Dienstleistungen und Sonstiges.[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Lützelwig besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Lützelwig) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[5] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Lützelwig 62,87 %. Alle Kandidaten gehörten der „Einheitsliste Lützelwig“ an.[7] Der Ortsbeirat wählte Frank Schlieper zum Ortsvorsteher.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Lützelwig, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohner (1. und 2. Wohnsitz). In: Webauftritt. Stadt Homberg (Efze), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Dezember 2020; abgerufen im November 2020.
  3. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 55 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 391.
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 159 kB) § 7. In: Webauftritt. Stadt Homberg (Efze), abgerufen im April 2023.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 90, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  7. Ortsbeiratswahl Lützelwig. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im April 2023.
  8. Ortsbeirat Lützelwig. In: Rathausinformationssystem. Stadt Homberg (Efze), abgerufen im April 2023.