Lipowka (Kaliningrad, Tschernjachowsk)

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Siedlung
Lipowka
Guttawutschen

Липовка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Gegründet 1680
Frühere Namen Arensfeld (nach 1680),
Arensfelde (vor 1741),
Guttaschen (vor 1774),
Guttawischken (vor 1785),
Guttawutschen (bis 1946);

Szagcken (vor 1736),
Szacken (bis 1936),
Schacken (1936–1938),
Schackenau (1938–1946)
Bevölkerung 334 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238174
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 000 047
Geographische Lage
Koordinaten 54° 45′ N, 21° 47′ OKoordinaten: 54° 45′ 0″ N, 21° 47′ 7″ O
Lipowka (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Lipowka (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Lipowka (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lipowka (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Lipowka (russisch Липовка, deutsch Guttawutschen, litauisch Gutavučiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk. Zu Lipowka gehört auch das ehemalige Szacken (1938–1945 Schackenau). Der heutige zentrale Siedlungsbereich von Lipowka liegt zwischen diesen beiden Orten.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lipowka liegt 15 Kilometer nördlich der Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) an der Regionalstraße 27A-009 (ex A197). Eine Bahnanbindung besteht nicht. Vor 1945 war Buchowo (Buchhof) die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Insterburg–Groß Skaisgirren (russisch: Tschernjachowsk–Bolschakowo) der Insterburger Kleinbahnen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guttawutschen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guttawutschen wurde im Jahr 1680 gegründet.[2] Seit 1874 gehörte das Dorf zum neu errichteten Amtsbezirk Budwethen, Ksp. Georgenburg im Kreis Insterburg.[3] Im Jahre 1910 zählte Guttawutschen 51 Einwohner.[4] Am 1. Juli 1929 verlor Guttawutschen, damals aus zwei großen Höfen bestehend, seine Eigenständigkeit und wurde nach Szacken (s. u.) eingemeindet.

Szacken (Schackenau)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Szacken bestand aus einigen kleinen Höfen.[5] Seit 1874 gehörte das Dorf zum neu errichteten Amtsbezirk Budwethen, Ksp. Georgenburg, ab 1932 „Amtsbezirk Schönwaldau“, im Kreis Insterburg.[3] Im Jahre 1910 waren in Szacken 86 Einwohner registriert.[4] Am 1. Juli 1929 vergrößerte sich die Landgemeinde Szacken um den östlich gelegenen Nachbarort Guttawutschen (s. o.), der eingemeindet wurde. Die Einwohnerzahl kletterte dementsprechend bis zum Jahre 1933 auf 164.[6]

Am 17. September 1936 änderte man die Namensschreibweise von Szacken in „Schacken“ und benannte am 3. Juni 1938 aus politisch-ideologischen Gründen den Ort in „Schackenau“ um. Am 1. April 1939 wurden die Nachbardörfer Ringelau (bis 1938: Auxkallen, Ksp. Georgenburg, heute nicht mehr existent) und Tobacken (ebenfalls erloschen) an die Landgemeinde Schackenau angeschlossen. Die Einwohnerzahl betrug im selben Jahr nunmehr 297.[6]

Im Jahre 1945 kam Schackenau in Kriegsfolge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion.

Lipowka[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1947 erhielt der Ort Guttawutschen den russischen Namen „Lipowka“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Kaluschski selski Sowet im Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[7] Später gelangte Lipowka in den Kalinowski selski Sowet. Von 2008 bis 2015 gehörte der Ort zur Landgemeinde Kaluschskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sowohl die Bevölkerung Szackens resp. Schackenaus als auch die Guttawutschens war vor 1945 überwiegend evangelisch. So gehörten beide Dörfer zum Kirchspiel der Kirche Georgenburg (heute russisch: Majowka) im Kirchenkreis Insterburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Lipowka im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Tschernjachowsk (Insterburg). Sie ist Pfarrgemeinde der Kirchenregion Tschernjachowsk in der Propstei Kaliningrad[8] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Persönlichkeiten des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Georg Mey (* 12. Dezember 1924 in Szacken; † 30. Oktober 2010 in Bremen), deutscher Justizvollzugspsychologe und Kriminologe

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Guttawutschen
  3. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Budwethen/Schönwaldau
  4. a b Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg
  5. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005):Schackenau
  6. a b Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Insterburg (russ. Tschernjachowsk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  8. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)