Liste der Pseudobasiliken in Polen

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▶ Liste(n) von Pseudobasiliken – Übersicht

Siehe auch Hallenkirchen in Polen (206)

Anzahl: 33

Historische Regionen Polens. Zumindest anfangs von Piasten regiert wurden mit gelblichen Flächenfarben (hellgrün bis orange) unterlegte Gebiete, außerdem das Kulmerland (danach Grundstock des Ordensstaates) und die südliche Neumark. Aktuelle Binnen- und Staatsgrenzen rot.

Pseudobasiliken unterscheiden sich von echten Basiliken dadurch, dass sie keine Obergaden haben. In der Baustilkunde von Wilfried Koch werden sie als Untergruppe der Hallenkirchen bezeichnet.[1] Bei Kirchenräumen, die in allen Teilen mit Kreuzgewölben gedeckt sind, ist die Abgrenzung zur Stufenhalle klar. Ist das Mittelschiff mit einem Tonnengewölbe gedeckt, fehlt das Kriterium der fensterlosen Hochschiffswand, in der die Schildbögen vollständig oberhalb der Arkadenscheitel liegen. Trotzdem werden in den Niederlanden, in denen viele Kirchenräume mit hölzernen Tonnengewölben gedeckt sind, Kirchen mit niedrigen Seitenschiffen auch dann als Pseudobasiliken bezeichnet, wenn das Gemäuer der Arkade knapp über den Scheiteln der Arkadenbögen endet. Andererseits können in gewölbelosen Kirchen mit geringer Dachneigung, beispielsweise in Italien, bei gleichartiger Arkadenkonstruktion die Seitenschiffe fast so hoch sein wie das Mittelschiff.

Geografische Gliederung:

  • Die geografische Gliederung der Liste für Polen orientiert sich an den historischen Regionen.

Wikimedia Commons:

  • Bei zahlreichen Bauten ist unter dem Kürzel (CC) die zugehörige Commons-Category, d. h. die Mediensammlung in diesem Schwesterprojekt, verlinkt.

Hintergrundinformationen:

  • Amtliche Denkmallisten für jede der Woiwodschaften. Sie sind über den Teillisten verlinkt. Bei einzelnen Bauwerken sind die Seitennummern vermerkt.
  • ZAB = Zabytek. Dieses Portal der staatlichen Denkmalbehörde Narodowy Instytut Dziedzistwa soll die Denkmallisten in höherer Qualität ersetzen, ist aber noch im Aufbau, umfasst noch nicht alle vorher gelisteten Bauwerke. Es hat für jedes Kulturdenkmal eine Seite, zumeist bebildert. Weitere Informationen reichen von dem alten Listeneintrag über ausführliche Beschreibungen bis zur Filmreportage. Wo es die Seite über ein Bauwerk auch auf Englisch gibt, ist der Link hier im Listenartikel mit ‚ZAB (EN)‘ gekennzeichnet.

Stettiner Pommern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch Hallenkirchen im Stettiner Pommern (18)

Ort Kirche Anmerkungen Fotos
Pyrzyce (Pyritz),
Woi. Westpommern
St. Moritz bzw.
Mariä Himmelfahrt
(Wniebowzięcia NMP)
gegründet im 13. Jh., Pseudobasilika seit 14. Jh.

Danziger Pommern (Pomerellen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch Hallenkirchen im Danziger Pommern (15)

Ort Kirche Anmerkungen Fotos
Cedry Wielkie (Groß Zünder),
Woi. Pommern
Kirche der Schutzengel
(św. Aniołów Stróżów)
(CC)
14. Jh., im 17. Jh. erweitert: flachgedecktes Mittelschiff,
Nordseitenschiff unter außen sichtbarer fensterloser Hochschiffswand,
Südseitenschiff mit Obergaden in Einschnitten zwischen fast die Höhe der Mittelschiffsdecke erreichenden Jochen
Nordostansicht
bei Google
Streetview[2]

Kulmerland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch Hallenkirchen im Kulmerland (6)

Ort Kirche Anmerkungen Fotos
Chełmno (Kulm),
Kujawien-Pommern
św. Jakuba i Mikołaja
(St. Jakob und Nikolaus) (CC)
Franziskanerkirche
Grudziądz (Graudenz),
Kujawien-Pommern
Kościół św. Mikołaja
(Nikolaikirche) (CC)
14. Jh.

Landschaft Preußen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch Hallenkirchen in der Landschaft Preußen (14)

Ort Kirche Anmerkungen Fotos
Dzierzgoń
(Christburg),
Powiat Sztum
Dreifaltigkeitskirche (CC) 1310–1320, Mittelschiff flache Holzdecke
Kwidzyn (Marienwerder),
Woi. Pommern
Domkirche
St. Johannes Evangelist

Östliches Polen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch Hallenkirchen im östlichen Polen (34)

Ort Kirche Anmerkungen Fotos
Rossosz,
P. Biała Podlaska,
Woi. Lublin
Św. Stanisława
(St. Stanislaus) (CC)
1908, hölzerne Stufenhalle (Grenzfall Pseudobasilika),
dreischiffig, schlanke Stützen, angedeutete Arkaden,
flache Decken, Mittelschiff ca. 1,50 m höher als Seitenschiffe[3]
Waniewo, Sokoły,
P. Wysokomazow.,
Woi. Podlasien
Wniebowzięcia NMP
(Mariä Himmelfahrt) (CC)
1887, neuromanisch

Masowien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch Hallenkirchen in Masowien (11)

Ort Kirche Anmerkungen Fotos
Ciechanów,
Woi. Masowien
Kościół Narodzenia NMP
(Kirche Mariä Geburt) (CC)
1511–1525
Niepokalanow,
P. Sochaczew
Woi. Masowien
Bazylika Niepo­kalanej
Wszech­poś­red­niczki Łask
(Basilika der unbe­fleckten
all­ver­mittelten Gnade) (CC)
1948–1954, später Neoklassizismus, äußerlich „Obergaden“,
aber innen Längstonne zwischen flachdeckigen Seitenschiffen;
durch massive Architrave der Kolonnaden Grenzfall zur Pseudobasilika
Wąsosz,
P. Grajewo,
Woi. Podlasien
Przemienienia Pańskiego
(Verklärung des Herrn) (CC)
1508–1534; nur Vorhalle neugotisch 1912
Innenfotos Fehlen

Zentralpolen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch Hallenkirchen in Zentralpolen (1)

Ort Kirche Anmerkungen Fotos
Łódź Niepokalanego Poczęcia NMP
(unbefl. Empfängnis) (CC)
1907, neugotisch
Sieradz,
Woi. Łódź
Stiftskirche (CC) 1370, im 17. Jh. barock wiederaufgebaut

Großpolen und Kujawien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch Hallenkirchen in Großpolen und Kujawien (13)

Anzahl: 8

Ort Kirche Anmerkungen Fotos
Duszniki,
Pow. Szamotuły,
Woi. Großpolen
Kościół Św. Marcina
(Martinskirche)
(CC) D-NO S. 112 ZAB
spätgot., zweischiffige Pseudobasilika
Gniezno (Gnesen) St.-Lorenz-Kirche (CC) 15. Jh., Schiff heute barock
Gostyń,
Woi. Großpolen
Margarethenkirche (CC)
(Kościół św. Małgorzaty)
14. Jh., Grenzfall von Stufenhalle und Pseudobasilika
Pepowo
Powiat Gostyński,
Woi. Großpolen
Kościół św. Jadwigi
(St.-Hedwigs-Kirche)[4] (CC)
15. Jh., Turm und Teile des Schiffs 1830 neugotisch
Poznań,
Woi. Großpolen
Karmeliterkirche Hl. Leichnams
(Kościół Bożego Ciała) (CC)
1406 gegründet durch Jogaila, 1465–1470,
teilweise im 18. Jh. wiederaufgebaut
Dominikanerkirche Mariahilf
(NMP Wspomożenia Wiernych) (CC)
zweischiffig (Nordseitenschiff)
Kościół św. Marcina
(St. Martin) (CC)
15./16. Jh.
Rogoźno,
Powiat Oborniki,
Woi. Großpolen
St.-Vitus-Kirche (CC) 1526

Schlesien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch Hallenkirchen in Schlesien (37)

Anzahl: 5, davon ein Grenzfall Hallenkirche/Pseudobasilika

Ort Kirche Anmerkungen Fotos
Kędzierzyn-Koźle
(Kandrzin-Cosel),
Woi. Opole
Sigismundkirche 1323 Marienkapelle, 1454 Brand außer Marienkapelle,
neues Kirchenschiff bis 1570; neugotische Veränderungen
Legnica (Liegnitz),
Woi. Niederschlesien
Kathedrale
St. Peter und Paul
1330–1378, mittelalt. Backstein 1892 mit neuzeitlichen Klinkern verblendet, 1945 rekatholisiert
Lubin (Lüben),
Woi. Niederschlesien
Kirche U. L. F.
von Czenstochau (CC)
14./15. Jh., Grenzfall Stufenhalle/Pseudobasilika;
Turm 14./15. Jh. (ehem. Wehrturm), im 18. Jh. erhöht;
YouTube-Video zur Geschichte (PL)[5]
Namysłów (Namslau)
D-PL-SL S. 639 ff.,
Woi. Niederschlesien
Kirche
Franz von Assisi
u. Petrus von Alcantara (CC)
14. u. 15. Jh., spätere Veränderungen
Oława (Ohlau),
Niederschlesien
Maria Trost (CC) D-PL-S S. 698 3. Viertel 13. Jh. und 4. Viertel 15. Jh.

Kleinpolen und Rotburgenland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch Hallenkirchen in Kleinpolen und Rotburgenland (41)

Anzahl: 7

Ort Kirche Anmerkungen Fotos
Janowiec,
P. Puławy
Św. Stanisława biskupa i mę-
czennika i św. Małgorzaty
(St. Stanislaus u.
Margarethe) (CC)
Kern Mitte 14. Jh., Ausbau Mitte 17. Jh., Renaissance,
zweischiffig, Nordseitenschiff unter abgesetztem Schlepp- oder Pultdach
Jeleśnia
Woi. Schlesien
Świętego Wojciecha
(St. Adalbert) (CC)
Seite mit Fotos[6]
Kraczswice,
Poniatowa,
P. Opole Lubelskie,
Woiwodschaft Lublin
Najświ. Serca Pana Jezusa
(Herz Jesu) (CC)
1919/20, pseudobasilikale Holzkirche,br />Stützen ohne Bögen,
statt Hochschiffswänden dunkle Triforien
(Galerie bei Kościoły drewniane w Polsce[7])
Kraśnik,
Woiwodschaft Lublin
K. Wniebowzięcia NMP
(Mariä-Himmelfahrt-K.) (CC)
1469, Veränderungen 1527–1541 und spätes 17. Jh.
Krosno,
Woiwodschaft
Karpatenvorland
Kościół Franciszkanów
(Franziskanerkirche)[8] (CC)
nach Zerstörung der Kirche aus dem 13. Jh. durch Tataren (1287/88)
Wiederauf- und Ausbau ab etwa 1400
Targowisko,
Zakrzew,
Powiat Lublin
Św. Tomasza Becketa
(Thomas Beckett) (CC)
1746, Holzkirche,
dreischiffig, kräftige runde Stützen, flache Träger
flache Decken, Mittelschiff über 2 m höher als Seitenschiffe
Innenfotos bei Kraina Wokoł Lublina[9]
Tomaszów Lubelski,
Woi. Lublin
Zwiastowania NMP,
(Mariä Verkündigung) (CC)
1627, Holzkirche, rundbogige Arkaden,
Spitztonne des Mittelschiffs oberhalb der rundbogigen Quertonnen der Seitenschiffe

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilfried Koch: Baustilkunde. 33. Auflage. 2016, ISBN 978-3-7913-4997-8, S. 477, Stichwort 601.
  2. Google Streetview: Kirche in Cedry Wielkie von Nordosten
  3. https://musicamsacram.pl/instrumenty/1763-Rossosz-Kosciol-sw-Stanislawa-Biskupa
  4. [TRAIL.PL – Pępowo - kościół św. Jadwigi]
  5. YouTube: Kościół pw. Matki Bożej Częstochowskiej w Lubinie, mit kurzen Gewölbeaufnahmem
  6. Seite mit Fotos des Kościół świętego Wojciecha w Jeleśni
  7. Kościoły drewniane w Polsce: Kraczewice, województwo lubelskie, powiat opolski
  8. Krosno (offizielle Seite der Stadt) – Kościół OO. Franciszkanów
  9. http://www.krainawokollublina.pl/index.php/turystyka/zabytki/218-kosciol-w-miejscowosci-targowisko