Liste der Stolpersteine in Künzelsau

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In der Liste der Stolpersteine werden die in Künzelsau verlegten Stolpersteine aufgeführt. Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig und sollen an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Dritten Reich ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

Am 9. Februar 2015 wurden auf Initiative des Geschichtslehrers Matthias Schneider und einer Schulklasse des Ganerben-Gymnasiums in Künzelsau ersten 23 Stolpersteine verlegt.[1]

Liste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Beschreibung Standort Verlegedatum Bild
Julius Goldstein geboren am 29. Juli 1894 in Poppenlauer
Flucht
Emigration in die USA
Schlossgasse 93
(Schlossplatz 11)
9. Feb. 2015
Marta Goldstein geboren am 27. November 1889 in Groß-Gerau
Flucht
Emigration in die USA
Karola Goldstein geboren am 4. April 1924 in Reichelsheim
Flucht
Emigration in die USA
Else Goldstein geboren am 20. September 1929 in Künzelsau
Flucht
Emigration in die USA
Emanuel Samuel Hanauer geboren am 9. April 1870 in Berlichingen
11. November bis 12. Dezember 1938 KZ Dachau
deportiert am 22. August 1942
Ghetto Theresienstadt
29. September 1942 KZ Treblinka
für tot erklärt[2]
Hauptstraße 74
9. Feb. 2015
Berta Hanauer, geb. Neumann geboren am 2. Januar 1877 in Künzelsau
deportiert am 22. August 1942
Ghetto Theresienstadt
29. September 1942 KZ Treblinka
für tot erklärt[3]
Frida Hanauer geboren am 16. Juni 1903 in Künzelsau
Flucht
Emigration in die USA
Hugo Hanauer geboren am 21. September 1912 in Künzelsau
Flucht
Emigration in die USA
Betty Kirchheimer, geb. Stern geboren am 1. Juni 1898 in Olnhausen
deportiert 1941 nach Riga
ermordet
Hirtengasse 10 17. Sep. 2015
BW
Hans Kirchheimer geboren am 2. Oktober 1925 in Künzelsau
Flucht 1939 nach Holland
deportiert 1942 nach Auschwitz
gestorben am 30. September 1942
Justin Kirchheimer geboren am 1. Juni 1921 in Künzelsau
Flucht 1939 nach England
Salli Kirchheimer geboren am 16. Mai 1884 in Berwangen
deportiert 1941 nach Riga
ermordet
Salomon Kirchheimer geboren am 6. März 1854 in Berwangen
Umzug 1938 nach Heilbronn
gestorben 1939 in Sontheim
Susi Kirchheimer geboren am 5. Juli 1933 in Künzelsau
Flucht 1939 nach England
Julius Kusiel geboren am 20. Oktober 1871 in Künzelsau
gestorben 1938 in Künzelsau
Keltergasse 33 17. Sep. 2015
BW
Gustav Kusiel geboren am 16. Juli 1907 in Künzelsau
deportiert 1941 nach Riga
gestorben am 31. Mai 1944 in Stutthof
Jettchen Kusiel, geb. Kanthal geboren am 14. Dezember 1877 in Langenselbold
gestorben 1939 in Künzelsau
Selma Kusiel, geb. Talheimer geboren am 11. September 1914 in Öhringen
deportiert 1941 nach Riga
Stutthof, Thorn
Rückkehr 1945
1946 in die USA ausgewandert
Ruth van der Wyck, geb. Kusiel geboren am 13. November 1919 in Künzelsau
Umzug 1938 nach Stuttgart
1941 Buttenhausen
Eschenau
deportiert 1942 nach Theresienstadt
ermordet
Alice Vorreuter, geb. Kusiel geboren am 13. Mai 1909 in Künzelsau
Flucht 1937 nach Kolumbien
Max Ledermann Max Ledermann, geboren am 22. November 1868 in Berolzheim, war Tuchhändler und der Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Künzelsau. Er starb am 20. oder 21. März 1933 nach Misshandlungen durch die SA, die unter dem Kommando des Heilbronner Standartenführers Fritz Klein gemeinsam mit der Polizei und Mitgliedern des Stahlhelms am Vortag eine „Waffensuchaktion“ durchgeführt hatte, an einem Herzinfarkt in Künzelsau.[4][5][6][7] Er war damit eines der frühesten Opfer der organisierten nationalsozialistischen Judenverfolgung. Keltergasse 47
9. Feb. 2015
Rosa Ledermann, geb. Katzenberger geboren am 24. April 1877 in Maßbach
deportiert am 26. April 1942
Ghetto Izbica
für tot erklärt[8]
Bella Ledermann geboren am 7. Mai 1902 in Künzelsau
Flucht
Emigration in die USA
gestorben am 19. Januar 1980 in Cleveland (Ohio)
Luise Ledermann geboren am 28. Dezember 1907
Flucht
Emigration in die USA
Karl Lung geboren am 1. Juni 1902
1940 Tötungsanstalt Grafeneck
ermordet am 16. Juli 1940[9]
Farbgasse 4 2007
Ida Morgenroth, geb. Löwenthal geboren am 12. April 1877 in Talheim
Flucht 1939 in die USA
Scharfengasse 20 17. Sep. 2015
BW
Rosa Morgenroth geboren 1909
Flucht 1936
USA
Selma Morgenroth geboren am 25. Juni 1903 in Ernsbach
Umzug 1939 nach Heilbronn
deportiert 1941 nach Riga
ermordet
Samuel Morgenroth geboren am 20. Februar 1873 in Ernsbach
Flucht 1939 in die USA
Jakob Löw Neumann geboren am 26. November 1869 in Nagelsberg
deportiert am 22. August 1942
Ghetto Theresienstadt
gestorben am 26. November 1942[10]
Stuttgarter Straße 8
9. Feb. 2015
Malwine Malchen Neumann, geb. Hahn geboren am 29. März 1870 in Kirchschönbach
deportiert am 22. August 1942
Ghetto Theresienstadt
gestorben am 14. September 1942[11]
Hermann Neumann geboren am 29. Juni 1907 in Künzelsau
Flucht
Emigration nach Großbritannien
Leopold Neumann geboren am 6. April 1905 in Künzelsau
11. November 1938 bis 17. Januar 1939 KZ Dachau
deportiert am 26. April 1942
Ghetto Izbica
für tot erklärt[12]
Elsa (Else) Neumann, geb. Schurmann geboren am 23. Dezember 1901 in Nürnberg
deportiert am 26. April 1942
Ghetto Izbica
verschollen[13]
Salomon Neumann geboren am 9. März 1900 in Künzelsau
deportiert am 26. April 1942
Ghetto Izbica
für tot erklärt[14]
Schnurgasse 6
9. Feb. 2015
Susi Neumann, geb. Hilb geboren am 7. März 1911
deportiert am 26. April 1942
Ghetto Izbica
für tot erklärt[15]
Heinrich Stern geboren am 3. März 1886 in Nagelsberg
Flucht 1934 nach Palästina
Zollstockweg 4 17. Sep. 2015
BW
Gustav Stern geboren am 6. Juni 1896 in Adelsheim
Flucht 1934 nach Palästina
Gustav Stern geboren am 21. September 1932 in Künzelsau
Flucht 1934 nach Palästina
Emanuel Würzburger geboren am 6. April 1866 in Bieringen
deportiert am 22. August 1942
Ghetto Theresienstadt
gestorben am 23. Oktober 1942[16]
Keltergasse 17
9. Feb. 2015
Hannchen (Chana) Würzburger geboren am 9. März 1875 in Rödelsee
gestorben am 7. Januar 1936[17]
Hilda Würzburger geboren am 1. Dezember 1900 in Künzelsau
Flucht
Emigration in die USA
Sallo Würzburger geboren am 12. März 1914 in Künzelsau
Flucht
Emigration in die USA
Charlotte Baer, geb. Biggard geboren am 12. Oktober 1871 in Dettensee Oberamteistraße 25 25. Apr. 2017
BW
Lazarus Baer geboren am 10. Dezember 1859 in Hohebach
Regine Baer, geb. Sichel geboren am 04. November 1863 in Bütthard
Emmy Frankfurter, geb. Metzler geboren am 31. Juli 1878 in Sobernheim
Charlotte Baer, geb. Wall geboren am 16. März 1894 in Tuchel Oberamteistraße 16
BW
Emanuel Baer geboren am 15. Juli 1922 in Tübingen
Mirjam Baer geboren am 14. August 1924 in Künzelsau
Siegfried Baer geboren am 08. Juli 1892 in Hohebach
Sigbert Baer geboren am 04. Juni 1893 in Hohebach Langenburger Straße 5
BW
Amalie Löwenthal, geb. Baer geboren am 08. August 1893 in Hohebach Stuttgarter Straße 17
BW
Erich Löwenthal geboren am 18. Mai 1923 in Künzelsau
Hans Löwenthal geboren am 12. Juni 1920 in Heilbronn
Max Löwenthal geboren am 14. Juli 1883 in Talheim
Alfred Adler geboren am 28. Dezember 1922 in Künzelsau Kannengässle 9 3. März 2020
BW
Eugen Adler geboren am 02. Juli 1892 in Speyer
Fanny Adler, geb. Brandt geboren am 17. August 1894 in Odenheim
Ruth Adler geboren am 13. August 1924 in Künzelsau
Hedwig Berney, geb. Stern geboren am 31. 08.1887 in Nagelsberg Oberer Bach 5
BW
Siegfried Berney geboren am 01. Juni 1881 in Karbach
Truda Berney geboren am 01. Juli 1913 in Karbach
David Furchheimer geboren am 09. Juni 1882 in Hohebach Keltergasse 54
BW
Ida Gottlieb, geb. Stern geboren am 17. Januar 1857 in Bieringen Schnurgasse 3
BW
Getti Ledermann, geb. Freitag geboren am 11. November 1871 in Dormitz (Bezirksamt Forchheim) Schnurgasse 10
BW
Klara Neumann geboren am 14. März 1884 in Künzelsau Stuttgarter Straße 69
BW
Rita Neumann geboren am 02. März 1910 in Künzelsau Schnurgasse 5
BW
Rosa Neumann, geb. Wiesenfelder geboren am 02. November 1883 in Eiterfeld
Clara Rupp geboren am 29. September 1901 in Künzelsau Hauptstraße 55
BW
Adolf Stern geboren am 13. Juni 1877 in Künzelsau Hauptstraße 9
BW
Berta Stern geboren am 15. November 1881 in Künzelsau
Cäcilie Stern, geb. Hirschheimer geboren am 30. Juli 1879 in Lehren
Ida Wissmann, geb. Nelkenstock geboren am 16. November 1868 in Tann

Verlegedaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 9. Februar 2015: Hauptstraße 74, Keltergasse 17 und 47, Schlossgasse 93/Schlossplatz 11, Schnurgasse 6, Stuttgarter Straße 8 (23 Stolpersteine)
  • 17. September 2015: Hirtengasse 10, Keltergasse 33, Scharfegasse 20 (sechzehn Stolpersteine)[18]
  • 25. April 2017: Oberamteistraße 16 und 25, Langenburger Straße 5, Stuttgarter Straße 17 (dreizehn Stolpersteine)[19]
  • 3. März 2020[20][21]

Der Künstler hielt zwei Vorträge in Künzelsau, den ersten am 9. Februar 2015, den zweiten am 2. März 2020.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stolpersteine in Künzelsau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stolpersteine werden verlegt auf kuenzelsau.de
  2. Hanauer, Emanuel Samuel im Gedenkbuch des Bundesarchivs
  3. Hanauer, Berta im Gedenkbuch des Bundesarchivs
  4. Dunkler Frühling der Stadtgeschichte auf stimme.de
  5. Als Nazi-Schläger ihr Unwesen trieben auf stimme.de
  6. Ledermann, Max im Gedenkbuch des Bundesarchivs
  7. Hohenloher waren die ersten Opfer auf stimme.de
  8. Ledermann, Rosa im Gedenkbuch des Bundesarchivs
  9. Ein Stein gegen das Vergessen auf stimme.de
  10. Neumann, Jakob Löw im Gedenkbuch des Bundesarchivs
  11. Neumann, Malwine Malchen im Gedenkbuch des Bundesarchivs
  12. Neumann, Leopold im Gedenkbuch des Bundesarchivs
  13. Neuman, Else im Gedenkbuch des Bundesarchivs
  14. Neumann, Salomon im Gedenkbuch des Bundesarchivs
  15. Neuman, Susi im Gedenkbuch des Bundesarchivs
  16. Würzburger, Emanuel im Gedenkbuch des Bundesarchivs
  17. Personenregister des jüdischen Friedhofes Berlichingen auf alemannia-judaica.de
  18. Neue Stolpersteine in Künzelsau (PDF; 330 kB) stadtgeschichtekuenzelsau.de
  19. Nachlese zur Stolpersteinverlegung am 25. April 2017 (PDF; 345 kB) stadtgeschichtekuenzelsau.de
  20. Neue Stolpersteine in Künzelsau erinnern an Opfer der NS-Zeit auf stimme.de
  21. Stolperstein-Verlegung und Gesprächsabend in Künzelsau. Pressemitteilung. Stadtverwaltung Künzelsau, 20. Februar 2020, abgerufen am 10. Juli 2020.