Nienberge
Nienberge Stadt Münster
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Koordinaten: 51° 59′ 45″ N, 7° 33′ 15″ O | |
Höhe: | 80 m |
Fläche: | 27,76 km² |
Einwohner: | 6907 (31. Dez. 2017)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 249 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 48161 |
Vorwahl: | 02533 |
Nienberge in Münster
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Nienberge ist ein nordwestlicher Wohnbereich (Stadtteil) von Münster. Im Ersten Weltkrieg war hier das Kriegsgefangenenlager „Haus Spital“, das größte im nord-westdeutschen Raum, untergebracht. Nur die Kriegsgräberstätte Haus Spital ist davon erhalten geblieben.
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nienberge liegt direkt an der Abfahrt Münster-Nord der Autobahn 1 sowie an der Bundesstraße 54. Im Nienberger Ortsteil Häger befindet sich der Bahnhaltepunkt Nienberge-Häger an der Bahnstrecke Münster–Gronau. Im Norden von Nienberge entspringt der Nienberger Bach, und im Südwesten befinden sich zwei kleine Flüsse, die Aa und die Hunnebecke, die Münsters Aasee speisen. Die Aa bildet gleichzeitig die südliche Grenze zum Stadtteil Roxel. Auf einer Fläche von fast 28 km² wohnen fast 7000 Menschen. Nienberge grenzt im Osten an die Stadtteile Sprakel und Kinderhaus sowie im Süden an Gievenbeck und Roxel (Nennung im Uhrzeigersinn).
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Rahmen der kommunalen Gebietsreform wurde die ehemals selbstständige Gemeinde am 1. Januar 1975 nach Münster eingemeindet[1] und gehört seitdem zum Stadtbezirk West.
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr | Einwohner |
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1498 | 500 |
1688 | 439 |
1835 | 998 |
1940 | 983 |
1950 | 2137 |
1960 | 2290 |
1961 | 2383 |
1970 | 3055 |
1974 | 3650 |
1980 | 6502 |
1997 | 7044 |
2006 | 6487 |
2012 | 6776 |
2014 | 6769 |
2015 | 6904 |
Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Strukturdaten der Bevölkerung in Nienberge am 31. Dezember 2017:
- Jugendquote: 32,6 % (Münsteraner Durchschnitt: 27,2 %)[2]
- Altenquote: 39,5 % (Münsteraner Durchschnitt 26,2 %)[3]
- Ausländeranteil: 9,6 % (Münsteraner Durchschnitt 10,6 %)[4]
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „Ein silberner (weißer) Schild, gespalten, vorn ein linksschräger blauer Balken, belegt mit drei goldenen (gelben) Jagdhörnern; hinten drei waagerechte rote Balken, darüber aus einem grünen Dreiberg wachsend, ein silberner (weißer) Kirchturm mit drei Fenstern (2:1), Spitzdach und schwarzem Kreuz.“ Der vordere Teil des Wappens basiert vermutlich auf dem Wappen der Herren von Nienberge, der hintere ist zum Teil „redend“ (Dreiberg – (Nien-)Berge), darauf der Turm der im 12. Jahrhundert erbauten Kirche St. Sebastian, dahinter die roten Balken der Herren von Schonebeck. 1282 verkaufte Dietrich v. Schonebeck die Freigrafschaft über das Kirchspiel Nienberge an den Münsterschen Bischof Everhard.
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Münsteraner Stadtteil ist geprägt durch Wohngebiete und vorwiegend landwirtschaftlich genutztes Umland. Sehenswürdig sind unter anderem die katholische Pfarrkirche St. Sebastian mit spätromanischem Turm (um 1200) sowie spätgotischem Kirchenschiff (1499) und das von Johann Conrad Schlaun erbaute barocke Haus Rüschhaus, das später als Wohnsitz der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff diente.
Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Haus Rüschhaus, Droste Museum, Am Rüschhaus 81
- Orgelmuseum Fleiter, Sessendrupweg 56
Überregionale Firmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- LexisNexis Deutschland Verlag für Rechts- und Wirtschaftsinformationen
- Westfleisch e.G.
Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- DJK Sportclub Nienberge
- Pfadfinderstamm Friedensreiter e.V.
- Reit- und Fahrverein Nienberge e.V.
- St. Jacobi Schützenbruderschaft
- Musikzug Nienberge e.V.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Persönlichkeiten, die in Nienberge wohnen / wohnten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848), Dichterin und Komponistin, ihre Mutter Therese, geb. von Haxthausen (1772–1853), ihre Schwester Jenny von Droste zu Hülshoff (1795–1859) sowie deren Neffen Moritz und Friedrich von Droste zu Hülshoff (1833–1905)
- Rolf Krumsiek (1934–2009), Politiker (SPD), Minister für Wissenschaft und Forschung und Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen
- Harald Sievers (* 1975), Politiker (CDU), Landrat des Landkreises Ravensburg
- Christian Pander (* 1983), Fußballspieler
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Karl Moritz (Hrsg.): Chronik von Nienberge. Verlag des Heimatvereins Nienberge 1983 (keine ISBN).
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Stadtteilseite von Nienberge (Stadt Münster)
- Stadtteilseite von Nienberge (Privat)
- Fläche der Stadtbezirke und Stadtteile der Stadt Münster (PDF; 299 kB)
- Einwohnerzahlen der Stadtbezirke und Stadtteile der Stadt Münster (PDF; 325 kB)
- Nienberge im Kulturatlas Westfalen
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 311.
- ↑ Jugendquote in Münster (CSV-Dokument)
- ↑ Altenquote in Münster (CSV-Dokument)
- ↑ Migration in Münster (CSV-Dokument)