Pjatychatky

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Pjatychatky
П’ятихатки
Wappen von Pjatychatky
Pjatychatky (Ukraine)
Pjatychatky (Ukraine)
Pjatychatky
Basisdaten
Oblast: Oblast Dnipropetrowsk
Rajon: Rajon Kamjanske
Höhe: 169 m
Fläche: 18,38 km²
Einwohner: 18.140 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 987 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 52100
Vorwahl: +380 5651
Geographische Lage: 48° 25′ N, 33° 42′ OKoordinaten: 48° 24′ 45″ N, 33° 42′ 15″ O
KATOTTH: UA12040210010024143
KOATUU: 1224510100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 25 Dörfer, 5 Ansiedlungen
Adresse: вул. Желєзнякова 79
52100 м. П'ятихатки
Website: https://pyatihmr.dp.gov.ua/
Statistische Informationen
Pjatychatky (Oblast Dnipropetrowsk)
Pjatychatky (Oblast Dnipropetrowsk)
Pjatychatky
i1

Pjatychatky (ukrainisch П'ятихатки Pjatichatki, russisch Пятихатки) ist eine Kleinstadt in der ukrainischen Oblast Dnipropetrowsk mit 18.300 Einwohnern (2015[1]). Die Stadt war bis Juli 2020 das administrative Zentrum des Rajons Pjatychatky, der Name bedeutet wörtlich etwa „fünf kleine Häuser“.

Ortseingang mit Eisenbahn-Denkmal

Die Stadt gleicht eher einem großen Dorf, das aus vielen rechtwinklig angelegten Straßen besteht, die von Holzmasten und Bäumen mit dahinter liegenden kleinen Parzellen, auf denen meist eingeschossige, kleine Häuser stehen, gesäumt sind. Lediglich der Bereich am Personenbahnhof hat einen städtischen Charakter mit dem davor befindlichen Busbahnhof und der Hauptstraße zwischen der orthodoxen Kirche und dem Denkmal des „Großen Vaterländischen Krieges“, auf der sich auch die Denkmäler für den Matrosen und Anarchisten Anatoli Schelesnjakow (russisch Анатолий Железняков) und Lenin sowie für die Gefallenen der Sowjetischen Intervention in Afghanistan und des Deutsch-Sowjetischen Kriegs befinden.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof von Pjatychatky

Pjatychatky ist vor allem durch den Güter- und Personenbahnhof bekannt. Überlandzüge fahren von dem Bahnhof aus nach Kiew, Dnipro oder Donezk. Dazu kommen einige der kleinen Überlandbusse, die sogenannten Marschrutka, welche in die umliegenden Städte und Dörfer, wie Schowti Wody, Wyschnewe und Bohdano-Nadeschdiwka fahren.

Die Stadt liegt an der Fernstraße M 04/ E 50.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katharinenbahn Postkarte von 1900

1886 wurden die ersten fünf Häuser für die Eisenbahnstation auf der Strecke Kolatschewske (Колачевське) – Werchiwzewe der Katharinenbahn gebaut. Die Station wurde mit dem Ort zusammen benannt. Das heutige Bahnhofsgebäude stammt aus dem Jahr 1898. In den Jahren 1932 und 1933 war der Ort vom Holodomor, einer großen Hungersnot in der Ukraine, betroffen. Drei Wochen nach dem Überfall auf die Sowjetunion wurde die Stadt am 13. August 1941 von der Wehrmacht besetzt und zum Hauptort des Kreisgebietes Pjatichatka (bestehend aus den damaligen Rajons Friesendorf, Pjatichatka und Sofijewka) innerhalb des Generalbezirkes Dnjepropetrowsk im Reichskommissariat Ukraine. Gebietskommissar war Ernst Duschön.[2]

Orthodoxe Kirche in Pjatychatky

Als strategischer Eisenbahnknotenpunkt war die Stadt wichtig für den Nachschub der Wehrmacht. Im Zuge der zweiten Phase der Dnepr-Offensive erfolgte am 19. Oktober 1943 die Rückeroberung durch die Truppen der Steppenfront der Roten Armee[3] 1962 wurde die Bahnstrecke Snamjanka-Pjatychatky elektrifiziert.

Bis zum 15. August 1944 trug der Ort den offiziellen ukrainischen Namen Pjatychatka (П'ятихатка).[4]

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Pjatychatky (П'ятихатська міська громада/Pjatychatska miska hromada). Zu dieser zählen auch die 25 in der untenstehenden Tabelle aufgelisteten Dörfer sowie die Ansiedlungen Awanhard, Myrne, Selene, Sorja und Werschynne[5], bis dahin bildete sie die gleichnamige Stadtratsgemeinde Pjatychatky (П'ятихатська міська рада/Pjatychatska miska rada) im südlichen Zentrum des Rajons Pjatychatky.

Am 17. Juli 2020 kam es im Zuge einer großen Rajonsreform zum Anschluss des Rajonsgebietes an den Rajon Kamjanske[6].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Pjatychatky Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch
Awanhard Авангард Авангард (Awangard)
Bohdano-Nadeschdiwka Богдано-Надеждівка Богдано-Надеждовка (Bogdano-Nadeschdowka)
Dmytriwka Дмитрівка Дмитровка (Dmitrowka)
Iwaschyniwka Івашинівка Ивашиновка (Iwaschinowka)
Kalyniwka Калинівка Калиновка (Kalinowka)
Kassyniwka Касинівка Касиновка (Kassinowka)
Krasna Wolja Красна Воля Красная Воля (Krasnaja Wolja)
Krasnyj Luh Красний Луг Красный Луг (Krasny Lug)
Kultura Культура Культура
Myrne Мирне Мирное (Mirnoje)
Myroljubiwka Миролюбівка Миролюбовка (Miroljubowka)
Nowosalissja Новозалісся Новозалесье (Nowosalesje)
Nowowassyliwka Нововасилівка Нововасилевка (Nowowassilewka)
Ossykuwate Осикувате Осыковатое (Ossykowatoje)
Palmyriwka Пальмирівка Пальмировка (Palmirowka)
Petriwka Петрівка Петровка (Petrowka)
Poltawoboholjubiwka Полтавобоголюбівка Полтаво-Боголюбовка (Poltawo-Bogoljubowka)
Rowenky Ровеньки Ровеньки (Rowenki)
Saporischschja Запоріжжя Запорожье (Saporoschje)
Schowte Жовте Жёлтое (Schjoltoje)
Schowtooleksandriwka Жовтоолександрівка Желтоалександровка (Scheltoalexandrowka)
Selene Зелене Зелёное (Seljonoje)
Selenyj Luh Зелений Луг Зелёный Луг (Seljony Lug)
Sorja Зоря (Зоря Комунізму) Заря (Sarja)
Suchaniwka Суханівка Сухановка (Suchanowka)
Trudoljubiwka Трудолюбівка Трудолюбовка (Trudoljubowka)
Tschystopil Чистопіль Чистополь (Tschistopol)
Werschynnne Вершинне Вершинное (Werschinnoje)
Wesselyj Podil Веселий Поділ Весёлый Подол (Wessjoly Podol)
Wynohradiwka Виноградівка Виноградовка (Winogradowka)

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pjatychatky hat, neben einer russisch-orthodoxen Gemeinde mit einem sehenswerten Kirchengebäude, auch eine freie evangelische Gemeinde.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen: 1906: [3], 1923–1939: [1] 1959–1979: [7], 1989–2015: [1]


Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pjatychatky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Demographie ukrainischer Städte auf pop-stat.mashke.org
  2. Kreisgebiet Pjatichatka (Memento des Originals vom 27. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.territorial.de auf territorial.de.
  3. a b offizielle Seite der Stadt
  4. Указ ПВР УРСР від 15.8.1944 "Про перейменування, уточнення та внесення змін в найменування деяких міст, районних центрів і районів УРСР"
  5. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 709-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Дніпропетровської області"
  6. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX Про утворення та ліквідацію районів
  7. Volkszählungen der UdSSR auf webgeo.ru