Schandmaul

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Schandmaul

Thomas Lindner, Anna Katharina Kränzlein, Martin Duckstein, Matthias Richter, Stefan Brunner, Birgit Muggenthaler (v.l.n.r.)
Allgemeine Informationen
Genre(s) Folk Rock / Mittelalter-Rock
Gründung 1998
Website http://www.schandmaul.de
Gründungsmitglieder
Thomas Lindner
Anna Katharina Kränzlein
Stefan Brunner
Martin Christoph „Ducky“ Duckstein
Birgit Muggenthaler
E-Bass, Mandoline, Drehleier
Hubert „Hubsi“ Widmann (bis 2002)
Aktuelle Besetzung
Gesang, Akkordeon, Akustik-Gitarre, Klavier
Thomas Lindner
Violine, Drehleier, Bratsche, Gesang
Anna Katharina Kränzlein
Schlagzeug, Perkussion, Fanfare, Gesang
Stefan Brunner
Gitarre, Gesang
Martin Christoph „Ducky“ Duckstein
Birgit Muggenthaler-Schmack
E-Bass, Kontrabass
Matthias „Hiasl“ Richter (seit 2002)
Schandmaul, 2009

Schandmaul ist eine deutschsprachige Mittelalter-Folk-Rock-Band aus dem Umland von München.

Bandgeschichte

Schandmaul wurde im Sommer 1998 von sechs Musikern aus München und Umgebung gegründet. Als erstes eigenes Lied entstand Teufelsweib, das den typischen Schandmaul-Sound prägte. Das erste Konzert fand am 14. November 1998 in Gröbenzell statt. Nach dem Konzert entstand 1999 die erste CD mit dem Titel Wahre Helden.

2000 wurde das zweite Album Von Spitzbuben und anderen Halunken produziert. Im selben Jahr begann die Band die Zusammenarbeit mit dem Konzertbüro von Extratours.

2001 wurde auch eine Plattenfirma auf Schandmaul aufmerksam, was zu einer Neuveröffentlichung des Albums Von Spitzbuben und anderen Halunken im selben Jahr führte. Gleichzeitig wurde durch viele weitere Konzerte, unter anderem auf großen Festivals wie M’era Luna, Zillo-Festival, Wave-Gotik-Treffen, die erste große Tour organisiert. Die dritte CD Narrenkönig wurde in einem professionellen Studio aufgenommen und kam im Oktober 2002 auf den Markt. Sie erreichte Platz 70 der deutschen Album-Charts. Im September des Jahres 2002 trennte sich die Band von Hubsi Widmann und als neuer Bassist kam Matthias Richter, der am 22. September 2002 sein Debüt bei Schandmaul in Meschede (Sauerland) gab.

2003 erschien die erste Live-CD und -DVD Hexenkessel. Hierzu wurde im Münchner „New Backstage“ ein Konzert aufgezeichnet, bei dem auch als Gastsänger Michael Rhein von In Extremo bei einem Lied einen Kurzauftritt hatte. Die Hexenkessel-CD erreichte in den deutschen Album-Charts Platz 52.

Anfang 2004 kam Wie Pech & Schwefel in die Plattenläden – das erste Studioalbum mit Matthias Richter am Bass und einem Chart-Erfolg mit Platz 13. Eine Tour mit über 80 Festivals und Konzerten folgte durch das gesamte deutschsprachige Europa. Ende 2004 organisierte die Band zum ersten Mal das „Funkenflug-Festival“ in München. Im folgenden Jahr wurde das bis dato größte Projekt der Band ins Leben gerufen: Eine Akustik-Tour, ohne E-Gitarre, dafür aber mit einem Streichquartett und zusätzlicher Percussion und schließlich im April 2005 ein Konzert im Münchner Circus Krone, begleitet vom Puchheimer Jugendkammerorchester und unterstützt durch zahlreiche Gastmusiker von anderen Bands (unter anderem Castus und Wim von Corvus Corax an den Sackpfeifen und Oliver Sa Tyr von Faun an der keltischen Harfe, der kurz zuvor mit Birgit ein Folk-Projekt mit dem Namen Sava auf die Beine gestellt hatte). Dieses Konzert wurde aufgezeichnet und kurz darauf unter dem Titel Kunststück als DVD und CD veröffentlicht. Die CD erreichte Platz 12 der Album-Charts, die Live-DVD konnte sogar Platz 3 der DVD-Charts belegen. Außerdem kam die erste Maxi-Single von Schandmaul mit dem Titel Bin unterwegs in die Plattenläden, die ebenfalls Live-Aufnahmen vom Circus-Krone-Konzert beinhaltet. Ebenfalls 2005 reaktivierten die männlichen Schandmaulmitglieder zusammen mit Regicide-Keyboarder Heiner Jaspers die Rockband Weto. Weitere Konzerte, teilweise mit einem Streichorchester, aber auch wie gewohnt mit dem Rock-Set, folgten, eine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Musiktherapieforschung wurde beschlossen und im März 2006 erschien ein weiteres Album mit dem Titel Mit Leib und Seele. Dieses Album schaffte es als erstes Schandmaul-Album in die Top 10 der Media-Control-Charts. Im September 2007 bekam die Band den bayerischen Rockpreis PICK UP für ihr Nachwuchsförderungs-Projekt „Newcomermusic“.[1]

Das Album Anderswelt erschien am 4. April 2008 und stieg auf Platz acht der deutschen Albumcharts ein. Damit erreichte dieses Album die bisher höchste Chartnotierung in der Geschichte von Schandmaul. Es folgte eine zweimonatige Tournee.

Am 14. November 2008 fand ein Jubiläumskonzert zum 10-jährigen Bestehen der Band im Münchner Zenith mit 7.000 Fans statt. In den 3,5 Stunden wurden fast alle bekannten Stücke ihrer Karriere und welche vom Album Anderswelt gespielt. Außerdem wurde eine Live-DVD „Sinnfonie“ aufgenommen, die am 24. April 2009 erschienen ist.

Schandmaul wurde 2009 für den Echo nominiert.

Eine für 2010 geplante Club-Tournee wurde abgesagt, in diesem Jahr fand letztendlich kein Konzert statt. Die Band gab bekannt, dass man sich nach langen und aufwändigen Tourneen eine Auszeit nehmen wolle um in Ruhe ein neues Album produzieren zu können. Dieses Album mit Namen Traumtänzer ist am 28. Januar 2011 erschienen, gefolgt von einer Tournee.

Stil

Die Band verwendet neben den klassischen Instrumenten der Rockmusik (Bass, Schlagzeug, akustische und E-Gitarre) verschiedene Instrumente der mittelalterlichen Musik wie Schalmei, Drehleier und Dudelsack. Weiterhin gehören typische Folkinstrumente, wie Geige und Akkordeon, zum festen Bestandteil ihrer Musik. Schandmaul sehen sich hauptsächlich vom Folk und Rock beeinflusst, das Mittelalter spielt nach eigenem Bekunden eine eher geringe Rolle.[2]

Die Texte sind in deutscher Sprache verfasst und enthalten zuweilen in Syntax und Wortwahl eine mittelalterliche Färbung. Sie erzählen häufig kleine Geschichten, die zumeist in einer mittelalterlichen Welt eingebettet sind. So kommen Könige, Narren, Spielmannsleute (Der Spielmann), bestimmte Artefakte (Der Talisman) oder Wirtshäuser (Trinklied) in den Texten vor. Die Erzählungen muten in diesen Fällen (z. B. auch durch die Erzählweise) wie Märchen oder Sagen an.

Im Laufe der Bandgeschichte haben sich Musikstil und Text gewandelt. Auf den ersten Alben überwiegen musikalisch mittelalterliche und Folk-Instrumente und die Texte sind fast ausnahmelos von mittelalterlicher Färbung. Auf den neueren Alben finden sich nun vermehrt „härtere“ Klänge, was sich beispielsweise in der Benutzung einer dominanteren E-Gitarre ausdrückt. Zudem lässt sich bei den Texten feststellen, dass das Mittelalter-Motiv nicht mehr so häufig explizit den Mittelpunkt bildet und zuweilen auch sprachlich auf die mittelalterlichen Elemente verzichtet wird. Gerade Letzteres mag auch damit zusammenhängen, dass auf neueren Alben alle Bandmitglieder Texte beigesteuert haben.

Diskografie

Alben

  • 1999: Wahre Helden (Remix, F.A.M.E Musikvertrieb)
  • 2001: Von Spitzbuben und anderen Halunken (Remix, F.A.M.E Musikvertrieb)
  • 2002: Narrenkönig (F.A.M.E Musikvertrieb)
  • 2003: Hexenkessel (Live - F.A.M.E Musikvertrieb)
  • 2004: Wie Pech & Schwefel (F.A.M.E Musikvertrieb)
  • 2004: Kunststück (Live - feat. Puchheimer Jugendkammerorchester; F.A.M.E Musikvertrieb, edel)
  • 2006: Mit Leib und Seele (F.A.M.E Musikvertrieb, edel)
  • 2008: Anderswelt (F.A.M.E Musikvertrieb, edel)
  • 2009: Sinnfonie (Live - F.A.M.E Musikvertrieb, edel)
  • 2011: Traumtänzer (F.A.M.E Musikvertrieb)

Singles

  • 2005: Bin Unterwegs (F.A.M.E Musikvertrieb, edel)
  • 2005: Immer noch wach (feat. Tanzwut)
  • 2006: Kein Weg zu weit (EP; F.A.M.E Musikvertrieb, edel)
  • 2007: Die Tür in Mir / Der Untote (12", Pic, Ltd, edel)
  • 2010: Hexeneinmaleins (Online-Single)

Sonstiges

  • 1998: Wahre Helden (Demo)
  • 2000: Von Spitzbuben und anderen Halunken (Demo)
  • 2003: Hexenkessel (Live-CD und -DVD; F.A.M.E Musikvertrieb)
  • 2005: Kunststück (Live-CD und -DVD; F.A.M.E Musikvertrieb, edel)
  • 2006: Magda Treadgolds Märchen (Offizielle Veröffentlichung in Amerika)
  • 2008: Sinnbilder (DVD; Porträt Film + Live Konzert vom Wacken Open Air 2007)
  • 2008: Magda Treadgolds Märchen (Offizielle Veröffentlichung in Deutschland)
  • 2008: Die Melodie
  • 2008: HibbelFolkFunk
  • 2008: Anderswelt (Vorproduktion)
  • 2009: Sinnfonie (Live-CD und -DVD + Porträt Film + Live Konzert vom Wacken Open Air 2007 + Andersvolk - Der Fan Film)
  • 2010: 7 auf Einen Streich (DVD mit brandneuem EPK zum Album Traumtänzer, Schandmaul/ Wolfgang Hohlbein -Lesezeichen, Freischaltcode für Single Hexeneinmaleins)

Auszeichnungen

Trivia

Auf der Anderswelt-Tour 2008 wurde bei einigen Konzerten zu Beginn das von Hans Paetsch gesprochene Intro der Hörspielreihe Gabriel Burns eingespielt.

Seit 2006 unterstützt die Band das Deutsche Zentrum für Musiktherapie der Fachhochschule Heidelberg. Die Band stellte auf ihrer Homepage Klingeltöne zum Download bereit. Den ersten Erlös der Aktion spendete die Band an Therapien für Patienten, die sich keine Therapie leisten können. Am 22. September 2007 spielte Schandmaul zusammen mit der Band Letzte Instanz und dem Sänger Eric Fish von Subway to Sally ein Benefizkonzert vor 1.600 Zuschauern in Heidelberg.

Auf dem 2011 erschienen Album Traumtänzer hat das Lied "Geas Traum" Bezug auf den Roman Infinity von Wolfgang Hohlbein (erscheint im Februar 2011). Das Lied Bis zum Morgengrauen handelt, ähnlich dem gleichnamigen Buch, von einer Liebe zwischen Vampir und Mensch.

Commons: Schandmaul – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. allmusic.de: Schandmaul erhält PICK UP
  2. Magister Rother: Ein Interview mit Birgit Muggenthaler von der Gruppe Schandmaul in Folkes Stimme, 11. August 2002 (deutsch, abgerufen am 21. Dezember 2007)
  3. a b c d e f g musicline.de: Schandmaul in den deutschen Albumcharts
  4. a b austriancharts.at: Schandmaul in der österreichischen Hitparade
  5. a b hitparade.ch: Schandmaul in der Schweizer Hitparade
  6. musicline.de: Schandmaul in den deutschen Singlecharts