Siniša Martinović

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  Siniša Martinović

Geburtsdatum 19. Dezember 1980
Geburtsort Tuzla, SFR Jugoslawien
Größe 183 cm
Gewicht 75 kg

Position Torwart
Fanghand Links

Karrierestationen

bis 2001 EV Füssen
2001–2002 ETC Crimmitschau
2002–2003 Heilbronner Falken
2003–2004 SC Bietigheim-Bissingen
2004–2005 ETC Crimmitschau
2005–2006 Kassel Huskies
2006–2007 Landshut Cannibals
Straubing Tigers
2007–2008 ETC Crimmitschau
2008–2010 Bietigheim Steelers
2010 Iserlohn Roosters
2010–2011 Hamburg Freezers
2011–2013 SERC Wild Wings
2013–2014 Heilbronner Falken
2014–2019 Bietigheim Steelers
2019–2020 EC Bad Tölz

Vorlage:Infobox Eishockeyspieler/Dateityp

Siniša Martinović (* 19. Dezember 1980 in Tuzla, SR Bosnien und Herzegowina, SFR Jugoslawien, heute Bosnien-Herzegowina) ist ein ehemaliger kroatisch-deutscher Eishockeytorwart, der unter anderem 17 Partien in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) absolvierte, den Großteil seiner Karriere aber in der 2. Bundesliga und DEL2 verbrachte. Dort war er unter anderem acht Jahre lang für die Bietigheim Steelers aktiv. Seit 2021 arbeitet er als Torwarttrainer, zuletzt für die Augsburger Panther in der DEL.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siniša Martinović begann seine Karriere beim EV Füssen. In der Saison 1999/00 kam er zu sieben Einsätzen in der Regionalliga. Im nächsten Jahr absolvierte Martinović 27 Partien in der Oberliga. Nach zwei Jahren in der ersten Mannschaft seines Heimatvereins wechselte er zur Saison 2001/02 als Backup hinter Radek Tóth zum ETC Crimmitschau in die 2. Bundesliga. Im nächsten Jahr spielte der Torhüter für die Heilbronner Falken, bei denen er hinter dem gesetzten Marko Suvelo sechs Einsätze hatte. Zur Saison 2003/04 wechselte Martinović zum SC Bietigheim-Bissingen. 2004 kehrte er für ein Jahr zum ETC Crimmitschau zurück, wo er sich als Stammtorhüter durchsetzte. Nach dieser guten Saison wechselte er zu den Kassel Huskies in die Deutsche Eishockey Liga. Hinter Joaquin Gage kam er zu insgesamt fünf Spielen. Von dort führte es Martinović zum Ligakonkurrenten Straubing Tigers und er wurde per Förderlizenz auch bei den Landshut Cannibals in der 2. Bundesliga eingesetzt. Zur Saison 2007/08 kehrte er erneut zum ETC Crimmitschau zurück, lieferte sehr gute Leistungen ab und führte den Abstiegskandidaten in die Playoffs. In der folgenden Saison spielte Martinović wieder für den SC Bietigheim-Bissingen und wurde mit den Steelers, auch aufgrund seiner Leistungen, deutscher Zweitliga-Meister. Da man in Bietigheim-Bissingen aber auf das Aufstiegsrecht verzichtete, bestritt er auch die nächste Saison in der 2. Bundesliga. Dort kam Martinović mit den Steelers bis ins Halbfinale.

Zur Saison 2010/11 wechselte der gebürtige Kroate erneut in die DEL und unterschrieb bei den Iserlohn Roosters einen Jahresvertrag. Dieser wurde jedoch im November 2010 im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst[1]. Im Dezember erhielt er einen Einmonatsvertrag bei Iserlohns DEL-Rivalen Hamburg Freezers, da diese in diesem Zeitraum nur einen Torwart zur Verfügung hatten.[2] Anfang Januar 2011 wurde Martinović von den Schwenninger Wild Wings aus der 2. Bundesliga verpflichtet, die sich vor Ende der Wechselfrist auf der Torhüterposition absichern wollten[3]. Zur Saison 2013/14 wechselte Martinović zu den Heilbronner Falken, die er nach einem Jahr aber wieder in Richtung Bietigheim Steelers verließ. Zur Saison 2019/20 wechselte Martinović innerhalb der DEL2 zum EC Bad Tölz[4] und stand dort bis zum Ende der Saison 2019/20 unter Vertrag.[5]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siniša Martinović vertrat die kroatische Nationalmannschaft bei fünf internationalen Turnieren, darunter vier Weltmeisterschaften. Bei der Weltmeisterschaft 2001 der Division I erreichte das Nationalteam den vierten Platz (24. Platz insgesamt). Im nächsten Jahr stand bei der Weltmeisterschaft 2002 der Division I der fünfte Platz zu Buche (26. Platz insgesamt). Die Weltmeisterschaft 2003 der Div. I, die in Kroatien stattfand, wurde für Martinović nicht erfolgreich. Der sechste Platz (27. Platz insgesamt) bedeutete den Abstieg vor eigenem Publikum. Erstmals kam der Torhüter auch nicht in allen Spielen zum Einsatz. Beim Turnier der Division II 2004 fiel die Entscheidung um den Aufstieg erst im letzten Spiel gegen die chinesische Nationalmannschaft, nachdem die Kroaten zuvor alle Partien gewonnen hatte. Eine 3:1-Führung nach dem zweiten Drittel reichte jedoch nicht, da China im Schlussabschnitt drei Tore schoss und mit 4:3 gewann. Am Ende blieb so nur der zweite Platz (32. Platz insgesamt). Im November 2004 scheiterte Martinović mit Kroatien in der ersten Runde der Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2006 in Turin.

Trainerlaufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2021 ist Siniša Martinović als Torwart- und Videotrainer beim Deutschen Eishockey-Bund (DEB) tätig, unter anderem für die U18- und U20-Nationalmannschaften. Im Februar 2024 wurde er von Bundestrainer Harold Kreis erstmals auch in das Trainerteam der A-Nationalmannschaft berufen.[6]

Parallel dazu ist er auf Vereinsebene aktiv: In der Saison 2022/23 betreute er die Torhüter in der Nachwuchsabteilung der Kölner Haie, bevor er im Juli 2023 als neuer Torhüter- und Videocoach bei den Augsburger Panther vorgestellt wurde.[7][8] Nachdem die Panther die Saison 2023/24 als Tabellenletzter abgeschlossen hatten, wurde er wie das gesamte Trainerteam entlassen.[9]

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptrunde Playoffs
Saison Team Liga Sp Min SO GT GTS Svs SV % V SM Sp Min SO GT GTS Svs SV % V SM
1999/00 EV Füssen Regionalliga 7 320 27 5,07 3 0
2000/01 EV Füssen Oberliga 27 1211 94 4,66 0 0
2001/02 ETC Crimmitschau 2. Bundesliga 21 1245 0 54 2,60 0 25
2002/03 Heilbronner Falken 2. Bundesliga 6 295 0 21 4,27 0 0
2003/04 SC Bietigheim-Bissingen 2. Bundesliga 16 905 1 47 2,98 0 0 1 0 0 10
2004/05 ETC Crimmitschau 2. Bundesliga 35 2076 3 104 3,01 1 4 81 487 0 17 2,09 0 26
2005/06 Kassel Huskies DEL 4 177 0 14 4,74 86 86,0 0 2 11 33 0 1 1,82 9 90,0 0 0
2006/07 Straubing Tigers DEL 8 419 1 30 4,29 202 87,1 0 0
2006/07 Landshut Cannibals 2. Bundesliga 5 268 2 12 2,68 0 0 2 95 0 5 3,18 0 0
2007/08 ETC Crimmitschau 2. Bundesliga 51 3068 3 126 2,46 1 0 6 359 1 18 3,01 1 2
2008/09 SC Bietigheim-Bissingen 2. Bundesliga 40 2354 6 72 1,84 0 10 12 760 2 16 1,26 1 0
2009/10 SC Bietigheim-Bissingen 2. Bundesliga 44 2449 6 85 2,08 2 8 7 423 0 9 1,28 0 0
2010/11 Iserlohn Roosters DEL 2 30 0 5 9,85 15 75,0 0 0
2010/11 Hamburg Freezers DEL 2 83 0 3 2,14 29 90,6 0 0
2010/11 SERC Wild Wings 2. Bundesliga 9 539 1 22 2,45 0 0 1 13 0 1 4,47 0 0
2011/12 SERC Wild Wings 2. Bundesliga 38 2284 1 95 2,50 2 4 8 496 0 27 3,26 0 0
2012/13 SERC Wild Wings 2. Bundesliga 23 1355 2 47 2,08 0 2 13 785 0 31 2,37 1 0
2013/14 Heilbronner Falken DEL2 31 1782 1 88 2,96 0 0
2014/15 Bietigheim Steelers DEL2 43 2576 5 109 2,54 0 4 14 877 2 34 2,33 1 0
2015/16 Bietigheim Steelers DEL2 41 2348 4 94 2,43 941 90,9 4 12 14 859 2 32 2,24 351 91,6 0 0
2016/17 Bietigheim Steelers DEL2 46 2705 5 92 2,04 954 91,2 0 4 15 911 1 41 2,70 387 90,4 0 2
2017/18 Bietigheim Steelers DEL2 23 1344 2 70 3,13 530 88,3 0 2 6 317 0 10 1,90 153 93,9 0 2
2018/19 Bietigheim Steelers DEL2 24 1327 0 69 3,12 606 89,8 0 0 1 60 0 4 4,05 17 81,0 0 0
2019/20 Tölzer Löwen DEL2 36 2197 1 120 3,28 868 87,9 0 6
2. Bundesliga / DEL2 gesamt 532 31117 43 1327 10 81 108 6442 8 245 4 42
DEL gesamt 16 709 1 52 4,81 322 85,7 0 2 1 33 0 1 1,82 9 90,0 0 0

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertrat Kroatien bei:

Jahr Team Veranstaltung Sp GTS SV%
2001 Kroatien WM, Div. I 5 6,43 84,2
2002 Kroatien WM, Div. I 5 6,40 86,8
2003 Kroatien WM, Div. I 4 7,80 84,5
2004 Kroatien WM, Div. II 5 1,20 93,8
2004 Kroatien Olympia-Qual. 1 10,00 78,7
Herren gesamt 20 5,57 87,0

(Legende zur Torhüterstatistik: GP oder Sp = Spiele insgesamt; W oder S = Siege; L oder N = Niederlagen; T oder U oder OT = Unentschieden oder Overtime- bzw. Shootout-Niederlage; Min. = Minuten; SOG oder SaT = Schüsse aufs Tor; GA oder GT = Gegentore; SO = Shutouts; GAA oder GTS = Gegentorschnitt; Sv% oder SVS% = Fangquote; EN = Empty Net Goal; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siniša Martinović ist der ältere Bruder von Saša Martinović, der ebenfalls professioneller Eishockeyspieler ist. Dieser begann ebenfalls in der Nachwuchsabteilung des EV Füssen mit dem Eishockey, spielt aber als Verteidiger. Der gemeinsame Neffe Jimmy Martinović gab im Jahr 2021 sein Debüt als Verteidiger in der DEL.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. iserlohn-roosters.de, Verträge mit Aus den Birken und Martinovic aufgelöst (Memento vom 9. November 2013 im Internet Archive)
  2. Goalie Taylor verletzt - Martinovic schon da. In: kicker.de. 7. Dezember 2010, abgerufen am 20. September 2018.
  3. wildwings.de, Wild Wings sichern sich mit Martinović auf der Torhüterposition ab
  4. Südwest Presse: "Silo" wird ein Tölzer Löwe. Abgerufen am 17. Juli 2019.
  5. Franzreb bleibt. In: sueddeutsche.de. 17. Mai 2020, abgerufen am 1. Oktober 2020.
  6. Nach Rauswurf bei den Eispiraten Crimmitschau: Trainer Marian Bazany übernimmt Aufgabe beim DEB. Abgerufen am 29. März 2024.
  7. Sinisa Martinovic wird neuer Goaltending & Video Coach - News - Augsburger Panther. Abgerufen am 29. März 2024.
  8. Bietigheimer Zeitung: Bietigheim Steelers: Trainerjob in der DEL: „Silo“ Martinovic macht Karriere. Abgerufen am 29. März 2024.
  9. Panther stellen Trainerteam neu auf - News - Augsburger Panther. Abgerufen am 29. März 2024.