Stormy Daniels

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Stormy Daniels, 2015
Stormy Daniels, 2007

Stormy Daniels, auch Stormy Waters, kurz Stormy (* 17. März 1979 in Baton Rouge, Louisiana; bürgerlich Stephanie Gregory Clifford), ist eine US-amerikanische Pornodarstellerin und Pornofilmregisseurin. Im Laufe ihrer Karriere wurde Daniels vor allem als Regisseurin, seltener als Darstellerin tätig und zu einer der bekanntesten Regisseurinnen der Pornobranche. Für beide Tätigkeiten erhielt sie diverse Auszeichnungen, darunter je einen XRCO Award und einen XBIZ Award sowie vier weitere Preise als Beste Regisseurin. Außerdem wurde sie unter anderem mehrfach für ihre schauspielerischen Fähigkeiten und bei allen bedeutenden Preisverleihungen der Branche für ihr gesellschaftliches Auftreten fünfmal als Crossover- bzw. Mainstream-Darstellerin des Jahres sowie mit je einem Preis für ihr Engagement gegen Kinderpornografie und für die Aufwertung der Branche ausgezeichnet. Seit 2014 ist sie Mitglied der Hall of Fames von AVN und XRCO, seit 2007 derjenigen von NightMoves. Durch ihre angebliche Affäre mit Donald Trump wurde sie 2018 auch außerhalb der Pornobranche bekannt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daniels hat irische und Cherokee-Vorfahren und wuchs in ihrem Geburtsort Baton Rouge (Louisiana)[1] unter dem bürgerlichen Namen Stephanie Clifford auf.[2] Ihre Eltern ließen sich scheiden, als sie vier Jahre alt war. Sie wuchs bei ihrer Mutter auf und soll von einer Karriere als Journalistin geträumt haben, die Familie konnte sich aber eine teure Ausbildung nicht leisten. Bevor Daniels ihre Tätigkeit als Pornodarstellerin aufnahm, arbeitete sie drei Jahre als Erotiktänzerin im Gold Club in Baton Rouge. Als Tänzerin gewann sie 2001 und 2002 die Goldmedaille bei den Gold G-String Awards. Nachdem sie genug verdient hatte, ließ sie ihre Brüste vergrößern. Sie arbeitete als Model für Männermagazine, zog im Mai 2002 nach Los Angeles und unterschrieb im September 2002 einen Exklusivvertrag bei Wicked Pictures[3] und entwickelte sich zu einem der kreativen Köpfe des Studios.[4] Daniels hatte ihre erste Szene und Hauptrolle in Heat zusammen mit dem Darsteller und Regisseur Brad Armstrong. Sie gewann 2004 bei den AVN Awards die Auszeichnung Best New Starlet. Bekannte Filme mit Daniels sind der preisgekrönte Science-Fiction-Porno Space Nuts, Island Fever 2, Beautiful sowie Camp Cuddly Pines Powertool Massacre. Neben Pornofilmen für Wicked Pictures war Daniels auch in mehreren Playboy-Fernsehproduktionen zu sehen.

2007 führte sie Regie bei der Big-Budget-Action-Porn-Comedy Operation: Desert Stormy, in der sie selbst die weibliche Hauptrolle spielte. Sie spielte einen Lap dancer in Beim ersten Mal, an der Seite von Nautica Thorn. 2007 spielte sie in der Fernsehserie Dirt eine Stripperin.[5] Im August 2007 war sie in dem Musikvideo Wake Up Call von Maroon 5 als Polizistin, die den Lead-Sänger der Band gefangen nimmt, zu sehen. Daniels wurde in der August-Ausgabe 2008 des Porno-Magazins Genesis auf Platz 1 im „Porn’s Hot 100“-Ranking von Pornodarstellern gelistet.[6]

2010 spielte sie an der Seite von Rob Van Dam und Dave Batista in dem Actionfilm Wrong Side of Town mit.[7] Ebenfalls 2010 führte sie Regie bei dem Pornospielfilm „The Honeymoon“ mit Alektra Blue in der Hauptrolle, wie auch 2011 bei dem Pornospielfilm Heart Strings der Reihe Wicked Passions mit Brooklyn Lee und Michael Vegas in den Hauptrollen. 2012 führte sie Regie und spielte die weibliche Hauptrolle in dem Pornospielfilm „Blow“, einer Pornoadaption des umstrittenen Drogenfilms Blow. Im selben Jahr führte sie Regie beim Pornospielfilm „Snatched“, in dem sie und Kaylani Lei die weiblichen Hauptrollen spielten. Regie führte sie ebenfalls 2013 bei dem Pornospielfilm Wanderlust mit Rilynn Rae in der Hauptrolle und 2015 bei dem Film Wanted, in dem sie auch eine Schauspielrolle übernahm. Seit Februar 2018 hat sie einen Exklusivvertrag mit Digital Playground.[4]

Daniels war von 2003 bis 2005 mit dem Pornodarsteller und Regisseur Pat Myne[3] und von 2007 bis 2009 mit Michael Mosny (Darstellername Mike Moz) verheiratet. 2010 heiratete sie Glendon Crain (Darstellername Brendon Miller). Das Paar hat eine im Januar 2011 geborene Tochter.[8]

Angebliche Affäre mit Donald Trump[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut einem Bericht des Wall Street Journal soll Daniels 2006, kurz nachdem Melania Trump am 20. März ihren Sohn Barron geboren hatte, eine sexuelle Beziehung mit Donald Trump gehabt haben. Obgleich Trump jegliche Beziehung zu Daniels bestritt, soll Trumps Anwalt Michael Cohen kurz vor der Präsidentschaftswahl am 8. November 2016 mit ihr ein Schweigegeld in Höhe von 130.000 US-Dollar vereinbart haben, um Veröffentlichungen darüber zu verhindern.[9][10][11] Das Weiße Haus ließ dazu mitteilen, dies seien Geschichten, die bereits vor der Wahl entschieden dementiert worden seien.[12] Rechtsanwalt Cohen sagte am 13. Februar 2018, er habe 130.000 Dollar aus eigenen Mitteln an Stormy Daniels gezahlt.[13]

Am 6. März 2018 reichte Daniels mit ihrem Anwalt Michael Avenatti eine Klage gegen Trump ein. Sie wollte den Gerichtsunterlagen zufolge erreichen, dass eine mit Trump geschlossene Vertraulichkeitsvereinbarung für ungültig erklärt wird.[14][15] Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, dementierte im Namen Trumps sowohl die Affäre als auch die Zahlung eines Schweigegeldes.[16] Auch Karen McDougal, ein ehemaliges Playboy-Model, klagt gegen einen Schweige-Deal, der es ihr verbietet, öffentlich über ihre angebliche Affäre mit Trump zu sprechen.[17] In einem Interview der CBS-Sendung 60 Minutes erläuterte Daniels am 25. März 2018, sie habe im Januar 2006 nach einem Golfturnier einmal Sex mit Trump in dessen Hotelzimmer gehabt.[18] Am 8. April 2018 durchsuchte das FBI die Räumlichkeiten des langjährigen Vertrauensanwalts Trumps, Michael Cohen, in diesem Zusammenhang. Die Durchsuchung wurde vom stellvertretenden Justizminister Rod Rosenstein genehmigt, während der zuständige Bundesanwalt für den südlichen Bezirk New Yorks, Geoffrey Berman, sich als befangen aus der Untersuchung zurückgezogen hatte.[19] Am 2. Mai 2018 räumte Trumps neuer Anwalt Rudy Giuliani[20] in einer live übertragenen abendlichen Fox TV-Sendung von Sean Hannity ein, dass Trump Cohen die 130.000 US-Dollar erstattet habe;[21] Trump bestätigte dies am nächsten Morgen in einem Tweet.[22] Für ihr Engagement und ihren Mut wurde Daniels am 23. Mai 2018 durch Bürgermeister John D. Duran in West Hollywood ausgezeichnet.[23]

Daniels trennte sich von ihrem Anwalt Michael Avenatti und klagte gegen ihn. Dieser wurde im Februar 2022 in einem Prozess wegen Identitätsdiebstahl und Betruges (wire fraud) verurteilt. Eine Jury hatte ihn für schuldig erklärt, weil er von seiner Mandatin Daniels Tantiemenzahlungen in Höhe von knapp 300.000 Dollar unterschlagen hatte.[24]

Ab März 2024 findet in New York ein Strafprozess gegen Trump statt. Ihm wird vorgeworfen, er habe Schweigegeldzahlungen unrechtmäßig verbucht, auf illegale Weise zu verschleiern versucht und damit andere Gesetzesverstöße vertuschen wollen.[25]

Filmographie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002: Hell on High Heels
  • 2002: Band Camp
  • 2002: Falling From Grace
  • 2003: Island Fever 2
  • 2003: Space Nuts
  • 2004: Beautiful
  • 2005: Camp Cuddly Pines Powertool Massacre
  • 2005: Eternity
  • 2006: The Predator
  • 2006: Taken
  • 2006: Forbidden
  • 2007: Operation Desert Stormy
  • 2007: The One
  • 2007: Last Night
  • 2007: The Muse
  • 2007: The Predator 2
  • 2008: The Wicked
  • 2008: Bound
  • 2008: The Price of Lust
  • 2008: The Predator 3
  • 2008: Reinvented
  • 2009: Operation: Tropical Stormy
  • 2009: The Lifestyle
  • 2009: Model Behavior
  • 2009: Tormented
  • 2009: What Went Wrong
  • 2009: Sex Lies & Spies
  • 2009: Partly Stormy
  • 2010: Sex Therapy
  • 2010: Whatever It Takes
  • 2010: Life of Riley
  • 2010: The Chatroom
  • 2011: The Escort
  • 2011: The Fate of Love
  • 2011: Sex, Love & Countrystars
  • 2012: BLOW
  • 2012: Perfect Partner
  • 2012: Immortal Love
  • 2012: Snatched
  • 2012: First Crush
  • 2013: Switch
  • 2013: Divorcees
  • 2013: Rebound
  • 2013: Change of Heart
  • 2014: At First Sight
  • 2014: Nothin’ but Trouble
  • 2015: Wanted
  • 2017: Unbridled

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marc Neumann: Und plötzlich schweigt Trump. Hauptsache, authentisch: Auch die Geschichte um einen Pornostar schadet dem US-Präsidenten nicht – im Gegenteil. In: Neue Zürcher Zeitung, 11. April 2018, S. 21.
  • Marion Gibson: The Trial of Stormy Daniels: Witchcraft in North America. In: dies.: Witchcraft. A History in Thirteen Trials. Simon & Schuster, London u. a. 2023, ISBN 978-1-3985-0850-7, S. 242–257.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stormy Daniels – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stormy Relationship. The Smoking Gun, 29. Juli 2009, abgerufen am 3. Dezember 2018 (englisch).
  2. Kevin McGill: The Associated Press: Porn star won't challenge Vitter for La. Senate. www.seattletimes.com, 15. April 2010, abgerufen am 15. April 2010 (englisch).
  3. a b Shannon T. Nutt: Interview with Stormy. Adult DVD Empire, 29. April 2004, abgerufen am 12. Mai 2007 (englisch).
  4. a b Stormy Daniels Departs Wicked, Signs With Digital Playground. Adult Empire, 8. Februar 2018, abgerufen am 12. Februar 2018 (englisch).
  5. Mark Malkin: Cox’s Dirt-y Porn Pal. E! Online, 4. Januar 2007, abgerufen am 5. April 2008 (englisch).
  6. Genesis Magazine: Porn’s Hot 100: Returns For The 10th Year. In: HotmoviesBlog. 4. Mai 2018, abgerufen am 1. April 2023.
  7. Wrong Side of Town (Video 2010) – IMDb. Abgerufen am 1. April 2023.
  8. Kristin Battista-Frazee: Stormy Daniels on Being a Porn-Star Mom. thedailybeast.com, abgerufen am 25. März 2018 (englisch).
  9. Michael Rothfeld and Joe Palazzolo: Trump Lawyer Arranged $130,000 Payment for Adult-Film Star’s Silence. Abgerufen am 1. April 2023 (amerikanisches Englisch).
  10. Yasmin El-Sharif: Trumps Anwalt soll Pornostar Schweigegeld gezahlt haben. In: Spiegel-Online. 13. Januar 2018, abgerufen am 14. Januar 2018.
  11. A porn star had a racy tale about Trump. Why are we only learning about it now? In: Washington Post. ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 1. April 2023]).
  12. Megan Twohey, Jim Rutenberg: Porn Star Was Reportedly Paid to Stay Quiet About Trump. In: The New York Times. 12. Januar 2018, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 1. April 2023]).
  13. Maggie Haberman: Michael D. Cohen, Trump’s Longtime Lawyer, Says He Paid Stormy Daniels Out of His Own Pocket. In: The New York Times. 14. Februar 2018, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 1. April 2023]).
  14. Sex-Affäre: Pornodarstellerin reicht Klage gegen Trump ein. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 1. April 2023]).
  15. Judge denies Stormy Daniels’s bid to expedite case against Trump over confidential agreement. In: Washington Post. ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 1. April 2023]).
  16. Donald Trump: Weißes Haus dementiert Affäre mit Stormy Daniels. In: Der Spiegel. 8. März 2018, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. April 2023]).
  17. Hubert Wetzel: Trump: Drei Frauen klagen gegen den US-Präsidenten. Abgerufen am 1. April 2023.
  18. Stormy Daniels bei "60 Minutes": "Ich habe Trump den Hintern versohlt". In: Der Spiegel. 26. März 2018, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. April 2023]).
  19. Michael D. Shear, Matt Apuzzo, Adam Goldman: Rod Rosenstein Personally Approved F.B.I. Raid on Trump Lawyer, Officials Say. In: The New York Times, 10. April 2018; Jonathan Karl, Josh Margolin: US Attorney, Trump appointee, recused from Michael Cohen investigation. In: ABC News, 10. April 2018.
  20. Giuliani: Trump repaid attorney Cohen for Stormy Daniels settlement. In: Washington Post. ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 1. April 2023]).
  21. ‘I was going to get this over with’: Inside Giuliani’s explosive Stormy Daniels revelation. In: Washington Post. ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 1. April 2023]).
  22. Trump acknowledges his lawyer was reimbursed after payment to Stormy Daniels. In: Washington Post. ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 1. April 2023]).
  23. Pornostar Stormy Daniels in West Hollywood gefeiert. Abgerufen am 1. April 2023.
  24. Josh Russell: Jury finds Avenatti guilty of stealing from Stormy Daniels. In: Courthouse News. 4. Februar 2022, abgerufen am 4. Februar 2022 (englisch).
  25. dpa vom 15. Februar 2024: Schweigegeld-Prozess gegen Trump rückt näher
  26. a b AVN Award Winners Announced. AVN, 9. Januar 2006, abgerufen am 22. Juli 2007 (englisch).
  27. Peter Warren: About the 2006 FAME Awards. AVN, 24. Juni 2006, abgerufen am 24. Juni 2007 (englisch).
  28. Peter Warren: 2007 F.A.M.E. Award Winners Announced. AVN, 23. Juni 2007, archiviert vom Original am 13. Dezember 2009; abgerufen am 24. Juni 2007 (englisch).
  29. VOD Award Winners Archive (Memento vom 24. März 2013 im Internet Archive), abgerufen am 8. August 2016. Vergeben durch den pornografischen Video-on-Demand (VOD) Internetstreaming-Dienst Adult Entertainment Broadcast Network (AEBN) auf Grundlage der höchsten Streamingminuten unter den Kunden.
  30. Jared Rutter: 2008 AVN Awards Winners Announced. avn.com, 13. Januar 2008, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  31. David Sullivan: 2008 F.A.M.E. Winners Announced at Erotica LA. AVN, 7. Juni 2008, abgerufen am 8. Juni 2008 (englisch).
  32. XBIZ Award Winners, XBIZ, Februar 2011
  33. AVN announces the Winners of the 2014 AVN Awards. AVN Media Network, 22. Januar 2014, abgerufen am 30. März 2023.
  34. 30th Annual XRCO Awards Takes It Back Home. 16. April 2014, abgerufen am 17. April 2014 (englisch).
  35. Award Winners – 2016 Winners. xbizawards.xbiz.com, abgerufen am 23. Januar 2016 (englisch).