Westhausen (bei Hildburghausen)

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Wappen Deutschlandkarte
Westhausen (bei Hildburghausen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Westhausen(im Heldburger Land) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 19′ N, 10° 40′ OKoordinaten: 50° 19′ N, 10° 40′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Hildburghausen
Verwaltungs­gemeinschaft: Heldburger Unterland
Höhe: 349 m ü. NHN
Fläche: 15,43 km2
Einwohner: 675 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner je km2
Postleitzahl: 98663
Vorwahl: 036875
Kfz-Kennzeichen: HBN
Gemeindeschlüssel: 16 0 69 056
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Pfarrgasse 3
98663 Westhausen
Website: www.heldburg.de
Bürgermeister: Ulf Neundorf (BIW)
Lage der Gemeinde Westhausen(im Heldburger Land) im Landkreis Hildburghausen
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Karte
Blick über Westhausen

Westhausen ist eine Gemeinde des Heldburger Landes im Landkreis Hildburghausen im fränkischen Süden des Freistaats Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Heldburger Unterland an. Der Verwaltungssitz ist in der Stadt Bad Colberg-Heldburg. Zur Gemeinde gehört der Ortsteil Haubinda.

Geografie

Geografische Lage

Westhausen liegt 330 m über dem Meeresspiegel in einem von der Natur geschaffenen, breiten und flach auslaufenden Tal mit hügeligem Landschaftsbild. Am Ortsrand vereinen sich drei Quellbäche zur Westhäuser Kreck.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Westhausen besteht aus den Ortsteilen Westhausen und Haubinda, einem ehemaligen Rittergut.

Klima

Das Klima der Gegend ist mild. Im Norden schützt der Thüringer Wald und im Westen die Rhön vor kaltem Nordwind.

Geschichte

Die Gemeinde Westhausen, ein fränkisches Haufendorf, wurde 776 schon zu Zeiten Karls des Großen erstmals erwähnt. Damit ist sie die älteste Gemeinde im Heldburger Land und im Landkreis Hildburghausen. Der Ortsteil Haubinda wird 1317 als Heuwinden erstmals genannt. Der Kirchhof war einst mit Gaden (auch Kemenaten genannt) und doppelter Mauer versehen und diente dem Schutz der Bewohner, wenn sie sich in Krisenzeiten auf den Kirchhof zurückziehen mussten.[2]

Westhausen war 1662–1663 von Hexenverfolgung betroffen. Klaus Rückerts Frau Margaretha geriet in einen Hexenprozess.[3]

Einwohnerentwicklung

1994 bis 2000

  • 1994: 627
  • 1995: 633
  • 1996: 645
  • 1997: 638
  • 1998: 609
  • 1999: 605
  • 2000: 614

2001 bis 2007

  • 2001: 611
  • 2002: 596
  • 2003: 588
  • 2004: 595
  • 2005: 592
  • 2006: 582
  • 2007: 602

2008 bis 2014

  • 2008: 613
  • 2009: 611
  • 2010: 602
  • 2011: 722
  • 2012: 722
  • 2013: 714
  • 2014: 706
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Bürgermeister ist Ulf Neundorf.

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Westhausen besteht aus acht Ratsmitgliedern:

(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014)

Bildung

Kindergarten Westhausen, 1976

Im Ortsteil Haubinda gibt es die 1901 von dem Reformpädagogen Lietz gegründete und nach ihm benannte Hermann-Lietz-Schule, ein reformpädagogisches Landerziehungsheim mit einer Grund- und einer Regel-, sowie einer Fachoberschule. Bildungsgänge zum Hauptschulabschluss, Qualifizierenden Hauptschulabschluss, Realschulabschluss und zur Fachhochschulreife werden angeboten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Chöre und Kapellen

In Westhausen existieren der Gesangsverein Erholung von 1908 und die Blaskapelle Westhausen.

Vereine

Zur sportlichen Ertüchtigung steht im Ort der Sportverein SV 08 Westhausen mit den Abteilungen Fußball, Tischtennis und Nordic Walking zur Verfügung. Der Kleintierzuchtverein Westhausen und Umgebung e.V. wurde 1972 gegründet. Der Aero-Club Südthüringen aus dem Jahr 1998 hat seinen Sitz in Westhausen.

Bauwerke

Die evangelische Kirche St. Kilian wurde 1466 im spätgotischen Stil erbaut. Das Alte Schulgebäude in Westhausen stammt aus dem Jahr 1895. Das Schulgebäude der Hermann-Lietz-Schule Haubinda wurde um 1900 erbaut.

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Kirmes (Kirchweih) findet alljährlich im Juni, das Backhausfest im August statt.

Bilder

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 274.
  3. Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“, Bereich Westhausen, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum, Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2, Hamburg 2003, S. 237; Egbert Friedrich: Hexenjagd im Raum Rodach und die Hexenprozessordnung von Herzog Johann Casimir (Schriften des Rodacher Rückert-Kreises, Heft 19), Rodach 1995, S. 192–236

Literatur

  • Reinhold Albert: Chronik von Westhausen und seinem Ortsteil Haubinda. Verlag Frankenschwelle, Hildburghausen 2001, ISBN 3-86180-117-5.
  • Max-Rainer Uhrig: Das Heldburger Land. In: Frankenland, Zeitschrift für fränkische Landeskunde und Kulturpflege. Heft 6, Würzburg, Juni 1990. Online erreichbar auf der Website der Universitätsbibliothek Würzburg unter:http://frankenland.franconica.uni-wuerzburg.de/login/data/1990_137.pdf#view=FitBV
  • Westhausen, die älteste Siedlung des Heldburger Landes siehe: Norbert Klaus Fuchs: Das Heldburger Land – ein historischer Reiseführer. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2013, ISBN 978-3-86777-349-2.
  • Hans Löhner: Das Bimmelbähnle von Hildburghausen nach Lindenau-Friedrichshall, Verlag Michael Resch, Neustadt bei Coburg 2000, ISBN 3-9805967-5-3
  • P. Lehfeld: Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens, Heft XXXI, Herzogthum Sachsen-Meiningen, Amtsgerichtsbezirke Heldburg und Römhild, 1904, Reprint, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, ISBN 978-3-86777-378-2
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