Wiesbaden-Kloppenheim
Ortsbezirk von Wiesbaden | |
|---|---|
| Koordinaten | 50° 5′ 40″ N, 8° 18′ 20″ O |
| Höhe | 171–275 m ü. NHN |
| Fläche | 5,39 km² |
| Einwohner | 2277 (31. Dez. 2024) |
| Bevölkerungsdichte | 422 Einwohner/km² |
| Ausländeranteil | 10,7 % (31. Dez. 2024) |
| Eingemeindung | 1. Apr. 1928 |
| Postleitzahl | 65207 |
| Vorwahl | 0611 |
| Adresse der Verwaltung |
Poststraße 11a 65191 Wiesbaden |
| Website | www.wiesbaden.de |
| Politik | |
| Ortsvorsteher | Fredrik Goletz (Umweltgruppe[1]) |
| Stellv. Ortsvorsteher | Dagmar Brecht (SPD), Leonhard Klinkmüller (CDU) |
| Quelle: Landeshauptstadt Wiesbaden: EWZ - HW am 31. Dezember 2024 ( vom 8. September 2025 im Internet Archive) | |
Kloppenheim ist ein Ortsbezirk der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Der Ort liegt am Rande des Taunus und hat rund 2300 Einwohner. Kloppenheim wurde am 1. April 1928 nach Wiesbaden eingemeindet.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortslage von Kloppenheim (192 m) erstreckt sich beiderseits des Wäschbachs, der von Nordwesten nach Südosten durch die Gemarkung fließt. Der Siedlungskern befindet sich auf der linken östlichen Talseite. Die Gemarkung reicht im Süden talabwärts bis in die Nähe von Igstadt (171 m) und nach Norden talaufwärts bis in die Nähe von Heßloch (275 m). Ein schmaler Gemarkungsstreifen entlang der Ländchesbahn reicht nach Osten an der Hockenberger Mühle über den Wickerbach hinweg bis in die Nähe der Ortslage von Medenbach. Die Gemarkung ist bis auf einen schmalen Saum am nördlichen Rand und bis auf die Hanglagen jenseits des Wickerbachs am Hockenberg (267,1 m) weitgehend unbewaldet. Die landwirtschaftlichen Flächen werden hauptsächlich ackerbaulich und als Streuobstwiesen genutzt.
Die angrenzende Stadtteile sind im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Naurod, Auringen, Medenbach, Igstadt, Bierstadt und Heßloch.
Der Ort liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebietes Stadt Wiesbaden.[2] Östlich des Ortes befindet sich das 1992 ausgewiesene Naturschutzgebiet Wickerbachtal bei Kloppenheim.[3][4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gegend des heutigen Bierhausweges aufgefundene Frankengräber deuten auf eine Besiedlung bereits im 6. und 7. Jahrhundert n. Chr. hin. Unter der Regentschaft des Sachsenkönigs Heinrich I., wird Kloppenheim im Jahr 927 erstmals in einer Schenkungsurkunde erwähnt. In einer weiteren Urkunde vermacht Graf Drutwin dem Kloster Bleidenstadt sechs Mark in „Clopheim“ und einen Wald mit anliegenden Äckern. Den Namen „Clopheim“ erhielt Kloppenheim höchstwahrscheinlich zu fränkischer Zeit. Clopheim bedeutete „Wohnsitz am Felsen, an der Anhöhe“. In der Geschichte der folgenden Jahrhunderte hatte Kloppenheim den Status eines Königssondergaus.
Das kirchliche Leben Kloppenheims war lange eng verbunden mit dem Kloster Bleidenstadt. Der heutige Kirchenbau stammt zum großen Teil aus den Jahren 1706 bis 1708.
1927 beging Kloppenheim sein 1.000-jähriges Jubiläum. Es zählte damals 970 Einwohner. Im Jahre 1928 wurde Kloppenheim nach Wiesbaden eingemeindet.
Am 22. März 1945, sechs Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner, wurden drei sowjetische Kriegsgefangene erschossen, um zu vertuschen, dass einer der Gefangenen misshandelt worden war. Der Fall löste in Kloppenheim viel Wirbel aus, mit dem Ergebnis, dass heute eine Gedenktafel für die drei ermordeten Sowjetbürger auf dem Kloppenheimer Friedhof steht.
Nach dem Ort wurde die Apfelsorte Kloppenheimer Streifling benannt, der zur „Hessischen Streuobstsorte des Jahres 2007“ gewählt wurde.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wahlergebnisse zum Ortsbeirat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1972 wird im Rahmen der Kommunalwahlen in Hessen auch der Ortsbeirat des Ortsbezirkes Kloppenheim gewählt. Nach den einzelnen Wahlergebnissen ergab sich jeweils folgende Sitzverteilung:
| CDU | SPD | Umweltgruppe | FDP | Gesamt | |
| 2021 | 2 | 2 | 3 | 0 | 7 |
| 2016 | 2 | 3 | 2 | 0 | 7 |
| 2011 | 2 | 3 | 2 | 0 | 7 |
| 2006 | 2 | 3 | 2 | 0 | 7 |
| 2001 | 3 | 3 | 1 | 0 | 7 |
| 1997 | 2 | 3 | 2 | 0 | 7 |
| 1993 | 2 | 4 | 1 | 0 | 7 |
| 1989 | 2 | 4 | 1 | 0 | 7 |
| 1985 | 3 | 4 | 0 | 0 | 7 |
| 1981 | 2 | 4 | 0 | 1 | 7 |
| 1977 | 3 | 4 | 0 | 0 | 7 |
| 1972 | 3 | 4 | 0 | 0 | 7 |
Söhne und Töchter des Ortes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Tobias Schmidt (1755–1831), Klavierbauer und Konstrukteur der ersten Guillotine in Frankreich
- August Wilhelm Goebel (1883–1971), Bildhauer
- Erika Skrotzki (* 1949), Schauspielerin
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landeshauptstadt Wiesbaden: Stadtporträt Stadtteile; Kloppenheim. Süßkirschen und Pferde: Kloppenheims Traditionen
- „Kloppenheim, Stadt Wiesbaden“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Wiesbaden-Kloppenheim nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Umweltgruppe Kloppenheim, abgerufen am 21. November 2023
- ↑ Wiesbaden in Germany, www.protectedplanet.net, abgerufen am 24. April 2020.
- ↑ Verordnung über das Naturschutzgebiet „Wickerbachtal bei Kloppenheim“ vom 15. Mai 1992. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen, Nr. 23, 8. Juni 1992, S. 1303–7.
- ↑ Wickerbachtal bei Kloppenheim in Germany, www.protectedplanet.net, abgerufen am 24. April 2020.


