Work in Progress (Fernsehserie)

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Fernsehserie
Titel Work in Progress
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Genre Comedy
Erscheinungsjahre 2019–2021
Länge 23–30 Minuten
Episoden 18 in 2 Staffeln
Produktions­unternehmen Monday,
Squirrel Soup,
Circle of Confusion,
Jax Media
Idee Abby McEnany,
Tim Mason
Produktion John Skidmore
Musik Ethan Stoller
Erstausstrahlung 8. Dez. 2019 auf Showtime
Deutschsprachige
Erstausstrahlung
18. Feb. 2020 auf Sky Atlantic HD
Besetzung
Synchronisation

Work in Progress ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die am 8. Dezember 2019 auf dem Kabel-Sender Showtime ihre Premiere feierte.[1] Sie basiert teilweise auf dem Leben der Komikerin Abby McEnany, die die Serie zusammen mit dem Regisseur Tim Mason auch kreierte und produziert, McEnany verkörpert zudem die Hauptrolle, die ihren Vornamen trägt.

Am 13. Januar 2020 verlängerte Showtime die Serie für eine weitere Staffel, die aus zehn Episoden bestehen soll.[2] In Deutschland ist Work in Progress seit dem 18. Februar desselben Jahres auf Sky Atlantic HD zu sehen.[3] Die zweite Staffel wird seit dem 22. August 2021 auf Showtime ausgestrahlt[4] und ist in Deutschland ab dem 17. November auf dem Sky-Ableger Sky Comedy abrufbar.[5] Am 27. Januar 2022 stellte Showtime die Serie ein.[6]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 45-jährige Abby, die sich selbst als „fette, queere Kampflesbe“ bezeichnet, leidet unter Zwangsstörungen, Depressionen und verschiedensten Ängsten. Sie geht zwar regelmäßig zu einer Therapeutin, der sie alle ihre Sorgen mitteilen kann, hat eine liebevolle Familie, unter anderem ihre Schwester Alison, die ihr allerdings nicht immer gut zuhört, und kommt eigentlich trotz ihrer Probleme im Alltag recht gut zurecht. Da sie dennoch unglücklich ist, auch weil ihre Therapeutin während einer ihrer Sitzungen völlig unerwartet stirbt, entscheidet sie sich, jeden Tag eine Mandel aus dem Glas, das ihr eine Kollegin geschenkt hat, wegzuwerfen. Weil sich in diesem 180 Mandeln befinden, hat sie ebensoviele Tage Zeit, glücklich zu werden und ihr Leben zum Guten zu verändern. Wenn ihr dies nicht gelingt, will sie Suizid verüben.

Abby gewinnt plötzlich neuen Lebensmut, als sie den 22-jährigen Chris kennenlernt, der als Barista arbeitet und den sie für eine junge Butch hält, er ist allerdings ein trans Mann. Chris, der im Gegensatz zu ihr voller Selbstbewusstsein und Aufgeschlossenheit ist, geht mit Abby eine Beziehung ein. Abby ist zwar zunächst extrem verunsichert, weil ihre vorherigen Beziehungen zu Frauen alle gescheitert sind, Chris hat aber Verständnis für ihre Ängste und Zwänge. In ihrer Beziehung ist Chris Offenheit wichtig, er ist zum Beispiel bereit, über seine Vergangenheit zu sprechen, er und Abby reden auch ohne Zwang über die Art von Sex, die sie beide mögen, Abby lässt sich von ihm zudem über trans Kultur aufklären, weil sie so gut wie nichts darüber weiß.

Obwohl Abby mit Chris glücklich ist, hat sie im Alltag immer noch zu kämpfen, neben ihren Zwangs- und Angststörungen und den negativen Erinnerungen ihrer früheren Beziehungen auch mit Schikanen aufgrund ihres nicht geschlechtsspezifischen Aussehens. In der ersten Folge konfrontiert sie deswegen die Schauspielerin Julia Sweeney, die sie zufällig in einem Restaurant antrifft und die in Saturday Night Live die Figur Pat verkörperte. Da Pats androgyne Identität stets ein Running Gag war, ist Abby der Auffassung, dass Sweeney für den Spott und Hohn verantwortlich ist, den sie als junge Frau von anderen zu hören bekam, weswegen Sweeney dies wieder gut machen will, allerdings ist Abby davon nicht überzeugt, weil Sweeney ihr Problem mit der Figur nicht zu verstehen scheint. In einer anderen Episode wird Abby, als sie versucht, durch einen Konzertbesuch ihre Störungen zu überwinden, von anderen Frauen auf der Toilette kritisch beäugt, weil sie sie für einen Mann halten.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Theo Germaine war Lilly Wachowski, die auch sieben der acht Drehbücher mitverfasste, häufig am Set als Beraterin anwesend, da sie trans ist und deswegen Germaine Ratschläge geben konnte, weil Germaine zwar einen trans Mann spielt, aber selbst nicht-binär ist. Zudem war Wachowski auch Regisseurin einer Liebesszene zwischen McEnany und Germaine in der ersten Staffel.[7]

Michael Ognisanti, Kameramann der Produktion, sollte die Szenen möglichst authentisch aussehen lassen, da sie vom Leben der Hauptdarstellerin Abby McEnany inspiriert sind. Aus diesem Grund wurde die Serie nicht in einem Filmstudio, sondern an realen Schauplätzen in McEnanys Heimatstadt Chicago gedreht, vor allem bei Nacht. Da das Produktionsteam künstliches Licht vermeiden wollte, bediente man sich Available Light, also Lichtquellen, die bereits vorhanden sind, beispielsweise Kerzen, Sterne oder Straßenlaternen, lediglich kleine LED-Lampen wurden verwendet, um die natürlichen Lichtverhältnisse etwas heller werden zu lassen. Außerdem verwendete Ognisanti zum Drehen Kameras mit Bildsensoren sowie Zeiss-Linsen mit sehr hoher Lichtstärke, was bei Fernsehproduktionen eher ungewöhnlich ist. Allerdings wollte er so passende Szenen einfangen, die nicht im Drehbuch standen und daher bei Nachdrehs nicht auf dieselbe Art und Weise gespielt werden konnten, weil die Darsteller während der Dreharbeiten viel improvisierten. Zudem erstellte Ognisanti auf Anweisung des Regisseurs Tim Mason Storyboards mit der Software Cinema 4D für die gesamte Serie.[8]

Besetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Synchronisation der Serie wurde bei der Cinephon nach einem Dialogbuch von Ulrike Lau und unter der Dialogregie von Stefan Ludwig erstellt.[9]

Hauptfiguren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Abby Abby McEnany Andrea Loewig
Alison Karin Anglin Christin Marquitan
Campbell Celeste Pechous Julia Biedermann
sie selbst Julia Sweeney Sabina Trooger
Chris Theo Germaine Tim Kreuer

Nebenfiguren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Mike Gerard Neugent Sascha Rotermund
Melanie Echaka Agba Silke Matthias
King Armand Fields
Susan Mary Sohn Natascha Petz
er selbst Weird Al Yankovic Uwe Büschken

Episodenliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staffel 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr.
(ges.)
Nr.
(St.)
Deutscher Titel Original­titel Erstaus­strahlung USA Deutsch­sprachige Erst­veröffent­lichung (D) Regie Drehbuch
1 1 180 Mandeln 180 Almonds 8. Dez. 2019 18. Feb. 2020 Tim Mason Abby McEnany & Tim Mason
2 2 176, 172, 171 176, 172, 171 15. Dez. 2019 18. Feb. 2020 Tim Mason Abby McEnany & Tim Mason & Lilly Wachowski
3 3 162 162 22. Dez. 2019 25. Feb. 2020 Tim Mason Abby McEnany & Tim Mason & Lilly Wachowski
4 4 161, 153, 137, 122, 106, 104, 102 (Wir zählen immer noch Mandeln.) 161, 153, 137, 122, 106, 104, 102 (We're Still Counting Almonds.) 29. Dez. 2019 25. Feb. 2020 Tim Mason Abby McEnany & Tim Mason & Lilly Wachowski
5 5 66, 65, 64, 62 66, 65, 64, 62 5. Jan. 2020 3. März 2020 Tim Mason Abby McEnany & Tim Mason & Lilly Wachowski
6 6 15, 14 (nur ein Teil) 15, 14 (pt. 1) 12. Jan. 2020 3. März 2020 Tim Mason Abby McEnany & Tim Mason & Lilly Wachowski
7 7 14 (der Rest), 12, 11, 10 14 (pt. 2), 12, 11, 10 19. Jan. 2020 10. März 2020 Tim Mason Abby McEnany & Tim Mason & Lilly Wachowski
8 8 3, 2, 1 3, 2, 1 26. Jan. 2020 10. März 2020 Tim Mason Abby McEnany & Tim Mason & Lilly Wachowski

Staffel 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr.
(ges.)
Nr.
(St.)
Deutscher Titel Original­titel Erstaus­strahlung USA Deutsch­sprachige Erstaus­strahlung (D) Regie Drehbuch
9 1 Das Leben kam dazwischen Life Got In The Way 22. Aug. 2021 17. Nov. 2021 Blythe Haaga Abby McEnany & Lilly Wachowski
10 2 Alles in Ordnung, alles okay Everything’s Fine, Everything’s Okay 22. Aug. 2021 24. Nov. 2021 Thembi Banks Lilly Wachowski
11 3 Zwei Queens auf zwei Queens Two Queens On Two Queens 29. Aug. 2021 1. Dez. 2021 Thembi Banks Brendan Dowling
12 4 Die Spende Apologies And Their Fluctuating Nature 29. Aug. 2021 8. Dez. 2021 Kris Rey Samantha Irby
13 5 Kind ins Büro! Take Your Child To Work Day 5. Sep. 2021 15. Dez. 2021 Kris Rey Sarah Halle Corey & Kate James
14 6 Eleanor Roosevelt Eleanor Roosevelt 12. Sep. 2021 22. Dez. 2021 Mickey R. Mahoney Abby McEnany & Tien Tran
15 7 Quarantäne-Queen Oh Say Can You See 19. Sep. 2021 29. Dez. 2021 Lilly Wachowski Kate James
16 8 Fuck the Police FTP 26. Sep. 2021 5. Jan. 2022 Yance Ford Samantha Irby & Lilly Wachowski
17 9 Hallo Dad Hey, Dad 3. Okt. 2021 12. Jan. 2022 Yance Ford Abby McEnany & Lilly Wachowski
18 10 Mandelkuchen I Release You 10. Okt. 2021 19. Jan. 2022 Lilly Wachowski Abby McEnany & Lilly Wachowski

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Internet Movie Database erreichte die Serie eine Bewertung von 6,5 aus zehn Sternen. Auf Rotten Tomatoes beträgt die Kritikerwertung 100 Prozent, der Zuschauer-Wert 59 Prozent.[10] Bei Metacritic ergab sich eine Bewertung von 78 aus 100 Punkten.[11]

Auszeichnung und Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

GLAAD Media Award
  • GLAAD Media Award 2020[12]
  • Nominierung: Beste Comedy-Serie
  • GLAAD Media Award 2022[13]
  • Nominierung: Beste Comedy-Serie
Gotham Award
  • Gotham Award 2020[14]
  • Nominierung: Beste Serie – Kurzform
Gracie Award
  • Gracie Award 2020[15]
  • Auszeichnung: Beste Schauspiel-Newcomerin, für Abby McEnany
Independent Spirit Award
  • Nominierung: Beste Hauptdarstellerin in einer Fernsehserie, für Abby McEnany

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Denise Petski: Showtime Sets Premiere Dates For ‘Work In Progress’ & ‘Couples Therapy’ – TCA. In: Deadline.com. 2. August 2019, abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch).
  2. Denise Petski: ‘Work In Progress’ Renewed For Season 2 By Showtime – TCA. In: Deadline.com. 13. Januar 2020, abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch).
  3. Adam Arndt: Work in Progress: Deutschlandpremiere im Februar bei Sky Atlantic. In: Serienjunkies.de. 3. Januar 2020, abgerufen am 16. Januar 2020.
  4. Alexandra Del Rosario: ‘Work in Progress’: Showtime Sets Season 2 Premiere Date & Trailer For Abby McEnany Comedy. In: Deadline.com. 29. Juni 2021, abgerufen am 9. August 2021 (englisch).
  5. Adam Arndt: Work in Progress: Deutschlandstart der 2. Staffel im November. In: Serienjunkies.de. 7. Oktober 2021, abgerufen am 4. November 2021 (englisch).
  6. Alexandra Del Rosario: ‘Black Monday’ & ‘Work In Progress’ Canceled At Showtime. In: Deadline.com. 27. Januar 2022, abgerufen am 28. Januar 2022 (englisch).
  7. David Reddish: Theo Germaine went from barista to ‘The Politician’ & ‘Work in Progress’. In: Queerty. 8. Dezember 2019, abgerufen am 19. Februar 2020 (englisch).
  8. David Geffner: Race to the Finish. In: ICG Magazine. 14. Januar 2019, abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch).
  9. Work in Progress. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 25. Mai 2020.
  10. Work in Progress: Season 1. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch).
  11. Work in Progress. In: Metacritic. Abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch).
  12. Chris Gardner, Annie Howard: GLAAD Media Awards: ‘Booksmart,’ ‘Bombshell,’ ‘Rocketman’ Among Nominees. In: The Hollywood Reporter. 8. Januar 2020, abgerufen am 28. Januar 2022 (englisch).
  13. Stephen Daw: Lil Nas X, Halsey, Elton John & More Earn Nominations for 2022 GLAAD Media Awards. In: Billboard. 19. Januar 2022, abgerufen am 28. Januar 2022 (englisch).
  14. Zack Sharf: Gotham Award Winners: ‘Nomadland’ Wins Best Feature, Riz Ahmed Takes Best Actor. In: IndieWire. 11. Januar 2021, abgerufen am 28. Januar 2022 (englisch).
  15. 45th Annual Gracie Awards Winners Announced By The Alliance For Women In Media Foundation. In: PR Newswire. 13. Mai 2020, abgerufen am 28. Januar 2022 (englisch).
  16. Zack Sharf: 2021 Spirit Awards Nominations List: ‘Never Rarely’ Dominates with 7 Noms, ‘Minari’ Strong. In: IndieWire. 19. April 2021, abgerufen am 28. Januar 2022 (englisch).