Zenn
Die Zenn ist ein etwa 50 km langer, linker und westlicher Zufluss der Regnitz in Mittelfranken.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name „Zenn“ ist indogermanischen Ursprunges mit der Wurzel Th₂niā, was die Fließende bedeutet.[4] Ein keltischer Ursprung ist nicht gesichert.[5]
Der Fluss gab dem Markt Obernzenn, dem Ortsteil Unternzenn und der Stadt Langenzenn ihre Namen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Zenn entspringt im äußersten Norden der Frankenhöhe, fließt in östlicher bis ostnordöstlicher Richtung durch Obernzenn, Trautskirchen, Neuhof an der Zenn, Wilhermsdorf, Langenzenn, Veitsbronn, Rothenberg, Ritzmannshof (Fürth), Atzenhof (Fürth) und mündet bei Vach (Fürth) von links und Südwesten in die Regnitz.
Wie die meisten westlichen Zuflüsse der Regnitz besitzt die Zenn ein geringes Gefälle und einen geringen Abfluss sowie Sandstrukturen im Uferbereich und in der Gewässersohle.[6]
Einzugsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 257,0 km² große Einzugsgebiet zieht sich in schlanker Spindelkontur von etwa 43 km Länge und maximal etwa 10 km Breite von der Waldhochebene Hohe Steig zwischen Markt Marktbergel und Markt Obernzenn im Westen wenig über der Quelle bis zur Mündung bei Fürth-Vach im Osten. Die nördliche Wasserscheide grenzt ganz im Westen ans Entwässerungsgebiet der Aisch, auf dem größeren Teil dann an das der Mittleren Aurach. Jenseits der südlichen konkurrieren nacheinander von Ost zurück nach West der Farrnbach, die Bibert und zuletzt die Fränkische Rezat, deren Quellgebiet bei Oberdachstetten nahe an dem der Zenn liegt. Hier, nahe der Westspitze des Zenn-Einzugsgebietes, läuft diese Wasserscheide auch über den mit 506 m ü. NN höchsten Punkt im ganzen Einzugsgebiet, der auf dem Illesheimer Kopf zwischen Urphertshofen diesseits und Oberdachstetten jenseits liegt. Aisch, Aurach und Farrnbach laufen wie die Zenn weiter unterhalb von links in die Regnitz, Bibert und Fränkische Rezat entwässern über deren Hauptoberlauf Rednitz ebenfalls in die Regnitz.
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diagramm
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zuflüsse von über fünf Kilometern Länge
Liste der Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karte mit allen Koordinaten des Abschnitts Liste der Zuflüsse: OSM
Von der Quelle zur Mündung. Nur direkte Zuflüsse. Auswahl.
⊙ Quelle der Zenn auf 404 m ü. NHN etwa 3 km südwestlich von Obernzenn.
- ⊙ Weiherbach, von links auf 386 m ü. NHN vor Obernzenn, ca. 1,7 km und ca. 2,0 km²
- ⊙ Mölbenbächl, von rechts auf 378 m ü. NHN vor Obernzenn im Obernzenner See, ca. 2,2 km und ca. 1,9 km²
- ⊙ Eisenbach, von rechts auf 378 m ü. NHN im Obernzenner See, ca. 2,6 km und ca. 2,4 km²
- ⊙ Eisenbach (abtrennter Unterlauf des vorigen), von rechts auf 371 m ü. NHN im Schlosspark von Obernzenn, ca. 1,2 km und ca. 0,3 km²
- ⊙ Irlbach, von links auf 357 m ü. NHN nach der Hölzleinsmühle nach Obernzenn-Unternzenn, ca. 2,1 km und ca. 1,5 km²
- ⊙ Brachbach, von rechts auf 355 m ü. NHN vor Obernzenn-Oberaltenbernheim
- ⊙ Seebach, von links auf 353 m ü. NHN in Obernzenn-Oberaltenbernheim
- ⊙ Kemmathbach, von rechts auf 345 m ü. NHN gegenüber von Obernzenn-Unteraltenbernheim, ca. 6,64 km
- ⊙ Holzbrunngraben, von links auf 344 m ü. NHN in Obernzenn-Unteraltenbernheim
- ⊙ Hechelbach, von links auf 342 m ü. NHN nach Obernzenn-Unteraltenbernheim
- ⊙ Wimmelbach, von rechts auf 342 m ü. NHN fast noch gegenüber dem vorigen
- ⊙ Horbach, von rechts auf 337 m ü. NHN nach Trautskirchen-Buch, ca. 2,2 km und ca. 1,6 km²
- ⊙ Steinbach, von links auf 336 m ü. NHN nach Buch in den Nebenlauf Mühlbach, 6,78 km und 18,59 km²
- ⊙ Merzbach, von links auf 333 m ü. NHN bei Trautskirchen
- ⊙ Taubenlohebach, von rechts auf 328 m ü. NHN bei Trautskirchen-Stöckach
- ⊙ Mögelheubach, von rechts auf 326 m ü. NHN vor Neuhof an der Zenn
- ⊙ Leitenbach, von rechts auf 323 m ü. NHN bei Neuhof an der Zenn
- ⊙ Neuselingsbach, von links auf 323 m ü. NHN nach Neuhof an der Zenn, 7,46 km und 16,06 km²
- ⊙ Eschenbach, von links auf 319 m ü. NHN nach Neuhof an der Zenn-Adelsdorf
- ⊙ Katterbach, von rechts auf 318 m ü. NHN gegenüber Adelsdorf
- ⊙ Stelzenbach, von links auf 314 m ü. NHN in Wilhermsdorf, 9,32 km auf dem Strang Ulsenbach → Stelzenbach und 20,78 km²
- ⊙ Gansangergraben, von rechts auf 313 m ü. NHN vor Langenzenn-Heinersdorf
- ⊙ Altbuchbach, von links auf 310 m ü. NHN bei Langenzenn-Laubendorf
- ⊙ Kettenbach, von links auf 307 m ü. NHN gegenüber von Langenzenn-Gauchsmühle
- ⊙ Hardgraben, von links auf 307 m ü. NHN in Langenzenn
- ⊙ Lohmühlbach, von rechts auf 305 m ü. NHN in Langenzenn
- ⊙ Fembach, von links auf 296 m ü. NHN gegenüber Veitsbronn-Kagenhof, 12,07 km auf dem Strang Dürrnbucher Graben → Erlach → Fembach und 26,18 km²
- ⊙ Tuchenbach, von links auf 294 m ü. NHN bei Veitsbronn, ca. 6,4 km und ca. 10,1 km²
- ⊙ Eichwasser, von links auf 294 m ü. NHN bei Veitsbronn
- ⊙ Reihgraben, von links auf 289 m ü. NHN bei Fürth-Ritzmannshof
- ⊙ Unterquert den Main-Donau-Kanal auf 283 m ü. NHN bei Fürth-Atzenhof
⊙ Mündung der Zenn auf 280 m ü. NHN bei Fürth-Vach.
Natur und Umwelt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wassergüte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Zenn weist durchgehend die Gewässergüteklasse II-III auf.[6]
Chemisch-physikalische Parameter (Mittelwerte), Beobachtungszeitraum 2000–2005:[7]
Messstelle | WT (Ort) °C | pH | O2 (mg/l)[8] | NH4-N (mg/l)[9] | NO3-N (mg/l)[10] | Pges. (mg/l) | Cl (mg/l) |
---|---|---|---|---|---|---|---|
oberhalb der Mündung | 11,9 | 8,1 | 9,2 | 0,29 | 8,9 | 0,278 | 44 |
Biosphäre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Zenn kommen siebzehn verschiedene Fischarten vor u. a. Aale,[11] Karpfen, Schleien, Hechte und Forellen.[12] 2007 wurden in der Zenn zweitausend Flusskrebse ausgesetzt.[11]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Zenn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 523 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karte von Lauf und Einzugsgebiet der Zenn auf: Gesamttabelle des Gewässerverzeichnisses Bayern des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (XLS, 10,3 MB)
- Karte des Einzugsgebietes bei den Grundlagendaten Fließgewässer Bayern, Bayerisches Landesamt für Umwelt
- Pegel bei Stöckach und bei Laubendorf, HND Bayern
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Topografische Karte 1:10.000 Bayern Nord
- ↑ a b Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 46 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
- ↑ Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Rheingebiet, Teil II 2006 Bayerisches Landesamt für Umwelt, S. 97, abgerufen am 7. März 2021, Auf: regierung.unterfranken.bayern.de (PDF, deutsch, 23,6 MB).
- ↑ Elisabeth Schuster: Neue Überlegungen zur Herkunft und Bedeutung einiger niederösterreichischer Ortsnamen. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich. Band 62, 1996, S. 133 und 136 (zobodat.at [PDF; 1,7 MB]).
- ↑ Albrecht Greule: Die historischen Horizonte der geographischen Namen in Bayern. 2007, S. 2 (PDF uni-regensburg.de; 87,3 kB).
- ↑ a b Zusammenfassung der Berichte zur Bestandsaufnahme 2004 in Bayern. ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 760 kB) Bayerisches Landesamt für Umwelt: Berichte an die Europäische Kommission gemäß Art. 5, Anhang II und Anhang III, sowie Art. 6, Anhang IV, der Wasserrahmenrichtlinie, 1. Fassung, Augsburg 2006, S. 27
- ↑ Fließgewässer Mittelfranken chemisch-physikalische Parameter Beobachtungszeitraum 2000-2005 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2020. Suche in Webarchiven) (PDF)
- ↑ Sauerstoffgehalt im Wasser ( des vom 11. März 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ammoniumstickstoff ( des vom 12. März 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Nitrat- und Ammoniumstickstoff ( des vom 19. Oktober 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Flusskrebs kehrt in die Zenn zurück 8. Mai 2007, nordbayern.de
- ↑ Gewässer 2014: Zenn Fischereiverein Fürth e. V. gegr. 1881
- Flusssystem Zenn
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