Neudörfl
Marktgemeinde Neudörfl
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Mattersburg | |
Kfz-Kennzeichen: | MA | |
Fläche: | 9,01 km² | |
Koordinaten: | 47° 48′ N, 16° 18′ O | |
Höhe: | 273 m ü. A. | |
Einwohner: | 4.971 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 552 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 7201 | |
Vorwahl: | 02622 | |
Gemeindekennziffer: | 1 06 07 | |
NUTS-Region | AT112 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktgemeinde Neudörfl 7201 Neudörfl | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Dieter Posch (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2007) (25 Mitglieder) |
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Lage von Neudörfl im Bezirk Mattersburg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Neudörfl (ungarisch: Lajtaszentmiklós, d. h. „St. Nikolaus an der Leitha“, kroatisch: Najderflj) ist eine Marktgemeinde im Burgenland im Bezirk Mattersburg in Österreich.
Geographie
Neudörfl an der Leitha grenzt einerseits an die Aulandschaft entlang der Leitha, andererseits an den Zillingdorfer Wald und das Rosaliengebirge.
Neudörfl ist der einzige Ort in der Gemeinde.
Geschichte
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.
Später unter den Römern lag das heutige Neudörfl dann in der Provinz Pannonia.
Bis zum Mongolensturm (1240/1241) war die Bevölkerung rein ungarisch. Im Mittelalter hieß die Gemeinde Röjtökör (von ungarisch rejtek, das Versteck und őr, die Wart). Ab 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Budapester Regierung der Ortsname Lajtaszentmiklós verwendet werden. Der Ort gehörte, wie das gesamte heutige Burgenland, bis 1920/21 zum ungarischen Komitat Sopron.
Neudörfl war seit 1871 Sitz der freimaurerischen Grenzloge Humanitas. Am 5. und 6. April 1874 wurde im damaligen Gasthof (heute Hauptstraße 154) die Gründung einer Sozialdemokratischen Partei eingeleitet.
1919, nach Ende des Ersten Weltkriegs, wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn (mit Ausnahme von Ödenburg) in den Verträgen von St. Germain und Trianon der Republik Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum damals gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Marktgemeinde ist Neudörfl seit 1973 (durch VO 16).
Politik
Bürgermeister ist Dieter Posch (SPÖ), als Amtsleiter fungiert Robert Haider.
Die Mandatsverteilung in der Gemeindevertretung, die mit der Gemeinderatswahl am 7. Oktober 2007 um zwei Sitze erweitert wurde und nunmehr 25 Sitze zählt, ist: SPÖ 13, ÖVP 2, FPÖ 1, Grüne 1 und Bürgerliste „Pro Neudörfl“ 8 Mandate.
Wirtschaft und Infrastruktur
Neben mittelständischer Wirtschaft hat auch der Tourismus Bedeutung. Durch den Weinbau und die Buschenschenken (Heurigen) kam der Ort zum Beinamen „Grinzing von Wiener Neustadt“.
Größtes Industrieunternehmen mit über 1.100 Mitarbeitern ist die Firma HTP High Tech Plastics, die Bauteile und Komponenten für die Elektronikbranche und den Automotive-Sektor herstellt.
Persönlichkeiten
Der Begründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner, verbrachte in Neudörfl einen Teil seiner Kinder- und Jugendzeit. Er schreibt hierüber in der autobiografischen Schrift Mein Lebensgang.
Von 1912 bis 1913 wohnte der nachmalige jugoslawische Präsident Tito in Neudörfl, nachdem er als Einfahrer bei Daimler in Wiener Neustadt eine Stelle gefunden hatte.
Weblinks
- 10607 – Neudörfl. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Artikel des Bundesdenkmalamts (BDA) zum ehemaligen Esterhazy-Kastell Hofleithamühl in Neudörfl (März 2007)