Oberpullendorf

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Stadtgemeinde
Oberpullendorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Oberpullendorf
Oberpullendorf (Österreich)
Oberpullendorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberpullendorf
Kfz-Kennzeichen: OP
Fläche: 12,65 km²
Koordinaten: 47° 30′ N, 16° 31′ OKoordinaten: 47° 30′ 0″ N, 16° 31′ 0″ O
Höhe: 243 m ü. A.
Einwohner: 3.327 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 263 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7350
Vorwahl: 02612
Gemeindekennziffer: 1 08 16
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 9
7350 Oberpullendorf
Website: www.oberpullendorf.at
Politik
Bürgermeister: Rudolf Geißler (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2007)
(23 Mitglieder)

12 ÖVP, 10 SPÖ, 1 Grüne

Lage von Oberpullendorf im Bezirk OberpullendorfVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Oberpullendorf im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)DeutschkreutzDraßmarktFrankenau-UnterpullendorfGroßwarasdorfHoritschonKaisersdorfKobersdorfLackenbachLackendorfLockenhausLutzmannsburgMannersdorf an der RabnitzMarkt Sankt MartinNeckenmarktNeutalNikitschOberloisdorfOberpullendorfPilgersdorfPiringsdorfRaidingRitzing (Burgenland)Steinberg-DörflStoobUnterfrauenhaidUnterrabnitz-SchwendgrabenWeingrabenWeppersdorfBurgenland
Lage der Gemeinde Oberpullendorf im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Oberpullendorf (ungarisch: Felsőpulya, kroatisch: Gornja Pulja, Romani: Uprutni Pulja) ist eine Stadt im Burgenland und Bezirkshauptstadt des Bezirks Oberpullendorf in Österreich mit 3.019 Einwohnern, von denen 67 % der deutschsprachigen Volksgruppe angehören. Burgenland-Ungarn machen 22 % der Bevölkerung aus, Burgenland-Kroaten 6 % und Burgenland-Roma 0,2 %.

Geografie

Oberpullendorf liegt im Mittelburgenland, im Zentrum des gleichnamigen Verwaltungsbezirks zwischen den Gemeinden Stoob im Norden, Frankenau-Unterpullendorf im Süden, Steinberg-Dörfl im Westen und Großwarasdorf im Osten. Der Stooberbach durchfließt das Gemeindegebiet von Nordwesten nach Südosten.

Die Stadtgemeinde Oberpullendorf besteht aus den Katastralgemeinden Oberpullendorf, mit einer Fläche von 583 ha 42 ar 79 m², und Mitterpullendorf (ungarisch: Középpulya, kroatisch: Sridnja Pulja), mit 681 ha 84 ar 15 m². Diese Katasterfläche von rund 1.265 Hektar gliedert sich in landwirtschaftlich genutzte Flächen mit ca. 850 ha und forstwirtschaftlich genutzten Flächen mit ca. 320 ha, während die verbleibende Fläche von ca. 95 ha weder land- noch forstwirtschaftlich genutzt wird (beispielsweise Bauland und Verkehrsflächen).

Geschichte

Der Bezirk Oberpullendorf ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. Während der jüngeren Eisenzeit (Kelten) befand sich im Bezirk ein blühendes Eisenindustriegebiet. Die systematische Kartierung der urgeschichtlichen Fundplätze nahm der Oberpullendorfer Gärtnermeister und Heimatforscher Josef Polatschek vor.

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Oberpullendorf dann in der Provinz Pannonia.

Die erste urkundliche Erwähnung der ungarischen Grenzwächtersiedlung aus dem Ende des 10. Jahrhunderts stammt aus dem Jahr 1225. Die wichtigsten adeligen Grundherren waren die Grafen Cseszneky und die Freiherrn Rohonczy. 1853 wurde Oberpullendorf Standort eines ungarischen Steueramtes. Im Jahre 1893 waren anlässlich der Günser Kaisermanöver Kaiser Franz Joseph und der Monarch des deutschen Reiches, Wilhelm II., sowie im Generalstab auch Georg von Rohonczy als Generalmajor in Oberpullendorf anwesend. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Der Ort war noch vor wenigen Jahrzehnten landwirtschaftlich geprägt. 1958 erfolgte die Zusammenlegung der Gemeinden Oberpullendorf und Mitterpullendorf. Stadtgemeinde ist Oberpullendorf seit 1975.

Stadtwappen

Blasonierung: „Auf rotem Schild eine goldene Stadtmauer mit goldenem Tor und aufgezogenem Fallgitter, darüber vorne ein nach rechts gerichteter, mit goldenem Schwert bewaffneter, goldener Löwe, hinten eine von zwei goldenen Ähren begleitete goldene Pflugschar.“

Politik

Bürgermeister der Stadt ist Rudolf Geißler (ÖVP).

Die Mandatsverteilung in der Gemeindevertretung ist (seit 2007): ÖVP 12, SPÖ 10, Grüne 1, andere Listen 0 Mandate.

Bürgermeister:

Oberpullendorf
Bürgermeister Amtszeit
Michael Kálmán bis 1904
Johann Kulman jr. 1905–1918
Stefan Tóth-Nagy 1918–1919
Stefan Bösze 1919
Stefan Tóth-Nagy 1919–1923
Josef Silinger 1923–1927
Stefan Maurer 1927–1929
Josef Silinger 1929–1931
Richard Moser 1931–1938
Wilhelm Ubl 1938–1941
Michael Domschitz 1941–1945
Franz Lex 1945–1946
Franz Koó 1946–1947
Emmerich Ribarits 1947–1954
Michael Domschitz 1954–1967
Josef Seifried 1967–1972
August Wutschek 1972–1977
Josef Rathmanner 1977
Paul Kiss 1977–1990
Ernst Kulmann 1990–2002
Anneliese Schmucker 2002–2007
Rudolf Geißler seit 2007
Mitterpullendorf
Bürgermeister Amtszeit
Josef Behofsits bis 1911
Johann Bibarits 1911–1913
Josef Behofsits 1913–1919
Josef Károly 1919–1920
Johann Károly 1920–1921
Josef Behofsits 1921–1923
Franz Lex 1923–1927
Franz Kustor 1927–1938
Paul Csitkovits 1938
Während der Zusammenlegung
Bürgermeister Amtszeit
Josef Ribarits 1946–1946
Franz Farkas 1946–1950
Franz Kustor 1950–1958

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Franziskuskirche (erbaut 1707 und damit das älteste Gebäude Oberpullendorfs)
  • ehemaliges Kastell der Familie Rohonczy, heute ein Bildungs- und Tagungszentrum der Diözese Eisenstadt, siehe Schloss Oberpullendorf.

Freizeitgestaltung

Am Hauptplatz im Stadtzentrum mit Kinderspielplatz und Event-Bühne finden regelmäßig Veranstaltungen statt.

Oberpullendorf verfügt über ein Sportzentrum, ein neu errichtetes Stadion, ein Freibad, Tennisplätze und Kegelbahnen. Unterhaltung bieten auch die Stadtbibliothek und ein Kino mit drei Vorführsälen. Unter den Wanderwegen durch die nahen Wälder gibt es einen „Barfuß-Erlebnisweg“, hinzu kommen Radwege und zwei Fischteiche mit Angelmöglichkeit.

Der Oberpullendorfer Bahnhof ist unter anderem auch Ausgangspunkt der Sonnenland Draisinentour.

Wirtschaft

Oberpullendorf präsentiert sich heute als das Verwaltungs-, Schul- und Wirtschaftszentrum der mittelburgenländischen Region. Im Technologiebereich wurde ein Kompetenzzentrum für Umwelttechnik, Recycling und erneuerbare Energien errichtet. Auf dem Gesundheitssektor decken ein Krankenhaus ebenso wie ein Physikalisches Institut, ein Röntgenzentrum und ein Allergieambulatorium sowie diverse Fachärzte den regionalen Bedarf.

Die Stadt ist Standort von über 200 Gewerbebetrieben, ein Großteil davon sind Klein- und Mittelbetriebe. Auch zahlreiche Großunternehmen haben ihren Sitz oder Niederlassungen in Oberpullendorf. Das Arbeitsplatzangebot ist im Vergleich zur Einwohnerzahl hoch: Einer Wohnbevölkerung von 2793 Bürgern standen bei der Volkszählung im Jahr 2001 3267 Beschäftigte gegenüber.

Die größten Arbeitgeber in Oberpullendorf sind unter anderem:

  • Abfallwirtschaft: Zentrale der Umweltdienst Burgenland GmbH; eine 100% Tochter des Burgenländischen Müllverbandes mit 195 Beschäftigten und einem Umsatz von 28,1 Millionen Euro (2006).
  • Bauwesen: Zentrale des Bauunternehmens Pfnier & Co GmbH, mit rund 500 Beschäftigten.
  • Telekommunikation: Kundenbetreuungszentrum der mobilkom austria.
  • Automobilzulieferer: Kromberg und Schubert Austria GmbH & Co KG („Kroschu“), Tochter des deutschen Konzerns, mit etwa 170 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 245 Millionen Euro.
  • Tourismus: Gründungsstandort der Blaguss Reisen GmbH, Busunternehmen mit zahlreichen Reisebüros in ganz Österreich
  • Gesundheit: A.Ö. Krankenhaus Oberpullendorf mit rund 400 Beschäftigten.

Verkehr

Die Stadtgemeinde Oberpullendorf ist über die S 31, Knoten Oberpullendorf oder Oberpullendorf Süd, direkt erreichbar.

Oberpullendorf ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt des Burgenlandes. Die B 50 (Burgenland Straße), welche das Burgenland von Norden nach Süden durchzieht, die B 61 (Günser Straße), welche in den Grenzübergang Rattersdorf/ Kőszeg (H) mündet und in weiterer Folge nach Szombathely (H) führt und die L 229 (Großwarasdorferstraße), welche über Deutschkeutz mit Sopron (H) verbindet, verlaufen durch das Stadtgebiet.

Ein Bahnanschluss (Burgenlandbahn) ist vorhanden, aber auf den Güterverkehr beschränkt.

Im öffentlichen Linienverkehr ist das Burgenland sehr gut mit der Landeshauptstadt Eisenstadt und der Bundeshauptstadt Wien angebunden. Beinahe stündlich verkehren Busse des Verkehrsverbundes Niederösterreich-Burgenland in diese beiden Städte.

Im Jahre 2005 wurde die barrierefreie Hauptstraße im Zentrum der Stadt neu gestaltet und mit über 800 Parkmöglichkeiten ausgestattet.

Bildung

Oberpullendorf ist Standort verschiedener Bildungseinrichtungen:

  • Allgemein-öffentliche Volks- und Sonderschule
  • Allgemein-öffentliche Hauptschule
  • Zentralmusikschule
  • Polytechnische Schule
  • Öffentliche allgemeinbildende höhere Schule: Bundesgymnasium, Bundesrealgymnasium und Bundesoberstufenrealgymnasium
  • Öffentliche berufsbildende mittlere und höhere Schulen: Bundeshandelsschule und Bundeshandelsakademie
  • Sonderpädagogisches Zentrum
  • Volkshochschule
  • Bildungs- und Tagungszentrum: „Haus St. Stefan“

Persönlichkeiten

Literatur

  • Die Stadt Oberpullendorf. Buch der Stadtgemeinde Oberpullendorf, herausgegeben anlässlich der 750-Jahr- und Stadterhebungsfeierlichkeiten im Jahr 1975.