Mauerkirchen

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Marktgemeinde
Mauerkirchen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Mauerkirchen
Mauerkirchen (Österreich)
Mauerkirchen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Braunau
Kfz-Kennzeichen: BR
Fläche: 3,09 km²
Koordinaten: 48° 11′ N, 13° 8′ OKoordinaten: 48° 11′ 27″ N, 13° 8′ 7″ O
Höhe: 407 m ü. A.
Einwohner: 2.726 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 882 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5270
Vorwahl: 07724
Gemeindekennziffer: 4 04 22
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Obermarkt 19
5270 Mauerkirchen
Website: www.mauerkirchen.info
Politik
Bürgermeister: Dietmar Vlach (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2009)
(25 Mitglieder)

10 SPÖ, 10 ÖVP, 5 FPÖ

Lage von Mauerkirchen im Bezirk BraunauVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Mauerkirchen im Bezirk Braunau am Inn (anklickbare Karte)AltheimAspachAuerbachBraunau am InnBurgkirchenEggelsbergFeldkirchen bei MattighofenFrankingGeretsbergGilgenberg am WeilhartHaigermoosHandenbergHelpfau-UttendorfHochburg-AchHöhnhartJegingKirchberg bei MattighofenLengauLochen am SeeMaria SchmollnMattighofenMauerkirchenMiningMoosbachMoosdorfMunderfingNeukirchen an der EnknachOstermiethingPaltingPerwang am GrabenseePfaffstättPischelsdorf am EngelbachPolling im InnkreisRoßbachSt. Georgen am FillmannsbachSt. Johann am WaldeSt. Pantaleon (Oberösterreich)St. Peter am HartSt. RadegundSt. Veit im InnkreisSchalchenSchwand im InnkreisTarsdorfTreubachÜberackernWeng im InnkreisOberösterreich
Lage der Gemeinde Mauerkirchen im Bezirk Braunau am Inn (anklickbare Karte)
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Mauerkirchen
Mauerkirchen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Mauerkirchen ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Braunau am Inn. Sie liegt im Mattigtal, eingebettet zwischen der Bezirkshauptstadt Braunau am Inn und der jungen Stadt Mattighofen im oberösterreichischen Innviertel. Bis zum Jahr 1779 war dieser Landstrich bayerisch und gehörte zum Rentamt Burghausen. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Braunau am Inn.

Geografie

Mauerkirchen liegt auf 407 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 2,5 km, von West nach Ost 2,3 km. Die Gesamtfläche beträgt 3,1 km². 3,3 % der Fläche sind bewaldet, 63,3 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Ortsteile der Gemeinde sind: Biburg, Mauerkirchen, Spitzenberg, Unterbrunning.

Wappen

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: Halbgeteilt und gespalten; rechts oben in Schwarz ein goldener, rot gewaffneter Löwe, rechts unten von Blau und Silber schrägrechts gerautet; links in Blau auf grünem Boden eine silberne, vom linken Schildrand ausgehende, eintürmige Kirche mit schwarzen Fensteröffnungen, roten Dächern und goldenem Turmknauf. Die Gemeindefarben sind Blau-Rot-Gelb. Der goldene, rot gewaffnete Löwe (Pfälzische Löwe) und das gerautete Blau-Silber sollen die lange Zugehörigkeit zu Bayern symbolisieren.

Geschichte

Schon in der Steinzeit, vor etwa 7.000 Jahren, war das Mattigtal besiedelt. Auch aus der darauffolgenden Bronzezeit wurden in der Nachbarsgemeinden Funde gemacht. Zur Zeit der Römer, sie besetzten im Jahr 15 v. Chr. den Alpenraum, verlief durch das Mattigtal eine Nebenstraße. Diese berührte wohl auch Mauerkirchen (Münzfund bei Friedhofsverlegung 1842).

Die älteste Urkunde, in der Mauerkirchen erwähnt wird, stammt vom 20. Juli 1276. Die Verleihung des Marktrechtes erfolgte am 29. September 1373 durch Herzog Stefan d. Ä. und seine Söhne. Die älteste Abbildung des Mauerkirchner Wappens, ein Urkundensiegel, stammt vom 6. Oktober 1476. Seit Anfang des 15. Jahrhunderts bestand in Mauerkirchen eine lateinische und deutsche Pfarrschule. Ab dem Jahr 1493 fand eine langjährige Marienwallfahrt statt. Am 20. Januar 1549 verlieh Herzog Wilhelm IV den Mauerkirchnern einen Bergfried. Den Dreißigjährigen Krieg überstand Mauerkirchen ohne große Kriegshandlungen, doch wurden der Ort ständig durch Truppendurchzüge, Einquartierungen, Plünderungen und Gewalttaten heimgesucht. Dazu kamen Hungersnöte und Seuchen, wie etwa die Pest. Sitz des Gerichtes (Obermarkt 13) wurde Mauerkirchen ab dem Jahre 1675 bis 2005. Aufgrund der Holzbauweise kam es zu mehreren Marktbränden: 1701 gab es eine große Brandlegung. Ein Meteoritenfall am 20. November 1768 versetzte die Bevölkerung des Ortes in Angst und Schrecken. Das Hauptstück dieses Meteoriten befindet sich heute in der Mineralogischen Staatssammlung München. Bis 1780 war der Ort bayerisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals 'Innbaiern') zu Österreich. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayerisch, gehört er seit 1814 endgültig zu Oberösterreich. 1865 kam es wieder zu einem großen Brand im Ort.

Die Kirche Mauerkirchens mit dem klar erkennbaren Unterschied zwischen dem erhaltenen Kirchturm und dem nach dem großen Marktbrand errichteten restlichen Teil.

1873 erfolgte der Anschluss an die Eisenbahnlinie Braunau-Steindorf. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. 1938 wurde in Mauerkirchen ein Hauptschule eingerichtet (Bau 1939). Paula L. ist am 13. Januar 1942 in der Anstalt Niederhart verstorben. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges befand sich in Raum Mauerkirchen ein großes amerikanisches Entlassungslager, in dem an die 300 000 deutsche Gefangene durchgeschleust wurden (z. B. Karl Aloys Schenzinger).

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche: Nach der großen Brandlegung 1865 wurde die Pfarrkirche, das Schloss Spitzenberg und der halbe Obermarkt zerstört. Mit Ausnahme des Kirchturmes, der bis zum Glockengeschoß erhalten blieb, wurde die Kirche von 1867–1872 im neugotischen Stil wieder errichtet. Sie gilt heute als eines der wenigen Baudenkmäler der Neugotik in Oberösterreich.

Politik

Bürgermeister ist Dietmar Vlach von der SPÖ seit 1997. Die 25 Mandate im Gemeinderat verteilen sich auf SPÖ 10, ÖVP 10 und FPÖ 5 Sitze.

Öffentliche Einrichtungen

  • Mit Wirkung vom 1. Jänner 2005 wurde das Bezirksgericht Mauerkirchen aufgelassen und die Gemeinde dem Bezirksgericht Braunau am Inn zugewiesen. [1]

Einwohnerentwicklung

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 2.372 Einwohner, 2001 dann 2.303 Einwohner.

Ansässige Firmen (Auswahl)

  • Hischenhuber Nfg. Roither GmbH & Co KG (Kaufhaus), Obermarkt 6, 8, 10
  • Trachten-Stoffe.at Hischenhuber Nfg. Roither GmbH & Co KG (Trachten-Stoff-Fachgeschäft), Obermarkt 6, 8, 10
  • GPG Girlinger (Fenster, Sonnenschutz), Wollöster 60
  • Wimmer Kurt (Elektro), Obermarkt
  • Sailer Rudolf (Bäckerei), Obermarkt
  • Öller Josef (Gasthof, Seminar, Hotel) Obermarkt
  • Badwirt - Johann Lengauer(Gasthof)
  • Raimund Beck KG WSC / NTA (Herstellung von Befestigungsmittel) Biburg 1
  • Leguna Nährmittel GmbH 5270 Mauerkirchen, Bahnhofstr 2

Persönlichkeiten

Der Pfleger des Gerichtes Mauerkirchen, Joseph Franz Graf von Aham, war vom 21. Dezember 1705 bis 16. Januar 1706 im Direktorium des Braunauer Parlaments.


Söhne und Töchter


Ehrenbürger

  • August Gruber ( Bürgermeister a.D., späterer Landtagsabgeordneter), 1867
  • K.k. Baurat Karl Freiherr von Schwarz (Erbauer der Bahnlinie Braunau-Steindorf), 1873
  • Friedrich Bergmüller (Bürgermeister, Landtags- und Reichsratabgeordneter a.D.), 1883
  • Franz Xaver Nothaft (Pfarrer), 1901
  • Josef Matzner (Vizebürgermeister, Feuerwehrkommandant a.D.), 1929
  • Karl Starmühlner (Bürgermeister a.D., Feuerwehrkommandant a.D.), 1929
  • Mark W. Clark (Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen in Österreich), 1946
  • Raimund Beck (Eigentümer der Fa. R. Beck Befestigungssysteme), 1987
  • Günther Beck (Eigentümer der Beck Fastener Group), 1999

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Änderungen von Gerichtsbezirken, 26. März 2008

Literatur

  • Herbert G. Brandstetter: Mauerkirchen – Die Chronik. (2005) erhältlich im Gemeindeamt Mauerkirchen.

Weblinks