Haigermoos

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Haigermoos
Wappen Österreichkarte
Wappen von Haigermoos
Haigermoos (Österreich)
Haigermoos (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Braunau
Kfz-Kennzeichen: BR
Fläche: 7,45 km²
Koordinaten: 48° 3′ N, 12° 53′ OKoordinaten: 48° 2′ 41″ N, 12° 52′ 58″ O
Höhe: 470 m ü. A.
Einwohner: 631 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 85 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5124
Vorwahl: 06277
Gemeindekennziffer: 4 04 11
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfplatz 1
5124 Haigermoos
Website: www.haigermoos.at
Politik
Bürgermeister: Johann Schwankner (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(13 Mitglieder)
8
3
2
Insgesamt 13 Sitze
Lage von Haigermoos im Bezirk Braunau
Lage der Gemeinde Haigermoos im Bezirk Braunau am Inn (anklickbare Karte)AltheimAspachAuerbachBraunau am InnBurgkirchenEggelsbergFeldkirchen bei MattighofenFrankingGeretsbergGilgenberg am WeilhartHaigermoosHandenbergHelpfau-UttendorfHochburg-AchHöhnhartJegingKirchberg bei MattighofenLengauLochen am SeeMaria SchmollnMattighofenMauerkirchenMiningMoosbachMoosdorfMunderfingNeukirchen an der EnknachOstermiethingPaltingPerwang am GrabenseePfaffstättPischelsdorf am EngelbachPolling im InnkreisRoßbachSt. Georgen am FillmannsbachSt. Johann am WaldeSt. Pantaleon (Oberösterreich)St. Peter am HartSt. RadegundSt. Veit im InnkreisSchalchenSchwand im InnkreisTarsdorfTreubachÜberackernWeng im InnkreisOberösterreich
Lage der Gemeinde Haigermoos im Bezirk Braunau am Inn (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick auf Haigermoos
Blick auf Haigermoos
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Die Gemeinde Haigermoos mit 631 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) liegt im Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich auf halben Weg zwischen Salzburg und Braunau. Der zuständige Gerichtsbezirk ist der Gerichtsbezirk Mattighofen, bis 2004 gehörte die Gemeinde zum Gerichtsbezirk Wildshut.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haigermoos liegt in der Oberinnviertler Seenplatte in einer hügeligen Landschaft zwischen dem Holzöstersee und dem Höllerersee in einer Höhe von 450 bis 500 Meter über dem Meer. Die Entwässerung erfolgt über den Höllersbach nach Südwesten in die Salzach. Die Gemeinde hat eine Fläche von sieben Quadratkilometer. Davon werden 77 Prozent landwirtschaftlich genutzt, fünfzehn Prozent sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Aich (26)
  • Edt (22)
  • Haigermoos (187)
  • Hehermoos (77)
  • Marktl (2)
  • Ortholling (25)
  • Pfaffing (37)
  • Weyer (233)
  • Witzling (22)

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Haigermoos.

Mit 1. März 2024 wurden in gesamten Gemeindegebiet Straßennamen eingeführt. Die ursprünglichen Postleitzahlen (5120, 5131, 5121) wurden durch eine neu generierte Postleitzahl „5124“ ersetzt.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geretsberg
Ostermiething Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Franking
St. Pantaleon

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aribo II., einer der Stifter des Stiftes Millstatt aus dem Geschlecht der Aribonen, starb 1102 als aribo comes de hegirmos – zu Deutsch Aribo Graf von Haigermoos. Dieser Titel beinhaltet aber keine echte Grafschaft.

Zwischenkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie in ganz Österreich wurde auch in Haigermoos 1919 Notgeld eingeführt, da auf Grund des Metallmangels keine Münzen mehr verfügbar waren. In der Zeit des Ständestaates gab es in Haigermoos das Österreichische Jungvolk, die Jugendorganisation der Vaterländischen Front.

1938–1945 Deutsches Reich Diktatur Nationalsozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Zeit des Nationalsozialismus war die Gemeinde Haigermoos Teil der Gemeinde St. Pantaleon. In dieser Zeit bestand auch das Arbeitserziehungs- und Zigeuneranhaltelager St. Pantaleon-Weyer im heutigen Gasthaus Spick.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Haigermoos
Höllerersee
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Haigermoos
  • Katholische Pfarrkirche Haigermoos Hll. Peter und Paul: Die Pfarrkirche von Haigermoos ist eine spätgotische Doppelkirche, die Oberkirche ist einschiffig, der Chor mit 3/8-Schluss ist nur wenig eingezogen. Die Unterkirche ist zweischiffig, der Chor ist ebenfalls nur wenig eingezogen und mit einem 3/8-Schluss ausgestattet. Die Kirche wurde aus unverputztem Tuffstein errichtet und im Jahr 1466 fertiggestellt.
  • Bauernmuseum Anthalerstadl im Bundwerkstadel des Anthalerhofes.
  • Pfeili’s Oldtimermuseum
  • Höllerersee
  • Hehermooser Moor
  • Haigermooser Naturweg: Der Haigermooser Naturweg bietet eine gute Möglichkeit für eine Wanderung durch die Wald- und Moorlandschaften rund um Haigermoos und bietet schöne Fernsichten in die nördlichen Kalkalpen bis nach Tirol. Der Weg ist 5,5 km lang und beginnt vor dem Gemeindeamt (Parkmöglichkeiten). Von dort führt er über das Brack (ein Wald nördlich von Haigermoos), den Pestfriedhof, das Hehermooser Moor und den Leitenberg zurück nach Haigermoos.
  • Lipplgut. Das landwirtschaftliche Anwesen im Eigentum des Erzstiftes Sankt Peter in Salzburg wurde 1991 unter Abt Bruno Becker an die Pfadfindergruppe Salzburg Mülln des Landesverbandes Salzburg der Pfadfinder Österreichs (PPÖ) verpachtet. Seitdem wird es als Jugendzentrum für Freizeit und Bildung betrieben und von Jugendgruppen aus dem In- und Ausland frequentiert. Im Sommer erfreut sich der Zeltplatz großer Beliebtheit.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 28 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 16 Haupt- und 12 Nebenerwerbsbauern. Im Produktionssektor gab es zwei Betriebe jedoch keine Angestellten. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (13) und Beherbergung und Gastronomie (6 Erwerbstätige).[3][4][5]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 28 31 24 34
Produktion 2 2 0 8
Dienstleistung 19 13 28 24

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2011 lebten 301 Erwerbstätige in Haigermoos. Davon arbeiteten 44 in der Gemeinde, mehr als 85 Prozent pendelten aus.[6]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort besitzt einen Kindergarten und eine Volksschule sowie zwei Gasthäuser.

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Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Gemeinderat werden 13 Mandatare gewählt:

Partei 2021 2015[7] 2009[8] 2003[9] 1997[10]
% Mandate Prozent Mandate % Mandate % Mandate % Mandate
ÖVP 60,63 8 58,13 8 61,63 8 65,59 9 56,62 8
SPÖ 13,77 2 14,93 2 22,03 3 34,41 4 13,54 1
FPÖ 25,60 3 26,93 3 16,34 2 29,85 4

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister seit 1848 waren:[11]

  • 1848–1858 Martin Madlhecker
  • 1858–1861 Simon Neissl
  • 1861–1864 Jakob Russinger
  • 1864–1867 Ferdinand Mayr
  • 1867–1870 Lorenz Neuhauser
  • 1870–1873 Philipp Neuhauser
  • 1873–1876 Lorenz Sinzinger
  • 1876–1879 Christian Brunner
  • 1879–1882 Valentin Brunner
  • 1882–1885 Andreas Schlichtner
  • 1885–1888 Valentin Neuhauser
  • 1888–1891 Leopold Handleder
  • 1891–1894 Josef Felber
  • 1894–1897 Jakob Neissl
  • 1897–1900 Franz Kinzl
  • 1900–1903 Martin Friedl
  • 1903–1906 Ferdinand Friedl
  • 1906–1909 Josef Niedermüller
  • 1909–1912 Josef Mayr
  • 1912–1919 Johann Friedl
  • 1919–1924 Josef Mayr
  • 1924–1929 Matthias Renzl
  • 1929–1938 Georg Felber
  • 1938–1938 Michael Kaltenegger
  • 1938–1938 Vinzenz Niedermüller
  • 1938–1939 (bei St. Pantaleon)
  • 1939–1945 Michael Kaltenegger
  • 1945–1949 Josef Wieser
  • 1949–1973 Leopold Mayr
  • 1973–1991 Franz Stöllberger
  • 1991–2009 Johann Schwaiger (ÖVP)
  • seit 2009 Johann Schwankner (ÖVP)[12]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: Gespalten; rechts in Gold ein schwarzer Rohrkolben, links in Blau ein silberner Reiher. Die Gemeindefarben sind Gelb-Blau-Weiß.

Das 1968 verliehene Gemeindewappen symbolisiert den um 1070 erstmals nachweisbaren Namen, der sich aus ahd. heigir ‚Reiher‘ und mhd. Mos für ‚Moor, Sumpfboden‘ zusammensetzt. Gleichzeitig verweist es auf die Lage der Gemeinde im Oberinnviertler Seen- und Moorgebiet.[13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Haigermoos. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2008, S. 1–43 (zobodat.at [PDF]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Haigermoos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Haigermoos, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. April 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Ein Blick auf die Gemeinde Haigermoos, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. April 2021.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Haigermoos, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. April 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Haigermoos, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. April 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Haigermoos, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. April 2021.
  7. Gemeinderatswahlergebnis 2015 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 20. April 2021.
  8. Gemeinderatswahlergebnis 2009 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 20. April 2021.
  9. Gemeinderatswahlergebnis 2003 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 20. April 2021.
  10. Gemeinderatswahlergebnis 1997 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 20. April 2021.
  11. Gemeinden, Haigermoos. Land Oberösterreich, abgerufen am 20. April 2021.
  12. Bürgermeister. Gemeinde Haigermoos, abgerufen am 20. April 2021 (österreichisches Deutsch).
  13. Herbert Erich Baumert: Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs (2. Nachtrag). In: Oberösterreichische Heimatblätter. Heft 1/2, 1970, S. 55 (ooegeschichte.at [PDF; 1,6 MB]).