Göllersdorf

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Marktgemeinde
Göllersdorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Göllersdorf
Göllersdorf (Österreich)
Göllersdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Hollabrunn
Kfz-Kennzeichen: HL
Fläche: 59,56 km²
Koordinaten: 48° 29′ N, 16° 7′ OKoordinaten: 48° 29′ 29″ N, 16° 7′ 14″ O
Höhe: 202 m ü. A.
Einwohner: 3.229 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 54 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2013
Vorwahl: 02954
Gemeindekennziffer: 3 10 08
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 10
2013 Göllersdorf
Website: www.goellersdorf.at
Politik
Bürgermeister: Josef Reinwein (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010)
(21 Mitglieder)

12 ÖVP, 7 SPÖ, 2 FPÖ

Lage von Göllersdorf im Bezirk HollabrunnVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Göllersdorf im Bezirk Hollabrunn (anklickbare Karte)Alberndorf im PulkautalGöllersdorfGrabernGuntersdorfHadresHardeggHaugsdorfHeldenbergHohenwarth-Mühlbach am ManhartsbergHollabrunnMailbergMaissauNappersdorf-KammersdorfPernersdorfPulkauRavelsbachRetzRetzbachSchrattenthalSeefeld-KadolzSitzendorf an der SchmidaWullersdorfZellerndorfZiersdorfNiederösterreich
Lage der Gemeinde Göllersdorf im Bezirk Hollabrunn (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Göllersdorf ist eine Marktgemeinde mit 2.934 Einwohnern im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich.

Geografie

Göllersdorf liegt im Weinviertel in Niederösterreich rund 15 km nordnordwestlich von Stockerau im Tal des Göllersbaches. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 59,56 Quadratkilometer. Etwa ein Drittel der Fläche ist bewaldet.

Katastralgemeinden sind Bergau, Eitzersthal, Furth, Göllersdorf, Großstelzendorf, Obergrub, Oberparschenbrunn, Porrau, Schönborn, Untergrub, Viendorf und Wischathal.

Geschichte

Das heutige Gemeindegebiet war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung von Göllerdorf erfolgte um 1130. Die Katastralgemeinde Großstelzendorf wurde 1195 erstmals urkundlich erwähnt. Für das Jahr 1468 ist ein Markt in Göllersdorf belegt. 1710 erwarb der Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim, der unter anderem als Bauherr eine wichtige Rolle in der Region spielte, das Schloss Göllersdorf.

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 2939 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 2614 Einwohner, 1981 2427 und im Jahr 1971 2625 Einwohner.

Politik

Bürgermeister der Marktgemeinde ist Josef Reinwein, Amtsleiter Karl Grünberger.

Im Marktgemeinderat gibt es bei insgesamt 21 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 folgende Mandatsverteilung: ÖVP 12, SPÖ 7, FPÖ 2, andere keine Sitze.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche Göllersdorf: die Pfarrkirche zum Heiligen Martin befindet sich am Südende des Hauptplatzes von Göllersdorf. Sie wurde ab 1456 errichtet und 1740/1742 durch Johann Lucas von Hildebrandt im Auftrag von Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim barock umgebaut und erweitert. Von ihrem gotischen Kern sind der Nordturm und der Chor erhalten.
  • Loretokirche: 1725-1730 erbaut; diente als Gruftkirche der Grafen von Schönborn-Buchheim
  • Loretokapelle: die bereits von 1694 bis 1715 errichtete Loretokapelle ist der Loretokirche angeschlossen
  • Schloss Göllersdorf: Renaissanceschloss. Hier befindet sich heute die Justizanstalt Göllersdorf, in der geistig abnorme Rechtsbrecher des österreichischen Strafvollzugs untergebracht werden.
  • Schloss Schönborn: barock, ebenfalls ein Werk von Johann Lucas von Hildebrandt. Demselben Baumeister wird das Jagdschloss der Grafen Schönborn in Porrau zugeschrieben.
  • Bergauer Pfarrkirche: die Pfarrkirche zum Heiligen Ägydius liegt erhöht; Ende des 17. Jahrhunderts als barocker Saalbau errichtet; erhielt Anfang des 18. Jahrhunderts beim westlichen Kirchturm eine klassizistische Fassade. Altarbild mit der Darstellung des heiligen Ägydius von Johann Josef Schindler.
  • Pfarrkirche von Großstelzendorf: dem heiligen Andreas geweiht, spätbarck, Johann Lucas von Hildebrandt zugeschrieben. Von ihrem gotischen Vorgängerbau sind der Nordturm und der Chor erhalten. In der Großstelzendorfer Kirche befinden sich mehrere Altäre, wobei ein Altarblatt mit der Darstellung der heiligen drei Könige von Martin Johann Schmidt geschaffen wurde. Am rund um die Kirche gelegenen Friedhof sind zahlreiche spätbarocke Grabsteine aus Sandstein erhalten.
  • Oberparschenbrunner Ortskapelle: die Kapelle zum heiligen Laurentius wurde an der Wende 17./18. Jahrhundert erbaut, und ist nicht mit der nördlich von Oberparschenbrunn gelegenen Feldkapelle zu verwechseln, diese wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts errichtet.
Göllersdorf, Schönborn, Parschendorf (links oben) und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 74, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 144. Die Zahl der Erwerbstätigen betrug nach der Volkszählung 2001 1595.

Verkehr

Göllersdorf liegt an der Nordwestbahn.

Sonstiges

Historisch bedeutsam wird Göllersdorf durch den hier am 14. April 1632 geschlossenen Vertrag zwischen Kaiser Ferdinand II. mit Albrecht von Wallenstein („Vereinbarung von Göllerdorf“), mit dem Wallenstein wieder als Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee eingesetzt wird.

Bahnhof Göllersdorf

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

  • Wilhelm Scherer (1841–1886), österreichischer Germanist, einer der einflussreichsten Germanisten Ende des 19.Jhdts., Halbbruder von Anton von Stadler
  • Anton von Stadler (1850–1917), österreichisch-deutscher Maler, Direktor der Kunstakademie München

Weblinks