„Nahtoderfahrung“ – Versionsunterschied

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=== Dissoziation ===
=== Dissoziation ===
Da in einer Nahtoderfahrung die Persönlichkeit als vom Körper, seinen Schmerzen und den damit verbundenen Ängsten abgelöst erlebt wird, handelt es sich hierbei definitionsgemäß um eine [[Dissoziation (Psychologie)|dissoziative]] Erfahrung.<ref name="PMID24363835">P. McDonald, R. A. Bryant, D. Silove, M. Creamer, M. O'Donnell, A. C. McFarlane: ''The expectancy of threat and peritraumatic dissociation.'' In: ''European journal of psychotraumatology.'' Band 4, 2013, S.&nbsp;, {{DOI|10.3402/ejpt.v4i0.21426}}, PMID 24363835, {{PMC|3864163}}.</ref><ref name="PMID24997778">I. Schalinski, J. Moran, M. Schauer, [[Thomas Elbert|T. Elbert]]: ''Rapid emotional processing in relation to trauma-related symptoms as revealed by magnetic source imaging.'' In: ''BMC psychiatry.'' Band 14, 2014, S.&nbsp;193, {{DOI|10.1186/1471-244X-14-193}}, PMID 24997778, {{PMC|4100056}}.</ref><ref name="PMID24198776">J. J. Braithwaite, K. James, H. Dewe, N. Medford, C. Takahashi, K. Kessler: ''Fractionating the unitary notion of dissociation: disembodied but not embodied dissociative experiences are associated with exocentric perspective-taking.'' In: ''Frontiers in human neuroscience.'' Band 7, 2013, S.&nbsp;719, {{DOI|10.3389/fnhum.2013.00719}}, PMID 24198776, {{PMC|3812871}}.</ref>
Da in einer Nahtoderfahrung die Persönlichkeit als vom Körper, seinen Schmerzen und den damit verbundenen Ängsten abgelöst erlebt wird, handelt es sich hierbei definitionsgemäß um eine [[Dissoziation (Psychologie)|dissoziative]] Erfahrung.

[[Russel Noyes]] hat über 200 Berichte von Personen, die eine tödliche Gefahr überlebt hatten, gesammelt und sich dabei auf Unfallopfer konzentriert. Es handelte sich also weitgehend um Fear-Death-Experiences. Seiner Ansicht nach löst eine plötzliche Gefahr einen Alarm des Zentralnervensystems aus, „der einen situationsangepassten neuralen Mechanismus freisetzt, der erhöhte Wahrnehmung mit einer Dissoziation des Bewusstseins von dieser Wahrnehmung verbindet“. Dabei beruft sich Noyes auf die Neurologen Harper und Roth, die jene Kombination von Wahrnehmung und Hemmung auch bei bestimmten epileptischen und „phobischen Angst-Depersonalisations“-Syndromen vermuten.


=== Erhöhte Kohlendioxidkonzentration im Blut bei Nahtoderfahrungen ===
=== Erhöhte Kohlendioxidkonzentration im Blut bei Nahtoderfahrungen ===

Version vom 2. Juli 2016, 13:57 Uhr

Der Flug zum Himmel (Hieronymus Bosch)

Nahtoderfahrungen (kurz auch NTE) umfassen einen weiten Bereich individueller Erfahrungen mit überwiegend charakteristischen Erlebnismustern am Rande des Todes.

Vielen Nahtoderfahrungen sind bestimmte Empfindungen wie „Frieden“, Liebe und Glück, und Erlebnismuster wie Blick in einen „Tunnel“, Verlassen des eigenen Körpers, Begegnungen mit Toten oder übernatürlichen Wesen oder eine Rückschau auf das eigene Leben gemeinsam, die als Erlebniswirklichkeiten beschrieben werden. Auch negative Nahtoderfahrungen sind von einzelnen Personen berichtet worden.

Das Phänomen wurde in zahlreichen dedizierten Untersuchungen wissenschaftlich untersucht, ohne bisher eindeutige Beweise für oder gegen die Theorie einer objektiven Realität der gemachten Erfahrungen feststellen zu können. In der klassischen Medizin beschäftigen sich die Neuropsychologie sowie die Psychologie und Psychiatrie mit diesem Thema. Im Bereich der spirituellen Deutung dieser Phänomene existieren Interpretationen in vielen Religionen und verschiedenen Strömungen der Esoterik.

In der Kunst und Kultur wurde das Thema vielfältig bearbeitet.

Einführung

Es gibt keine einheitliche und umfassende Klassifizierung der Umstände und Elemente von Nahtoderfahrungen. Erschwerend für die Klassifizierung ist die Nähe einiger Nahtoderfahrungen zu Träumen, Oneiroid-Syndromen, Halluzinationen, Illusionen, Wahnvorstellungen und autosuggestiven Elementen.

Von den Überlebenden eines Herzstillstands berichten zwischen 10 % und 20 % über mehr oder weniger deutliche Nahtoderfahrungen.[1][2][3] Nach einer Studie des Berliner Soziologen Hubert Knoblauch sollen in Deutschland hochgerechnet 3,3 Millionen Menschen, also etwa 4 Prozent, eine Nahtoderfahrung gehabt haben.[4][5]

Nahtoderfahrungen umfassen Wahrnehmungen von bewusstlosen, wie auch von klinisch toten Personen. Im weiteren Sinne auch Visionen von Sterbenden, sogenannte Totenbettvisionen, und Erfahrungen von Menschen, die in lebensgefährliche Situationen geraten, aber nicht (ernsthaft) verletzt worden sind.

Beispiele für Nahtoderfahrungen und verwandte Erfahrungen

Paradies, Mitte 15. Jh., Giovanni di Paolo

Es gibt drei miteinander verwandte Erfahrungstypen, die gelegentlich unter dem Begriff Nahtoderfahrung zusammengefasst werden. Gemeinsam haben sie, dass sie im Zusammenhang mit Lebensgefahr unterschiedlicher Art auftreten. Sie unterscheiden sich jedoch in der Art der Lebensgefahr und in der Häufigkeit der einzelnen Nahtoderfahrungselemente.

Nahtoderfahrungen

Nahtoderfahrungen im engeren Sinne sind die Erfahrungen, welche auftreten, während der Körper in einem lebensbedrohlichen Zustand ist und der Betreffende bewusstlos scheint.

Totenbettvisionen

Die Allegorie auf den Tod des Dauphins stellt dar, was ein Sterbender in einer Totenbett-Vision sehen könnte

Totenbettvisionen treten bei Patienten auf, die im Sterben liegen, bevor sie das Bewusstsein verlieren.

Fear-Death-Experiences

Als Fear-Death-Experiences werden Erfahrungen bezeichnet, die in lebensgefährlichen Situationen auftreten, oft ohne dass der Betroffene dabei verletzt wird. Der Name ist irreführend, da die Betroffenen zwar damit rechneten zu sterben, aber oft angeben, keinerlei Angst empfunden zu haben.

Während für die beiden anderen Erfahrungstypen kein biologischer Auslöser eindeutig nachzuweisen ist, wird die Fear-Death-Experience eindeutig durch die Erkenntnis des Betroffenen ausgelöst, dass er in Lebensgefahr schwebt. Dies führt zu einer maximalen Aktivierung des Körpers mit erhöhter Reaktionsgeschwindigkeit, die subjektiv als Zeitlupenphänomen erlebt wird.[6]

Nahtoderfahrungen bei Suizidversuchen

In den Anfängen der Nahtod-Forschung wurde die Ansicht verbreitet, dass Suizidanten überwiegend negative Nahtoderfahrungen hätten. Moody behauptet in „Leben nach dem Tod“, in allen ihm bekannten Fällen von suizidbedingten Nahtoderfahrungen hätten die Betroffenen von höllenähnlichen Erfahrungen oder gar einer „Strafe für ihren ‚Verstoß gegen die Regeln‘ “ gesprochen, und dass diese Berichte allesamt im Einklang mit den „uralten theologischen und sittlichen Gründen gegen den Freitod“ stünden (während Moody an anderer Stelle des Buches die Übereinstimmung von Nahtoderfahrungen mit biblischen Vorstellungen von Himmel und Hölle bestreitet).[7] Andere Nahtodforscher wie etwa der US-amerikanische Psychologe Kenneth Ring haben hingegen schon früh nachweisen können, dass zwischen Menschen, die nach einem Suizidversuch gerettet werden konnten, und denen, die aus einem anderen Grund „fast“ gestorben sind, kein statistisch signifikanter Unterschied hinsichtlich der Nahtoderfahrungen besteht.[8]

Nahtoderfahrungsähnliche Situationen unabhängig von Lebensgefahr

Während die meisten der typischen Nahtoderfahrungen im Rahmen von lebensgefährlichen Krankheiten auftreten, erleben einige Menschen einzelne Nahtoderfahrungselemente oder auch typische Nahtoderfahrungssequenzen außerhalb von lebensgefährlichen Situationen. Sie treten besonders bei Meditationen, Ruhe und Entspannung auf (siehe außerkörperliche Erfahrung), aber auch in Träumen, bei Stress, Übermüdung, Reizentzug oder unter Drogeneinwirkung[9][10][11] oder werden absichtlich herbeigeführt (neben Meditation z. B. Hemi-Sync-Methode).

Elemente

Erlebnisinhalte

Sabom verglich die Berichte der Betroffenen von ihren außerkörperlichen Erlebnissen mit dem Operationsbericht und prüfte als ausgebildeter Kardiologe zusätzlich, ob die Beschreibungen der Wiederbelebungen den üblichen Vorgängen bei solchen Wiederbelebungen entsprechen. 26 der 32 Berichte enthielten nur sehr allgemeine Eindrücke und es waren auch bei gezielten Nachfragen keine genauen Einzelheiten zu erfahren. Sechs Berichte beschrieben auch Details der Wiederbelebung. Alle diese sechs traten im Rahmen eines Herz-Kreislaufversagens auf. Sowohl bei den ungenauen als auch bei den detaillierten Berichten stimmten die vorhandenen Beobachtungen mit dem realen Verlauf der Wiederbelebung überein und es wurden nur Dinge beobachtet, die man tatsächlich auch bei einer derartigen Wiederbelebung hätte beobachten können.[14] Jedoch enthält nicht jede außerkörperliche Erfahrung eine zutreffende Beschreibung der Realität.
  • Erkennen des eigenen Todes
  • Ein großer Teil der Betroffenen beschreibt einen Übergang, der am häufigsten als Durchgang durch einen Tunnel beschrieben wird, an dessen Ende helles Licht zu sehen ist.[12]
  • Manche Betroffene besuchen das Jenseits; je nach Studie in einem Zehntel bis zwei Drittel der Nahtod-Erlebnisse.[12]
  • Verwandte oder übernatürliche Gestalten kommen, um den Betroffenen abzuholen: Schon in den von Papst Gregor dem Großen gesammelten Berichten erscheinen Apostel, Verwandte oder Freunde zur Abholung.[15][16] In den von Osis und Haraldson untersuchten Totenbettvisionen aus Indien und Amerika kommen solche Wesen in etwa 78 % der Fälle vor; bei den Amerikanern überwiegend verstorbene Verwandte, in Indien eher religiöse Figuren. Auch Lebende können in Nahtoderfahrungen auftauchen.[9]
  • Lebende tauchen in Nahtoderfahrungen sehr selten auf – und wenn, dann in dem Zusammenhang, dass sie den Sterbenden ins Leben zurückziehen wollen. Ein Hauptunterschied zwischen Totenbettvisionen und Halluzinationen von Todkranken ist, dass Betroffene mit halluzinativer Krankengeschichte überwiegend Lebende sehen, während in Totenbettvisionen ohne halluzinative Faktoren vor allem Tote erscheinen.
Darstellung des göttlichen Lichtes
  • Licht: In 40–77 % der Nahtoderfahrungen nimmt die Person ein helles, weißes Licht wahr[17]. Das Licht wird je nach Religionszugehörigkeit als Sonne, Gott, Engel oder als Widerspiegelung des allerhöchsten Bewusstseinszustandes des Menschen identifiziert.[18][19][20][12]
  • Als Lebensbilderschau, Lebensrückblick oder -film können während des Nahtod-Erlebnisses Ereignisse aus der eigenen Vergangenheit vor dem inneren Auge ablaufen. Diese Phase des Nahtod-Erlebnisses tritt etwa in einem Drittel der Berichte über Nahtoderfahrungen auf.[12] In Nahtoderfahrungen von vor Beginn der Neuzeit oder aus Ländern der Dritten Welt wie Indien wird der Lebensfilm meist durch eine Bewährungsprobe, eine Gerichtsszenerie oder ein Lebensbuch ersetzt.[21][9]
Eine Mauer um den Himmel
  • In 8–29 % der Nahtoderfahrungen taucht im Jenseits eine Grenze, Mauer oder ähnliches auf, die der Betroffene nicht überschreiten darf, wenn er nicht endgültig sterben soll.[19][17][7]
  • Rückkehr: In einigen Nahtoderfahrungen erscheinen die Wiederbelebungsmaßnahmen als Grund der Rückkehr. Es kann aber auch eine bewusste Entscheidung zur Rückkehr erlebt werden. In 72 % der von Fenwick untersuchten amerikanischen Nahtoderfahrungen wurde eine definitive Rückkehrentscheidung getroffen. Etwa die Hälfte der Betroffenen traf die Entscheidung selbst. Rückkehrentscheidungen sind bei Kindern seltener (52 %) und bei Jugendlichen (70 %) und Erwachsenen (75 %) zunehmend häufiger. Wobei Kinder und Erwachsene die Entscheidungen in der Hälfte der Fälle selber trafen, während das bei Jugendlichen nur in einem Drittel der Fälle vorkam.[9]
  • Bestätigung des Erlebten: Die Betroffenen haben oft den Eindruck, dass sich Beobachtungen, die sie im Rahmen von Nahtoderfahrungen gemacht haben, bestätigten, vor allem die außerkörperlichen Erlebnisse.[6][12][7][21][22][23]

Emotionen

  • Glücksgefühl: Für viele Menschen sind starke Gefühle von Schmerzfreiheit, Frieden, Freude und Glückseligkeit der bemerkenswerteste Teil ihrer Erfahrung.[9][12][7][24]
  • Präkognition und Allwissenheitsempfinden: In etwa 3 bis 6 % der Nahtodeserlebnisse glauben die Betroffenen, in die Zukunft zu sehen.[17][12] (Ring untersuchte einige Vorhersagen über den Ausbruch von Vulkanen, Erdbeben, Naturkatastrophen sowie Hungersnöte und Nuklearkriege. Keine der Prophezeiungen, die sich auf hinreichend konkrete Begebenheiten bezogen hatte, erfüllte sich.

Mystische Erfahrung und Folgen

Nahtoderfahrungen weisen folgende religions- und kulturunabhängigen Eigenschaften mystischer Erfahrungen auf: Einheits-Erleben, Transzendenz von Zeit und Raum, tief empfundene positive Stimmung, Gefühl der Heiligkeit, der Objektivität und Realität, Unaussprechlichkeit, Paradoxie und Flüchtigkeit des Erlebens sowie anhaltende positive Veränderung in Einstellung und Verhalten. Damit sind Nahtodeserlebnisse die häufigsten mystischen Erfahrungen überhaupt.[21]

Menschen, die ein Nahtoderlebnis hatten, glauben oft dauerhaft stärker an ein Leben nach dem Tod. Je länger die lebensgefährliche Situation her ist, desto größer ist diesbezüglich der Unterschied zwischen denen, die eine Nahtoderfahrung hatten und denen, die keine hatten.[19][25][26] Pathologische Trauerreaktionen auf den Tod von Angehörigen nehmen deutlich ab, da man von deren Weiterexistenz überzeugt ist.[27] Viele Menschen sind nach einem Sterbeerlebnis auch von der Existenz Gottes überzeugt und geben religiösen und ethischen Werten in ihrem Leben Vorrang.[28][26][29] Eine Hinwendung zu sozial-karitativen Tätigkeiten, eine höhere Wertschätzung von Sinnfragen, aber auch der eigenen Person und der Kürze und Kostbarkeit der Lebenszeit werden beschrieben.

Der britische Philosoph Alfred Jules Ayer, der kurz vor seinem Tod 1988 selbst Nahtoderfahrungen hatte, schloss daraus, dass das Bewusstsein zwar nicht mit dem Tod ende, dies aber nur gelte, falls der Begriff „Tod“ durch den Herzstillstand definiert werde.[30]

Erklärungsversuche

Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es keinen Grund zu der Annahme, dass es sich bei NTE nur um eine bestimmte Erscheinung handelt. Es wird daher angenommen, dass es hier eine Gruppe von lose zusammen hängenden, verschiedenen Erscheinungen gibt, für die entsprechende, unterschiedliche Erklärungen zu erwarten sind.[31]

In der Beschreibung und Erforschung von Nahtoderfahrungen gibt es verschiedene Versuche, die sich in ihren erkenntnistheoretischen und weltanschaulichen Grundannahmen unterscheiden. So gibt es die historisch verbreitete ontologische und oft religiös motivierte „Überlebenshypothese“, die Nahtoderfahrungen als Beleg für ein Weiterleben der Seele nach dem Tod sieht.[32] Solche Erklärungen betrachten Nahtoderfahrungen als einen Ausdruck der Unabhängigkeit des Bewusstseins vom Gehirn und Körper.

Daneben gibt es nichtreligiöse (agnostische) Ansätze ein, die sich an den subjektiven Erfahrungen orientieren und diese in einen soziokulturellen Zusammenhang stellen.[33][34]

Neurophysiologische Forschungen sowie psychologische und psychiatrische Konzepte, wie das der Depersonalisation, konzentrieren sich auf die biologischen Grundlagen der Erscheinungen.

Hirnforschung

Bei einem wiederbelebten Patienten, der aus medizinischen Gründen in ein künstliches Koma versetzt worden war, fielen bis dahin unbekannte Hirnaktivitäten auf. Daraufhin wurden 2013 im Rahmen einer kanadischen Studie Katzen mittels Analgosedierung in ein vergleichbares künstliches Koma versetzt. Trotz des Vorliegens eines Null-Linien-EEG gelang es den Wissenschaftlern der Universität von Montreal bei den Katzen in einer tieferliegenden Gehirnregion, dem Hippocampus, impulsartige Neuronalschwingungen zu beobachten.[35][36]

Halluzinationen

Aus der Psychopathologie sind autoskopische Halluzinationen bekannt, bei denen jemand ein Bild von sich selbst außerhalb seines eigenen Körpers sieht, ähnlich den außerkörperlichen Erlebnissen.[37][38][39][40][41] Heinrich Klüver hat in den 1930er Jahren aus optischen Halluzinationen abstrakte Grundformen isoliert, deren Entstehung er dem Auge und dem Zentralnervensystem zuschrieb. Eines dieser Grundmuster ist ein Tunnel.[42][43]

Außergewöhnliche Bewußtseinszustände

Nahtoderfahrungen wurden mit anderen außergewöhnlichen (anomalen) Bewußtseinszuständen verglichen, insbesondere mit dem Erleben während eines bewussten Traums (Klartraum), eines traumartigen illusionären Bewusstseins (Oneiroid-Syndrom) und eines fliehkraft-induzierten teilweisen Bewusstseinsverlusts (wie z. B. in der Luft- und Raumfahrt; engl. G-Loc: G-force induced loss of consciousness).[44][45][46]

Depersonalisation

Bei der Depersonalisation handelt es sich um eine krankhafte Selbstwahrnehmung, bei der die betroffene Person den Eindruck hat, dem eigenen Körper oder der eigenen Persönlichkeit fremd gegenüberzustehen. Im Gegensatz zu NTE besteht hier jedoch keine Sicht von außen auf sich selbst (Autoskopie).[47]

Dissoziation

Da in einer Nahtoderfahrung die Persönlichkeit als vom Körper, seinen Schmerzen und den damit verbundenen Ängsten abgelöst erlebt wird, handelt es sich hierbei definitionsgemäß um eine dissoziative Erfahrung.[48][49][50]

Erhöhte Kohlendioxidkonzentration im Blut bei Nahtoderfahrungen

Die Forscher Zalika Klemenc-Ketis, Janko Kersnik und Stefek Grmec berichteten im April 2010 von Untersuchungen, in denen bei Patienten mit Herzstillstand und einer Nahtoderfahrung eine signifikant höhere Kohlendioxidkonzentration und ein erhöhter Kaliumspiegel im Blut gefunden wurden. Als Vergleich dienten Patienten mit Herzstillstand ohne Nahtoderfahrung, bei denen diese signifikanten Erhöhungen fehlten. Einschränkend betonen aber die Forscher, dass Kohlendioxid nicht den Detailreichtum und die Klarheit einer Nahtoderfahrung erklären kann und das unterscheide Nahtoderfahrungen von einem künstlich ausgelösten Kohlendioxid-Rauschzustand.[51]

Sauerstoffmangel

Einige Autoren nehmen an, dass Nahtodeserlebnisse auf Sauerstoffabwesenheit im Gehirn (zerebrale Anoxie), Sauerstoffmangel (Hypoxie) oder einen Überschuss an Kohlendioxid (Hyperkapnie) zurückzuführen seien.[52][53] Es wurde vorgeschlagen, dass der Sauerstoffmangel bewirken könnte, dass die Hemmung der Sehrinde durch den Schläfenlappen, die, wenn das Gehirn normal funktioniert, immer vorhanden ist, wegfällt oder abgeschwächt wird. Da die Sehrinde so organisiert ist, dass viele Zellen dem Zentrum des Gesichtsfeldes zugeordnet sind und wenige dem Rand, könnten zufällige Erregungen des Schläfenlappens zu dem Eindruck führen, dass es in der Mitte des Gesichtsfeldes hell und am Rande dunkel sei, was wie ein Tunnel wirken könne.[54][21]

Ein Phänomen, bei dem die Sauerstoffversorgung des Gehirns vermindert ist, ist der Gravity Loss of Consciousness (Bewusstseinsverlust durch Schwerkraft) von Kampfpiloten. James Whinnery hat über einen Zeitraum von 16 Jahren eine Studie mit über 1000 G-LOCs durchgeführt. Bei einem Durchschnittsalter von 32 Jahren dauerte der G-LOC etwa 12 Sekunden, wobei es bei 70 % der Personen zu Schüttelkrämpfen kam. Rund 50 % der Betroffenen erkennen ihren G-LOC nicht auf Anhieb und sind bei einer Videovorführung entsprechend erschüttert. Entsprechend dem Grad dieser Bewusstheit spricht Whinnery von vier G-LOC-Typen, die dabei den Grad der Blutleere widerspiegeln sollen. Nur beim intensivsten Typ würde ein Dreamlet berichtet. Bei hoher Schwerkraft werden zuerst die am weitesten von der versorgenden Ader entfernten Ränder der Netzhaut nicht ausreichend versorgt. Das Bild verliert vom Rand her seine Farbe und wird dann vom Rand zur Mitte hin nach und nach dunkler. Es entsteht eine Tunnelvision, manchmal auch ein völliger Visionsverlust, die auf die mangelnde Durchblutung der Retina zurückzuführen sind.[28][55]

Die Theorie des Sauerstoffmangels wurde mittlerweile widerlegt. So wurde in Studien gezeigt, dass Patienten mit Nahtoderfahrungen sogar höhere Sauerstoffkonzentrationen aufwiesen als Patienten ohne ein solches Erlebnis.[56]

Drogen und körpereigene Botenstoffe

Halluzinogene wie LSD, Meskalin, Ketamin und Haschisch rufen vereinzelt alle Nahtodeserlebnis-Elemente selten bis hin zu vollständigen Nahtoderlebnis-Sequenzen hervor. Deshalb gehen einige Autoren davon aus, dass die entsprechenden körpereigenen Botenstoffe und die zuständigen Rezeptoren im Gehirn für die Nahtoderfahrungen verantwortlich seien und die Nahtoderfahrungen komplexe halluzinatorische Erfahrungen seien, was jedoch einer Authentizität des Erlebten nicht zwingend entgegenstehen müsse.[19][20][57][21][27][28][58]

Schläfenlappenaktivität und Epilepsie

Das Nahtoderlebnis benötigt höhere Hirnfunktionen.[28] Morse und Kollegen haben ein Modell vorgeschlagen, das auf dem Neurotransmitter Serotonin basiert und die Schritte bis zur Auslösung von Nahtoderfahrungen erklären soll. Dabei wird dem Schläfenlappen (auch Temporallappen genannt) eine zentrale Bedeutung beigemessen. Dieses Großhirnareal beherbergt mit Amygdala und Hippocampus zwei wichtige Bestandteile des limbischen Systems, bei denen vieles darauf hindeute, dass sie an der Nahtoderfahrung beteiligt sein könnten. Durch Reizungen der rechten Schläfenregion der Gehirnrinde im Bereich (zumeist unterhalb) des Sulcus lateralis (Gyrus temporalis superior et medius) würden sich außerkörperliche Erlebnisse hervorrufen lassen, und das Gefühl, der Körper würde sich verformen, könne auftreten.[54][21][53]

Auch bei epileptischen Anfällen, besonders bei möglichen Temporallappenepilepsien (PTLE), seien außerkörperliche Erlebnisse beobachtet worden.[27]

Nahtoderfahrungen in Kunst und Kultur

Das Thema Nahtod wurde vielfach in Filmen bearbeitet, in jüngerer Zeit etwa Hereafter von Clint Eastwood (2010) und Stay von Marc Forster (2008). Darüber hinaus ist es auch ein Motiv besonders der phantastischen Literatur, wofür beispielhaft die Novelle Der Baron Bagge von Alexander Lernet-Holenia (1936) genannt werden kann.[59] Eindrucksvoll ist auch die literarische Bearbeitung des Sujets bei Karl May in seinen Romanen Am Jenseits (1899) und Im Reiche des silbernen Löwen III (1902).[60]

Filme

Bekannte Sterbeforscher

Maurice S. Rawlings

Maurice S. Rawlings war ein US-amerikanischer Kardiologe und befasste sich aus beruflicher und christlicher Sicht mit Nahtod-Erfahrungen. Rawlings war Arzt von Präsident Eisenhower und des Joint Chiefs of Staff. Er kritisierte an anderen Sterbeforschern wie Moody und Kübler-Ross, dass deren Interviews mit Betroffenen nie unmittelbar nach der Wiederbelebung stattfanden, sondern in der Regel einige Wochen danach. Bei zeitnahen Interviews gäbe es nicht nur positive, sondern auch negative (Höllen-)Berichte aus dem Jenseits, was Moody und Kübler-Ross übersähen. Rawlings war Autor verschiedener Bücher, u. a. „Jenseits der Todeslinie – Neue klare Hinweise auf die Existenz von Himmel und Hölle“ (1987) und „Zur Hölle und zurück – Leben nach dem Tod“ (1996), die in mehrere Sprachen übersetzt wurden.

Raymond A. Moody

Raymond A. Moody war einer der ersten, der die Erlebnisse von Patienten, die klinisch tot waren und wiederbelebt wurden, systematisch untersuchte. Er fand dabei eine hohe Übereinstimmung der Wiedergaben.[61]

Elisabeth Kübler-Ross

Die Medizinerin Elisabeth Kübler-Ross interviewte zahlreiche todkranke Menschen und beschrieb in ihrer Arbeit die „fünf Phasen des Sterbens“. Gemeint ist damit, wie sich Patienten mit der Einsicht auseinandersetzen, dass sie bald sterben müssen. Ebenso beschäftigte sie sich mit Nahtoderfahrungen.[62] Kübler-Ross war die erste, die in ihrem Buch Interviews mit Sterbenden 1969 Berichte über Nahtoderfahrungen veröffentlichte.[63]

Bernard Jakoby

Bernard Jakoby ist ein deutscher Sterbeforscher, der zu ähnlichen Ergebnissen kommt wie Moody.

Pim van Lommel

Pim van Lommel ist Kardiologe und führt prospektive Untersuchungen zum Thema Nahtod durch.[64]

Sam Parnia

Sam Parnia ist ein britischer Kardiologe, der am Weill Cornell Medical College in New York an Nahtoderfahrungen und Außerkörperlichen Erfahrungen forscht. 2014 veröffentlichte er eine Studie, bei der reanimierte Herzpatienten interviewt worden waren. Neun von 140 interviewten Patienten berichteten von einer Nahtoderfahrung gemäß der Greyson-NDE-Skala[65], einer der beiden von audio-visuellen Wahrnehmungen unmittelbar nach dem offiziellen Herzstillstand.[66]

Markolf Niemz

Markolf Niemz ist ein deutscher Biophysiker. Niemz setzt sich mit einem neuen Zweig der Sterbeforschung, der Nahtodforschung, auseinander.[67]

Walter van Laack

Walter van Laack lehrt an der Fachhochschule Aachen Orthopädie und Grenzgebiete.[68][69][70]

Bruce Greyson

Bruce Greyson ist ein amerikanischer Psychiater und Neurowissenschaftler. Er ist Professor für Psychiatrie und Direktor der Division of Perceptual Studies an der Universität von Virginia und damit direkter Nachfolger von Ian Stevenson. Er ist Gründungsmitglied der International Association for Near-Death Studies (IANDS) und ist bekannt für seine Arbeit auf dem Gebiet der Nahtoderfahrung.[71] Er entwickelte 1983 den Greyson-Fragenkatalog zur Qualifizierung einer Nahtoderfahrung („Greyson’s NDE scale“).[72]

Filmische Dokumentationen

Gehirn und Bewusstsein

Dass die Betroffenen eine Nahtoderfahrung erleben, gilt heute im Allgemeinen als unstrittig. Umstritten ist jedoch die Ursache für dieses Erlebnis.[73] So geht eine Gruppe der Forscher davon aus, dass das Bewusstsein vom Gehirn erzeugt wird, eine Grundannahme in den Neurowissenschaften[74][75], und eine Nahtoderfahrung deshalb ein Produkt des sterbenden Gehirns sei.[76][77][78] Eine andere Gruppe der Forscher nimmt jedoch an, dass das Bewusstsein unabhängig vom Gehirn existiert[79][80] und das Gehirn nur eine Art Empfänger ähnlich einem Fernsehgerät, einem Radiogerät oder einem Computer für den Empfang des Internets ist. Ist das Empfangsgerät zerstört, so ist dadurch noch nicht z. B. das Internet zerstört.[81] Das Bewusstsein würde demnach den Gehirntod überleben. Weder die eine noch die andere These ist eindeutig bewiesen.

Da Nahtoderfahrungen auch während eines Herzstillstands erlebt werden, gibt es folgende Problematik: Sobald das Gehirn nach einem Herzstillstand nicht mehr mit Blut und damit mit Sauerstoff versorgt wird, stellt das Gehirn nach etwa 15 Sekunden seinen normalen Betrieb ein, d. h. das Gehirn fällt in einen Zustand der Bewusstlosigkeit. Dieser bedeutet jedoch kein vollständiges, sondern ein teilweises Abschalten. Es sind demnach Zustände verminderter Bewusstheit möglich, die nur nach außen hin als Bewusstlosigkeit erscheinen.[82]

Bei Ratten wurde sogar beobachtet, dass in einer bestimmten Zwischenphase nach dem Kreislaufstillstand und vor dem Hirntod ein Teil der Gehirnaktivität noch zunimmt. In einer Studie an der Universität von Michigan wurden 2013 bei sterbenden Ratten mittels implantierten EEG-Elektroden die Hirnaktivitäten bis zum endgültigen Hirntod aufgezeichnet. Im Zeitraum zwischen dem Herzstillstand und dem Null-Linien-EEG beobachteten die Forscher kein langsames Abebben der neuronalen Hirnaktivitäten, sondern im Gegenteil ein extremes Ansteigen der kognitiven Verarbeitungsprozesse.[83] Alleine die Gamma-Hirnströme im Frequenzbereich zwischen 25 und 55 Hertz stellten 50 % des gesamten EEG-Potentials, im normalen Wachzustand hatte ihr Anteil 5 % betragen. Auch die Ausprägung der Thetawellen stieg an und lag im Bereich des Wachzustands. Die Forscher kommen zu dem Schluss: „Wir liefern damit nun einen wissenschaftlichen Rahmen, um die hochgradig lebensechten und realen mentalen Erfahrungen zu erklären, die viele Überlebende eines Nahtod-Ereignisses berichten.“[84]

Literatur

Einführungen

  • Olaf Blanke, Nathan Faivre, Sebastian Dieguez: Leaving Body and Life Behind: Out-of-Body and Near-Death Experience. In: Steven Laureys, Olivia Gosseries, Giulio Tononi: The Neurology of Consciousness: Cognitive Neuroscience and Neuropathology, 2. Ausg. Academic Press, Amsterdam 2015, ISBN 9780128011751, S. 323-347, online (abgerufen 14. Juni 2016).
  • Ina Schmied-Knittel: Nahtod-Erfahrungen. In: Mayer, Gerhard; Schetsche, Michael; Schmied-Knittel, Ina; Vaitl, Dieter: An den Grenzen der Erkenntnis. Handbuch der wissenschaftlichen Anomalistik, Schattauer Verlag, Stuttgart 2015, ISBN 9783794529223, S. 164-176.
  • Birk Engmann: Near-Death Experiences: Heavenly Insight or Human Illusion? Springer Science & Business Media, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-319-03728-8.
  • Dick Swaab: Pseudowissenschaftliche Erklärungen für Nahtoderfahrungen. In: Derselbe: Wir sind unser Gehirn: Wie wir denken, leiden und lieben. Knaur-Taschenbuch, München 2013, ISBN 978-3-426-78513-3, Kap. XVII.3.
  • D. Mobbs, C. Watt: There is nothing paranormal about near-death experiences: how neuroscience can explain seeing bright lights, meeting the dead, or being convinced you are one of them. In: Trends in cognitive sciences. Band 15, Nummer 10, Oktober 2011, S. 447–449, doi:10.1016/j.tics.2011.07.010, PMID 21852181 (Review).
  • C. C. French: Near-death experiences in cardiac arrest survivors. In: Progress in brain research. Band 150, 2005, S. 351–367, doi:10.1016/S0079-6123(05)50025-6, PMID 16186035 (Review).
  • G. M. Woerlee: Mortal Minds. The Biology of Near-death Experiences, Prometheus Books, Amherst (NY) 2005, ISBN 978-1591022831.

Geschichte

  • Carol Zaleski: Otherworld Journeys: Accounts of Near-Death Experience in Medieval and Modern Times, Oxford University Press, New York 1987, ISBN 978-0-19-536352-4.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Nahtoderfahrung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Nahtoderfahrung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Literatur und Einzelnachweise

  1. Der Spiegel: Forscher finden Erklärung für Nahtoderlebnis. 13. August 2013
  2. Bruce Greyson: Incidence and correlates of near-death experiences in a cardiac care unit General Hospital Psychiatry, Volume 25 Pages 269-276, published July-August, 2003
  3. Sam Parnia, Spearpoint, Fenwick: Near death experiences, cognitive function and psychological outcomes of surviving cardiac arrest published April 11, 2006
  4. 3,3 Millionen Deutsche mit Nahtoderfahrung. abgerufen am 24. Mai 2015
  5. WDR: Planet Wissen: Nahtoderfahrung video: Minute 0.40, vom 4. Oktober 2013, abgerufen am 24. Mai 2015
  6. a b Michael B. Sabom (übersetzt durch Helmut Willmann): Erinnerung an den Tod. Eine medizinische Untersuchung., 1986, Goldmann, ISBN 3-442-11741-0.
  7. a b c d Raymond A. Moody (übersetzt durch Hermann Gieselbusch): Leben nach dem Tod. 1982 Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. ISBN 3-498-04252-1.
  8. Kenneth Ring, Sharon Cooper: Mindsight. Near Death and Out-of-Body experiences in the Blind. New York, Bloomington, Shanghai: iUniverse, 2008, ISBN 978-0-595-43497-8.
  9. a b c d e f Peter Fenwick, Elizabeth Fenwick: The Truth in the Light., 1995, London: Headline Book Publishing ISBN 0-7472-1186-8.
  10. Stuart W. Twemlow, Glen O. Gabbard und Fowler C. Jones: The Out-of-Body Experience: A Phenomenological Typology Based on Questionnaire Responses. The American Journal of Psychiatry 1982; 139:450-455
  11. Stanislav Grof, Joan Halifax (übersetzt durch G. H. Müller und Thomas Shadow): Die Begegnung mit dem Tod. 1980 Stuttgart: Klett-Cotta ISBN 3-12-903090-5.
  12. a b c d e f g h Raymond A. Moody (übersetzt durch Lieselotte Mietzner): Das Licht von Drüben, Neue Fragen und Antworten. 1989 Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. ISBN 3-498-04315-3.
  13. Michael B. Sabom (übersetzt durch Helmut Willmann): Erinnerung an den Tod. Eine medizinische Untersuchung., 1986, Goldmann, ISBN 3-442-11741-0, S.43ff
  14. Michael B. Sabom (übersetzt durch Helmut Willmann): Erinnerung an den Tod. Eine medizinische Untersuchung., 1986, Goldmann, ISBN 3-442-11741-0, S. 23, S. 83, S. 117–151, S.267
  15. Karlis Osis und Erlendur Haraldson (übersetzt durch Wolfgang Harlacher): Der Tod, ein neuer Anfang. Visionen und Erfahrungen an der Schwelle des Seins. Freiburg im Breisgau 1989: Verlag Hermann Bauer ISBN 3-7626-0633-1.
  16. Gregor der Grosse († 604): Vier Bücher Dialoge (Dialogi de vita et miraculis patrum Italicorum).
  17. a b c Michael Schröter-Kunhardt: Oneiroidales Erleben Bewusstloser. IN: Kammerer Thomas: Traumland Intensivstation: Veränderte Bewusstseinszustände und Koma: Interdisziplinäre Expeditionen. Books on Demand GmbH 2006
  18. Hubert Knoblauch & Ina Schmied: Berichte aus dem Jenseits. Eine qualitative Studie zu Todesnäheerfahrungen im deutschsprachigen Raum.
  19. a b c d van Lommel P, van Wees R, Meyers V, Elfferich I.: Near-death experience in survivors of cardiac arrest: a prospective study in the Netherlands. Lancet. 2001 Dec 15;358(9298):2039-45. Erratum in: Lancet 2002 Apr 6;359(9313):1254. PMID 11755611
  20. a b Appleby L.: Near death experience. BMJ. 1989 Apr 15;298(6679):976-7. Review. PMID 249938
  21. a b c d e f Nah-Todeserfahrungen aus psychiatrisch-neurologischer Sicht. aus: Soeffner H-G, Knoblauch H (Hrsg.), Todesnähe: Interdisziplinäre Zugänge zu einem außergewöhnlichen Phänomen. Universitätsverlag Konstanz, Konstanz 1999, S. 65–99
  22. http://sedna.no.sapo.pt/death_scresearch/pdf_docs/12.3_cook_greyson_stevenson.pdf Emily Williams Cook, Bruce Greyson & Ian Stevenson: Do Any Near-Death Experiences Provide Evidence for the Survival of Human Personality after Death? Relevant Features and Illustrative Case Reports. Journal of Scientific Exploration, Vol. 12, No. 3, pp. 377-406, 1998
  23. Emily Williams Kelly (geborene Cook), Bruce Greyson & Ian Stevenson: Beweisen Todesnäheerfahrungen das Überleben der menschlichen Persönlichkeit nach dem Tod?, 1998, PDF
  24. Michael B. Sabom (übersetzt durch Helmut Willmann): Erinnerung an den Tod. Eine medizinische Untersuchung., 1986, Goldmann, ISBN 3-442-11741-0, S.36ff
  25. Dr. phil. Joachim Nicolay: Nahtoderfahrungen in Beratung und Therapie. Report Psychologie 1/2005, S. 14–20
  26. a b Yamamura H.: Implication of near-death experience for the elderly in terminal care. Nippon Ronen Igakkai Zasshi. 1998 Feb;35(2):103-15. Japanese. PMID 9584488
  27. a b c M. Schröter-Kunhardt: Erfahrungen Sterbender während des klinischen Todes. PRAXIS KLINIK FORSCHUNG. TW Neurologie Psychiatrie 9, S. 132–140, 1995
  28. a b c d Bruce Greyson: Near-Death Experiences in a Psychiatric Outpatient Clinic Population. Psychiatr Serv 54:1649-1651, December 2003.
  29. Ethier AM.: Death-related sensory experiences. J Pediatr Oncol Nurs. 2005 Mar-Apr;22(2):104-11. Review. PMID 15695352
  30. [1] (PDF; 63 kB), What I Saw When I Was Dead
  31. Olaf Blanke, Nathan Faivre, Sebastian Dieguez: Leaving Body and Life Behind: Out-of-Body and Near-Death Experience. In: Steven Laureys, Olivia Gosseries, Giulio Tononi: The Neurology of Consciousness: Cognitive Neuroscience and Neuropathology, 2. Ausg. Academic Press, Amsterdam 2015, ISBN 9780128011751, S. 323-347, online (abgerufen 14. Juni 2016), S. 342.
  32. Ina Schmied-Knittel: Nahtod-Erfahrungen. In: Mayer, Gerhard; Schetsche, Michael; Schmied-Knittel, Ina; Vaitl, Dieter: An den Grenzen der Erkenntnis. Handbuch der wissenschaftlichen Anomalistik, Schattauer Verlag, Stuttgart 2015, ISBN 9783794529223, S. 164-176, hier S. 164f.
  33. Hubert Knoblauch, Ina Schmied & Bernt Schnettler, „Einleitung: Die wissenschaftliche Erforschung der Todesnäheerfahrung“, 1999, S. 9ff. Und IV
  34. Dieter Vaitl, „Veränderte Bewusstseinszustände: Grundlagen – Technik – Phänomenologie“, 2012, S. 154
  35. D. Kroeger, B. Florea, F. Amzica: Human brain activity patterns beyond the isoelectric line of extreme deep coma. In: PloS one. Band 8, Nummer 9, 2013, S. e75257, doi:10.1371/journal.pone.0075257, PMID 24058669, PMC 3776755 (freier Volltext).
  36. Julie Gazaille: Coma: Researchers observe never-before-detected brain activity EurekAlert der AAAS, released September 18, 2013
  37. S. Dieguez, C. Lopez: The bodily self: Insights from clinical and experimental research. In: Annals of physical and rehabilitation medicine. [elektronische Veröffentlichung vor dem Druck] Juni 2016, doi:10.1016/j.rehab.2016.04.007, PMID 27318928 (Review).
  38. P. Brugger, B. Lenggenhager: The bodily self and its disorders: neurological, psychological and social aspects. In: Current opinion in neurology. Band 27, Nummer 6, Dezember 2014, S. 644–652, doi:10.1097/WCO.0000000000000151, PMID 25333602 (Review).
  39. Jane E. Aspell, Bigna Lenggenhager, Olaf Blanke: Multisensory Perception and Bodily Self-Consciousness: From Out-of-Body to Inside-Body Experience. In: M. M. Murray: The neural bases of multisensory processes. CRC Press, Boca Raton 2012, ISBN 978-1-4398-1217-4., chapter 24 (englisch).online (abgerufen 28. Juni 2016).
  40. M. Occhionero, P. C. Cicogna: Autoscopic phenomena and one's own body representation in dreams. In: Consciousness and cognition. Band 20, Nummer 4, Dezember 2011, S. 1009–1015, doi:10.1016/j.concog.2011.01.004, PMID 21316265 (Review).
  41. F. Anzellotti, V. Onofrj, V. Maruotti, L. Ricciardi, R. Franciotti, L. Bonanni, A. Thomas, M. Onofrj: Autoscopic phenomena: case report and review of literature. In: Behavioral and brain functions : BBF. Band 7, Nummer 1, 2011, S. 2, doi:10.1186/1744-9081-7-2, PMID 21219608, PMC 3032659 (freier Volltext) (Review).
  42. V. A. Billock, B. H. Tsou: Elementary visual hallucinations and their relationships to neural pattern-forming mechanisms. In: Psychological bulletin. Band 138, Nummer 4, Juli 2012, S. 744–774, doi:10.1037/a0027580, PMID 22448914 (Review).
  43. P. C. Bressloff, J. D. Cowan, M. Golubitsky, P. J. Thomas, M. C. Wiener: Geometric visual hallucinations, Euclidean symmetry and the functional architecture of striate cortex. In: Philosophical transactions of the Royal Society of London. Series B, Biological sciences. Band 356, Nummer 1407, März 2001, S. 299–330, doi:10.1098/rstb.2000.0769, PMID 11316482, PMC 1088430 (freier Volltext) (Review).
  44. T. Stumbrys, D. Erlacher, M. Schädlich, M. Schredl: Induction of lucid dreams: a systematic review of evidence. In: Consciousness and cognition. Band 21, Nummer 3, September 2012, S. 1456–1475, doi:10.1016/j.concog.2012.07.003, PMID 22841958 (Review).
  45. A. Kaptsan, C. Miodownick, V. Lerner: Oneiroid syndrome: a concept of use for western psychiatry. In: The Israel journal of psychiatry and related sciences. Band 37, Nummer 4, 2000, S. 278–285, PMID 11201932.
  46. P. B. Benni, J. K. Li, B. Chen, J. Cammarota, D. W. Amory: NIRS monitoring of pilots subjected to +Gz acceleration and G-induced loss of consciousness (G-LOC). In: Advances in experimental medicine and biology. Band 530, 2003, S. 371–379, PMID 14562732.
  47. Birk Engmann: Near-Death Experiences: Heavenly Insight or Human Illusion? Springer Science & Business Media, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-319-03728-8, S. 88.
  48. P. McDonald, R. A. Bryant, D. Silove, M. Creamer, M. O'Donnell, A. C. McFarlane: The expectancy of threat and peritraumatic dissociation. In: European journal of psychotraumatology. Band 4, 2013, S. , doi:10.3402/ejpt.v4i0.21426, PMID 24363835, PMC 3864163 (freier Volltext).
  49. I. Schalinski, J. Moran, M. Schauer, T. Elbert: Rapid emotional processing in relation to trauma-related symptoms as revealed by magnetic source imaging. In: BMC psychiatry. Band 14, 2014, S. 193, doi:10.1186/1471-244X-14-193, PMID 24997778, PMC 4100056 (freier Volltext).
  50. J. J. Braithwaite, K. James, H. Dewe, N. Medford, C. Takahashi, K. Kessler: Fractionating the unitary notion of dissociation: disembodied but not embodied dissociative experiences are associated with exocentric perspective-taking. In: Frontiers in human neuroscience. Band 7, 2013, S. 719, doi:10.3389/fnhum.2013.00719, PMID 24198776, PMC 3812871 (freier Volltext).
  51. Zalika Klemenc-Ketis, Janko Kersnik, Stefek Grmec: The effect of carbon dioxide on near-death experiences in out-of-hospital cardiac arrest survivors: a prospective observational study. In: Critical Care. 14, 2010, S. R56, doi:10.1186/cc8952.
  52. Hubert Knoblauch, Ina Schmied & Bernt Schnettler: Einleitung: Die wissenschaftliche Erforschung der Todesnäheerfahrung, 1999. [2]
  53. a b Susan Blackmore: Neurophysiologische Erklärungen der Nah-Todeserfahrung
  54. a b Blackmore SJ.: Near-death experiences. J R Soc Med. 1996 Feb;89(2):73-6. Review. PMID 8683504
  55. James E. Whinnery: Induction of Consciousness in the Ischemic Brain. In: von Stuart R. Hameroff, Alwyn C. Scott, Alfred W. Kaszniak: Toward a Science of Consciousness II: The Second Tucson Discussions and Debates: The First Tucson Discussions and Debates (Complex Adaptive Systems). Bradford Books (26. März 1996). ISBN 0-262-08249-7
  56. Bild der Wissenschaft: Sind Nahtod-Erfahrungen Bilder aus dem Jenseits? „Bei den Herzstillstand-Patienten der oben erwähnten britischen Studie jedoch war Sauerstoffmangel nicht die Ursache für die Erlebnisse. Wie der Studienleiter Dr. Sam Parnia von der Universität Southampton berichtet, wiesen die sieben Patienten mit Nahtod-Erfahrung sogar höhere Sauerstoffkonzentrationen auf als Patienten ohne ein solches Erlebnis.“ abgerufen am 16. März 2014.
  57. Jansen K.: Near death experience and the NMDA receptor. BMJ. 1989 Jun 24;298(6689):1708. PMID 2547469.
  58. Karl Jansen: Neuroscience, Ketamine an the Near-Death Experience. In: Lee Worth Bailey (Herausgeber), Jenny Yates (Künstler): The Near-Death Experience: A Reader. Routledge Chapman & Hall (18. Juli 1996). ISBN 978-0-415-91431-4.
  59. vgl. Dietmar Czycholl (Hrsg.): Als ich am gestrigen Tag entschlief. Erfahrungen Wiederbelebter in der Weltliteratur. Eine Anthologie aus drei Jahrtausenden. Genius Verlag, Oberstaufen 2003, ISBN 3-934719-13-9
  60. Karl May: Am Jenseits. Freiburg i.Br. 1912, S. 504 ff. (online auf zeno.org); Im Reiche des silbernen Löwen. Band 3, Freiburg i.Br. 1908, S. 270 ff. (online auf zeno.org).
  61. Video: Dr. Raymond Moody über Nahtod-Erfahrungen abgerufen am 15. März 2014.
  62. Video: Elisabeth Kübler-Ross über Nahtoderfahrungen (1981) , abgerufen am 14. März 2014
  63. Bild der Wissenschaft: Sind Nahtod-Erfahrungen Bilder aus dem Jenseits? „Ein helles Licht am Ende eines langen Tunnels, ein Gefühl von Freude und Hoffnung: Davon erzählten Patienten, die einen Herzstillstand erlitten haben, britischen Forschern. Die Wissenschaftler der Universität Southampton werten diese Berichte als die bislang schlüssigsten Hinweise auf ein Leben nach dem Tod, schreibt die deutsche Ärzte-Zeitung.“ abgerufen am 16. März 2014.
  64. van Lommel P, van Wees R, Meyers V, Elfferich I. (2001) „Near-Death Experience in Survivors of Cardiac Arrest: A prospective Study in the Netherlands“, The Lancet, 358(9298):2039–45, doi:10.1016/S0140-6736(01)07100-8.
  65. R. Lange, B. Greyson, J. Houran: A Rasch scaling validation of a 'core' near-death experience. In: British journal of psychology (London, England : 1953). Band 95, Pt 2 Mai 2004, S. 161–177, doi:10.1348/000712604773952403, PMID 15142300: NDE-Definition: „NDEs reflect peace, joy and harmony, followed by insight and mystical or religious experiences, while the most intense NDEs involve an awareness of things occurring in a different place or time.“
  66. Sam Parnia: AWARE—AWAreness during REsuscitation—A prospective study published Oktober 8., 2014
  67. Video: Spiegel-TV: Gibt es ein Leben nach dem Tod? Blick ins Jenseits siehe Beiträge von Markolf Niemz, von Walter van Laack, vom 9. März 2014
  68. fh-aachen.de vom 19. März 2014
  69. Video: Spiegel-TV: Gibt es ein Leben nach dem Tod? Blick ins Jenseits siehe Beiträge von Markolf Niemz, von Walter van Laack, vom 9. März 2014
  70. zdf Nahtoderfahrungen sind keine Hirnprodukte – ZDF Bericht , abgerufen am 14. März 2014
  71. Bild der Wissenschaft: Sind Nahtod-Erfahrungen Bilder aus dem Jenseits? „Ein helles Licht am Ende eines langen Tunnels, ein Gefühl von Freude und Hoffnung: Davon erzählten Patienten, die einen Herzstillstand erlitten haben, britischen Forschern. Die Wissenschaftler der Universität Southampton werten diese Berichte als die bislang schlüssigsten Hinweise auf ein Leben nach dem Tod, schreibt die deutsche Ärzte-Zeitung.“ und „Eines macht der Forscher Bruce Greyson von der Universität Virginia klar: Menschen mit Nahtod-Erlebnissen sind nicht psychisch krank. Die Änderung des Bewusstseins führt nicht zu bleibenden Schäden, berichtete er in der Fachzeitschrift „Lancet“ (Bd. 355, S. 460).“ abgerufen am 16. März 2014.
  72. Rense Lange, Bruce Greyson, James Houran: Research Scales Used to Classify an NDE : the Greyson Scale, geladen 13. November 2014
  73. Nahtoderfahrung Minute 20.10
  74. Nahtoderfahrung Minute 36.40
  75. Dr. Pim van Lommel : Nahtod-Forschung eines Kardiologen abgerufen am 16. März 2014.
  76. ARD: W wie Wissen: Nahtod – was passiert im Körper? Minute 3.14
  77. Nahtoderfahrung Minute 20.30
  78. Dr. Pim van Lommel : Nahtod-Forschung eines Kardiologen abgerufen am 16. März 2014.
  79. ARD: W wie Wissen: Nahtod – was passiert im Körper? Minute 3.50
  80. Licht und Schweben: Wie Menschen den Nahtod erleben Minute 1.28
  81. Dr. Pim van Lommel : Nahtod-Forschung eines Kardiologen abgerufen am 16. März 2014.
  82. J. M. Luce: Chronic disorders of consciousness following coma: Part one: medical issues. In: Chest. Band 144, Nummer 4, Oktober 2013, S. 1381–1387, doi:10.1378/chest.13-0395, PMID 24081351 (Review).
  83. Nadja Podbregar: Experiment erklärt Nahtoderfahrung Bild der Wissenschaft vom 12. August 2013
  84. Borjigin, Jimo (University of Michigan) et al.: „NDE represents a biological paradox that challenges our understanding of the brain and has been advocated as evidence for life after death and for a noncorporeal basis of human consciousness, based on the unsupported belief that the brain cannot possibly be the source of highly vivid and lucid conscious experiences during clinical death. By presenting evidence of highly organized brain activity and neurophysiologic features consistent with conscious processing at near-death, we now provide a scientific framework to begin to explain the highly lucid and realer-than-real mental experiences reported by near-death survivors.“ Surge of neurophysiological coherence and connectivity in the dying brain approved July 9, 2013