„Tanjev Schultz“ – Versionsunterschied

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'''Tanjev Schultz''' (* [[13. Mai]] [[1974]] in [[Berlin]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Hochschullehrer]], [[Journalist]] und [[Publizist]]. Der frühere Redakteur der ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]'' ist seit 2016 Professor für [[Journalistik]] an der [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz]]. Zu seinen Themenschwerpunkten gehören die Qualität und Ethik des Journalismus. Publizistisch ist er auch durch Bücher und Interviews über den Rechtsextremismus und die deutschen Sicherheitsbehörden hervorgetreten.
'''Tanjev Schultz''' (* [[13. Mai]] [[1974]] in [[Berlin]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Hochschullehrer]], [[Journalist]] und [[Publizist]]. Der frühere Redakteur der ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]'' ist seit 2016 Professor für [[Journalistik]] an der [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz]]. Zu seinen Themenschwerpunkten gehören die Qualität und Ethik des Journalismus. Publizistisch ist er auch durch Bücher und Interviews über den Rechtsextremismus und die deutschen Sicherheitsbehörden hervorgetreten.


Im Herbst 2017 war er Gastwissenschaftler in den USA an der [[University of Memphis]], im Sommer 2021 an der [[University of California, Berkeley|University of California]] in [[Berkeley]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.memphis.edu/jrsm/news/news_pdfs/meemanmatters122017.pdf |titel= |abruf=}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://crws.berkeley.edu/people |titel=People {{!}} Berkeley Center for Right-Wing Studies |abruf=2022-01-02}}</ref>
Seit 2018 gibt er gemeinsam mit [[Horst Pöttker]] und weiteren die Fachzeitschrift [[Journalistik (Zeitschrift)|Journalistik]] heraus.


== Leben ==
== Leben ==
Schultz erwarb sein Abitur an der [[Thomas-Mann-Schule (Lübeck)|Thomas-Mann-Schule]] in Lübeck, anschließend studierte er nach dem Zivildienst [[Philosophie]], [[Psychologie]], [[Kommunikationswissenschaft]], [[Politikwissenschaft]] und [[Germanistik]] an der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]], der [[FernUniversität in Hagen]] und der [[Indiana University Bloomington]] und wurde an der [[Universität Bremen]] in Politikwissenschaft mit der Dissertation ''Geschwätz oder Diskurs? Die Rationalität politischer Talkshows im Fernsehen'' zum [[Dr. rer. pol.]] promoviert. Am [[Institut für Interkulturelle und Internationale Studien]] der Universität Bremen war er vier Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter und u.&nbsp;a. beteiligt an einer von der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] (DFG) geförderten Studie über Identitäten türkischer Einwanderer.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.iniis.uni-bremen.de/publications/iniis-working-papers/?publ=2747&page=3 |titel=Kollektive Identität türkischer Migranten in Deutschland? |abruf=2018-04-13}}</ref> Schultz war Mitarbeiter im Arbeitsbereich des Soziologen [[Bernhard Peters (Politikwissenschaftler)|Bernhard Peters]]. Er veröffentlichte Aufsätze in verschiedenen Fachzeitschriften, unter anderem in der ''[[Zeitschrift für Soziologie]]''<ref>{{Webarchiv |url=http://www.zfs-online.org/index.php/zfs/article/viewFile/1072/609 |text=''Mediatisierte Verständigung Distance Communication'' |wayback=20160203081938}} In: Zeitschrift für Soziologie, April 2001 (PDF)</ref>, der [[Publizistik (Zeitschrift)|Publizistik]]<ref>{{Literatur |Autor=Tanjev Schultz |Titel=Die Moderation politischer Gesprächsrunden im Fernsehen |Sammelwerk=Publizistik |Band=49 |Datum=2004 |Seiten=292ff. |DOI=10.1007/s11616-004-0073-5}}</ref> und im Journal of Computer-Mediated Communication.<ref>Tanjev Schultz: Interactive Options in Online Journalism: a Content Analysis of 100 U.S. Newspapers. [[doi:10.1111/j.1083-6101.1999.tb00331.x]]</ref>
Schultz erwarb sein Abitur an der [[Thomas-Mann-Schule (Lübeck)|Thomas-Mann-Schule]] in [[Lübeck]], anschließend studierte er nach dem Zivildienst [[Philosophie]], [[Psychologie|Psychologie,]] [[Kommunikationswissenschaft]], [[Politikwissenschaft]] und [[Neuere deutsche Literatur|Neuere deutsche Literaturwissenschaft]] an der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]], der [[FernUniversität in Hagen]] und der [[Indiana University Bloomington]]. Er erwarb einen deutschen Magister- und einen US-amerikanischen Master-Abschluss.<ref>{{Internetquelle |url=https://journalismus.uni-mainz.de/en/person/tanjev-schultz/ |titel=Schultz, Tanjev |sprache=en-GB |abruf=2022-01-02}}</ref> An der [[Universität Bremen]] wurde er in Politikwissenschaft mit der Dissertation ''Geschwätz oder Diskurs? Die Rationalität politischer Talkshows im Fernsehen'' zum [[Dr. rer. pol.]] promoviert. Am [[Institut für Interkulturelle und Internationale Studien]] der Universität Bremen war er vier Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter und u.a. beteiligt an einer von der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] (DFG) geförderten Studie über Identitäten türkischer Einwanderer.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.iniis.uni-bremen.de/publications/iniis-working-papers/?publ=2747&page=3 |titel=Kollektive Identität türkischer Migranten in Deutschland? |abruf=2018-04-13}}</ref> Schultz war Mitarbeiter im Arbeitsbereich des Soziologen und Professors für politische Theorie [[Bernhard Peters (Politikwissenschaftler)|Bernhard Peters]]. In seiner Promotionsphase wurde Schultz von Peters und dem Kommunikationswissenschaftler [[Hartmut Wessler]] betreut. Wie die beiden bezieht sich Schultz in seinen Arbeiten häufig auf die Theorie einer [[Deliberative Demokratie|deliberativen Demokratie]], die unter anderem von [[Jürgen Habermas]] geprägt wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Tanjev Schultz |Titel="I´m a serious reporter": Profi- und Amateurjournalismus im Lichte deliberativer Demokratietheorie. Ein Zentrum-Peripherie-Modell |Sammelwerk=MedienJournal |Band=40 |Nummer=2 |Datum=2016 |ISSN=2521-3865 |DOI=10.24989/medienjournal.v40i2.51 |Seiten=49–63 |Online=https://ejournals.facultas.at/ |Abruf=2022-01-02}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Hartmut Wessler, Tanjev Schultz |Titel=Can the Mass Media Deliberate?: Insights from Print Media and Political Talk Shows |Sammelwerk=Media and Public Spheres |Verlag=Palgrave Macmillan UK |Ort=London |Datum=2007 |ISBN=978-0-230-20635-9 |DOI=10.1057/9780230206359_2 |Seiten=15–27 |Online=https://doi.org/10.1057/9780230206359_2 |Abruf=2022-01-02}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.springerprofessional.de/die-diskurs-spirale/18298206 |titel=Die Diskurs-Spirale |sprache=de |abruf=2022-01-02}}</ref>


Während und nach dem Studium arbeitete Schultz als freier Journalist und Hospitant u.&nbsp;a. für den ''[[Der Spiegel|Spiegel]]'', den ''[[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]]'' und den [[WDR]].<ref>[http://www.reporter-forum.de/index.php?id=22&tx_rfartikel_pi1%5BshowUid%5D=280&cHash=e36b623f442695d6d9311b501e7f0672 Tanjev Schultz], Reporter Forum, abgerufen am 23. März 2014.</ref> Er war ab 2005 Redakteur, zuständig für Bildungs- und Hochschulpolitik, bei der ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]'' sowie Mitherausgeber der Reihe „Pädagogische Streitschriften“ und Autor mehrerer Bücher, u.&nbsp;a. zur [[Plagiatsaffäre Guttenberg]]. Gemeinsam mit seinem Kollegen Roland Preuß hatte er als Erster über die Plagiate in der Doktorarbeit des damaligen Bundesverteidigungsministers Karl Theodor zu Guttenberg geschrieben und damit dessen Plagiatsaffäre ausgelöst. Als bildungspolitischer Redakteur berichtete Schultz in zahlreichen Artikeln u.&nbsp;a. über die [[PISA-Studien|Pisa-Studien]] und über die Missbrauchsfälle an der [[Odenwaldschule]].
Während und nach dem Studium arbeitete Schultz als freier Journalist und Hospitant u.a. für den ''[[Der Spiegel|Spiegel]]'', den ''[[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]], das'' Berliner Stadtmagazin ''[[Zitty]]'' und den [[WDR]].<ref>[http://www.reporter-forum.de/index.php?id=22&tx_rfartikel_pi1%5BshowUid%5D=280&cHash=e36b623f442695d6d9311b501e7f0672 Tanjev Schultz], Reporter Forum, abgerufen am 23. März 2014.</ref> Er war nach einem Volontariat ab 2005 Redakteur, zuständig für Bildungs- und Hochschulpolitik, bei der ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]'' sowie Mitherausgeber der Reihe „Pädagogische Streitschriften“ und Autor mehrerer Bücher, u.a. zur [[Plagiatsaffäre Guttenberg]]. Gemeinsam mit seinem Kollegen Roland Preuß hatte er als Erster über die Plagiate in der Doktorarbeit des damaligen Bundesverteidigungsministers Karl Theodor zu Guttenberg geschrieben und damit dessen Plagiatsaffäre ausgelöst. Als bildungspolitischer Redakteur berichtete Schultz in zahlreichen Artikeln u.a. über die [[PISA-Studien|Pisa-Studien]] und über die Missbrauchsfälle an der [[Odenwaldschule]].


Ab 2012 berichtete Schultz für die ''[[Süddeutsche Zeitung]]'' schwerpunktmäßig über Themen der Inneren Sicherheit, vor allem über den Terrorismus des „[[Nationalsozialistischer Untergrund|Nationalsozialistischen Untergrunds]]“ (NSU). Er begleitete die [[NSU-Untersuchungsausschüsse]] im Bundestag und den Landtagen und berichtete regelmäßig aus dem [[NSU-Prozess]] am Oberlandesgericht München. Schultz gehörte mit [[Annette Ramelsberger]], [[Wiebke Ramm]] und [[Rainer Stadler (Journalist, 1967)|Rainer Stadler]] zu einem Team, das zu jedem NSU-Prozessjahr Protokolle im [[Süddeutsche Zeitung Magazin|SZ-Magazin]] veröffentlichte.<ref>[https://sz-magazin.sueddeutsche.de/nsu-prozess/bitte-schoen-was-sollen-die-maetzchen-82104 »Bitte schön, was sollen die Mätzchen!«], 11. Januar 2016, SZ-Magazin</ref> Auf mehr als 2000 Seiten dokumentierte das Team den NSU-Prozess auch in Buchform, publiziert im [[Verlag Antje Kunstmann|Kunstmann]]-Verlag<ref>{{Literatur |Autor=Annette Ramelsberger, Wiebke Ramm, Tanjev Schultz, Rainer Stadler |Titel=Der NSU-Prozess. Das Protokoll |Verlag=Kunstmann |Datum=2018 |ISBN=978-3-95614-112-6}}</ref> und von der [[Bundeszentrale für politische Bildung]].<ref>{{Literatur |Autor=Annette Ramelsberger, Wiebke Ramm, Tanjev Schultz, Rainer Stadler |Titel=Der NSU-Prozess. Das Protokoll |Verlag=Bundeszentrale für politische Bildung |Ort=Bonn |Datum=2019 |ISBN=978-3-7425-0372-5}}</ref>
Ab 2012 schrieb Schultz für die ''[[Süddeutsche Zeitung]]'' schwerpunktmäßig über Themen der Inneren Sicherheit, vor allem über den Terrorismus des „[[Nationalsozialistischer Untergrund|Nationalsozialistischen Untergrunds]]“ (NSU). Er begleitete die [[NSU-Untersuchungsausschüsse]] im Bundestag und den Landtagen und berichtete regelmäßig aus dem [[NSU-Prozess]] am Oberlandesgericht München. Schultz gehörte mit [[Annette Ramelsberger]], [[Wiebke Ramm]] und [[Rainer Stadler (Journalist, 1967)|Rainer Stadler]] zu einem Team, das zu jedem NSU-Prozessjahr Protokolle im [[Süddeutsche Zeitung Magazin|SZ-Magazin]] veröffentlichte.<ref>[https://sz-magazin.sueddeutsche.de/nsu-prozess/bitte-schoen-was-sollen-die-maetzchen-82104 »Bitte schön, was sollen die Mätzchen!«], 11. Januar 2016, SZ-Magazin</ref> Auf mehr als 2000 Seiten dokumentierte das Team den NSU-Prozess auch in Buchform, publiziert im [[Verlag Antje Kunstmann|Kunstmann]]-Verlag<ref>{{Literatur |Autor=Annette Ramelsberger, Wiebke Ramm, Tanjev Schultz, Rainer Stadler |Titel=Der NSU-Prozess. Das Protokoll |Verlag=Kunstmann |Datum=2018 |ISBN=978-3-95614-112-6}}</ref> und von der [[Bundeszentrale für politische Bildung]].<ref>{{Literatur |Autor=Annette Ramelsberger, Wiebke Ramm, Tanjev Schultz, Rainer Stadler |Titel=Der NSU-Prozess. Das Protokoll |Verlag=Bundeszentrale für politische Bildung |Ort=Bonn |Datum=2019 |ISBN=978-3-7425-0372-5}}</ref> In einer Monographie legte Schultz zudem eine Geschichte des NSU und des staatlichen Versagens im NSU-Komplex vor, zudem veröffentlichte er einen Sammelband zum Thema, der u.a. Beiträge von [[Seda Başay-Yıldız]], [[Stephan J. Kramer]], [[Mehmet Daimagüler]] und [[Clemens Binninger]] enthält.<ref>{{Internetquelle |autor=active value |url=https://www.droemer-knaur.de/buch/tanjev-schultz-nsu-9783426276280 |titel=Verlag Droemer Knaur |sprache=de |abruf=2022-01-02}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://kritisch-lesen.de/rezension/der-terror-geht-weiter |titel=Der Terror geht weiter |datum=2021-10-12 |sprache=de |abruf=2022-01-02}}</ref>


Schultz arbeitete bei der SZ eng mit der Online-Redaktion und dem Investigativressort zusammen und war an Rechercheprojekten und -serien beteiligt, unter anderem zur Arbeit der Geheimdienste (''Geheimer Krieg'')<ref>{{Internetquelle |autor=John Goetz, Christian Fuchs, Frederik Obermaier und Tanjev Schultz |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/geheimer-krieg-us-beamte-ueberpruefen-reisende-in-deutschland-1.1820764 |titel=Geheimer Krieg: US-Beamte überprüfen Reisende in Deutschland |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2013-11-18 |abruf=2019-09-09}}</ref> sowie der Arbeit zu [[Swiss-Leaks]].<ref name="sz-">{{Internetquelle |url=http://www.sueddeutsche.de/thema/Swiss-Leaks |titel=Swiss-Leaks: Dokumente enthüllen die Geschäfte der HSBC |werk=[[Süddeutsche Zeitung|sueddeutsche.de]] |abruf=2018-10-13}}</ref>
Schultz arbeitete bei der SZ eng mit der Online-Redaktion und dem Investigativressort zusammen und war an Rechercheprojekten und -serien beteiligt, unter anderem zur Arbeit der Geheimdienste (''Geheimer Krieg'')<ref>{{Internetquelle |autor=John Goetz, Christian Fuchs, Frederik Obermaier und Tanjev Schultz |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/geheimer-krieg-us-beamte-ueberpruefen-reisende-in-deutschland-1.1820764 |titel=Geheimer Krieg: US-Beamte überprüfen Reisende in Deutschland |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2013-11-18 |abruf=2019-09-09}}</ref> sowie der Arbeit zu [[Swiss-Leaks]].<ref name="sz-">{{Internetquelle |url=http://www.sueddeutsche.de/thema/Swiss-Leaks |titel=Swiss-Leaks: Dokumente enthüllen die Geschäfte der HSBC |werk=[[Süddeutsche Zeitung|sueddeutsche.de]] |abruf=2018-10-13}}</ref>


Schultz nahm einen Ruf auf eine reguläre Professur am Journalistischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz an, in dem er seit Februar 2016 forscht und lehrt.<ref>{{Internetquelle |url=https://journalismus.uni-mainz.de/person/tanjev-schultz/ |titel=Tanjev Schultz |hrsg=Journalistisches Seminar, Johannes Gutenberg-Universität Mainz |abruf=2019-09-09}}</ref> Mit einem Forschungsteam veröffentlicht er regelmäßig Daten zum Vertrauen der Bevölkerung in die Medien.<ref>{{Literatur |Autor=Jackob, Nikolaus; Schultz, Tanjev et al. |Titel=Medienvertrauen im Zeitalter der Polarisierung |Sammelwerk=Media Perspektiven |Nummer=5 |Datum=2019 |Online=https://www.ard-werbung.de/fileadmin/user_upload/media-perspektiven/pdf/2019/0519_Jackob_Schultz_Jakobs_Ziegele_Quiring_Schemer_2019-06-12.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2019-09-09}}</ref> Schultz ist einer der Gründer und Mitherausgeber der Fachzeitschrift ''Journalistik'' (Journalism Research).<ref>{{Internetquelle |url=http://journalistik.online/herausgeber |titel=Herausgeber & Redaktion |werk=journalistik.online |abruf=2019-09-09}}</ref> Nebenher arbeitet er weiter als Autor journalistischer Beiträge und Bücher.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Jacobs |url=http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/nachrichten-mainz/guter-stil-und-ethische-sensibilitaet_16547943.htm |titel=Guter Stil und ethische Sensibilität |werk=[[Allgemeine Zeitung]] |datum=2016-01-14 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20160204101444/http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/nachrichten-mainz/guter-stil-und-ethische-sensibilitaet_16547943.htm |archiv-datum=2016-02-04 |abruf=2021-01-11 |offline=1 |abruf-verborgen=1}}</ref> Er gehört zur Jury des Deutschen Journalistenpreises sowie zur Jury des Medium Magazins für die „Journalisten des Jahres“.
Schultz nahm einen Ruf auf eine reguläre Professur am [https://journalismus.uni-mainz.de/de/ Journalistischen Seminar] der Johannes Gutenberg-Universität Mainz an, in dem er seit Februar 2016 forscht und lehrt.<ref>{{Internetquelle |url=https://journalismus.uni-mainz.de/person/tanjev-schultz/ |titel=Tanjev Schultz |hrsg=Journalistisches Seminar, Johannes Gutenberg-Universität Mainz |abruf=2019-09-09}}</ref> Das Seminar gehört zum [[Institut für Publizistik|Mainzer Institut für Publizistik]]. Mit einem Forschungsteam veröffentlicht er regelmäßig Daten zum Vertrauen der Bevölkerung in die Medien.<ref>{{Literatur |Autor=Jackob, Nikolaus; Schultz, Tanjev et al. |Titel=Medienvertrauen im Zeitalter der Polarisierung |Sammelwerk=Media Perspektiven |Nummer=5 |Datum=2019 |Online=https://www.ard-werbung.de/fileadmin/user_upload/media-perspektiven/pdf/2019/0519_Jackob_Schultz_Jakobs_Ziegele_Quiring_Schemer_2019-06-12.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2019-09-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH |url=https://www.ard-werbung.de/media-perspektiven/fachzeitschrift/2020/detailseite-2020/medienzynismus-weiterhin-verbreitet-aber-mehr-menschen-widersprechen/ |titel=Detailseite-2020 |sprache=de-DE |abruf=2022-01-02}}</ref> Nebenher arbeitet er weiter als Autor journalistischer Beiträge und Bücher.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Jacobs |url=http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/nachrichten-mainz/guter-stil-und-ethische-sensibilitaet_16547943.htm |titel=Guter Stil und ethische Sensibilität |werk=[[Allgemeine Zeitung]] |datum=2016-01-14 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20160204101444/http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/nachrichten-mainz/guter-stil-und-ethische-sensibilitaet_16547943.htm |archiv-datum=2016-02-04 |abruf=2021-01-11 |offline=1 |abruf-verborgen=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Tanjev Schultz |url=https://www.sueddeutsche.de/kultur/berkeley-protest-people-s-park-universitaet-wohnheim-1.5369743 |titel=People's Park in Berkeley: Kampf um einen Park |sprache=de |abruf=2022-01-02}}</ref> Er gehört u.a. zur Jury des [https://www.djp.de/ Deutschen Journalistenpreises], des [[Herbert-Riehl-Heyse-Preis|Herbert-Riehl-Heyse-Preises]] sowie zur Jury des [https://www.mediummagazin.de/category/jdjmm/ Medium Magazins] für die „Journalistinnen und Journalisten des Jahres“.


Gemeinsam mit dem Journalisten [[Frederik Obermaier]] veröffentlichte er 2017 ein Buch über den [[Ku-Klux-Klan]] in Deutschland, 2018 erschien Schultz’ Gesamtdarstellung der rechtsextremen Terrorgruppe [[Nationalsozialistischer Untergrund]] (NSU). In Presse und Rundfunk gab er zahlreiche Interviews zu diesen Themen und allgemein zum Rechtsextremismus und zu den deutschen Sicherheitsbehörden, u.&nbsp;a. bei [[Kulturzeit]] (3Sat) und im [[Deutschlandfunk]]. 2019 beteiligte er sich mit einem Beitrag an einem Sammelband über rechtsradikale Umtriebe im Sicherheitsapparat.<ref>{{Literatur |Hrsg=[[Matthias Meisner]], [[Heike Kleffner]] |Titel=Extreme Sicherheit. Rechtsradikale in Polizei, Verfassungsschutz, Bundeswehr und Justiz |Verlag=Herder |Ort=Freiburg |Datum=2019 |ISBN=978-3-451-38561-2}}</ref> In Zusammenarbeit mit der [[University of Oxford]] brachte Schultz ebenfalls 2019 eine Studie über die Suche von Redaktionen nach journalistischen Talenten heraus.<ref>''„Vielen Redaktionen dämmert inzwischen, dass sie sich um den Nachwuchs bemühen müssen“'', in: ''Journalist'', 9.2019, S. 18.</ref>
Gemeinsam mit dem Journalisten [[Frederik Obermaier]] veröffentlichte er 2017 ein Buch über den [[Ku-Klux-Klan]] in Deutschland, 2018 erschien Schultz’ Gesamtdarstellung der rechtsextremen Terrorgruppe [[Nationalsozialistischer Untergrund]] (NSU). In Presse und Rundfunk gab er zahlreiche Interviews zu diesen Themen und allgemein zum Rechtsextremismus und zu den deutschen Sicherheitsbehörden, u.a. bei [[Kulturzeit]] (3Sat) und im [[Deutschlandfunk]]. 2019 beteiligte er sich mit einem Beitrag an einem Sammelband über rechtsradikale Umtriebe im Sicherheitsapparat.<ref>{{Literatur |Hrsg=[[Matthias Meisner]], [[Heike Kleffner]] |Titel=Extreme Sicherheit. Rechtsradikale in Polizei, Verfassungsschutz, Bundeswehr und Justiz |Verlag=Herder |Ort=Freiburg |Datum=2019 |ISBN=978-3-451-38561-2}}</ref> In Zusammenarbeit mit der [[University of Oxford]] brachte Schultz ebenfalls 2019 eine Studie über die Suche von Redaktionen nach journalistischen Talenten heraus.<ref>''„Vielen Redaktionen dämmert inzwischen, dass sie sich um den Nachwuchs bemühen müssen“'', in: ''Journalist'', 9.2019, S. 18.</ref>

Schultz veröffentlichte Aufsätze in diversen Fachzeitschriften, unter anderem in der ''[[Zeitschrift für Soziologie]]''<ref>{{Webarchiv |url=http://www.zfs-online.org/index.php/zfs/article/viewFile/1072/609 |text=''Mediatisierte Verständigung – Distance Communication'' |wayback=20160203081938}} In: Zeitschrift für Soziologie, April 2001 (PDF)</ref>, ''Journalism''<ref>{{Literatur |Autor=Tanjev Schultz |Titel=Does education matter?: Characteristics of journalists who went to graduate school |Sammelwerk=Journalism |Band=3 |Nummer=2 |Datum=2002-08-01 |ISSN=1464-8849 |DOI=10.1177/146488490200300204 |Seiten=223–238 |Online=https://doi.org/10.1177/146488490200300204 |Abruf=2022-01-02}}</ref>, ''Journalism Practice''<ref>{{Literatur |Autor=Julia Lück, Tanjev Schultz, Felix Simon, Alexandra Borchardt, Sabine Kieslich |Titel=Diversity in British, Swedish, and German Newsrooms: Problem Awareness, Measures, and Achievements |Sammelwerk=Journalism Practice |Datum=2020-09-02 |ISSN=1751-2786 |DOI=10.1080/17512786.2020.1815073 |Seiten=1–21 |Online=https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/17512786.2020.1815073 |Abruf=2022-01-02}}</ref>, der [[Publizistik (Zeitschrift)|Publizistik]]<ref>{{Literatur |Autor=Tanjev Schultz |Titel=Die Moderation politischer Gesprächsrunden im Fernsehen |Sammelwerk=Publizistik |Band=49 |Datum=2004 |DOI=10.1007/s11616-004-0073-5 |Seiten=292ff.}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Tanjev Schultz |Titel=Der Reporter-Blick von nirgendwo? |Sammelwerk=Publizistik |Band=66 |Nummer=1 |Datum=2021-02-01 |ISSN=1862-2569 |DOI=10.1007/s11616-020-00624-1 |Seiten=21–41 |Online=https://doi.org/10.1007/s11616-020-00624-1 |Abruf=2022-01-02}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Ilka Jakobs, Nikolaus Jackob, Tanjev Schultz, Marc Ziegele, Christian Schemer |Titel=Welche Personenmerkmale sagen Medienvertrauen voraus?: Der Einfluss von Charakteristika der Rezipientinnen und Rezipienten auf Vertrauen in Medien im Zeitverlauf |Sammelwerk=Publizistik |Band=66 |Nummer=3-4 |Datum=2021-11 |ISSN=0033-4006 |DOI=10.1007/s11616-021-00668-x |Seiten=463–487 |Online=https://link.springer.com/10.1007/s11616-021-00668-x |Abruf=2022-01-02}}</ref>, dem ''Journal of Computer-Mediated Communication''<ref>Tanjev Schultz: Interactive Options in Online Journalism: a Content Analysis of 100 U.S. Newspapers. [[doi:10.1111/j.1083-6101.1999.tb00331.x]]</ref>, der ''Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung''<ref>{{Literatur |Titel=Jg. 1, Nr. 1-2021: Freie Beiträge |Online=https://www.budrich-journals.de/index.php/zrex/issue/view/2832 |Abruf=2022-01-02}}</ref> sowie ''Journalism & Mass Communication Quarterly''<ref>{{Literatur |Autor=Christian Schemer, Marc Ziegele, Tanjev Schultz, Oliver Quiring, Nikolaus Jackob |Titel=Political Information Use and Its Relationship to Beliefs in Conspiracy Theories Among the German Public |Sammelwerk=Journalism & Mass Communication Quarterly |Datum=2021-12-14 |ISSN=1077-6990 |DOI=10.1177/10776990211063527 |Seiten=10776990211063527 |Online=https://doi.org/10.1177/10776990211063527 |Abruf=2022-01-02}}</ref>''.'' Seit 2018 gibt er gemeinsam mit [[Horst Pöttker]] und weiteren die Fachzeitschrift ''[[Journalistik (Zeitschrift)|Journalistik]] (Journalism Research'') heraus. Er ist Mitherausgeber der Buchreihe "Perspektiven auf Gesellschaft und Politik" im Kohlhammer-Verlag, in dem er auch ein Lehrbuch über Medien und Journalismus veröffentlichte.<ref>{{Internetquelle |url=https://blog.kohlhammer.de/ |titel=Kohlhammer Blog |sprache=de-DE |abruf=2022-01-02}}</ref>


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
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* 2016: Lead Award (Bronze) in der Kategorie „Beitrag des Jahres“<ref>{{Internetquelle |url=http://www.leadacademy.de/2016/diepreistraeger.html |titel=Die Preisträger |werk=Lead Awards 2016 |abruf=2019-09-09}}</ref>
* 2016: Lead Award (Bronze) in der Kategorie „Beitrag des Jahres“<ref>{{Internetquelle |url=http://www.leadacademy.de/2016/diepreistraeger.html |titel=Die Preisträger |werk=Lead Awards 2016 |abruf=2019-09-09}}</ref>
* 2018: „Würdigende Hervorhebung“ beim Richard-Schmid-Preis
* 2018: „Würdigende Hervorhebung“ beim Richard-Schmid-Preis
* 2018: „Journalisten und Journalistinnen des Jahres“ (als „Team des Jahres“)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mediummagazin.de/journalistinnen-und-journalisten-des-jahres-2018/ |titel=Die Journalisten und Journalistinnen des Jahres 2018 |werk=[[Medium Magazin]] |datum=2018-12-18 |abruf=2019-09-09}}</ref>
* 2018: „Journalisten und Journalistinnen des Jahres“ (als „Team des Jahres“), ''Medium Magazin''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mediummagazin.de/journalistinnen-und-journalisten-des-jahres-2018/ |titel=Die Journalisten und Journalistinnen des Jahres 2018 |werk=[[Medium Magazin]] |datum=2018-12-18 |abruf=2019-09-09}}</ref>
* 2019: Nannen-Preis (Sonderpreis) für die Berichterstattung über den NSU-Prozess in den Jahren 2013–2018<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nannen-preis.de/download/190605_juroren_shortlists_nominierte_gewinner_2019.pdf |titel=NANNEN PREIS 2019 |abruf=2019-09-09 |format=PDF}}</ref>
* 2019: Nannen-Preis (Sonderpreis) für die Berichterstattung über den NSU-Prozess in den Jahren 2013–2018<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nannen-preis.de/download/190605_juroren_shortlists_nominierte_gewinner_2019.pdf |titel=NANNEN PREIS 2019 |abruf=2019-09-09 |format=PDF}}</ref>
*2020: Publicissismus-Preis für Engagement in der Lehre (vergeben von Mainzer Studierenden)<ref>{{Internetquelle |autor=Autor Annick Wein, i |url=https://www.publizissimus.de/2020/12/24/publizissimuspreis/ |titel=„Dass man zum Getriebenen wird, das vermisse ich nicht“ |werk=publizissimus |datum=2020-12-23 |sprache=de-DE |abruf=2022-01-02}}</ref>
*2020: Kasseler Demokratie-Impuls (Preis der Stadt Kassel)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.presse-service.de/public/Single.aspx?iid=1053820 |titel=presse-service.de - (c) 1995-2022 ruhr-concept KG, das Presseportal für die erfolgreiche Pressearbeit von Städten, Kreisen, Verbänden, Verlagen, Parteien, Unternehmen, Medienbüros, Hotelketten etc. |abruf=2022-01-02}}</ref>


== Schriften (Auswahl) ==
== Schriften (Auswahl) ==
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* ''NSU. Der Terror von rechts und das Versagen des Staates.'' Droemer, München 2018, ISBN 978-3-426-27628-0.
* ''NSU. Der Terror von rechts und das Versagen des Staates.'' Droemer, München 2018, ISBN 978-3-426-27628-0.
* Mit [[Annette Ramelsberger]], [[Rainer Stadler (Journalist, 1967)|Rainer Stadler]], [[Wiebke Ramm]] (Hrsg.): ''Der NSU-Prozess. Das Protokoll.'' Verlag Antje Kunstmann, München 2018, ISBN 978-3-95614-095-2
* Mit [[Annette Ramelsberger]], [[Rainer Stadler (Journalist, 1967)|Rainer Stadler]], [[Wiebke Ramm]] (Hrsg.): ''Der NSU-Prozess. Das Protokoll.'' Verlag Antje Kunstmann, München 2018, ISBN 978-3-95614-095-2
*als Hrsg. und Mitautor: ''Was darf man sagen? Meinungsfreiheit im Zeitalter des Populismus''. Kohlhammer, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-17-038304-3
* als Hrsg. und Mitautor: ''Auf dem rechten Auge blind?: Rechtsextremismus in Deutschland (= Perspektiven auf Gesellschaft und Politik).'' [[Kohlhammer Verlag|Kohlhammer]], Stuttgart 2021, ISBN 978-3-17-040064-1.
* als Hrsg. und Mitautor: ''Auf dem rechten Auge blind?: Rechtsextremismus in Deutschland (= Perspektiven auf Gesellschaft und Politik).'' [[Kohlhammer Verlag|Kohlhammer]], Stuttgart 2021, ISBN 978-3-17-040064-1.
*als Hrsg. und Mitautor: ''"Nationalsozialistischer Untergrund" - Zehn Jahre und kein Schlussstrich''. Kohlhammer, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-17-039620-3
*mit Volker Wolff, Sabine Kieslich: ''Zeitungs- und Zeitschriftenjournalismus. Schreiben für Print und Online''. Herbert von Halem Verlag, Köln 2021, ISBN 978-3-7445-2053-9
*''Medien und Journalismus. Einfluss und Macht der Vierten Gewalt''. Kohlhammer, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-17-037737-0


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 2. Januar 2022, 18:54 Uhr

Tanjev Schultz auf der Frankfurter Buchmesse 2018

Tanjev Schultz (* 13. Mai 1974 in Berlin) ist ein deutscher Hochschullehrer, Journalist und Publizist. Der frühere Redakteur der Süddeutschen Zeitung ist seit 2016 Professor für Journalistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Zu seinen Themenschwerpunkten gehören die Qualität und Ethik des Journalismus. Publizistisch ist er auch durch Bücher und Interviews über den Rechtsextremismus und die deutschen Sicherheitsbehörden hervorgetreten.

Im Herbst 2017 war er Gastwissenschaftler in den USA an der University of Memphis, im Sommer 2021 an der University of California in Berkeley.[1][2]

Leben

Schultz erwarb sein Abitur an der Thomas-Mann-Schule in Lübeck, anschließend studierte er nach dem Zivildienst Philosophie, Psychologie, Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft und Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin, der FernUniversität in Hagen und der Indiana University Bloomington. Er erwarb einen deutschen Magister- und einen US-amerikanischen Master-Abschluss.[3] An der Universität Bremen wurde er in Politikwissenschaft mit der Dissertation Geschwätz oder Diskurs? Die Rationalität politischer Talkshows im Fernsehen zum Dr. rer. pol. promoviert. Am Institut für Interkulturelle und Internationale Studien der Universität Bremen war er vier Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter und u.a. beteiligt an einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Studie über Identitäten türkischer Einwanderer.[4] Schultz war Mitarbeiter im Arbeitsbereich des Soziologen und Professors für politische Theorie Bernhard Peters. In seiner Promotionsphase wurde Schultz von Peters und dem Kommunikationswissenschaftler Hartmut Wessler betreut. Wie die beiden bezieht sich Schultz in seinen Arbeiten häufig auf die Theorie einer deliberativen Demokratie, die unter anderem von Jürgen Habermas geprägt wurde.[5][6][7]

Während und nach dem Studium arbeitete Schultz als freier Journalist und Hospitant u.a. für den Spiegel, den Tagesspiegel, das Berliner Stadtmagazin Zitty und den WDR.[8] Er war nach einem Volontariat ab 2005 Redakteur, zuständig für Bildungs- und Hochschulpolitik, bei der Süddeutschen Zeitung sowie Mitherausgeber der Reihe „Pädagogische Streitschriften“ und Autor mehrerer Bücher, u.a. zur Plagiatsaffäre Guttenberg. Gemeinsam mit seinem Kollegen Roland Preuß hatte er als Erster über die Plagiate in der Doktorarbeit des damaligen Bundesverteidigungsministers Karl Theodor zu Guttenberg geschrieben und damit dessen Plagiatsaffäre ausgelöst. Als bildungspolitischer Redakteur berichtete Schultz in zahlreichen Artikeln u.a. über die Pisa-Studien und über die Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule.

Ab 2012 schrieb Schultz für die Süddeutsche Zeitung schwerpunktmäßig über Themen der Inneren Sicherheit, vor allem über den Terrorismus des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU). Er begleitete die NSU-Untersuchungsausschüsse im Bundestag und den Landtagen und berichtete regelmäßig aus dem NSU-Prozess am Oberlandesgericht München. Schultz gehörte mit Annette Ramelsberger, Wiebke Ramm und Rainer Stadler zu einem Team, das zu jedem NSU-Prozessjahr Protokolle im SZ-Magazin veröffentlichte.[9] Auf mehr als 2000 Seiten dokumentierte das Team den NSU-Prozess auch in Buchform, publiziert im Kunstmann-Verlag[10] und von der Bundeszentrale für politische Bildung.[11] In einer Monographie legte Schultz zudem eine Geschichte des NSU und des staatlichen Versagens im NSU-Komplex vor, zudem veröffentlichte er einen Sammelband zum Thema, der u.a. Beiträge von Seda Başay-Yıldız, Stephan J. Kramer, Mehmet Daimagüler und Clemens Binninger enthält.[12][13]

Schultz arbeitete bei der SZ eng mit der Online-Redaktion und dem Investigativressort zusammen und war an Rechercheprojekten und -serien beteiligt, unter anderem zur Arbeit der Geheimdienste (Geheimer Krieg)[14] sowie der Arbeit zu Swiss-Leaks.[15]

Schultz nahm einen Ruf auf eine reguläre Professur am Journalistischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz an, in dem er seit Februar 2016 forscht und lehrt.[16] Das Seminar gehört zum Mainzer Institut für Publizistik. Mit einem Forschungsteam veröffentlicht er regelmäßig Daten zum Vertrauen der Bevölkerung in die Medien.[17][18] Nebenher arbeitet er weiter als Autor journalistischer Beiträge und Bücher.[19][20] Er gehört u.a. zur Jury des Deutschen Journalistenpreises, des Herbert-Riehl-Heyse-Preises sowie zur Jury des Medium Magazins für die „Journalistinnen und Journalisten des Jahres“.

Gemeinsam mit dem Journalisten Frederik Obermaier veröffentlichte er 2017 ein Buch über den Ku-Klux-Klan in Deutschland, 2018 erschien Schultz’ Gesamtdarstellung der rechtsextremen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU). In Presse und Rundfunk gab er zahlreiche Interviews zu diesen Themen und allgemein zum Rechtsextremismus und zu den deutschen Sicherheitsbehörden, u.a. bei Kulturzeit (3Sat) und im Deutschlandfunk. 2019 beteiligte er sich mit einem Beitrag an einem Sammelband über rechtsradikale Umtriebe im Sicherheitsapparat.[21] In Zusammenarbeit mit der University of Oxford brachte Schultz ebenfalls 2019 eine Studie über die Suche von Redaktionen nach journalistischen Talenten heraus.[22]

Schultz veröffentlichte Aufsätze in diversen Fachzeitschriften, unter anderem in der Zeitschrift für Soziologie[23], Journalism[24], Journalism Practice[25], der Publizistik[26][27][28], dem Journal of Computer-Mediated Communication[29], der Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung[30] sowie Journalism & Mass Communication Quarterly[31]. Seit 2018 gibt er gemeinsam mit Horst Pöttker und weiteren die Fachzeitschrift Journalistik (Journalism Research) heraus. Er ist Mitherausgeber der Buchreihe "Perspektiven auf Gesellschaft und Politik" im Kohlhammer-Verlag, in dem er auch ein Lehrbuch über Medien und Journalismus veröffentlichte.[32]

Auszeichnungen

  • 2008: DeGEval-Medienpreis (Gesellschaft für Evaluation)[33]
  • 2010: Emma-Journalistinnen-Preis, Kategorie: Männerpreis[34]
  • 2011: Shortlist Henri-Nannen-Preis, Kategorie Reportage (Egon-Erwin-Kisch-Preis)
  • 2012: Goethe-Preis für wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus[35]
  • 2013: Universitas-Preis für Wissenschaftsjournalismus[36]
  • 2014: Lead Award (Gold) in der Kategorie „Beitrag des Jahres“ (Team SZ-Magazin zu NSU)[37]
  • 2014: Shortlist Henri-Nannen-Preis, Kategorie „Investigation“[38]
  • 2015: Lead Award (Bronze) in der Kategorie „Beitrag des Jahres“[39]
  • 2016: Lead Award (Bronze) in der Kategorie „Beitrag des Jahres“[40]
  • 2018: „Würdigende Hervorhebung“ beim Richard-Schmid-Preis
  • 2018: „Journalisten und Journalistinnen des Jahres“ (als „Team des Jahres“), Medium Magazin[41]
  • 2019: Nannen-Preis (Sonderpreis) für die Berichterstattung über den NSU-Prozess in den Jahren 2013–2018[42]
  • 2020: Publicissismus-Preis für Engagement in der Lehre (vergeben von Mainzer Studierenden)[43]
  • 2020: Kasseler Demokratie-Impuls (Preis der Stadt Kassel)[44]

Schriften (Auswahl)

  • Geschwätz oder Diskurs? Die Rationalität politischer Talkshows im Fernsehen. von Halem, Kön 2006, ISBN 978-3-938258-24-8.
  • mit Roland Preuß: Guttenbergs Fall. Der Skandal und seine Folgen für Politik und Gesellschaft. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2011, ISBN 978-3-579-06672-1.
  • Schule ohne Angst. Wie eine Pädagogik mit Herz Wirklichkeit werden kann. Herder, Freiburg im Breisgau u. a. 2012, ISBN 978-3-451-30420-0.
  • Hrsg. mit Klaus Hurrelmann: Bildung und Kleinstaaterei. Brauchen wir mehr Zentralismus? (= Pädagogische Streitschriften). Beltz Juventa, Weinheim u. a. 2012, ISBN 978-3-7799-2751-8.
  • Hrsg. mit Klaus Hurrelmann: Die Akademiker-Gesellschaft. Müssen in Zukunft alle studieren? (= Pädagogische Streitschriften). Beltz Juventa, Weinheim u. a. 2013, ISBN 978-3-7799-2753-2.
  • mit Frederik Obermaier: Kapuzenmänner. Der Ku-Klux-Klan in Deutschland. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-26137-1.
  • Hrsg. mit Karl N. Renner, Jürgen Wilke: Journalismus zwischen Autonomie und Nutzwert. von Halem, Köln 2017, ISBN 978-3-7445-1133-9.
  • NSU. Der Terror von rechts und das Versagen des Staates. Droemer, München 2018, ISBN 978-3-426-27628-0.
  • Mit Annette Ramelsberger, Rainer Stadler, Wiebke Ramm (Hrsg.): Der NSU-Prozess. Das Protokoll. Verlag Antje Kunstmann, München 2018, ISBN 978-3-95614-095-2
  • als Hrsg. und Mitautor: Was darf man sagen? Meinungsfreiheit im Zeitalter des Populismus. Kohlhammer, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-17-038304-3
  • als Hrsg. und Mitautor: Auf dem rechten Auge blind?: Rechtsextremismus in Deutschland (= Perspektiven auf Gesellschaft und Politik). Kohlhammer, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-17-040064-1.
  • als Hrsg. und Mitautor: "Nationalsozialistischer Untergrund" - Zehn Jahre und kein Schlussstrich. Kohlhammer, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-17-039620-3
  • mit Volker Wolff, Sabine Kieslich: Zeitungs- und Zeitschriftenjournalismus. Schreiben für Print und Online. Herbert von Halem Verlag, Köln 2021, ISBN 978-3-7445-2053-9
  • Medien und Journalismus. Einfluss und Macht der Vierten Gewalt. Kohlhammer, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-17-037737-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. .
  2. People | Berkeley Center for Right-Wing Studies. Abgerufen am 2. Januar 2022.
  3. Schultz, Tanjev. Abgerufen am 2. Januar 2022 (britisches Englisch).
  4. Kollektive Identität türkischer Migranten in Deutschland? Abgerufen am 13. April 2018.
  5. Tanjev Schultz: "I´m a serious reporter": Profi- und Amateurjournalismus im Lichte deliberativer Demokratietheorie. Ein Zentrum-Peripherie-Modell. In: MedienJournal. Band 40, Nr. 2, 2016, ISSN 2521-3865, S. 49–63, doi:10.24989/medienjournal.v40i2.51 (facultas.at [abgerufen am 2. Januar 2022]).
  6. Hartmut Wessler, Tanjev Schultz: Can the Mass Media Deliberate?: Insights from Print Media and Political Talk Shows. In: Media and Public Spheres. Palgrave Macmillan UK, London 2007, ISBN 978-0-230-20635-9, S. 15–27, doi:10.1057/9780230206359_2 (doi.org [abgerufen am 2. Januar 2022]).
  7. Die Diskurs-Spirale. Abgerufen am 2. Januar 2022.
  8. Tanjev Schultz, Reporter Forum, abgerufen am 23. März 2014.
  9. »Bitte schön, was sollen die Mätzchen!«, 11. Januar 2016, SZ-Magazin
  10. Annette Ramelsberger, Wiebke Ramm, Tanjev Schultz, Rainer Stadler: Der NSU-Prozess. Das Protokoll. Kunstmann, 2018, ISBN 978-3-95614-112-6.
  11. Annette Ramelsberger, Wiebke Ramm, Tanjev Schultz, Rainer Stadler: Der NSU-Prozess. Das Protokoll. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2019, ISBN 978-3-7425-0372-5.
  12. active value: Verlag Droemer Knaur. Abgerufen am 2. Januar 2022.
  13. Der Terror geht weiter. 12. Oktober 2021, abgerufen am 2. Januar 2022.
  14. John Goetz, Christian Fuchs, Frederik Obermaier und Tanjev Schultz: Geheimer Krieg: US-Beamte überprüfen Reisende in Deutschland. In: Süddeutsche Zeitung. 18. November 2013, abgerufen am 9. September 2019.
  15. Swiss-Leaks: Dokumente enthüllen die Geschäfte der HSBC. In: sueddeutsche.de. Abgerufen am 13. Oktober 2018.
  16. Tanjev Schultz. Journalistisches Seminar, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, abgerufen am 9. September 2019.
  17. Jackob, Nikolaus; Schultz, Tanjev et al.: Medienvertrauen im Zeitalter der Polarisierung. In: Media Perspektiven. Nr. 5, 2019 (ard-werbung.de [PDF; abgerufen am 9. September 2019]).
  18. ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH: Detailseite-2020. Abgerufen am 2. Januar 2022 (deutsch).
  19. Michael Jacobs: Guter Stil und ethische Sensibilität. In: Allgemeine Zeitung. 14. Januar 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Februar 2016;.
  20. Tanjev Schultz: People's Park in Berkeley: Kampf um einen Park. Abgerufen am 2. Januar 2022.
  21. Matthias Meisner, Heike Kleffner (Hrsg.): Extreme Sicherheit. Rechtsradikale in Polizei, Verfassungsschutz, Bundeswehr und Justiz. Herder, Freiburg 2019, ISBN 978-3-451-38561-2.
  22. „Vielen Redaktionen dämmert inzwischen, dass sie sich um den Nachwuchs bemühen müssen“, in: Journalist, 9.2019, S. 18.
  23. Mediatisierte Verständigung – Distance Communication (Memento vom 3. Februar 2016 im Internet Archive) In: Zeitschrift für Soziologie, April 2001 (PDF)
  24. Tanjev Schultz: Does education matter?: Characteristics of journalists who went to graduate school. In: Journalism. Band 3, Nr. 2, 1. August 2002, ISSN 1464-8849, S. 223–238, doi:10.1177/146488490200300204 (doi.org [abgerufen am 2. Januar 2022]).
  25. Julia Lück, Tanjev Schultz, Felix Simon, Alexandra Borchardt, Sabine Kieslich: Diversity in British, Swedish, and German Newsrooms: Problem Awareness, Measures, and Achievements. In: Journalism Practice. 2. September 2020, ISSN 1751-2786, S. 1–21, doi:10.1080/17512786.2020.1815073 (tandfonline.com [abgerufen am 2. Januar 2022]).
  26. Tanjev Schultz: Die Moderation politischer Gesprächsrunden im Fernsehen. In: Publizistik. Band 49, 2004, S. 292 ff., doi:10.1007/s11616-004-0073-5.
  27. Tanjev Schultz: Der Reporter-Blick von nirgendwo? In: Publizistik. Band 66, Nr. 1, 1. Februar 2021, ISSN 1862-2569, S. 21–41, doi:10.1007/s11616-020-00624-1 (doi.org [abgerufen am 2. Januar 2022]).
  28. Ilka Jakobs, Nikolaus Jackob, Tanjev Schultz, Marc Ziegele, Christian Schemer: Welche Personenmerkmale sagen Medienvertrauen voraus?: Der Einfluss von Charakteristika der Rezipientinnen und Rezipienten auf Vertrauen in Medien im Zeitverlauf. In: Publizistik. Band 66, Nr. 3-4, November 2021, ISSN 0033-4006, S. 463–487, doi:10.1007/s11616-021-00668-x (springer.com [abgerufen am 2. Januar 2022]).
  29. Tanjev Schultz: Interactive Options in Online Journalism: a Content Analysis of 100 U.S. Newspapers. doi:10.1111/j.1083-6101.1999.tb00331.x
  30. Jg. 1, Nr. 1-2021: Freie Beiträge. (budrich-journals.de [abgerufen am 2. Januar 2022]).
  31. Christian Schemer, Marc Ziegele, Tanjev Schultz, Oliver Quiring, Nikolaus Jackob: Political Information Use and Its Relationship to Beliefs in Conspiracy Theories Among the German Public. In: Journalism & Mass Communication Quarterly. 14. Dezember 2021, ISSN 1077-6990, S. 10776990211063527, doi:10.1177/10776990211063527 (doi.org [abgerufen am 2. Januar 2022]).
  32. Kohlhammer Blog. Abgerufen am 2. Januar 2022 (deutsch).
  33. DeGEval-Nachwuchspreis/ DeGEval-Medienpreis, DeGEval, abgerufen am 23. März 2014.
  34. Der 11. JournalistInnenpreis: Die PreisträgerInnen, EMMA, abgerufen am 23. März 2014.
  35. Goethe-Medienpreis – ein wissenschaftspolitischer Journalistenpreis für Deutschland, Universität Frankfurt am Main, abgerufen am 23. März 2014.
  36. Forum Berlin, 13. Dezember 2013, Hanns Martin Schleyer-Stiftung (Memento vom 28. März 2014 im Internet Archive) (PDF)
  37. Die Preisträger. In: Lead Awards 2014. Abgerufen am 9. September 2019.
  38. stern/Gruner + Jahr (Hrsg.): Henri Nannen Preis 2014: Die besten Arbeiten der deutschsprachigen Presse. Gruner + Jahr, Hamburg 2014.
  39. Die Preisträger. In: Lead Awards 2015. Abgerufen am 9. September 2019.
  40. Die Preisträger. In: Lead Awards 2016. Abgerufen am 9. September 2019.
  41. Die Journalisten und Journalistinnen des Jahres 2018. In: Medium Magazin. 18. Dezember 2018, abgerufen am 9. September 2019.
  42. NANNEN PREIS 2019. (PDF) Abgerufen am 9. September 2019.
  43. Autor Annick Wein, i: „Dass man zum Getriebenen wird, das vermisse ich nicht“. In: publizissimus. 23. Dezember 2020, abgerufen am 2. Januar 2022 (deutsch).
  44. presse-service.de - (c) 1995-2022 ruhr-concept KG, das Presseportal für die erfolgreiche Pressearbeit von Städten, Kreisen, Verbänden, Verlagen, Parteien, Unternehmen, Medienbüros, Hotelketten etc. Abgerufen am 2. Januar 2022.