„Knepp Wildland“ – Versionsunterschied

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Vor diesem Hintergrund entschieden sich Burrell und Tree, aus der intensiven, konventionellen Landwirtschaft aus- und stattdessen auf eine extensive Landnutzung umzusteigen.<ref name="oates" /> Auf der Suche nach einer Idee für die zukünftige Gestaltung des Betriebes stießen sie auf die Arbeiten des niederländischen Ökologen [[Frans Vera]], der durch das niederländischen Schutzgebiet ''[[Oostvaardersplassen]]'',<ref name="leadbetter" /> aber auch durch die [[Megaherbivorenhypothese]] bekannt geworden war. Seine Arbeiten gründen sich auf der Theorie, dass grasfressende Tiere ([[Pflanzenfresser]]) in einer Landschaft ohne menschlichen Einfluss das völliges Verwalden verhindern und stattdessen eine relativ offene Naturlandschaft mit unterschiedlichen Biotopen entsteht. Dementsprechend habe es im prähistorischen Europa nicht vorrangig Wälder, sondern ehr offene Graslandschaften gegeben.<ref name="agsys 5"/> Inspiriert durch Veras Werk entwickelten Burrell und Tree für die Ländereien eine Zukunftsvision: Sämtliche Weiden und Äcker sollten brachgelegt und menschliche Eingriffe in die Natur auf ein Minimum reduziert werden. In der so entstehenden Wildnis sollten Nutztiere frei lebend gehalten werden. Das Fleisch überschüssiger Exemplare sollte zum einzigen landwirtschaftlichen Produkt der Knepp Estate werden.<ref name="attenborough 209-211" /> Ein konkretes Entwicklungsziel für die Landschaft bzw. die Natur im Allgemeineren sollte dabei nicht angestrebt werden.<ref name="c&s 95" /> Diese theoretischen Überlegungen wurden mit fachlichen Expertisen und ersten Planungen fortgeführt. Die praktische Umsetzung begann ab 2001.<ref name="vca" /> Veras Ansatz wurde für die Knepp Estate in einigen Punkten adaptiert, gleichzeitig wurden von vornhereien in der Konzeptualisierung des Projektes Fehler vermieden, die in Oostvaardersplassen aufgetreten waren (unter anderem das ''overgrazing'').<ref name="leadbetter" />
Vor diesem Hintergrund entschieden sich Burrell und Tree, aus der intensiven, konventionellen Landwirtschaft aus- und stattdessen auf eine extensive Landnutzung umzusteigen.<ref name="oates" /> Auf der Suche nach einer Idee für die zukünftige Gestaltung des Betriebes stießen sie auf die Arbeiten des niederländischen Ökologen [[Frans Vera]], der durch das niederländischen Schutzgebiet ''[[Oostvaardersplassen]]'',<ref name="leadbetter" /> aber auch durch die [[Megaherbivorenhypothese]] bekannt geworden war. Seine Arbeiten gründen sich auf der Theorie, dass grasfressende Tiere ([[Pflanzenfresser]]) in einer Landschaft ohne menschlichen Einfluss das völliges Verwalden verhindern und stattdessen eine relativ offene Naturlandschaft mit unterschiedlichen Biotopen entsteht. Dementsprechend habe es im prähistorischen Europa nicht vorrangig Wälder, sondern ehr offene Graslandschaften gegeben.<ref name="agsys 5" /> Inspiriert durch Veras Werk entwickelten Burrell und Tree für die Ländereien eine Zukunftsvision: Sämtliche Weiden und Äcker sollten brachgelegt und menschliche Eingriffe in die Natur auf ein Minimum reduziert werden. In der so entstehenden Wildnis sollten Nutztiere frei lebend gehalten werden. Das Fleisch überschüssiger Exemplare sollte zum einzigen landwirtschaftlichen Produkt der Knepp Estate werden.<ref name="attenborough 209-211" /> Ein konkretes Entwicklungsziel für die Landschaft bzw. die Natur im Allgemeineren sollte dabei nicht angestrebt werden.<ref name="c&s 95" /> Diese theoretischen Überlegungen wurden mit fachlichen Expertisen und ersten Planungen fortgeführt. Die praktische Umsetzung begann ab 2001.<ref name="vca" /> Veras Ansatz wurde für die Knepp Estate in einigen Punkten adaptiert, gleichzeitig wurden von vornhereien in der Konzeptualisierung des Projektes Fehler vermieden, die in Oostvaardersplassen aufgetreten waren (unter anderem das ''overgrazing'').<ref name="leadbetter" />


=== Auswilderung von Nutztieren ===
=== Auswilderung von Nutztieren ===


Kernbestandteil der Projektidee ist die Auswilderung von Exemplaren verschiedener [[Nutztier]]arten. Die Auswahl dieser Arten erfolgte anhand der Ähnlichkeit zu prähistorischen Arten, die in der [[Naturlandschaft]] des heutigen Großbritannien in der Zeit vor der menschlichen Besiedelung heimisch gewesen waren.<ref name="attenborough 209-211" /> Sogenannte ''[[Schlüsselart]]en'' standen besonders im Visier des Projektes.<ref name="wwf" /> Am Ende fiel die Wahl auf [[English Longhorn]]s, [[Rothirsch]]e, [[Damhirsch]]e, , [[Exmoor-Pony]]s und [[Tamworth-Schwein]]e, hinzu kamen die bereits wild auf dem Projektgebiet lebenden [[Reh]]e.<ref name="green 163-166" /> Eine ursprünglich angedachte Auswilderung von [[Wildschwein]]en anstelle der Tamworth-Schweine erwies sich aufgrund gesetzlicher Bestimmungen als nicht umsetzbar.<ref name="guardian 2018" /> Perspektivisch beabsichtigt das Projekt auch die Auswilderung von [[Wisent]]en.<ref name="bbowt" /> Nach der Auswilderung wurden die Tiere das ganze Jahr weitgehend sich selbst überlassen,<ref name="attenborough 209-211" /> abgesehen von jährlichen Visiten eines Tierarztes. Im Falle eines harten Winters würde zudem eine Zufütterung erfolgen. Hier unterscheidet sich der Ansatz des Knepp Wildlands von den Arbeiten Frans Veras in Oostvaardersplassen, der ein Prinzip keiner menschlichen Eingriffe propagiert hatte.<ref name="guardian 2018" />
Kernbestandteil der Projektidee ist die Auswilderung von Exemplaren verschiedener [[Nutztier]]arten. Die Auswahl dieser Arten erfolgte anhand der Ähnlichkeit zu prähistorischen Arten, die in der [[Naturlandschaft]] des heutigen Großbritannien in der Zeit vor der menschlichen Besiedelung heimisch gewesen waren.<ref name="attenborough 209-211" /> Sogenannte ''[[Schlüsselart]]en'' in Form großer [[Pflanzenfresser]] standen besonders im Visier des Projektes.<ref name="frontiers 7" /> Am Ende fiel die Wahl auf [[English Longhorn]]s, [[Rothirsch]]e, [[Damhirsch]]e, , [[Exmoor-Pony]]s und [[Tamworth-Schwein]]e, hinzu kamen die bereits wild auf dem Projektgebiet lebenden [[Reh]]e.<ref name="green 163-166" /> Eine ursprünglich angedachte Auswilderung von [[Wildschwein]]en anstelle der Tamworth-Schweine erwies sich aufgrund gesetzlicher Bestimmungen als nicht umsetzbar.<ref name="guardian 2018" /> Perspektivisch beabsichtigt das Projekt auch die Auswilderung von [[Wisent]]en.<ref name="bbowt" /> Nach der Auswilderung wurden die Tiere das ganze Jahr weitgehend sich selbst überlassen,<ref name="attenborough 209-211" /> abgesehen von jährlichen Visiten eines Tierarztes. Im Falle eines harten Winters würde zudem eine Zufütterung erfolgen. Hier unterscheidet sich der Ansatz des Knepp Wildlands von den Arbeiten Frans Veras in Oostvaardersplassen, der ein Prinzip keiner menschlichen Eingriffe propagiert hatte.<ref name="guardian 2018" />


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=== Ökonomische Standbeine ===
=== Ökonomische Standbeine ===


Die Umsetzung des Projektes bedeutete in der ökonomischen Aufstellung des Betriebes einen großen Umbruch. Die traditionelle Milchwirtschaft und der Ackerbau wurden eingestellt,<ref name="deutschlandfunk" /> die landwirtschaftlichen Maschinen verkauft. Fast sämtliche landwirtschaftliche Angestellten wurden entlassen, mit Ausnahme eines einzigen [[Hirte|Viehhirten]].<ref name="guardian 2018" /> Stattdessen fokussiert sich die Knepp Estate als landwirtschaftlicher Betrieb nun auf die ausgewilderten Nutztiere. Das Fleisch dieser Tiere dient als einziges verbliebenes landwirtschaftliches Produkt des Projektes, das somit agrarökonomisch gesehen ein reiner [[Tierproduktion|Viehwirtschaftsbetrieb]] geworden ist. Basis der [[Fleischwirtschaft|Fleischproduktion]] auf der Knepp Estate sind Schätzungen, ob die Anzahl einer Nutztierart zu hoch ist und so das natürliche Gleichgewicht zwischen Herbivoren und Pflanzenwachstum gestört wird. Überschüssige Tiere werden der Fleischproduktion zugeführt. Die Funktion der Betreiber der Farm ist damit vergleichbar mit jener eines natürlichen [[Spitzenprädator]].<ref name="attenborough 209-211" /> Das so gewonnene Fleisch wird als hochwertiges Fleisch und [[Wildbret]] zu marktüberdurchschnittlichen Preisen verkauft.<ref name="people and nature 427" /> Die jährliche Vertriebsmenge beläuft sich auf etwa 75 Tonnen Lebendgewicht.<ref name="leadbetter" /> Der Verkauf erfolgt über regionale Distributionswege;<ref name="heritage house beilage" /> ein Großteil der Abnehmer sitzt in der britischen Hauptstadt [[London]].<ref name="cnn" /> Die mit der Fleischproduktion verbundenen menschlichen Eingriffe stellen ebenfalls einen Unterschied zu Frans Veras Ansatz dar.<ref name="spektrum" />
Die Umsetzung des Projektes bedeutete in der ökonomischen Aufstellung des Betriebes einen großen Umbruch. Die traditionelle Milchwirtschaft und der Ackerbau wurden eingestellt,<ref name="deutschlandfunk" /> die landwirtschaftlichen Maschinen verkauft. Fast sämtliche landwirtschaftliche Angestellten wurden entlassen, mit Ausnahme eines einzigen [[Hirte|Viehhirten]].<ref name="guardian 2018" /> Stattdessen fokussiert sich die Knepp Estate als landwirtschaftlicher Betrieb nun auf die ausgewilderten Nutztiere. Das Fleisch dieser Tiere dient als einziges verbliebenes landwirtschaftliches Produkt des Projektes, das somit agrarökonomisch gesehen ein reiner [[Tierproduktion|Viehwirtschaftsbetrieb]] geworden ist. Basis der [[Fleischwirtschaft|Fleischproduktion]] auf der Knepp Estate sind Schätzungen, ob die Anzahl einer Nutztierart zu hoch ist und so das natürliche Gleichgewicht zwischen Herbivoren und Pflanzenwachstum gestört wird. Überschüssige Tiere werden der Fleischproduktion zugeführt. Die Funktion der Betreiber der Farm ist damit vergleichbar mit jener eines natürlichen [[Spitzenprädator]].<ref name="attenborough 209-211" /> Das so gewonnene Fleisch wird als hochwertiges Fleisch und [[Wildbret]] zu marktüberdurchschnittlichen Preisen verkauft. Die jährliche Vertriebsmenge beläuft sich auf etwa 75 Tonnen Lebendgewicht.<ref name="frontiers 7" /> Der Verkauf erfolgt über regionale Distributionswege;<ref name="heritage house beilage" /> ein Großteil der Abnehmer sitzt in der britischen Hauptstadt [[London]].<ref name="cnn" /> Die mit der Fleischproduktion verbundenen menschlichen Eingriffe stellen ebenfalls einen Unterschied zu Frans Veras Ansatz dar.<ref name="spektrum" />


[[Datei:On safari at Knepp Wildland.jpg|mini|Eine Safari-Tour durch das Knepp Wildland]]
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== Einordnung ==
== Einordnung ==


Allgemeinhin gilt das Knepp Wildland als [[Rewilding]]-Projekt. Als Besitzer der Ländereien werden Burrell und Tree als „König und Königin des Rewilding“ wahrgenommen,<ref name="guardian 2022" /> wenngleich sie selbst bezweifeln, dass es sich um ein „richtiges“ Rewilding-Projekt handelt. Sie verwiesen darauf, dass gesetzliche und praktische Beschränkungen es unmöglich machen, dass – wie beim normalen Rewilding eigentlich vorgesehen – letztlich eine völlig natürliche Wildnis entstehe.<ref name="guardian 2018" /> Die ''Knepp Estate'' ist nichtsdestotrotz ein Mitgliedsprojekt der Organisationen ''[[Rewilding Britain]]'' und ''[[Rewilding Europe]]''.<ref name="rewilding britain" /><ref name="rewilding europe" /> Das Knepp Wildland wird zu den Pionieren des Rewilding im Vereinigten Königreich gezählt.<ref name="c&s 93" /> Mittlerweile gilt es als das renommierteste Projekt seiner Art im gesamten Vereinigten Königreich,<ref name="atlas" /> als größtes Rewilding-Projekt im britischen Tiefland<ref name="southeastfarmer" /> und als eines der bekanntesten Beispiele für das Konzept des ''Rewilding'' im Land.<ref name="bbowt" /> Die britische Regierung führte das Projekt 2018 im ''25 Year Environment Plan'' als „interessantes Beispiel“ für das Rewilding ganzer Landschaften an.<ref name="25 year plan" /> Simon Leadbetter et al. widersprachen 2023 im ''Routledge Handbook of Rewilding'' der „fehlerhaften “ Einordnung als beispielhaftes Rewilding-Projekt. Auch wenn das Projekt weniger umweltschädlicher sei als die vorherige landwirtschaftliche Nutzung des Gebietes, sei „der Verwaltungsethos der Ländereien [...] fest eingebettet in der destruktiven menschlichen Ideologie, die kausal zur Umweltkrise beiträgt.“ Zuden widersprechen Leadbetter et al. der zugrundeliegenden Megaherbivorenhypothese Veras; da diese nicht zutreffe, aber Knepp auf ihr baue, könne im Projekt gar keine richtige Wildnis dem Rewilding entsprechend entstehen.<ref name="leadbetter" />
Allgemeinhin gilt das Knepp Wildland als [[Rewilding]]-Projekt. Als Besitzer der Ländereien werden Burrell und Tree als „König und Königin des Rewilding“ wahrgenommen,<ref name="guardian 2022" /> wenngleich sie selbst bezweifeln, dass es sich um ein „richtiges“ Rewilding-Projekt handelt. Sie verwiesen darauf, dass gesetzliche und praktische Beschränkungen es unmöglich machen, dass – wie beim normalen Rewilding eigentlich vorgesehen – letztlich eine völlig natürliche Wildnis entstehe.<ref name="guardian 2018" /> Die ''Knepp Estate'' ist nichtsdestotrotz ein Mitgliedsprojekt der Organisationen ''[[Rewilding Britain]]'' und ''[[Rewilding Europe]]''.<ref name="rewilding britain" /><ref name="rewilding europe" /> Das Knepp Wildland wird zu den Pionieren des Rewilding im Vereinigten Königreich gezählt.<ref name="c&s 93" /> Mittlerweile gilt es als das renommierteste Projekt seiner Art im gesamten Vereinigten Königreich,<ref name="atlas" /> als größtes Rewilding-Projekt im britischen Tiefland<ref name="southeastfarmer" /> und als eines der bekanntesten Beispiele für das Konzept des ''Rewilding'' im Land.<ref name="bbowt" /> Die britische Regierung führte das Projekt 2018 im ''25 Year Environment Plan'' als „interessantes Beispiel“ für das Rewilding ganzer Landschaften an.<ref name="25 year plan" />


Iain J. Gordan et al. klassifizierten das Knepp Wildland 2021 als „Rewilding lite“ als Zwischenform zwischen konventioneller Weidewirtschaft und unkontrollierten Rewilding-Projekten,<ref name="frontiers 10"/> während Simon Leadbetter et al. 2023 im ''Routledge Handbook of Rewilding'' der „fehlerhaften“ Einordnung als beispielhaftes Rewilding-Projekt gänzlich widersprachen. Auch wenn das Projekt weniger umweltschädlicher sei als die vorherige landwirtschaftliche Nutzung des Gebietes, sei „der Verwaltungsethos der Ländereien [...] fest eingebettet in der destruktiven menschlichen Ideologie, die kausal zur Umweltkrise beiträgt.“ Zuden widersprechen Leadbetter et al. der zugrundeliegenden Megaherbivorenhypothese Veras; da diese nicht zutreffe, aber Knepp auf ihr baue, könne im Projekt gar keine richtige Wildnis dem Rewilding entsprechend entstehen.<ref name="leadbetter" />
Neben der Einordnung als Projekt des ''Rewilding'' wird auch der landwirtschaftliche Aspekt des Projektes hervorgehoben. Die Knepp Estate gilt als erster landwirtschaftlicher Betrieb in den Tiefebenen der britischen Inseln, die ein vergleichbares Projekt starteten.<ref name="guardian 2018" /> Es übernimmt damit eine Vorreiterrolle und beeinflusste ähnliche Projekte im Vereinigten Königreich.<ref name="southeastfarmer" /> Der ökonomische Erfolg des Knepp Wildlands demonstriert dabei, dass das Rewilding auch in wirtschaftlicher Hinsicht als ernsthafte Option zur Landnutzung in landwirtschaftlich genutzten Tiefebenengebieten zu betrachten ist.<ref name="newton 16" /> Cain Blythe und Paul Jepson klassifizierten das Projekt 2020 in ihrem Buch ''Rewilding. The Radical New Science Of Ecological Recovery'' als „Farm Wilding“, eine Variante des [[Rewilding]], die sie als „frei lebende Nutztiere [und] eine Lockerung des Landmanagement“ definierten.<ref name="blythe jepson" />

Neben der Einordnung als Projekt des ''Rewilding'' wird auch der landwirtschaftliche Aspekt des Projektes hervorgehoben. Die Knepp Estate gilt als erster landwirtschaftlicher Betrieb in den Tiefebenen der britischen Inseln, die ein vergleichbares Projekt starteten.<ref name="guardian 2018" /> Es übernimmt damit eine Vorreiterrolle und beeinflusste ähnliche Projekte im Vereinigten Königreich.<ref name="southeastfarmer" /> Der ökonomische Erfolg des Knepp Wildlands demonstriert dabei, dass das Rewilding auch in wirtschaftlicher Hinsicht als ernsthafte Option zur Landnutzung in landwirtschaftlich genutzten Tiefebenengebieten zu betrachten ist.<ref name="newton 16" /> Cain Blythe und Paul Jepson klassifizierten das Projekt 2020 in ihrem Buch ''Rewilding. The Radical New Science Of Ecological Recovery'' als „Farm Wilding“, eine Variante des [[Rewilding]], die sie als „frei lebende Nutztiere [und] eine Lockerung des Landmanagement“ definierten.<ref name="blythe jepson" /> Iain J. Gordon et al. ergänzten 2021, dass das Knepp Wildland zeige, wie man konventionelle Nutztiere der Landwirtschaft in Rewilding-Projekt einbinden könne.<ref name="frontiers 7"/>


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Version vom 30. März 2023, 19:29 Uhr

Ausgewilderte English Longhorns im Knepp Wildland (2020)

Das Knepp Wildland (Aussprache „Knepp“: ˈnæp) ist ein Rewilding-Projekt auf dem Gelände der Knepp (Castle) Estate, den Ländereien der Knepp Castle im englischen West Sussex. Das von Charles Burrell, 10. Baronet, und Isabella Tree geleitete Unternehmen kombiniert das Rewilding-Konzept in Form eines natürlichen Verwildernlassens der Landschaft mit landwirtschaftlichen und touristischen Strukturen.

In den 1990ern erwies sich die langjährige konventionelle, intensive Landwirtschaft auf der Knepp Estate immer mehr als unrentabel. Die beiden Eigentümer entschieden sich deshalb, auf eine extensive Landnutzung umzusteigen. Inspiriert durch die Arbeiten Frans Veras stellten sie menschliche Eingriffe in die Umwelt bzw. bauten vorhandene Eingriffe so weit wie möglich zurück. In das in drei Projektblöcke gegliederte Gebiet wilderten sie verschiedene Nutztierarten aus, die nach ihrer Ähnlichkeit zu prähistorischen Schlüsselarten ausgewählt worden waren. Während überschüssige Exemplare fortan der Fleischproduktion zugeführt wurden, bauten Burrell und Tree nebenher auch eine touristische Infrastruktur auf, um den Betrieb wirtschaftlich zu unterstützen.

Das Projekt erwies sich als wirtschaftlich rentabel. Gleichzeitig entstand ein artenreicher Flickenteppich verschiedener Biotope. Bekannt ist das Projekt für seine herausragenden Populationen von Nachtigallen, Turteltauben und Großen Schillerfalten. 2020 brütete dort auch das erste Weißstorchpaar im Vereinigten Königreich seit 600 Jahren. Ungeachtet von Kritik aus verschiedenen Richtungen entwickelte sich das Knepp Wildland zu einem der renommiertesten Rewilding-Projekte des Landes, unterstützt durch ein Buch von Isabella Tree (Wilding, 2018) und mehreren Erwähnungen in Dokumentarfilmen David Attenboroughs. Neben seinen Impulsen für den Naturschutz wird das Projekt auch in einer Pionierrolle bei der Verbindung von Landwirtschaft und Naturschutz gesehen.

Knepp Estate

Das neuzeitliche Landhaus Knepp Castle bildet das Zentrum der Knepp Estate (2011)

Die Knepp Estate liegt knapp 70 Kilometer südlich von London im südenglischen West Sussex. Verwaltungsgeographisch gehört sie größtenteils zum Civil Parish von Shipley, mit einigen zu West Grinstead gehörenden Abschnitten im Südosten.[1] Die Ländereien umfassen insgesamt etwa 3.500 Acre bzw. 1.400 Hektar.[2] Direkt durch die Ländereien verläuft der Western Adur, einer der beiden Oberläufe des River Adur,[3] sowie der Lancing Brook, ein Nebenfluss des Adurs.[4] Zusammen genommen beträgt die Länge der Wasserläufe auf der Knepp Estate etwas mehr als zwei Kilometer.[5] Daneben existieren noch einige Teiche wie der zentrale, große Kneppmill Pond und der südwestlicher gelegene und etwas kleinere Hammer Pond.[1] Sogenannte Laggs lassen sich auf der Knepp Estate ebenfalls finden.[6] Geologisch gehört das Areal zum Low Weald, einer peripheren Region des Weald,[7] welches besonders durch Tonböden gekennzeichnet ist. Solche Böden lassen sich schlecht entwässern und sind starken jahreszeitlichen Veränderungen in der Konsistenz unterworfen.[8] Daher ist der Boden auf der Knepp Estate aus landwirtschaftlicher Sicht ein sogenannter Grenzertragsboden,[9] eine kaum ertragreiche Bodenart.[10]

Karte des Knepp Wildlands mit eingezeichneter Gebietsaufteilung

Der historische Ursprung der Knepp Estate liegt in einem mittelalterlichen deer park Johann Ohnelands, einem speziell eingerichteten Stück Land für die Hirschjagd.[11] Das Areal gehörte damals zur Knepp Castle, die im 11. Jahrhundert errichtet und 1726 zerstört wurde. Heute bildet ein gleichnamiges, im frühen 19. Jahrhundert errichtetes Landhaus das Zentrum der Ländereien,[12] das in einem etwa zeitgleich von Humphry Repton gestaltetem Schlosspark liegt (auch Repton Park).[13] Seit dem späten 18. Jahrhundert ist das Anwesen im Besitz der Familie der Burrell baronets;[14] aktueller Eigentümer ist seit Mitte der 1980er Charlie Burrell, seit 2008 10. Baronet.[15] Nach Aufgabe des deer parks und einer zeitweiligen Nutzung zur Eisenverarbeitung wurden die Ländereien lange Zeit landwirtschaftlich genutzt,[16] zum Betrieb einer Milchproduktion,[9] aber auch zum Anbau verschiedener Getreidesorten.[17] Trotz der geologischen Nachteile wurde die Landwirtschaft auf der Knepp Estate besonders ab Zweiten Weltkrieg intensiv betrieben, wenngleich die historische Flurgestaltung mit zahlreichen durch Hecken separierten Weide- und Ackerflächen erhalten blieb.[11]

Die Ländereien der Knepp Castle bildeten die Grundlage für das heutige Knepp Wildland. Das Gebiet des Projektes wird grundsätzlich in drei separate Bereiche unterteilt: der sogenannte Middle Block mit dem Schlosspark rund um die Knepp Castle, der North Block nördlich davon und der South Block im Süden der Ländereien.[18] Das Projektgebiet ist dabei nicht deckungsgleich mit den Ländereien an sich. Auch die Gesamtgröße ist damit unterschiedlich, wenngleich verschiedene Größenangaben kursieren. Der Journalist Ralf Stork gab für spektrum.de „rund 1.000 Hektar“ an,[19] ein Bericht der englischen Forestry Commission spricht dagegen von einem Projektgebiet von 1.100 Hektar.[11] Der dänische Autor Rune Engelbreth Larsen bezifferte 2020 die Teilgrößen der einzelnen Projektblöcke und kam so auf eine Gesamtgröße von knapp 950 Hektar.[20] Das gesamte Projektgebiet ist nach außen hin umzäunt,[8] die einzelnen Teilbereiche sind durch Straßen voneinander getrennt.[21]

Prinzip

Ansatz

Nach seiner Übernahme des Betriebes führte Charlie Burrell die Knepp Estate zusammen mit seiner Ehefrau Isabella Tree zunächst als konventionelle Landwirtschaft fort.[17] Die Beschaffenheiten des Areals erschwerten allerdings eine rentable, moderne und konventionelle Landwirtschaft.[11] Zunächst versuchten Burrell und Tree über eine Erweiterung der Ackerflächen die Erträge zu steigern,[8] auch sogenannte Agrochemikalien setzten sie ein.[9] Gleichzeitig vermarkteten sie ihre landwirtschaftlichen Produkte unter eigenen Markennamen.[22] Burrell unterhielt so insgesamt 2.000 acre Ackerland, eine Rinderherde mit 600 Kühen sowie einige Schafe. Trotz allem machte die Farm weiterhin nur selten Gewinne;[11] die stetige Beschaffung von Agrochemikalien und der Unterhalt der Landtechnik führten sogar zu neuen finanziellen Problemen.[9] Den Besitzern schien es unmöglich, auf rentable Weise auf dem Gelände eine konventionelle Landwirtschaft zu führen.[6] Zudem offenbarten sich erste ökologische Folgen der intensiven Landnutzung: 1999 bescheinigte der Waldforscher Ted Green dem Baumbestand der Knepp Estate einen schlechten Zustand, die Nutzung von Agrochemikalien und die intensive Landnutzung hatten das Mykorrhiza der Bäume stark in Mitleidenschaft gezogen.[8] Ferner drohte eine der Teiche auf dem Gelände des Anwesens durch die Kanalisierung der Wasserwege zu versanden.[12]

Die Arbeiten Frans Veras (links, 2016) unter anderem im niederländischen Schutzgebiet Oostvaardersplassen (rechts, 2008) nahe Amsterdam inspirierten den Ansatz hinter dem Knepp Wildland
Die Arbeiten Frans Veras (links, 2016) unter anderem im niederländischen Schutzgebiet Oostvaardersplassen (rechts, 2008) nahe Amsterdam inspirierten den Ansatz hinter dem Knepp Wildland
Die Arbeiten Frans Veras (links, 2016) unter anderem im niederländischen Schutzgebiet Oostvaardersplassen (rechts, 2008) nahe Amsterdam inspirierten den Ansatz hinter dem Knepp Wildland

Vor diesem Hintergrund entschieden sich Burrell und Tree, aus der intensiven, konventionellen Landwirtschaft aus- und stattdessen auf eine extensive Landnutzung umzusteigen.[6] Auf der Suche nach einer Idee für die zukünftige Gestaltung des Betriebes stießen sie auf die Arbeiten des niederländischen Ökologen Frans Vera, der durch das niederländischen Schutzgebiet Oostvaardersplassen,[21] aber auch durch die Megaherbivorenhypothese bekannt geworden war. Seine Arbeiten gründen sich auf der Theorie, dass grasfressende Tiere (Pflanzenfresser) in einer Landschaft ohne menschlichen Einfluss das völliges Verwalden verhindern und stattdessen eine relativ offene Naturlandschaft mit unterschiedlichen Biotopen entsteht. Dementsprechend habe es im prähistorischen Europa nicht vorrangig Wälder, sondern ehr offene Graslandschaften gegeben.[23] Inspiriert durch Veras Werk entwickelten Burrell und Tree für die Ländereien eine Zukunftsvision: Sämtliche Weiden und Äcker sollten brachgelegt und menschliche Eingriffe in die Natur auf ein Minimum reduziert werden. In der so entstehenden Wildnis sollten Nutztiere frei lebend gehalten werden. Das Fleisch überschüssiger Exemplare sollte zum einzigen landwirtschaftlichen Produkt der Knepp Estate werden.[9] Ein konkretes Entwicklungsziel für die Landschaft bzw. die Natur im Allgemeineren sollte dabei nicht angestrebt werden.[24] Diese theoretischen Überlegungen wurden mit fachlichen Expertisen und ersten Planungen fortgeführt. Die praktische Umsetzung begann ab 2001.[11] Veras Ansatz wurde für die Knepp Estate in einigen Punkten adaptiert, gleichzeitig wurden von vornhereien in der Konzeptualisierung des Projektes Fehler vermieden, die in Oostvaardersplassen aufgetreten waren (unter anderem das overgrazing).[21]

Auswilderung von Nutztieren

Kernbestandteil der Projektidee ist die Auswilderung von Exemplaren verschiedener Nutztierarten. Die Auswahl dieser Arten erfolgte anhand der Ähnlichkeit zu prähistorischen Arten, die in der Naturlandschaft des heutigen Großbritannien in der Zeit vor der menschlichen Besiedelung heimisch gewesen waren.[9] Sogenannte Schlüsselarten in Form großer Pflanzenfresser standen besonders im Visier des Projektes.[25] Am Ende fiel die Wahl auf English Longhorns, Rothirsche, Damhirsche, , Exmoor-Ponys und Tamworth-Schweine, hinzu kamen die bereits wild auf dem Projektgebiet lebenden Rehe.[26] Eine ursprünglich angedachte Auswilderung von Wildschweinen anstelle der Tamworth-Schweine erwies sich aufgrund gesetzlicher Bestimmungen als nicht umsetzbar.[8] Perspektivisch beabsichtigt das Projekt auch die Auswilderung von Wisenten.[27] Nach der Auswilderung wurden die Tiere das ganze Jahr weitgehend sich selbst überlassen,[9] abgesehen von jährlichen Visiten eines Tierarztes. Im Falle eines harten Winters würde zudem eine Zufütterung erfolgen. Hier unterscheidet sich der Ansatz des Knepp Wildlands von den Arbeiten Frans Veras in Oostvaardersplassen, der ein Prinzip keiner menschlichen Eingriffe propagiert hatte.[8]

2001 wurde zunächst der Repton Park im Middle Block auf eine Auswilderung der Nutztiere vorbereitet und dann 2002 erste Damhirsche ausgewildert, gefolgt von English Longhorns und Exmoor-Ponys im nächsten Jahr. 2004 wurde der Middle Block auf seine heutige Größe erweitert.[28] In den folgenden Jahren wurden auch im Nordblock die dortigen Äcker brachgelegt und für das Rewilding vorbereitet. Bis 2006 wurden dort weiteres Wild, Kühe, Pferde und auch Tamworth-Schweine ausgewildert.[19] Teile des ausgewilderten Wildes entstammten dem Bestand des Petworth House.[29] In größerem Maße ab 2003 wurden nach und nach auch die Felder im heutigen Südblock außer Betrieb genommen,[30] doch erst ab 2009 konnte durch die Zusage einer finanziellen Förderung aus dem Higher Level Stewardship auch dort das Gelände für eine Auswilderung vorbereitet und diese umgesetzt werden.[31] Vor der Auswilderung konnten somit die Felder im Südblock je nach Feld zwischen drei und acht Jahre ungestört verwildern.[32] Die genaue Zusammensetzung der ausgewilderten Arten sowie das durchschnittliche Lebendgewicht pro Hektar unterscheidet sich zwischen den drei Blöcken.[20] Mit einem Viehbesatz von 0,25 livestock units per hectare ist der Weidedruck auf der Knepp Estate insgesamt aber vergleichsweise gering.[33]

Ausgewilderte Tiere nach Projektblöcken (nach Rune Engelbreth Larsen 2020)[20]
North Block Middle Block South Block
Größe in Hektar 215 283 450[34]
Arten • 108 English Longhorns
geplant:
Rothirsche
Damhirsche
Rehe
Exmoor-Ponys
Tamworth-Schweine
• 290 Damhirsche
• 81 English Longhorns
• 42 Rothirsche
• 6 Exmoor-Ponys
• 385 Damhirsche
• 94 English Longhorns
• 48 Rothirsche
• 10 Exmoor-Ponys
• 7 Tamworth-Schweine
Lebendgewicht in Kilogramm/Hektar 250 237 185

Landschaftspflege

Die ausgewilderten Nutztiere, hier zwei English Longhorns, gestalten die Landschaft der Knepp Estate

Die zukünftige Entwicklung der Landschaft wurde vor der Auswilderung der Tiere durch einige vorbereitende Maßnahmen unterstützt. So wurden im Middle Block und im North Block auf den ehemaligen Äckern Gräser und Wildblumen ausgesät.[20] Parallel wurden bestehende menschliche Eingriffe in die Natur so weit wie möglich zurückgebaut: Innerhalb der Projektblöcke wurden die meisten Einzäunungen entfernt, um den Tieren eine möglichst große Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. Die kanalisierten Wasserwege wurden innerhalb des Projektgebiets renaturiert,[17] darunter auch die Abschnitte des Western Adur.[35] Begleitend zur Renaturierung wurden unter anderem Schwarz-Pappeln angepflanzt.[11] Nach der erfolgten Auswilderung wurden menschliche Eingriffe in die Landschaftspflege weitgehend eingestellt.[8] Die Landschaftsgestaltung obliegt gänzlich den ausgewilderten Tieren und den natürlichen Prozessen.[9] Beschränkt ist die Verwilderung nur im „Middle Block“, da der Schlosspark durch seine kulturhistorische Bedeutung dem Denkmalschutz unterliegt.[20]

Im Herbst 2020 wurden in der Knepp Estate Europäische Biber ausgewildert.[36] Es handelte es sich um die ersten frei lebenden Biber in Sussex seit dem 16. Jahrhundert. Die vier zunächst im Rahmen einer fünfjährigen Testphase ausgewilderten Exemplare sollen zu einer natürlichen Gestaltung der Landschaft beitragen.[37] Eine zweite Auswilderung erfolgte im Februar 2022. Da die Freilassung von Bibern zum Zeitpunkt der Auswilderung illegal war, wurde für das Auswilderungsprojekt ein zwei Hektar großes umzäuntes Gebiet eingerichtet. Schon nach wenigen Monaten zeigte sich, dass die Biber maßgeblich den von ihnen bewohnten Flusslauf umgestaltet hatten. Während der Dürre 2022 wies der entsprechende Wasserlauf so zum Beispiel durch die Dammbauten der Biber einen wesentlich höheren Wasserpegel als umliegende Bäche auf.[38]

Ökonomische Standbeine

Die Umsetzung des Projektes bedeutete in der ökonomischen Aufstellung des Betriebes einen großen Umbruch. Die traditionelle Milchwirtschaft und der Ackerbau wurden eingestellt,[39] die landwirtschaftlichen Maschinen verkauft. Fast sämtliche landwirtschaftliche Angestellten wurden entlassen, mit Ausnahme eines einzigen Viehhirten.[8] Stattdessen fokussiert sich die Knepp Estate als landwirtschaftlicher Betrieb nun auf die ausgewilderten Nutztiere. Das Fleisch dieser Tiere dient als einziges verbliebenes landwirtschaftliches Produkt des Projektes, das somit agrarökonomisch gesehen ein reiner Viehwirtschaftsbetrieb geworden ist. Basis der Fleischproduktion auf der Knepp Estate sind Schätzungen, ob die Anzahl einer Nutztierart zu hoch ist und so das natürliche Gleichgewicht zwischen Herbivoren und Pflanzenwachstum gestört wird. Überschüssige Tiere werden der Fleischproduktion zugeführt. Die Funktion der Betreiber der Farm ist damit vergleichbar mit jener eines natürlichen Spitzenprädator.[9] Das so gewonnene Fleisch wird als hochwertiges Fleisch und Wildbret zu marktüberdurchschnittlichen Preisen verkauft. Die jährliche Vertriebsmenge beläuft sich auf etwa 75 Tonnen Lebendgewicht.[25] Der Verkauf erfolgt über regionale Distributionswege;[12] ein Großteil der Abnehmer sitzt in der britischen Hauptstadt London.[17] Die mit der Fleischproduktion verbundenen menschlichen Eingriffe stellen ebenfalls einen Unterschied zu Frans Veras Ansatz dar.[19]

Eine Safari-Tour durch das Knepp Wildland

Während das eigentliche Projekt seit etwa Anfang der 2010er-Jahre unter dem Namen Knepp Wildland auftritt,[6] wurden für den Fortbestand des Betriebs zusätzliche wirtschaftliche Standbeine etabliert.[9] So tragen unter anderem verschiedene Subventionen zum Erhalt des Projektes bei. Zusätzliches Einkommen generiert die Knepp Estate unter anderem durch die Vermietung ehemaliger Farmgebäude zu Wohn- und Wirtschaftszwecken.[40] Insgesamt umfasst der Bestand der von der Knepp Estate vermieteten Gebäude über 150 Einheiten.[12] 2022 kauften Tree und Burrell weitere 1400 Hektar Land hinzu, auf dem sie zusätzlich eine regenerative Landwirtschaft aufbauen wollen. Abweichend vom eigentlichen Projekt soll dieses zusätzliche Projekt nicht nach dem Prinzip des Rewilding, sondern als extensive Viehhaltung auf Weideland aufgebaut sein.[41] Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf sogenanntem Ökotourismus.[19] Zu den Angeboten des Projektes gehören Campingmöglichkeiten,[22] sogenanntes Glamping und Safari-Touren durch das Projektgebiet. Die touristische Infrastruktur besteht daneben auch aus 16 Meilen an Wanderwegen und fünf Aussichtsplattformen.[42] 2020 besuchten etwa 40.000 Touristen das Projekt.[22] Die zusätzlichen Standbeine sind teilweise in eigene Unternehmen ausgelagert.[11]

Ökonomisch gesehen war die Umsetzung des Projektes erfolgreich. Statt der meist negativen Bilanzen aus der Zeit vor der Umstellung konnte die Knepp Estate danach meist Gewinne verbuchen. 2018 gab der Guardian-Journalist Patrick Barkham an, der Betrieb erwirtschafte „heutzutage [...] pro 10-Acre-Feld einen jährlichen Profit von 50.000 £“, was ein Drittel des üblichen jährlichen Einkommens des gesamten Betriebs vor der Umstellung sei. Der Großteil der Einnahmen wird dabei nicht nur die Fleischproduktion, sondern aus den Subventionen und der Vermietung der ehemaligen Wirtschafts- und Wohngebäude generiert. Hinzu kommt, dass die Knepp Estate im Vergleich zu einer konventionellen Farm deutlich weniger Ausgaben für den Unterhalt des Betriebes entrichten muss.[8] Parallel entstanden unmittelbar durch das Projekt sowie indirekt durch den Fleischverkauf und die weiteren Standbeine neue Arbeitsplätze.[12]

Wissenschaftliche Begleitung

Die Knepp Estate hat zur wissenschaftlichen Beratung des Projektes ein sogenanntes Advisory Board eingesetzt. Dieses besteht neben einigen Projektbeteiligten oder anderweitig mit den Ländereien assoziierten Personen aus diversen Fachleute, sowohl von Umweltorganisationen als auch von akademischen Einrichtungen. Zu den Mitgliedern gehören Charlie Burrell selbst, Vordenker Frans Vera und der britische Biologe John Lawton. Der Beirat hilft unter anderem bei der Ermittlung überschüssiger Herbivoren und steuert letztlich die Fortentwicklung des Projektes. Weitere Unterstützung erhält das Projekt von einem Förderverein mit über 2.500 Mitgliedern,[11] fachlich wird das Projekt von einem in Vollzeit angestellten Ökologen begleitet.[8]

Daneben existieren Kooperationen mit verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen und Umweltorganisationen. Das UK Centre for Ecology & Hydrology begleitet das Knepp Wildland beispielsweise im Rahmen eines Langzeitprojektes zur Untersuchung der Auswirkungen auf Böden, Vegetation und wirbellose Tiere. Neben verschiedenen größeren Studien in unregelmäßigen Abständen finden jährliche Bestandsaufnahme der Flora und Fauna des Gebietes statt. Allgemeinere Studien widmeten sich unter anderem der Entwicklung der Wasserflächen auf den Ländereien oder landschaftlicher Entwicklungen bestimmter Orte (mithilfe sogenannter fixed point photography).[11] Daneben setzt das Projekt zur Beobachtung der natürlichen Entwicklungen auch auf den Einsatz von Drohnen.[43] Aus wissenschaftlicher Sicht bietet das Projekt die seltene Möglichkeit, auf einem großen Areal die Auswirkungen umfassender Rewilding- bzw. Renaturierungsveränderungen zu beobachten.[44] Die unterschiedlichen Ansätze und Zusammensetzungen in den drei Projektblöcken ermöglicht die Beobachtung unter verschiedenen Auswilderungsbedingungen.[20]

Auswirkungen auf die Natur

Landschaft

Nach dem Beginn der praktischen Umsetzung wandelte sich das ehemalige Weide- und Ackerland Schritt für Schritt in eine Naturlandschaft zurück.[9] Größere Teile des Geländes entwickelten sich zu einem locker bewachsenen Hutewald (wood pasture).[11] Als kolonialisierende Pflanzengattungen taten sich vor allem Disteln,[20] aber auch Weiden hervor. Eine 2015 durchgeführte Vegetationsstudie ermittelte, dass über 200.000 Quadratmeter dichtes Weidengestrüpp entstanden sei, auf weiteren 300.000 Quadratmetern habe sich lockerer Buschbewuchs entwickelt.[6] Bis 2021 versechsfachte sich die Gesamtgröße der Buschgestrüppe, die Baumbestände vergrößerten sich um über 40 %. Auch die Primärproduktion der Pflanzen erhöhte sich. Die Entwicklungen zeigten sich umso deutlicher in jenen Arealen des Projektes, die anfangs längere Zeit völlig brach gelegen hatten und auf denen erst später Herbivoren ausgewildert worden waren.[45]

Auf den übrig gebliebenen Freiflächen entstanden Wildblumenwiesen. Die bestehenden Feuchtgebiete vergrößerten sich.[17] Anhand der renaturierten Abschnitte des Western Adur führte die Environment Agency aus, dass der Fluss sich „wieder mit seinem Überschwemmungsgebiet verbunden“ habe und ein „natürlicheres und gesünderes Flusssystem“ entstanden sei.[35] Daneben verbesserte sich auch die Qualität der Erdböden,[46] der natürliche Hochwasserschutz und die Kohlenstoffdioxid-Speicherkapazität des Bodens.[9] Als Ergebnis des Rewilding entstanden verschiedene Biotopstypen wie Sümpfe, Heideland, Buschland und kleine Wäldern.[9] Der amerikanische Fernsehsender CNN beschrieb das Gebiet 2020 als „einen Flickenteppich aus dichtem Gestrüpp, urtümlichem Weideland und mäandernden Wasserläufen“.[17]

Flora und Fauna

Buschung auf der Knepp Estate, auf einem ehemaligen Acker mit dem Flurnamen Water Croft

Parallel entwickelte sich auf der Knep Estate eine vergleichsweise hohe Biodiversität, sodass das Gebiet mittlerweile als regionaler Hotspot gilt.[41] Die entstandene Artenvielfalt trägt im Umkehrschluss zu einer natürlichen Balance zwischen den verschiedenen Arten bei.[17] Mitte 2018 konnten auf dem Gebiet des Knepp Wildland über 2.600 unterschiedliche Arten nachgewiesen werden.[20] Während sich der Buschbestand vor Projektbeginn auf alte Eichenhecken konzentrierte, siedelten sich mit der Verbuschung des Geländes auch andere Arten an. Einen besonderen Anteil hatten Weiden einen Anteil, vor allem die Sal-Weide.[6] Auch Schlehdorn, Weißdorn, Hundsrosen,[19] Haselnuss- und Brombeerbüsche wuchsen an. In den Feuchtgebieten wurde unter anderem die seltene Wasserfeder dokumentiert,[39] während auf den Wiesen unterschiedliche Gräser- und Blumenarten gediehen. Zu den nachgewiesenen Pilzarten gehören unter anderem der seltene Eichen-Feuerschwamm und Harzige Lackporling.[20]

Das Knepp Wildland gilt als Beispiel dafür, dass ein fast ungestörtes Weideökosystem mit vergleichsweise geringem Weidedruck und der Substition natürlicher Spitzenprädatoren durch eine Schlachtung durch menschliche Hand der Vielfalt und Anzahl von Gliederfüßern zugutekommt.[47] Die neu entstandene Flora begünstigte die Ansiedelung diverser Insektenarten.[17] So wurden verschiedenste, auch seltene Käferarten auf der Knepp Estate nachgewiesen.[48] Exemplare des Veränderlichen Mistkäfers waren die ersten in Sussex nachgewiesenen Tiere ihrer Art seit 50 Jahren.[8] Unterschiedliche Arten der Schmetterlinge und Libellen sind auf der Knepp Estate ebenfalls heimisch geworden, darunter die seltene Libellenart Spitzenfleck.[20] Eine besondere Stellung nimmt der in Knepp seit 2009 nachgewiesene Große Schillerfalter ein, dessen dortige Population Stand 2020 als die größte Großbritanniens gilt.[6] Die Knepp Estate nahm die Art in ihr Betriebslogo auf. Zusätzlich wurden mindestens 72 Arten von Spinnentieren,[20] 276 verschiedene Nachtfalterarten und 129 unterschiedliche Arten von Totholzinsekten auf der Knepp Estate aufgefunden.[19]

Das Nest des ersten Weißstorchbrutpaars in Großbritannien seit 600 Jahren, aufgenommen wohl Ende Juli 2020

Die Singvogelpopulation auf der Knepp Estate gilt als eine der dichtesten im gesamten Vereinigten Königreich.[49] Hervorgehoben werden regelmäßig die Population der in Großbritannien seltenen Turteltauben und Nachtigallen, deren Bestände in der Knepp Estate groß und bedeutend sind.[50] 2020 wurde auf der Knepp Estate das erste Weißstorchbrutpaar in Großbritannien seit 1416 dokumentiert.[51] Kolkraben kehrten nach hundert Jahren Abwesenheit in das Gebiet zurück.[20] Insgesamt erwies sich das Projektgebiet als Refugium für in Großbritannien sonst rückläufige Arten. Die Population der sonst seltenen Feldlerche verfünffachte sich beispielsweise. Auch seltenere Vogelarten wie Neuntöter, Pirol, Wiedehopf und verschiedene Schnepfenvögel ließen sich auf der Knepp Estate nachweisen.[19] Auch Kuckucke,[48] Kiebitze, fünf verschiedene Eulenarten und dreizehn Fledermausarten Bestände in Knepp aus,[52] darunter die Mopsfledermaus und die Bechsteinfledermaus.[17]

Die Fauna der Knepp Estate umfassend daneben auch Raubtiere wie den Rotfuchs, kleinere Säugetiere wie Hasen, Nagetiere, Amphibien, Ringelnattern[17] und Blindschleichen. In den renaturierten Bächen konnten Meerforellen aus dem River Adur nachgewiesen werden.[53] Die Anzahl nachgewiesener Arten wirbelloser Tiere beläuft sich auf über 1.600.[20] Über die Grenzen des eigentlichen Projektes hinaus gibt es Bestrebungen, Verbindungsrouten zu anderen naturbelassenen Gebieten herzustellen, um Wildtieren einen freien Ortswechsel zu vereinfachen.[49] Das 2022 gegründete Projekt Weald to Waves will Raum für einen natürlichen Korridor zwischen dem Knepp Wildland und der Küste des Ärmelkanals schaffen.[54]

Einordnung

Allgemeinhin gilt das Knepp Wildland als Rewilding-Projekt. Als Besitzer der Ländereien werden Burrell und Tree als „König und Königin des Rewilding“ wahrgenommen,[41] wenngleich sie selbst bezweifeln, dass es sich um ein „richtiges“ Rewilding-Projekt handelt. Sie verwiesen darauf, dass gesetzliche und praktische Beschränkungen es unmöglich machen, dass – wie beim normalen Rewilding eigentlich vorgesehen – letztlich eine völlig natürliche Wildnis entstehe.[8] Die Knepp Estate ist nichtsdestotrotz ein Mitgliedsprojekt der Organisationen Rewilding Britain und Rewilding Europe.[55][48] Das Knepp Wildland wird zu den Pionieren des Rewilding im Vereinigten Königreich gezählt.[56] Mittlerweile gilt es als das renommierteste Projekt seiner Art im gesamten Vereinigten Königreich,[53] als größtes Rewilding-Projekt im britischen Tiefland[22] und als eines der bekanntesten Beispiele für das Konzept des Rewilding im Land.[27] Die britische Regierung führte das Projekt 2018 im 25 Year Environment Plan als „interessantes Beispiel“ für das Rewilding ganzer Landschaften an.[57]

Iain J. Gordan et al. klassifizierten das Knepp Wildland 2021 als „Rewilding lite“ als Zwischenform zwischen konventioneller Weidewirtschaft und unkontrollierten Rewilding-Projekten,[58] während Simon Leadbetter et al. 2023 im Routledge Handbook of Rewilding der „fehlerhaften“ Einordnung als beispielhaftes Rewilding-Projekt gänzlich widersprachen. Auch wenn das Projekt weniger umweltschädlicher sei als die vorherige landwirtschaftliche Nutzung des Gebietes, sei „der Verwaltungsethos der Ländereien [...] fest eingebettet in der destruktiven menschlichen Ideologie, die kausal zur Umweltkrise beiträgt.“ Zuden widersprechen Leadbetter et al. der zugrundeliegenden Megaherbivorenhypothese Veras; da diese nicht zutreffe, aber Knepp auf ihr baue, könne im Projekt gar keine richtige Wildnis dem Rewilding entsprechend entstehen.[21]

Neben der Einordnung als Projekt des Rewilding wird auch der landwirtschaftliche Aspekt des Projektes hervorgehoben. Die Knepp Estate gilt als erster landwirtschaftlicher Betrieb in den Tiefebenen der britischen Inseln, die ein vergleichbares Projekt starteten.[8] Es übernimmt damit eine Vorreiterrolle und beeinflusste ähnliche Projekte im Vereinigten Königreich.[22] Der ökonomische Erfolg des Knepp Wildlands demonstriert dabei, dass das Rewilding auch in wirtschaftlicher Hinsicht als ernsthafte Option zur Landnutzung in landwirtschaftlich genutzten Tiefebenengebieten zu betrachten ist.[59] Cain Blythe und Paul Jepson klassifizierten das Projekt 2020 in ihrem Buch Rewilding. The Radical New Science Of Ecological Recovery als „Farm Wilding“, eine Variante des Rewilding, die sie als „frei lebende Nutztiere [und] eine Lockerung des Landmanagement“ definierten.[60] Iain J. Gordon et al. ergänzten 2021, dass das Knepp Wildland zeige, wie man konventionelle Nutztiere der Landwirtschaft in Rewilding-Projekt einbinden könne.[25]

Bewertung

Umstritten ist das Knepp Wildland vor allem unter Bauern sowie unter konventionellen Naturschützern. Kritiker empfinden das Projekt als einen „unmoralischen Schandflack, eine Verleugnung unser Verantwortung, das Land produktiv und gepflegt zu halten“,[8] es sei „verschwendetes Land“ und „ein Affront gegen kulturelle Werte“.[53] Landwirte bezweifeln, dass das Projekt als Beispiel für andere landwirtschaftliche Betriebe dienen könne und verweisen auf die privilegierten Bedingungen, die das Projekt begünstigt haben. Naturschützer mit traditionellen Techniken behaupten dagegen, dass die Herbivoren die Landschaft zu sehr abgrasen würden. Ein solches Overgrazing erwies sich bereits in Oostvaardersplassen als problematisch. Umstritten waren auch einzelne Projektbestandteile wie die Wiederansiedelung von Weißstörchen und Bibern auf der Knepp Estate, zwei Tierarten, die zuvor jahrhundertelang auf den britischen Inseln ausgestorben waren. Auf der anderen Seite kritisieren Befürworter eines völligen Rewilding, dass das Projekt als nach außen hin abgezäuntes Gebiet ohne natürliche Spitzenprädatoren zu inkonsequent und zu wenig weitreichend sei.[8] Die Fleischproduktion und andere menschliche Eingriffe verhindern, dass eine richtige Wildnis entstehe.[39]

Befürworter heben dagegen hervor, dass das Projekt von der Möglichkeit einer Koexistenz landwirtschaftlicher Betriebsstrukturen und natürlich gestalteter Lebensräume zeuge.[8] Es zeige, dass sich Rewilding und nachhaltige, extensive Viehhaltung in einen Wirtschaftsbetrieb integrieren können.[11] Der Journalist Patrick Barkham bewertete das Projekt 2018 im Guardian als „neuen Typ der Landwirtschaft“. Daneben sah er im Projekt auch nur Impulse im Bereich des Naturschutzes. Das Projekt lasse der Natur weitgehend freien Lauf und verzichte dabei selbst auf einen besonderen Schutz gefährdeter Arten. Ebenso habe das Projekt keine Aversion gegen Gestrüpp (scrub-bashing), wie er es bei traditionellen Naturschützern als häufig empfinde.[8] Aus ökologischer Sicht wurde das Projekt als „Wegweiser für ein gesundes Ökosystem“ beschrieben.[39] Für den Biologen John Lawton ist das Knepp Wildland „eines der aufregendsten Naturschutzprojekte im Vereinigten Königreich und [...] in Europa“. Es erfülle ihn „mit Hoffnung“, dass man „die Natur nur 16 Meilen vom Gatwick Airport entfernt in einem solchen Ausmaß zurückbringen“ könne.[53] Für die Organisation Rewilding Britain verdeutlicht das Knepp Wildland, dass auch „kostengünstige Methoden einer ökologischen Wiederherstellung hocheffektiv sein können“.[55] Eine von der Europäischen Kommission beauftragte Studie über die Bedeutung europäischer Anwesen sah das Projekt als „exzellentes Beispiel, welchen Beitrag europäische Anwesen im Familienbesitz für die Umwelt leisten können“.[61]

Mediale Darstellungen

Isabella Tree veröffentlichte 2018 das Buch Wilding. The Return Of Nature To A British Farm, das einen Überblick über die Methoden, den Fortgang des Rewilding und die ökologischen Auswirkungen des Projektes geben soll.[46] Es wurde auf dem britischen Buchmarkt ein Bestseller,[39] bekam aber auch international Aufmerksamkeit.[53] Dem Projekt verhalf Wilding zu größerer Bekanntheit.[2] Seit 2020 erstellt die bei der Knepp Estate angestellte Ökologin Penny Green den Knepp Wildland Podcast, der Einblicke in das Projektgeschehen geben soll.[62] Unabhängig von den hauseigenen Darstellungen wurde das Projekt auch in verschiedenen Medienberichten aufgegriffen.[22] Generell setzt das Projekt auf eine Erzählstrategie, die der Naturschutzwissenschaftler Paul Jepson mit Erzählungen von der Genesung von mentalen Problemen vergleicht: Zunächst habe die Knepp Estate eine Krise durchlebt, doch die ersten praktischen Umsetzungen sorgten für einen Hoffnungsschimmer, durch den man die Prioritäten des Betriebes überprüft habe. Das sei der Startpunkt für die Neuerfindung des ganzen Betriebes hin zu etwas Besserem gewesen.[63]

Der britische Naturfilmer David Attenborough stellte das Projekt in mehreren seiner Werke vor.[19] So diskutierte er das Knepp Wildland in seinem Buch Ein Leben auf unserem Planeten (2020) als Beispiel für die Möglichkeit,[9] die weltweite Biodiversität zu erhöhen, mehr Kohlenstoffdioxid auf natürliche Weise zu speichern und gleichzeitig natürliche Kreisläufe zu stabilisieren. Das Buch an sich war der Frage gewidmet, wie man die gegenwärtige globale Erwärmung aufhalten könne.[64] Das Knepp Wildland beschrieb er dabei als „zukunftsweisende[n] Freilandhof“.[65] 2021 lobte er das Projekt in der BBC-Dokumentation The Earthshot Prize: Repairing Our Planet für den Ansatz, „mit der Natur und nicht gegen sie zu arbeiten“.[29] 2022 stellte in seiner Dokumentation Attenborough’s Wonder of Song Knepp Estate als bedeutenden Brutplatz der Nachtigall vor.[66]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Charles Burrel, 10. Baronet, Theresa Greenaway: Knepp Castle Estate Wildland Project. In: Ian D. Rotherham, Christine Handley (Hrsg.): Animals, Man and Treescapes. The interactions between grazing animals, people and wooded landscapes (= Landscape Archaeology and Ecology. Band 9). Wildtrack Publishing, 2011, ISBN 978-1-904098-24-9, ISSN 1354-0262, S. 146–159.
  • Isabella Tree: Wilding: The Return of Nature to a British Farm. Picador, London 2018, ISBN 978-1-5098-0509-9.
    • deutsch: Isabella Tree: Wildes Land: Die Rückkehr der Natur auf unser Landgut. DuMont Buchverlag, Köln 2022, ISBN 978-3-8321-8182-6.

Literatur

Studien

  • Eveline Durinck, Lucie Maret, Marie Orban, et al.: Study of Heritage Houses for Europe. Publications Office of the European Union, Luxemburg 2019, ISBN 978-92-76-02424-8, S. 77–78, doi:10.2766/636172 (europeanlandowners.org [PDF]).
  • Theresa E. Greenaway: Knepp Castle Estate baseline ecological survey (= English Nature Research Reports. Band 693). English Nature, 2006, ISSN 0967-876X (org.uk).
  • Jonathan Spencer: Knepp Castle Estate Wildland Project. Conservation Area Audit for VCA. Forestry Commission England, Bristol 10. Dezember 2016 (squarespace.com [PDF]).

Beiträge in Journals und Sammelbändern

  • Benedict Dempsey: Everything under control? Comparing Knepp Estate rewilding project with ‘traditional’ nature conservation. In: PLOS ONE. Band 16, Nr. 6, Juni 2021, ISSN 1932-6203, S. 1–24, doi:10.1371/journal.pone.0241160.
  • Ted Green: Observations on the Knepp Castle Wildland Project. In: Ian D. Rotherham, Christine Handley (Hrsg.): Animals, Man and Treescapes. The interactions between grazing animals, people and wooded landscapes (= Landscape Archaeology and Ecology. Band 9). Wildtrack Publishing, 2011, ISBN 978-1-904098-24-9, ISSN 1354-0262, S. 160–168.
  • Simon Leadbetter, Helen Kopnina, Paul Cryer: Knepp Wildland: The ethos and efficacy of Britain’s first private rewilding project. In: Sally Hawkins, Ian Convery, Steve Carver, Rene Beyers (Hrsg.): Routledge Handbook of Rewilding. Routledge, Abdingdon / New York City 2023, ISBN 978-1-00-309782-2, S. 362–373.
  • Henrike Schulte to Bühne, Bethany Ross, Christopher J. Sandom, Nathalie Pettorelli: Monitoring rewilding from space: The Knepp estate as a case study. In: Journal of Environmental Management. Band 312, Nr. 2. Elsevier, Amsterdam 2022, 114867, doi:10.1016/j.jenvman.2022.114867.
  • Martin Willing: Report of the Knepp Estate Field Meeting – October 2017. In: Mollusc World. Nr. 48, November 2018, ISSN 1740-1070, S. 18–21, hier S. 18.

Medienartikel

Commons: Knepp Wildland – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Election Maps. In: ordnancesurvey.co.uk. Ordnance Survey, abgerufen am 23. September 2022 (englisch).
  2. a b Benedict Dempsey: Everything under control? Comparing Knepp Estate rewilding project with ‘traditional’ nature conservation. In: PLOS ONE. Band 16, Nr. 6, Juni 2021, ISSN 1932-6203, S. 1–24, hier S. 6, doi:10.1371/journal.pone.0241160.
  3. South East River Basin District. Flood Risk Management Plan 2015 – 2021. PART B: Sub Areas in the South East river basin district. Environment Agency, Bristol 2016, S. 79 (gov.uk [PDF]). Die Differenzierung zwischen Western Adur und River Adur wird nicht in allen verfügbaren Quellen so streng gehandhabt; teils wird der betreffende Wasserlauf auch im Gebiet des Knepp Wildlands einfach als River Adur betitelt.
  4. Martin Janes, Jenny Mant, Alice Fellick: Knepp Castle Estate: River Adur Floodplain Restoration. Pre-feasibility study of river restoration. The River Restoration Centre, Silsoe März 2006, S. 12–13, 35 (therrc.co.uk [PDF]).
  5. Martin Janes, Jenny Mant, Alice Fellick: Knepp Castle Estate: River Adur Floodplain Restoration. Pre-feasibility study of river restoration. The River Restoration Centre, Silsoe März 2006, S. 5, 7 (therrc.co.uk [PDF]).
  6. a b c d e f g Matthew Oates: His Imperial Majesty: A Natural History of the Purple Emperor. Bloomsbury Publishing, London 2020, ISBN 978-1-4729-5014-7, S. 55 ff.
  7. Nicholas J. Balfour, Rachael Durrant, Adrian Ely, Christopher J. Sandom: People, nature and large herbivores in a shared landscape: A mixed‐method study of the ecological and social outcomes from agriculture and conservation. In: People and Nature. Band 3, Nr. 2, April 2021, ISSN 2575-8314, S. 418–430, hier S. 420.
  8. a b c d e f g h i j k l m n o p q Patrick Barkham: The magical wilderness farm: raising cows among the weeds at Knepp. In: theguardian.com. The Guardian, 15. Juni 2018, abgerufen am 26. August 2022 (englisch).
  9. a b c d e f g h i j k l m n David Attenborough: Ein Leben auf unserem Planeten. Die Zukunftsvision des berühmtesten Naturfilmers der Welt. 2. Auflage. Karl Blessing Verlag, München 2020, ISBN 978-3-89667-691-7, S. 209–211 (englisch: A Life on our Planet. My Witness Statement and Vision for the Future. Ebury Press, London 2020. Übersetzt von Alexandra Hölscher).
  10. Grenzertragsboden. In: sns.uba.de. Umweltbundesamt, abgerufen am 25. August 2022 (englisch).
  11. a b c d e f g h i j k l Jonathan Spencer: Knepp Castle Estate Wildland Project. Conservation Area Audit for VCA. Forestry Commission England, Bristol 10. Dezember 2016 (squarespace.com [PDF]). Umfasst einen Auszug aus: Martin Janes, Jenny Mant, Alice Fellick: Knepp Castle Estate: River Adur Floodplain Restoration. Pre-feasibility study of river restoration. The River Restoration Centre, Silsoe Januar 2006.
  12. a b c d e Support Document Of The Study Heritage Houses For Europe: Illustrative Practices on the socio-economic contribution of European familyowned heritage houses. Publications Office of the European Union, Luxemburg 2019, S. 14–15 (europeanlandowners.org [PDF]). Beiblatt zu: Eveline Durinck, Lucie Maret, Marie Orban, et al.: Study of Heritage Houses for Europe. Publications Office of the European Union, Luxemburg 2019, ISBN 978-92-76-02424-8, doi:10.2766/636172 (europeanlandowners.org [PDF]).
  13. Ted Green: Observations on the Knepp Castle Wildland Project. In: Ian D. Rotherham, Christine Handley (Hrsg.): Animals, Man and Treescapes. The interactions between grazing animals, people and wooded landscapes (= Landscape Archaeology and Ecology. Band 9). Wildtrack Publishing, 2011, ISBN 978-1-904098-24-9, ISSN 1354-0262, S. 160–168, hier S. 160.
  14. Simon Worrall: Book Talk: When Nature Runs Wild, the Results Can Be Spectacular. In: nationalgeographic.com. National Geographic, 16. Juni 2018, abgerufen am 25. September 2022 (englisch).
  15. Zum genauen Datum gibt es unterschiedliche Angaben. Die Journalistin Hazel Pfeiffer schreibt in einem Artikel für CNN vom Jahr 1985, vgl.: Hazel Pfeifer: This British farm became a biodiversity hotspot by letting the animals rule. In: edition.cnn.com. CNN, 28. Oktober 2020, abgerufen am 25. August 2022 (englisch). Patrick Barkham nennt dagegen im Guardian das Jahr 1987, vgl.: Patrick Barkham: The magical wilderness farm: raising cows among the weeds at Knepp. In: theguardian.com. The Guardian, 15. Juni 2018, abgerufen am 26. August 2022 (englisch). Schließlich spricht eine Broschüre einer von der Europäischen Union in Auftrag gegebenen Studie europäischer Herrenhäuser davon, dass Burrell 1987 in die Burg einzog, vgl.: Support Document Of The Study Heritage Houses For Europe: Illustrative Practices on the socio-economic contribution of European familyowned heritage houses. Publications Office of the European Union, Luxemburg 2019, S. 14–15 (europeanlandowners.org [PDF]). Beiblatt zu: Eveline Durinck, Lucie Maret, Marie Orban, et al.: Study of Heritage Houses for Europe. Publications Office of the European Union, Luxemburg 2019, ISBN 978-92-76-02424-8, doi:10.2766/636172 (europeanlandowners.org [PDF]).
  16. Theresa E. Greenaway: Knepp Castle Estate baseline ecological survey (= English Nature Research Reports. Band 693). English Nature, 2006, ISSN 0967-876X, S. 11 (org.uk).
  17. a b c d e f g h i j Hazel Pfeifer: This British farm became a biodiversity hotspot by letting the animals rule. In: edition.cnn.com. CNN, 28. Oktober 2020, abgerufen am 25. August 2022 (englisch).
  18. Benedict Dempsey: Everything under control? Comparing Knepp Estate rewilding project with ‘traditional’ nature conservation. In: PLOS ONE. Band 16, Nr. 6, Juni 2021, ISSN 1932-6203, S. 1–24, hier S. 11, doi:10.1371/journal.pone.0241160.
  19. a b c d e f g h Ralf Stork: Knepp Castle. Wildnis durch Beweidung. Spektrum.de, 5. Juni 2022, abgerufen am 26. August 2022 (englisch).
  20. a b c d e f g h i j k l m Rune Engelbreth Larsen: Knepp Wildland. naturzonen.dk, Januar 2020, abgerufen am 20. September 2022 (dänisch).
  21. a b c d Simon Leadbetter, Helen Kopnina, Paul Cryer: Knepp Wildland: The ethos and efficacy of Britain’s first private rewilding project. In: Sally Hawkins, Ian Convery, Steve Carver, Rene Beyers (Hrsg.): Routledge Handbook of Rewilding. Routledge, Abdingdon / New York City 2023, ISBN 978-1-00-309782-2, S. 362–373.
  22. a b c d e f Nigel Akehurst: Wild for rewilding. In: southeastfarmer.net. South East Farmer, 30. März 2021, abgerufen am 28. September 2022 (englisch).
  23. Michael S. Corson, Aymeric Mondière, Loïs Morel, Hayo M. G. van der Werf: Beyond agroecology: Agricultural rewilding, a prospect for livestock systems. In: Agricultural Systems. Band 199, Mai 2022, ISSN 1873-2267, 103410, doi:10.1016/j.agsy.2022.103410. S. 1–10, hier S. 5.
  24. Sophie Wynne-Jones, Graham Strouts, Callum O’Neil, Chris Sandom: Rewilding – Departures in Conservation Policy and Practice? An Evaluation of Developments in Britain. In: Conservation & Society. Band 18, Nr. 2, 2020, ISSN 0972-4923, S. 89–102, hier S. 95, JSTOR:26937284.
  25. a b c Iain J. Gordon, Adrian D. Manning, Laetitia M. Navarro, Julia Rouet-Leduc: Domestic Livestock and Rewilding: Are They Mutually Exclusive? In: Frontiers in Sustainable Food Systems. Band 5, 18. März 2021, ISSN 2571-581X, 550410, doi:10.3389/fsufs.2021.550410. S. 1–14, hier S. 7.
  26. Ted Green: Observations on the Knepp Castle Wildland Project. In: Ian D. Rotherham, Christine Handley (Hrsg.): Animals, Man and Treescapes. The interactions between grazing animals, people and wooded landscapes (= Landscape Archaeology and Ecology. Band 9). Wildtrack Publishing, 2011, ISBN 978-1-904098-24-9, ISSN 1354-0262, S. 160–168, hier S. 163–166.
  27. a b Kate Titford, Alex Cruickshank: The call of the wild? Rewilding landscapes – it’s not all about wolves! In: bbowt.org.uk. Berkshire, Buckinghamshire and Oxfordshire Wildlife Trust, 11. April 2022, abgerufen am 28. September 2022 (englisch).
  28. Theresa E. Greenaway: Knepp Castle Estate baseline ecological survey (= English Nature Research Reports. Band 693). English Nature, 2006, ISSN 0967-876X, S. 12–13 (org.uk).
  29. a b Luke Donnelly: The Earthshot Prize: The Knepp estate near Horsham stars in David Attenborough's BBC documentary. In: sussexlive.co.uk. SussexLive, 10. Oktober 2021, abgerufen am 22. September 2022 (englisch).
  30. Ted Green: Observations on the Knepp Castle Wildland Project. In: Ian D. Rotherham, Christine Handley (Hrsg.): Animals, Man and Treescapes. The interactions between grazing animals, people and wooded landscapes (= Landscape Archaeology and Ecology. Band 9). Wildtrack Publishing, 2011, ISBN 978-1-904098-24-9, ISSN 1354-0262, S. 160–168, hier S. 161–162.
  31. Benedict Dempsey: Everything under control? Comparing Knepp Estate rewilding project with ‘traditional’ nature conservation. In: PLOS ONE. Band 16, Nr. 6, Juni 2021, ISSN 1932-6203, S. 1–24, hier S. 11–13, doi:10.1371/journal.pone.0241160.
  32. Nicholas J. Balfour, Rachael Durrant, Adrian Ely, Christopher J. Sandom: People, nature and large herbivores in a shared landscape: A mixed‐method study of the ecological and social outcomes from agriculture and conservation. In: People and Nature. Band 3, Nr. 2, April 2021, ISSN 2575-8314, S. 418–430, hier S. 428.
  33. Ross Johnson: Seeing the big picture. In: Land Journal. Mai 2017, ISSN 1754-9108, S. 10–11, hier S. 10.
  34. Nicholas J. Balfour et al. bezifferten 2021 im Journal People and Nature abweichend von Larsens Angaben die Größe des South Blocks auf 421 Hektar. Vgl.: Nicholas J. Balfour, Rachael Durrant, Adrian Ely, Christopher J. Sandom: People, nature and large herbivores in a shared landscape: A mixed‐method study of the ecological and social outcomes from agriculture and conservation. In: People and Nature. Band 3, Nr. 2, April 2021, ISSN 2575-8314, S. 418–430, hier S. 420.
  35. a b South East River Basin District. Flood Risk Management Plan 2015 – 2021. PART B: Sub Areas in the South East river basin district. Environment Agency, Bristol 2016, S. 79 (gov.uk [PDF]).
  36. Benedict Dempsey: Everything under control? Comparing Knepp Estate rewilding project with ‘traditional’ nature conservation. In: PLOS ONE. Band 16, Nr. 6, Juni 2021, ISSN 1932-6203, S. 1–24, hier S. 17, doi:10.1371/journal.pone.0241160.
  37. Alexandra Fraser: Beavers back in Sussex for the first time in 400 years. In: countrylife.co.uk. Country Life, 5. Februar 2020, abgerufen am 26. September 2022 (englisch).
  38. Josh Davis: How beavers stay wet during UK drought. In: nhm.ac.uk. Natural History Museum, 5. August 2022, abgerufen am 23. März 2023 (englisch).
  39. a b c d e Ruth Rach: Ein Farmer lässt wachsen. Wie aus einem Bauernhof das „Knepp Wildland“ wurde. In: deutschlandfunkkultur.de. Deutschlandfunk Kultur, 26. März 2022, abgerufen am 26. August 2022 (aufgezeichneter Radiobeitrag).
  40. Benedict Dempsey: Everything under control? Comparing Knepp Estate rewilding project with ‘traditional’ nature conservation. In: PLOS ONE. Band 16, Nr. 6, Juni 2021, ISSN 1932-6203, S. 1–24, hier S. 13, doi:10.1371/journal.pone.0241160.
  41. a b c Phoebe Weston: Knepp estate: why the king and queen of rewilding are farming again after 20 years. In: theguardian.com. The Guardian, 26. Mai 2022, abgerufen am 26. August 2022 (englisch).
  42. Tracey Davies: Seven magical nature reserves to visit now. In: thetimes.co.uk. The Times, 12. Oktober 2022, abgerufen am 23. März 2023 (englisch).
  43. Ross Johnson: Seeing the big picture. In: Land Journal. Mai 2017, ISSN 1754-9108, S. 10–11.
  44. Theresa E. Greenaway: Knepp Castle Estate baseline ecological survey (= English Nature Research Reports. Band 693). English Nature, 2006, ISSN 0967-876X, S. 19 (org.uk).
  45. Henrike Schulte to Bühne, Bethany Ross, Christopher J. Sandom, Nathalie Pettorelli: Monitoring rewilding from space: The Knepp estate as a case study. In: Journal of Environmental Management. Band 312, Nr. 2. Elsevier, Amsterdam 2022, 114867, doi:10.1016/j.jenvman.2022.114867.
  46. a b David Attenborough: Ein Leben auf unserem Planeten. Die Zukunftsvision des berühmtesten Naturfilmers der Welt. 2. Auflage. Karl Blessing Verlag, München 2020, ISBN 978-3-89667-691-7, S. 274 (englisch: A Life on our Planet. My Witness Statement and Vision for the Future. Ebury Press, London 2020. Übersetzt von Alexandra Hölscher).
  47. Roel van Klink, Michiel F. WallisDeVries: Risks and opportunities of trophic rewilding for arthropod communities. In: Philosophical Transactions of the Royal Society B. Band 373, Nr. 1761, 5. Dezember 2018, ISSN 0962-8436, S. 1–8, hier S. 3, JSTOR:26592279.
  48. a b c Knepp Wildland. In: rewildingeurope.com. Rewilding Europe, abgerufen am 26. August 2022 (englisch).
  49. a b Donna Ferguson: Pioneering rewilding project faces ‘catastrophe’ from plan for new houses. In: theguardian.com. The Guardian, 21. März 2021, abgerufen am 14. September 2022 (englisch).
  50. Hazel Pfeifer: This British farm became a biodiversity hotspot by letting the animals rule. In: edition.cnn.com. CNN, 28. Oktober 2020, abgerufen am 25. August 2022 (englisch).
    Phoebe Weston: Knepp estate: why the king and queen of rewilding are farming again after 20 years. In: theguardian.com. The Guardian, 26. Mai 2022, abgerufen am 26. August 2022 (englisch).
    Jonathan Spencer: Knepp Castle Estate Wildland Project. Conservation Area Audit for VCA. Forestry Commission England, Bristol 10. Dezember 2016 (squarespace.com [PDF]). Umfasst einen Auszug aus: Martin Janes, Jenny Mant, Alice Fellick: Knepp Castle Estate: River Adur Floodplain Restoration. Pre-feasibility study of river restoration. The River Restoration Centre, Silsoe Januar 2006.
  51. Colin Drury: Wild white storks hatch in UK for first time in six centuries. In: independent.co.uk. The Independent, 16. Mai 2020, abgerufen am 26. September 2022 (englisch).
  52. Martin Willing: Report of the Knepp Estate Field Meeting – October 2017. In: Mollusc World. Nr. 48, November 2018, ISSN 1740-1070, S. 18–21, hier S. 18.
  53. a b c d e Jonathan Minchin: From intensive agriculture to extraordinary abundance. Knepp Wildland. In: atlasofthefuture.org, Atlas Of The Future. Cathy Runciman, Silvia Brandi, Oscar Marin, et al., 14. Juli 2021, abgerufen am 26. August 2022 (englisch).
  54. Patrick Barkham: How Sussex farmers plan to rewild a nature-rich green corridor to the sea. In: theguardian.com. The Guardian, 22. Juli 2022, abgerufen am 23. März 2023 (englisch).
  55. a b Knepp Castle Estate. In: rewildingbritain.org.uk. Rewilding Britain, abgerufen am 26. August 2022 (englisch).
  56. Sophie Wynne-Jones, Graham Strouts, Callum O’Neil, Chris Sandom: Rewilding – Departures in Conservation Policy and Practice? An Evaluation of Developments in Britain. In: Conservation & Society. Band 18, Nr. 2, 2020, ISSN 0972-4923, S. 89–102, hier S. 93, JSTOR:26937284.
  57. Nigel Akehurst: Wild for rewilding. In: southeastfarmer.net. South East Farmer, 30. März 2021, abgerufen am 28. September 2022 (englisch). Vgl.: Regierung des Vereinigten Königreichs bzw. Kabinett May II (Hrsg.): A Green Future: Our 25 Year Plan to Improve the Environment. Department for Environment, Food and Rural Affairs, London 2018, S. 60 (gov.uk [PDF]).
  58. Iain J. Gordon, Adrian D. Manning, Laetitia M. Navarro, Julia Rouet-Leduc: Domestic Livestock and Rewilding: Are They Mutually Exclusive? In: Frontiers in Sustainable Food Systems. Band 5, 18. März 2021, ISSN 2571-581X, 550410, doi:10.3389/fsufs.2021.550410. S. 1–14, hier S. 10.
  59. Adrian C. Newton, Paul M. Evans, Stephen C. L. Watson et al.: Ecological restoration of agricultural land can improve its contribution to economic development. In: PLOS ONE. Band 16, Nr. 3, März 2021, ISSN 1932-6203, S. 1–21, hier S. 16, doi:10.1371/journal.pone.0247850.
  60. Cain Blythe, Paul Jepson: Rewilding. The Radical New Science Of Ecological Recovery. Icon Books, London 2021, ISBN 978-1-78578-753-9, S. 96 (illustrierte Auflage).
  61. Eveline Durinck, Lucie Maret, Marie Orban, et al.: Study of Heritage Houses for Europe. Publications Office of the European Union, Luxemburg 2019, ISBN 978-92-76-02424-8, S. 77–78, doi:10.2766/636172 (europeanlandowners.org [PDF]).
  62. Chloé Valerie: The Knepp Wildland Podcast. In: Paul McGuinness (Hrsg.): BBC Wildlife. Band 39, Nr. 3. Immediate Media Company, 2021, ISSN 0265-3656, S. 92.
  63. Paul Jepson: Recoverable Earth: a twenty-first century environmental narrative. In: Ambio. Band 48, Nr. 2, Februar 2019, ISSN 0044-7447, S. 123–130, hier S. 126–127, JSTOR:48693446.
  64. David Attenborough: Ein Leben auf unserem Planeten. Die Zukunftsvision des berühmtesten Naturfilmers der Welt. 2. Auflage. Karl Blessing Verlag, München 2020, ISBN 978-3-89667-691-7, S. 215 (englisch: A Life on our Planet. My Witness Statement and Vision for the Future. Ebury Press, London 2020. Übersetzt von Alexandra Hölscher).
  65. David Attenborough: Ein Leben auf unserem Planeten. Die Zukunftsvision des berühmtesten Naturfilmers der Welt. 2. Auflage. Karl Blessing Verlag, München 2020, ISBN 978-3-89667-691-7, S. 160–161 (englisch: A Life on our Planet. My Witness Statement and Vision for the Future. Ebury Press, London 2020. Übersetzt von Alexandra Hölscher). Dieser Beleg bezieht sich auf die eingefügten Bilder zwischen den Buchseiten 160 und 161, wobei die Bildseiten selbst keine Seitenzahlen haben. Das relevante Bild befindet sich auf der Blatt 13 der insgesamt 16 Blätter umfassenden Bildersammlung.
  66. Sarah Page: Naturalist David Attenborough sings the praises of nightingales at rewilding estate near Horsham. In: sussexexpress.co.uk. Sussex World, 5. Januar 2022, abgerufen am 22. September 2022 (englisch).