Aermacchi SF-260
Alenia Aermacchi SF-260 | |
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Typ | Trainingsflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Aermacchi |
Erstflug | 15. Juli 1964 |
Die SIAI-Marchetti SF.260 (inzwischen Alenia Aermacchi SF-260) ist ein italienisches einmotoriges Leichtflugzeug, welches als Kunstflugmaschine oder militärisches Trainingsflugzeug verwendet wird. Es wurde von Stelio Frati ursprünglich für Aviamilano entworfen.
Design und Entwicklung
Die SF-260 wurde als freitragender Tiefdecker mit einziehbarem Bugradfahrwerk entwickelt und bietet Platz für einen Piloten und bis zu zwei Passagiere (bzw. für einen Piloten und einen Schüler in den Trainerversionen). Die Struktur ist bis zu einer Lastvielfachen von 6 g bzw. -4 g zugelassen. Das Design gilt wegen der schlanken und harmonischen Linien als sehr gelungen. Der Erstflug erfolgte durch Aviamilano am 15. Juli 1964. Im Anschluss kaufte SIAI-Marchetti das Design und startete die Serienproduktion unter eigener Firmierung. 1997 wurde SIAI-Marchetti durch Aermacchi übernommen, welche die Produktion weiterführte. In den USA wurde das Flugzeug unter dem Namen Waco Meteor vertrieben, hatte aber nichts mit der Firma WACO zu tun. Die SF-260 wird bis heute als Militärtrainer, als Basis-Trainer für den Instrumentenflug sowie für die Kunstflugschulung eingesetzt. In den USA ist sie zudem ein beliebter Air-Combat–Fighter.
Die SF-260 hält die Geschwindigkeitsrekorde über 100 Kilometer und über 1.000 Kilometer Rundflug in ihrer Klasse.
Mit der neuen Version SF-260EA hat das Trainingsflugzeug in den letzten Jahren eine Renaissance erfahren (die italienische Luftwaffe ersetzte 2005 alle ihre SF-260AM durch 30 neue Maschinen der Version EA).
Im September 1981 wurde bei libyschen Luftangriffen auf die sudanesischen Ortschaften El Tine und Kolbus an der Grenze zum Tschad eine libysche SF-260SW von der Luftabwehr abgeschossen.
Varianten
Aviamilano
- F.250 – erster Prototyp 187 kW (250 PS) Lycoming O-540-AID
- F.260 – zweiter Prototyp 194 kW (260 PS) Lycoming O-540-E4A5
SIAI Marchetti
- SF.260: Produktionsversion der F.260
- SF.260M: militärische Version mit verbesserter Aerodynamik
- SF.260W Warrior: militärische Version mit Bewaffnung
- SF-260B: Zivilversion der SF-260M (1974)
- SF-260C: Zivilversion der SF-260B (1977)
- SF-260TP: Turboprop-Version der SF-260C mit Allison 250-B17D (1980)
- SF-260D: SF-260C mit Verbesserungen (1985)
- SF-260E: erweiterte SF-260D für USAF-Ausschreibung und andere Luftwaffen
- SF-260F: SF-260E mit Kraftstoffdirekteinspritzung
Alenia Aermacchi
- SF-260EA: aktuelle Version mit Lycoming AEIO-540
- SF-260TD: aktuelle Version mit Rolls-Royce Model 250 Turboprop (350 PS)
Anwender
Zivilversion
Rund 860 SF-260 wurden produziert, davon etwa 180 zivile Versionen. Die meisten zivilen Flugzeuge haben Privatbesitzer, einige dienen bei der belgischen Luftgesellschaft Sabena als Trainingsflugzeuge.
Militärische Nutzer
- Abu Dhabi
- Äthiopien: Äthiopische Luftwaffe
- Belgien: Belgische Luftkomponente
- Brunei: Royal Brunei Air Wing
- Burkina Faso
- Burundi
- Haiti
- Indonesien: Indonesische Luftwaffe
- Irland: Irish Air Corps
- Italien: Aeronautica Militare
- Komoren
- Libyen
- Marokko
- Mauretanien: Luftwaffe
- Mexiko: Mexikanische Luftwaffe
- Myanmar
- Nicaragua
- Philippinen
- Sambia
- Simbabwe
- Singapur: Republic of Singapore Air Force
- Somalia
- Sri Lanka
- Thailand: Royal Thai Air Force
- Tschad
- Tunesien
- Türkei: Türkische Luftwaffe
- Uganda
- Uruguay
- Venezuela
- Zaire
Technische Daten (SF-260C)
Kenngröße | Daten |
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Besatzung | 1 Pilot |
Passagiere | 2 |
Länge | 7,10 m |
Spannweite | 8,35 m |
Höhe | 2,41 m |
Flügelfläche | 10,1 m² |
Leergewicht | 755 kg |
Startgewicht | 1.102 kg |
Steigrate | 546 m/min |
Höchstgeschwindigkeit | 347 km/h |
Dienstgipfelhöhe | 5.790 m |
Reichweite | 2.050 km |
Triebwerke | 1 × Lycoming O-540-E4A5, 195 kW (260 PS) |