Albert Hammond

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Albert Hammond (2015)

Albert Hammond (* 18. Mai 1944 in London) ist ein Singer-Songwriter und Musikproduzent. Er schrieb Hits wie It Never Rains in Southern California, The Air That I Breathe und One Moment in Time.

Leben und Karriere

Anfänge

Albert Hammond wurde 1944 als eines von drei Kindern in London geboren. Bereits einige Monate nach seiner Geburt gingen seine Eltern mit ihm zurück nach Gibraltar, wo die Wurzeln seiner Familie liegen.

Im Alter von neun Jahren sang Hammond im Kirchenchor. Etwa zur selben Zeit machte sein Onkel die ersten Demoaufnahmen mit ihm. Mit 14 Jahren absolvierte Hammond mit seinem Freund Richard Cartwright seine ersten Auftritte, sie traten als „Albert & Richard“ in Gibraltar und Spanien auf. 1960 verließ er die Schule und gründete mit Cartwright und weiteren Musikern, darunter sein Bruder Leslie, die Band „The Diamond Boys“. Ihr Repertoire bestand aus englischem und spanischem Rock’n’Roll, und die Band war in Spanien sehr populär.

In dieser Zeit schickten sie ihre ersten Aufnahmen New Orleans und Fool in Love nach England, wo diese von Parlophone veröffentlicht wurden. Ein paar Monate später machten „The Diamond Boys“ eine Tour durch Marokko, auf der sie in verschiedenen Clubs in Casablanca auftraten. Von der Tour zurück gewannen sie den ersten Platz beim Circo Price Music Festival in Madrid. Dieses Ereignis brachte die Band in Kontakt mit RCA, wo sie ihre zweite Single veröffentlichten.

Durchbruch

Im Alter von 18 Jahren zog Hammond zurück nach England, wo er 1966 den Radiomoderator Mike Hazlewood traf. Gemeinsam schrieben die beiden Lieder für andere Interpreten; Hammond komponierte und Hazlewood steuerte die Texte bei. Der erste Welthit der beiden wurde 1968 Little Arrows in der Interpretation von Leapy Lee.

1966 gründete er mit Steve Rowland, Mike Hazlewood und der Sängerin Christine Holmes die Gruppe The Family Dogg. Sie bestand bis 1972 und brachte die Alben A Way of Life (1969) und View from Rowland’s Head (1972) heraus. Mit der Rare Bird-Komposition Sympathy hatte sie 1970 einen Hit (Platz 2 in der Niederländischen Hitparade).

Hammond zog in die USA, wo ihm im Herbst 1972 mit dem ebenfalls in Zusammenarbeit mit Hazlewood entstandenen It Never Rains in Southern California der Durchbruch als Sänger gelang. Das Lied stieg in den US-Charts bis auf Platz fünf und in Deutschland auf Platz neun und wurde danach häufig gecovert, so beispielsweise von Sonny & Cher (1974) oder von Smokie (2000).

Es folgten weitere Soloerfolge von Hammond wie The Free Electric Band (1973), Peacemaker (1974), I’m a Train (1974), Everything I Want to Do (1974) und Down by the River (1975) – eines der ersten Lieder gegen Verschmutzung von Flüssen durch Industrie.

Neben englischen Titeln nahm Hammond auch zahlreiche Lieder in spanischer Sprache auf. Seine Solokarriere beendete er vorerst im Jahr 1982 mit dem Album Somewhere in America. Im Jahr 1987 erschien noch das Zwei-Mann-Album Hammond & West, dessen Single-Auskopplung Give a Little Love jedoch nicht mehr an die alten Erfolge anknüpfen konnte.

Songwriting

Ende der 1980er wurde es stiller um Hammond als Sänger, er konzentrierte sich hauptsächlich auf das Songwriting. Aus seiner Feder stammen Welthits wie The Air That I Breathe (Hollies), 99 Miles from LA (Art Garfunkel), One Moment in Time (Whitney Houston), When I Need You (Leo Sayer), Nothing’s Gonna Stop Us Now (Starship), To All the Girls I’ve Loved Before (Willie Nelson & Julio Iglesias), I Don’t Wanna Lose You, Way of the World (Tina Turner) und When You Tell Me That You Love Me (Diana Ross). 2008 wurde er in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen.[1]

Neben Mike Hazlewood schrieb er zusammen mit Diane Warren, John Bettis und Hal David, dem früheren Partner von Burt Bacharach, Songs für Tom Jones, Joe Cocker, Céline Dion, Chris de Burgh, die Carpenters und Ace of Base, zudem arbeitete er mit der deutschen Sängerin Sandra Schwarzhaupt.

Gegenwart

Albert Hammond im Löwensaal in Nürnberg im Mai 2013.

Gemeinsam mit Duffy schrieb und produzierte er die meisten Titel auf deren zweitem, 2010 erschienenen Album Endlessly.

Am 19. November 2010 erschien mit Legend ein neues Album. Es beinhaltet Hammonds Klassiker, die mit bekannten Duettpartnern neu aufgenommen wurden. Enthalten ist auch ein Duett mit seinem Sohn Albert Hammond Junior, der Gitarrist bei The Strokes ist. Am 25. Oktober 2013 (Deutschland; UK: 11. November 2013) erschien Hammonds neues Live-Album Songbook 2013 – Live in Wilhelmshaven.[2]

Diskografie

Alben

Jahr Titel Chartplatzierungen[3][4][5] Anmerkungen
DE AT CH UK US
1972 It Never Rains in Southern California 77
(15 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1972
1973 The Free Electric Band 40
(16 Wo.)
193
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1973
1975 Albert Hammond 30
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1974
1975 99 Miles from L. A. 32
(8 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1975

weitere Alben

  • 1976: When I Need You
  • 1976: My Spanish Album
  • 1977: Mi album de recuerdos
  • 1978: Albert Louis Hammond
  • 1981: Your World and My World
  • 1982: Somewhere in America
  • 1986: Hammond and West (mit Albert West)
  • 2005: Revolution of the Heart
  • 2007: When I Need You / Somewhere in America
  • 2010: Legend (2 CDs)
  • 2012: Legend II
  • 2013: Songbook 2013 Live in Wilhelmshaven

Kompilationen

  • 1976: Greatest Hits
  • 1976: Albert Hammond canta sus grandes éxitos en español e inglés
  • 1977: New Gold Disc
  • 1979: The Albert Hammond Collection
  • 1988: The Very Best of Albert Hammond
  • 1989: Best of Me
  • 1995: Greatest Hits (2 CDs)

Singles

Jahr Titel Chartplatzierungen[3][4] Anmerkungen
DE AT CH UK US
1972 Down by the River
It Never Rains in Southern California
8
(15 Wo.)
11
(8 Wo.)
4
(13 Wo.)
91
(7 Wo.)
Erstveröffentlichung: Juni 1972
1972 It Never Rains in Southern California
It Never Rains in Southern California
9
(22 Wo.)
5
(9 Wo.)
5 Gold
(16 Wo.)
Erstveröffentlichung: September 1972
1973 If You Gotta Break Another Heart
It Never Rains in Southern California
63
(6 Wo.)
Erstveröffentlichung: Februar 1973
1973 The Free Electric Band
The Free Electric Band
4
(26 Wo.)
2
(12 Wo.)
4
(14 Wo.)
19
(11 Wo.)
48
(11 Wo.)
Erstveröffentlichung: April 1973
1973 The Peacemaker
The Free Electric Band
17
(10 Wo.)
80
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: Juli 1973
1973 Half a Million Miles from Home
Albert Hammond
87
(5 Wo.)
Erstveröffentlichung: November 1973
1973 Everything I Want to Do
Albert Hammond
7
(25 Wo.)
6
(12 Wo.)
Erstveröffentlichung: Dezember 1973
1974 I’m a Train
Albert Hammond
2
(18 Wo.)
3
(15 Wo.)
31
(12 Wo.)
Erstveröffentlichung: Januar 1974
1974 Air Disaster
Albert Hammond
81
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: Juni 1974
1975 New York City Here I Come
Albert Hammond
28
(7 Wo.)
Erstveröffentlichung: Februar 1975
1975 99 Miles from L. A.
99 Miles from L. A.
91
(6 Wo.)
Erstveröffentlichung: Februar 1975
1975 Good Old Days
99 Miles from L. A.
14
(9 Wo.)
Erstveröffentlichung: Oktober 1975
1981 When I’m Gone
Your World and My World
50
(12 Wo.)
12
(5 Wo.)
Erstveröffentlichung: Februar 1981
1987 Give a Little Love
Hammond and West
40
(9 Wo.)
Erstveröffentlichung: Dezember 1986
mit Albert West

weitere Singles

  • 1970: Follow the Bouncing Ball (mit Steve Rowland)
  • 1972: Names, Tags, Numbers & Labels
  • 1973: Si tienes que destrozar otro corazón
  • 1973: Rebecca
  • 1974: We’re Running Out
  • 1975: Down by the River – Newly Recorded Version
  • 1975: Lay the Music Down
  • 1975: Cerca del Rio
  • 1976: Échame a mi la culpa
  • 1976: Moonlight Lady
  • 1976: Ansiedad
  • 1976: When I Need You
  • 1977: Terminado
  • 1977: Eres toda una mujer
  • 1978: Enredao
  • 1981: Your World and My World
  • 1982: The Light at the End of the Line
  • 1983: Albert Hammond (EP)
  • 1987: Air Disaster (mit Albert West)
  • 1987: Secrets of the Night (mit Albert West)
  • 1989: Under the Christmas Tree
  • 1989: Where Were You

Quellen

  1. Albert Hammond. Songwriters Hall of Fame, abgerufen am 8. März 2014.
  2. Albert Hammond – Songbook 2013 – Live in Wilhelmshaven. Abgerufen am 8. März 2014.
  3. a b Chartquellen: Singles Alben US
  4. a b Gold-/Platin-Datenbank US
  5. The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7

Weblinks

Commons: Albert Hammond – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien