Bahnstrecke Heidelberg–Speyer

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Heidelberg–Speyer
Strecke der Bahnstrecke Heidelberg–Speyer
Streckennummer (DB):4103 (Heidelberg–Schwetzingen)
4024 (Schwetzingen–Speyer)[1]
Kursbuchstrecke (DB):300a (1963), 302b (1944)
Streckenlänge:27,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung:
Minimaler Radius:180 m
Betriebsstellen und Strecken[2]
0,0 Heidelberg Hbf (alter Kopfbahnhof)
Odenwaldbahn von Neckargemünd
Rheintalbahn von Karlsruhe
0,0 Heidelberg Hbf (neuer Bahnhof)
Main-Neckar-Bahn nach Darmstadt,
  Rheintalbahn nach Mannheim
ehem. Strecke nach Heidelberg Rbf
3,0
3,7
A 5
5,0 Eppelheim
7,4 Plankstadt
Verbindungsstrecke von Mannheim-Friedrichsfeld
Rheinbahn von Mannheim
9,4 Schwetzingen
10,5 Oftersheim
12,5 Abzw Neubruch (heute Abzwg. Schwetzingen Süd)
Rheinbahn nach Karlsruhe
A 6
SFS Mannheim–Stuttgart
B 36
Hockenheim-Talhaus
15,8 Talhaus
Lußhof
Trasse 1865–1938 bzw. 1938–1945
Landesgrenze Baden-Württemberg/Rheinland-Pfalz
  Schiffsbrücke Speyer bzw. Rheinbrücke Speyer
zum Hafen/Technik-Museum
zum ehem. Flugplatz (abgebaut)
23,5 Speyer Rheinbahnhof bis 1938
Industriegleis
Speyer ab 1938
Strecke von Schifferstadt
26,9 Speyer Hbf
Einfädelung ab 1938 (abgebaut)
Strecke nach Wörth

Kilometrierung Stand der 1940er Jahre

Die Bahnstrecke Heidelberg–Speyer war eine 1873 eröffnete eingleisige Nebenbahn in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

Geschichte

Als erstes Teilstück wurde am 17. Juli 1873 die Strecke von Heidelberg vorbei an Eppelheim und Plankstadt nach Schwetzingen eröffnet. Von Schwetzingen wurde sie am 10. Dezember 1873 über die seit 1865 bestehende Schiffbrücke nach Speyer fortgeführt. Bauherr und bis zur Verstaatlichung zum 1. Juli 1894 Eigentümer der Strecke war die Heidelberg-Speyer-Eisenbahn-Gesellschaft, Betreiber waren die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen. Grundlage für den Bau waren ein badisches Gesetz vom 2. Februar 1870, eine badische Konzession vom 3. April 1872 und ein bayerisch-badischer Staatsvertrag vom 23. November 1871.

Die Schiffbrücke wurde 1938 durch ein festes Brückenbauwerk ersetzt, das 1945 von sich zurückziehenden Truppen der deutschen Wehrmacht gesprengt wurde. Die Bahnstrecke wurde bereits am 13. Oktober 1941 bombardiert,[3] aber nicht so schwer beschädigt, dass der Bahnverkehr unmöglich war. Nach Kriegsende wurde das Teilstück Schwetzingen–Speyer wegen der fehlenden Rheinbrücke stillgelegt. Lediglich die kurze Stichbahn zum Industriegebiet Hockenheim-Talhaus blieb für den Güterverkehr erhalten.

Die Straßenbahnlinie Heidelberg–Schwetzingen verlief fahrgastfreundlich mitten durch die Ortschaften und stellte eine starke Konkurrenz für die Bahnstrecke dar. Wegen der schwachen Nachfrage wurde der noch verbliebene Teil der Bahnlinie im Personen- und Güterverkehr am 1. Februar 1967 stillgelegt.

Abschnittsweise reaktiviert wurde die Strecke als provisorische Baustellenzufahrt zur Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart, die in den 1980er Jahren errichtet wurde.[4]

Heutige Situation

Als Ersatz verkehrte zwischen Heidelberg und Speyer zunächst die Bahnbuslinie 7007, die abweichend von der Eisenbahn zusätzlich noch Ketsch, Hockenheim, Reilingen und Altlußheim bediente, aber nicht mehr Eppelheim und Plankstadt. Die inzwischen die Nummer 717 tragende Linie wird heute vom Busverkehr Rhein-Neckar (BRN) betrieben.

Literatur

  • Peter-Michael Mihailescu, Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0413-6, S. 38–44.

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Heidelberg–Speyer – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

verkehrsrelikte.de:

weitere Belege:

Einzelnachweise

  1. Bestand 421 K 1: Eisenbahndirektion/Bundesbahndirektion Karlsruhe: Planrollen - Strukturansicht. Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, abgerufen am 1. September 2011.
  2. Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6. Auflage. Schweers + Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
  3. Der Kaiserdom zu Speyer – Geschichte – Zeitstrahl
  4. Karl Gerhard Baur: Die Neubaustrecke Mannheim – Stuttgart im Rheintal. In: Eisenbahn-Kurier. Nr. 5, 1986, ISSN 0170-5288, S. 6–14